Dienstag, 30. April 2013

Wahllos König

Wahllos König
Eine Demokratie lässt sich
Ihr Oberhaupt schlicht im
Biblischen Zeugungsakt
Auswählen ohne die Wahl
Zu haben und bejubelt ihre
Identität in orange die von
Nichts als dem Namen des
Hauses Nassau-Oranien
Herrührt
Die Welt ob nun gekrönt oder
Ehrbar gewählt nimmt Teil
Als sei es normal dass heute
Noch ein Staatsoberhaupt
Von Gottes Gnaden kommt
Wer ist das überhaupt so
Rein rechtlich gefragt
Und seine Mutter übergibt
Dem wahllos König gewordenen
Die Macht durch Unterschrift
Er lässt sich mit Frau und
Kindern feiern die schon
Bereit als künftige Königin
Stehen als wüssten wir wie
Die Welt sich weiter dreht
Hinge nicht alle Macht vom
Willen des Volkes ab
Doch dieses auch beim
Zeugen schon machtlose
Feiert sich glücklich wie
Dankbar lächelt über die
Millionen die ihr Staat für
Das Spektakel der Krönung
Ausgab es ist auch ihre Party
Sie feiern den König wie ihre
Nationalmannschaft beim
Fußball singen die gleichen
Lieder auch wenn hier in
Einer der wohl liberalsten
Demokratien Europas ein
Anachronistisches Fest aus
Einer anderen Zeit gefeiert
Wird
Seltsam wie uns manchmal
Die Vernunft abhanden kommt
Wenn es um die gefühlte
Identität geht will sich der
Demokrat empören doch
Fragt sich am Ende wem
Schadet es und wenn sie
Alle fröhlich damit sind
Wird es so schlecht nicht
Sein auch manches nicht
Zu verstehen
jt 30.4.13

Leselink

Kiezlyrik für alle, die weiter und mehr lesen wollen, führt dieser Link in Teile der Textarchive.

Liebesangst

Liebesangst

Fürchtet wer liebt mehr
Weil mehr zu verlieren ist
An dem es immer inniger
Hängt oder ist der Gewinn
Der Liebe die Furchtlosigkeit
Im Vertrauen aufeinander
Liebt noch wer fürchtet oder
Hat am Ende nie geliebt wer
Sich nicht auch sorgte soll
Darum einer den anderen
Mit einem fürchtet euch
Nicht beruhigen oder lieber
Lieber die Unruhe als Quell
Wie Ausdruck der großen
Liebe genießen scheint
Schon an sich mehr als
Verwirrend doch wieviel
Mehr noch muss da der
Einfühlsame Mensch sich
Zwischen Furcht und dem
Traum vom Vertrauen hin
Und her geworfen fühlen
Oder fühlt dieser gerade
Was ihm wie dem anderen
Eigentlich wirklich ist wo
Beide sich sicher sind für
Sich so wird vermutlich
Die wirkliche Liebe ihren
Wahren Weg finden was
Immer wir bis dahin hoffen
Oder fürchten und auf die
Andere kommt es nicht an
Was zumindest theoretisch
Gelassen macht
jt 30.4.13

Montag, 29. April 2013

Abendkühle

Abendkühle

In Decken gewickelt harrten
Die letzten noch wenigen
Vor den Cafés aus während
Der sonnige Tag dem kühl
Mondigen Abend wich der
Langsam in die Glieder kroch
Der Weißwein blieb kalt
Wie passend der Tee wurde
Es weniger ideal doch noch
Hielten sie sich an den eher
Kleinen Feuern mit ihrer
Rauchenden Glut die Hände
Zumindest warm bis die Kälte
Langsam von den Füßen
Nach oben kroch auch die
Zum Trotz immer rascheren
Mundbewegungen nicht mehr
Genug Wärme produzieren
Konnten sie stiller wurden
Um Kräfte zu sparen
Da war es Zeit zu gehen
Abschied zu nehmen für
Wieder wärmere Zeiten
Durchgefroren zufrieden doch
Dem Frühling gehuldigt
Draußen gesessen und bald
Wird es wieder wärmer
Sagt die Hoffnung zur
Sehnsucht wenn wir nicht
Mehr nur so tun müssen
Als sei es schöner draußen
Zusammen zu sitzen
jt 29.4.13

Frühlingsecke

Frühlingsecke

Auf einer Bank an der Ecke
Vom Park, den Blick gen
Westen die letzte Sonne
Des Tages genießen
Von hinten die Fußballer
Hören und die Menschen
Die vor mir vorüber gehen
Beobachten einige sehr
Junge auf dem Weg schon
Nach hause andere etwas
Älter aus dem Büro zurück
Genießen fast alle das noch
Warme Licht sind langsamer
Als sonst sogar die Autos
An der Kreuzung hier
Scheinen zu schleichen
Feierabendstimmung an
Einem Montag der fast
Sonntäglich wirkt und der
Wind weht durch die jungen
Noch kräftigen Blätter es
Ist sehnsüchtig verzaubert
Lachen liegt in der Luft die
Frauen tragen noch häufiger
Blumen auf dem Arm in
Dieser mittig unterbrochenen
Woche kurz vor dem Mai
Ist es eine Wonne hier
Zu sein
jt 29.4.13