Samstag, 23. April 2016

Kulturgeschichten 0199

Cervanteske

“Wer viel liest und viel reist, sieht vieles und erfährt vieles.”

"Die Freiheit, Sancho, ist eine der köstlichsten Gaben, die der Himmel dem Menschen verliehen; mit ihr können sich nicht die Schätze vergleichen, welche die Erde in sich schließt noch die das Meer bedeckt."

"Das beste Gewürz von der Welt ist der Hunger; und da dieser den Armen nicht fehlt, so macht diesen das Essen immer Vergnügen."

"Was jedoch die schlechten Dichter, diese elenden Reimeschmiede, anbetrifft, was läßt sich von ihnen wohl anderes sagen, als daß sie der Inbegriff aller Dummheit und Aufgeblasenheit sind, die es in dieser Welt gibt?"

Einen Dichter loben der zugleich ein
Strenger Richter war der Dichter
Weil er es konnte in seiner zugleich
Geistigen Gewandtheit wie wohl
Abenteuerlichen Erfahrung als der
Abenteurer unter den Dichtern
Fällt dem der gern Dichter wäre
Schwerer auch wenn er fraglos
Zart unvergessen wie ironisch
Mit seinem Don Quijote sich erst
Ewigkeit erschrieb mit Witz über
Ritterzeit wie Ehrgefühl zugleich
Spottend wie erzählend als einer
Der die Schlacht von Lepranto
Gegen die Mauren noch damals
An der Seite von Don Juan de Austria
Schlug und sich auf dem Weg in die
Endlich wieder Heimat auf Jahre
In die Sklaverei verirrte bei den
Nordafrikanern die just erst aus
Spanien verdrängt wurden noch
Einer der liebte und leidenschaftlich
Sein Leben mit vielen Kurven auch
Durchfuhr als Abenteurer wie Autor
Gegen den ein Hemingway nur
Ein aufgeblasener Abklatsch war
Bedichten wir ihn also lieber nicht
Nennen wir die Verse also heute
Auf Cervantes gebrochene Prosa
Möge wer den Witz verstehen
Freue mich nun um so mehr
Auf die Lektüre vom neuen Band
Persilus und Sigismunda den er
Miguel de Cervantes Saavedra
Am Tag seines Todes vollendete
Mit Widmung noch sandte an
Seinen hoffentlich Gönner
Der zwei Pilger und Liebende
Aus dem Norden nach Rom
Ziehen lässt das Glück zu suchen
Anders als Shakespeare starb der
Gut spanische Katholik Cervantes
Bereits gregorianisch am 23. April
Auch wenn es vielleicht nun doch
Der 22. womöglich war weil wir
Sicher nur die Beerdigung kennen
Sei es dahingestellt denn ihn loben
Einen ironischen Dichter vor dem
Sich viel zu ernst wieder der nur
Dilletant verneigt einfach verehren
Ist wohl genug möge wohl der
Strenge Richter streng auch über
Schlechte Verse die ihn loben richten
jens tuengerthal 23.4.2016

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