Dienstag, 21. Mai 2024

Liebessicher

Liebessicher

Sichere Liebe
Hätte keine Gefühle
Funktionierte nur

jens tuengerthal 21.5.24

Liebessicher

Liebessicher

Sichere Liebe
Hätte keine Gefühle
Funktionierte nur

jens tuengerthal 21.5.24

Lebenswille

Lebenswille

Wille zu leben
Auch gegen alle Natur
Überlebt es sich

jens tuengerthal  21.5.24

Lichtwunder

Lichtwunder

Staune jedes Jahr
Welche Wunder Licht heller
Leuchtend doch bewirkt

jens tuengerthal 21.5.24

Verliebtbleiben

Verliebtbleiben

Verliebt sein ist das schönste
Gefühl im Leben ein Zustand
Der nie enden sollte leider nur
Tausche ich es immer gerne

In Beziehungen ein in der
Hoffnung dann bliebe die Liebe
Wiederhole ich die immer
Gleichen Fehler aber wundere mich

Jedesmal über das enttäuschende
Ergebnis und zweifle dann an
Der neuen Liebe statt einfach
Verliebt glücklich zu bleiben

Ohne mehr zu wollen als im
Schönsten Zustand schon ist
Was vollkommen genügt wie
Vernünftig betrachtet ideal ist

Mache mir die Welt zu gerne
Wie sie mir gefällt warum ich
Mit 53 endlich beschlossen habe
Einfach verliebt zu bleiben

Nicht mehr von großer Liebe
Träumen die ewig bleibt was
Bisher keine tat dafür lieber
Verliebt im Moment bleiben

Jede Liebe findet schnell im
Alltag ihre Grenzen wo es
Dann passt oder nicht wie
Sich an Kleinigkeiten stört

Dann haben wir eine Beziehung
Die wir irgendwie aushalten
Oder für erledigt erklären weil
Es ja ohnehin nie passte

Denn eigentlich passen ja
Männer und Frauen überhaupt nie
Zusammen halten es nur mehr
Oder weniger lang miteinander aus

Verliebt ist das alles völlig egal
Dann ist alles wunderbar wie
Was vernünftig wäre unwichtig
Bis es was ernstes werden soll

Bleibe lieber unernst glücklich
Bete meine Liebste an als ob ich
An höhere Wesen je glaubte weil
Verliebte Magie alles verzaubert

Betrachte ich die Ergebnisse der
Ernsthaften Lieben die sich ein
Leben versprachen mit allen
Schmerzhaften Folgen scheint

Der Beschluss unvernünftig
Verliebt zu bleiben mir viel
Vernünftiger als alle Versuche
Eine Beziehung zu wollen

Wie überhaupt der Wille mehr
Glück in der Liebe verhindert
Als je Erfolg versprach also
Bleibe ich lieber verliebt

Was natürlich unvernünftig ist
Darum so wunderbar schön
Für immer bleiben kann nur
Ob das eine aushält bleibt unklar

Nichts mehr wollen aber ewig
Verliebt das Glück genießen
Was der Augenblick schenkt
Scheint mir am vernünftigsten

Mehr kommt nie mehr und da
Das Leben ohnehin endlich ist
Wäre es dumm nicht die kurze
Zeit die bleibt verliebt zu genießen

Was nun hiermit beschlossen wie
Vorliegend in Versen verkündet
Glück genug für den Rest Leben
Vernünftigerweise zu sein scheint

Ob sich eine findet die auch lieber
Verliebt bleibt als eine nur Beziehung
Bis zum Ende zu verwalten bleibt
Das letzte große Rätsel

jens tuengerthal 21.5.24

Montag, 20. Mai 2024

Lustlehren 062

Lustlehren 062

Wie magisch ist die Anziehung
Woran hängt sie überhaupt
Ist es wirklich Hokuspokus oder
Nur hormonell verführte Natur

Kann diese Fragen nicht wirklich
Beantworten außer dass es in
Der Natur keine Magie gibt sondern
Nur Ursache und Wirkung immer

Dies folgt logisch aus meinem klaren
Weltbild ohne Götter und Magie das
Auf die Natur nach Epikur vertraut
Die alles enthält was es braucht

Dennoch verführe ich zu gerne
Als Zauberer der Worte mit fast
Magischer Wirkung durch diese
In Versen für meine Musen

So leugnet die Vernunft wie die
Überzeugung als Aufklärer einen
Teil meines Wesens das zu gerne
Mit der Magie der Lust auch spielt

Wie bei der Liebe denke ich auch
Bei der Lust ist alles erlaubt was
Gefällt wie die Lust steigert noch
Alle Gesetze werden hier egal

Dies gilt auch für Naturgesetze
Wie die überall Kausalität aller
Natürlichen Vorgänge zu denen
Die Sexualität natürlich gehört

Wenn Magie die Lust fördern kann
Wie die Freude an ihr noch mehrt
Her damit und mehr davon auch
Dies kann kausale Natur sein

Auch wenn ich meine Liebste
In der Lust zungig anbete wie
Leckend vor ihr knie wie vor
Einer Heiligen ist das gut so

Als Atheist darf ich Göttinnen
Der Lust magisch verehren wie
Sie mit allen Mitteln anbeten
Die unserer beider Lust dienen

Es nicht zu tun wenn es die Lust
Wie das Vergnügen miteinander
Fördern kann wäre unvernünftig
Lächelt der Aufklärer dazu

So zaubere ich weiter zu gerne
Schönste Lust auch magisch dies
Nicht weil ich es nicht erklären kann
Sondern um verzaubert zu genießen

Wenn die Liebste mich dann als
Zauberer betitelt bin ich glücklich
Auch wenn aller Magie sonst fern
Sind wir voneinander verzaubert

Wüsste nicht was mehr sein könnte
Als lustvoll voneinander verzaubert
Warum alles hierzu einfach erlaubt ist
Im Rausch sinnlicher Magie

jens tuengerthal 20.5.24

Liebesbetrachtung

Liebesbetrachtung

Betrachte ich die Liebe nüchtern
Was schon gegen ihre Natur ist
Frage ich mich wie dieser Rausch
Von Gefühl mich erfassen konnte

Der Blick ist verdreht wie die Welt
Eine andere wird infolge alles im
Schönsten rosarot himmlisch zart
Den Liebenden dann scheint

Ein Rausch der zu Visionen führt
Der manch körpereigene Drogen
Zu unvernünftigem Tun verführt
Ist ein gefährliches Suchtmittel

Doch was tut besser im Leben
Als neben der Liebsten zu liegen
Sich selig vor Glück zu lieben
Als gäbe es kein Morgen mehr

Nichts fiele mir ein was vergleichbar
Außer vielleicht noch die Lektüre
Wirklich guter Bücher was aber
Auch eine Form der Liebe ist

Wie schön ist es doch mit einer
Bücherliebenden Liebsten die Lust
An Büchern wie aneinander zu teilen
Was alles wichtige Glück vereinte

Nirgendwo muss ich mehr hin wie
Nichts anderes je erleben als dies
Glück grenzenlos zu genießen um
Der glücklichste Mensch zu sein

So gesehen bleibt die Liebe nur
Ein Rausch der die Sinne verdreht
Seltsam schnell süchtig macht wie
Den Blick für alles ernste trübt

Doch ist die Alternative ohne Liebe
So hässlich dass ich lieber nicht an
Diese Möglichkeit auch nur denke
Um zu genießen was Liebe gibt

Vielleicht bin ein Liebesjunkie so
Abhängig vom Gefühl wie von den
Geliebten Büchern was ich aber
Als schönsten Teil im Leben hinnehme

jens tuengerthal 20.5.24

Erlesenheiter

Erlesenheiter

Erlesen ist was ausgewählt kostbar
Scheint oder ist warum auch immer

Als Leser ist für mich die Bücherwelt
Die meinen Geist prägte wie mir zur
Heimat über allem wurde der größte
Denkbare Reichtum immer noch

Seitenweise wächst die erlesene Welt
Die mich heiter fröhlich so stimmt

Dankbar für das Privileg in Büchern
Eine ganze Welt zu entdecken wie
Auch zwischen den Zeilen zu lesen
Was mein Vermögen noch verdoppelt

Habe nichts als Bücher aber davon
Genug nie mehr ohne zu sein

Heiter in erlesenen Welten zu leben
Ist das kostbarste Privileg was kein
Gold oder Besitz je aufwiegen könnte
Denke ich und bin dankbar zufrieden

Bleibe bei meinen Büchern und liebe es
So erlesenheiter nur zu leben

jens tuengerthal 20.5.24

Seitenglück

Seitenglück

Glück hat viele Seiten
Von welcher aus wir es betrachten
Kann entscheiden was es uns ist
Auch darin gleicht es den Büchern

Diese sind als Lesevergnügen noch
Dazu seitenweise Glück was weiter
Wächst je mehr ich es genieße mir
Zeit beim Lesen zu lassen

Seit ich keine Bücher mehr erledige
Sondern mit ihnen als Lieben lebe
Freue ich mich darauf noch mehr
Zeit in ihnen verbringen zu können

Früher stresste mich was alles noch
Ungelesen vor mir lag heute dagegen
Freue ich mich daran auch den Rest
Des Lebens damit verbringen zu können

Seitenweise Glück zu haben ist das
Privileg dankbarer Leser warum ich
Dies Privileg mir zu gerne erhalte
Immer etwas zu lesen zu haben

Bücher als viele Seiten voller Glück
Die zu nichts mich drängen sondern
Alle Zeit lassen um zu genießen was
Sie mir bei der Lektüre schenken

Die schönsten Gespräche führe ich
Weniger mit Menschen als mit den
Bänden meiner kleinen Bibliothek
Wir streiten uns auch sehr selten

Als Leser lebe ich so auf der
Glücklichen Seite des Lebens
Finde in jedem Band hunderte
Neue Seiten voller Glück

Dabei kann auf diesen Seiten
Auch größtes Unglück Leid Tod
Beschrieben werden zählt doch
Das Glück zu lesen über allem

Dankbar schaue ich auf meinem
Diwan liegend um mich wieviel
Seitenglück mich noch erwartet
Hatte so ein erfülltes Leben sicher

jens tuengerthal 20.5.24

Weltgerecht

Weltgerecht

Gibt es höhere Gerechtigkeit
Auf der Welt die freuen darf
Ist der Tod des iranischen
Massenmörderpräsidenten ein
Fall einer solchen

Wäre es Putins Tod genauso
Sollte nicht wer Trump umbringen
Darf ich mir das wünschen oder
Werde ich damit auch Mörder
Zumindest auf geistiger Ebene

Darf ich etwas verurteilen wie
Todesstrafe und politische Morde
Aber zugleich wünschen die Täter
Mögen genauso bestraft werden
Nach meinem Gerechtigkeitsgefühl

Kein Beileid zu heucheln bei einem
Unglück das einen Massenmörder
Sein Leben kostete könnte genug
Der undiplomatischen Freude sein
Aber ist der Tod denn schrecklich

Sicher werden nicht alle an Bord
Des abgestürzten Flugzeugs auch
Massenmörder gewesen sein ihr
Tod könnte vielleicht noch leid tun
Wenn ich sie kennen würde

Kannte keinen an Bord dieses nun
Abgestürzten Hubschraubers und
Fühle mich sehr verführt dazu eher
Zu lächeln als Mitleid zu haben weil
Religiöse Fanatiker besser tot sind

Würde keinen Menschen töten wollen
Noch wünsche ich wem außer unheilbar
Kranken den so schnellen Tod doch
Wäre mir ein Prozess gegen einen der
Massenmörder der Mullahs lieber

Insofern mit juristischer Gerechtigkeit
In der islamischen Republik sicher
Nicht zu rechnen ist solange die Mullahs
Weiter regieren ist es vielleicht das beste
Was nun geschehen konnte

Ob die fanatisch abergläubischen dort
Nun meinen es sei Allahs Wille der den
Präsidenten zu sich holte oder es lieber
Ein technisches Problem nennen ist noch
So unklar wie die Folgen baldiger Wahlen

Weiß noch nichts genaues darüber
Nur was Agenturen meldeten doch
Genügt es die Frage an mein Gewissen
Zu stellen ob ich mich freuen darf wenn
Ein Massenmörder plötzlich stirbt

Es gibt keine ausgleichende Gerechtigkeit
In der Natur die ihren Gesetzen folgt der
Absturz wird einen Grund haben wie dieser
Kausal für den Tod der Menschen dort war
Muss um keinen Mörder jemals trauern

Leise zu lächeln im Gedenken an all die
Opfer dieses früher Scharfrichters wie
Letzten Präsidenten des Iran scheint mir
Angemessen wie nicht unmoralisch aber
Den Tod hätte ich ihm nie gewünscht

Lieber einen fairen Prozess der ihn für
Seine staatlichen Verbrechen verurteilt
Vielleicht sogar im Gefängnis die weise
Erkenntnis dass Gott schon lange tot ist
Die Welt besser und freier ohne ihn lebt

Die Welt wurde durch diesen Absturz
Kein Stück gerechter auch wenn es
Keinem leid tun muss wäre anderes
Für eine bessere Zukunft im Iran
Wünschenswert als nur Zufall

Gleiches gilt für Putin und Trump auch
Wenn deren Ende vielleicht mehr Leben
Rettete als der eine Mord kostete doch
Könnte ich ihn nie gerecht nennen aber
Würde jedem Täter helfen wo nötig

Mord auch am Diktator bleibt Unrecht
Ob als Attentat oder sonst ganz egal
Wieviele Menschenleben es rettete
Doch lohnt manches Unrecht mehr
Sich noch in die Augen zu sehen

Ob die Welt dadurch gerechter wird
Schon die Annahme von Gerechtigkeit
Ein Aberglaube ohne Grundlage ist
Bleibt dabei weiterhin völlig unklar
Manches folgt dann einem Gefühl

Solange keiner die Gerechtigkeit
Irgendwie allgemeingültig macht
Bleibt das Streben danach subjektiv
Wird ein Attentat nicht gerecht werden
Wären Mörder damit Mörder

Doch gibt es eine Moral die weit
Jenseits des Rechtsstaats steht
Nach ihr würde ich Diktatoren die
Mörder sind töten um zu retten
Was pragmatische Abwägung ist

Dabei wäre mir egal ob alle dies
Als gut und gerecht empfinden
Wenn es nur ein Leben rettete
Rechnete ich innerlich Opfer auf
Auch wenn kein Leben mehr wert ist

So scheint die gerechte Beurteilung
Wie Gerechtigkeit überhaupt eher
Ein Gefühl als irgend objektiv belegbar
Was keine Grundlage für Mord ist
Dennoch befürwortete ich es

Vielleicht geht es mir dabei weniger
Um Gerechtigkeit als um ein Gefühl
Was auf sehr dünnem Eis steht
Moralisch wie juristisch ohnehin
Was jedes Urteil schwer macht

Darum enthalte ich mich am liebsten
Auch wenn das Gerechtigkeitsgefühl
Zum Mörder mich gerne machte was
Immer fragwürdig bleibt wie alle sonst
Herrschaft des Gefühls in der Politik

jens tuengerthal 20.5.24

Tränenschwäche

Tränenschwäche

Tränen sind Ausdruck von viel
Gefühl als Schmerz oder Glück
Manchmal körperlicher Schmerz
Immer Zeichen von Schwäche

Wer Tränen fließen lässt tut sich
Etwas Gutes und lässt was innen
Nagt sichtbar abfließen dahingestellt
Ob im Bedürfnis nach Mitleid stets

Wo sie fließen und wir damit unsere
Beherrschung verlieren wie oft die
Kontrolle weil sie gerne auch kommen
Wo wir es auf keinen Fall wünschen

Zeigen sie immer wie leid wir uns tun
Was uns wirklich nah kommt wo es
Keinen Ausweg mehr gibt als dem
Übermächtigen Gefühl dann endlich

Freien Raum zu geben wie uns vom
Schmerz damit ein wenig zu befreien
Weil weinen immer auch eine große
Erleichterung emotional sein kann

Beneide alle die dieser Schwäche
Aus vollem Herzen nachgeben können
Sie befreien sich von einer Last die
Dann aus den Augen überfließt

Kann es schon lange nicht mehr nur
Manchmal familienintern macht die
Rührung noch feuchte Augen doch
Weinen als Erleichterung kenne ich 

Seit Kindertagen nicht mehr es ist
Als wäre dieser Ausfluss außer zu
Zwecklosen allergischen Zwecken
Mit der Pubertät versiegt was mir

Ein Ventil raubte loszulassen das
Stattdessen in den Zorn floss wie
Lange seltsam cholerische Anfälle
Die nur unbeherrschtes Gefühl sind

Weinen zu können hätte mir vielleicht
Manches erleichtert wie viel erspart
Doch ist Quelle der Tränen als Gefühl
Ist nicht mehr erreichbar ohne darum

Ein sonderlich harter Kerl zu sein
Bemühe mich als Dichter wie als
Liebhaber lieber um das Gegenteil
Zärtlich liebevoll stets zu sein

Doch ist es gut eine Schwäche
Die eine Ausdrucksform von
Gefühl ist durch innere Stärke
Die sich lieber selbst richtete

Statt der Schwäche nachzugeben
Ausdruck von Stärke oder eher das
Gegenteil weil sie dem Gefühl seinen
Natürlichen Abfluss durchs Auge nimmt

Weiß es nicht wirklich und frage mich
Ob die Schwäche eine Stärke ist die
Sichtbar macht was in uns los ist wozu
Der Dichter nur seine Verse hat

Aller Herzschmerz alle Verzweiflung
Wie Lebensunlust wurden statt in
Tränen zu zerfließen in Versen
Abgelegt wie damit dokumentiert

Vielleicht ist die egoistische Schwäche
Die um Aufmerksamkeit buhlt eher doch
Eine Stärke wie ein Blitzableiter die hilft
Gefühle gefahrlos für alle abzuleiten

Tränen schaden niemand schwächen nur
Jene die sie auslösten machen wehrlos
In Auseinandersetzungen was einfach fließt
Kennt keine Diskussionen mehr

Was in den Dichtern emotional passiert
Wird dokumentiert und damit unsterblich
Zumindest solange jemand Verse liest
Lebt der Schmerz der Dichter damit weiter

Ob das in Versen in die Welt schreien
Als Ausdruck größter Verzweiflung dem
Weinen gleicht nur indezenter ist sollten
Sich manche Dichter wie ich fragen

Tränen bleiben eine Schwäche die das
Eigene Gefühl überlaufen lässt statt es
Beherrscht zu kontrollieren wie es die
Gesellschaft von Männern erwartete

Doch wo die Schwäche das innere
Gleichgewicht dafür stabilisiert wird
Sie zur Größe und Stärke die mir
Zugegeben manchmal etwas fehlt

Aber was wäre die Welt der Dichtung
Noch ohne gelegentlich verzweifelte
Dichter die ihre nicht mehr Tränen
In Verse dafür schmerzvoll kleiden

So hat die Schwäche im Überfluss
Die eine Stärke eigentlich ist wie
Auch meine Unfähigkeit dazu ihren
Wert als Gefühl leider unverkäuflich

jens tuengerthal 20.5.24

Liebesstaunen

Liebesstaunen

Liebe lässt immer
Wieder erstaunlich glücklich
Über Nichts werden

jens tuengerthal 20.5.24

Sensibledaten

Sensibledaten

Sensible Daten
Weinen bei jeden Wort
Ein tragischer Fall

jens tuengerthal 19.5.24

Wunderbar

Wunderbar

Sich weiter wundern
Macht vieles wunderbar wie
Leben erstaunlich

jens tuengerthal 19.5.24

Sonntag, 19. Mai 2024

Pfingstkiezriesling

Pfingstkiezriesling

Nach  dem Pfingstkonzert in der
Philharmonie und der Dichtung
Auf dem Diwan noch auf einen
Rheingauer Riesling um die Ecke

Ins Crosdroads an der Kreuzung
Der Pappelallee vor der Bremer Höhe
Kleine Runden sitzen beisammen
Am Nachbartisch parlieren drei

Französinnen in ihrer Sprache
Die nicht nach Paris klingt
Sind sie nicht unattraktiv nur
Völlig in ihr Gespräch vertieft

Nebenan ein Pärchen in Jeans
Beide bebrillt sie mit blondem Zopf
Er mit grauem langen Bart hält er
Sie fest im Arm die bereits gähnt

Am Tisch um die Ecke sitzen zwei
Heftig aufgetakelte Blondinen die
Sich sichtbar mit ihren knabenhaften
Männlichen Begleitern langweilen

Ein Tisch mit drei Knaben wie zwei
Puffelsmuzen unterhält sich zu laut
Über private Belanglosigkeiten dabei
Bleibt alles zwischen ihnen unerkennbar

Am Tisch an der Straße vier Herren
Mit zierlicher Dame wobei diese sich
In Coolness überbieten so noch ihre
Aufmerksamkeit zu erlangen was

Nach hinten losgehen könnte doch
Ist niemand zu sehen der es änderte
Den Flaneur eingeschlossen der
Ohnehin lieber nur beobachtet

An der Wand drei Stammgäste in
Reihe wie die alten Korsen im Asterix
Rauchend trinkend im Gespräch als
Mobiles Inventar der hier Bar

Die angekündigten Gewitter blieben aus
Timo räumt Tische leer und zwängt sich
Zwischen den Tischen als Wirt nun
In der kurzen Hosen Zeit angekommen

So zieht der Abend in die Nacht am
Nachbartisch statt der Französinnen
Ein Paar sie nervös rauchend cool
Damenhaft elegant er deutlich älter

Eine Amerikanerin redet zu laut
Mit quäckender Kaugummistimme
Sonst ist es wie immer dezent schön
Genieße den Riesling als Flaneur

jens tuengerthal 19.5.24


Pfingstmesse

Pfingstmesse

Beethovens Missa Solemnis passend
Zu Pfingsten in der Berliner Philharmonie
Gehört auf einem wunderbaren Platz
Also in keiner Kirche auch wenn er sein

Seiner Aussage nach bestes Werk
Eigentlich für die Inthronisation seines
Schülers und Freundes Erzherzog
Rudolph von Österreich als Erzbischof

Von Olmütz komponierte aber dann
Brauchte der mittlerweile taube Komponist
Noch bis 1823 zur Fertigstellung dieses
Wahrhaft gigantischen Werks das ohnehin

Die bescheideneren Bedingungen für
Eine Aufführung in Olmütz gesprengt
Wohl hätte ob wie böse Zungen sagen
Bereits hörbar ist dass Beethoven

Nicht mehr hörte was er tat kann ich
Als musikalischer Laie sicher nicht
Kompetent beurteilen aber egal wie
Hat der 1827 verstorbene Komponist

Die Uraufführung im April 1824 in
Petersburg wohl nicht miterlebt selbst
Hatte er seiner Hoheit seinem Freund
Rudolph die Partitur mit mehr als

Dreijähriger Verspätung überreicht zum
Auch noch falschen Jahrestag der
Inthronisation die angebliche Widmung
Von Herzen zu Herzen findet sich

Weder im Widmungexemplar noch im
Erstdruck sondern allein im Autograph
Der Berliner Staatsbibliothek vermutlich
War dies auch eine Auswirkung des

Inzwischen merklich abgekühlten
Verhältnisses der beiden früher Freunde
Teile der Messe wurden 1824 im Rahmen
Der Uraufführung der 9. Sinfonie in Wien

Im Kärntnertortheater aufgeführt auch
Das wird Beethoven höchstens noch
Gesehen sicher nicht gehört haben
Erst nach Beethovens Tod fanden

Vollständige Aufführen erstmals statt
So 1830 in Böhmen und 1835 dann in
Preßburg besetzt ist diese Messe mit
Klassischem Sinfonischen Orchester

Mit Posaunen Kontrafagott Hörnern
Gemischtem Chor wie vier Solisten
Sopran Alt Tenor und Bass wie der
Orgel als kirchlichem Instrument

In Berlin spielte diesmal in historischer
Aufführungspraxis Conderto Brandenburg
Unter der Leitung von Thomas Hennig
Der noch vor Konzertbeginn mit der

Goldenen Ehrennadel wie einer wohl
Hochverdienten Lobrede geehrt wurde
Die ihm noch zu Corona Zeiten verliehen
Erst heute überreicht werden konnte

Welche Umgebung wäre passender
Als der wunderbare Bau der Philarmonie
Unter den Augen auch der beiden von
Hennig geleiteten Chöre im vollen Saal

So ertrug das Publikum die Verzögerung
Des Beginns der Messe noch gelassen
Spendete gebührenden Beifall bevor sich
Henig auf das Pult schwang und begann

Duch die historische Aufführungspraxis
Werden die einzelnen Stimmen auch
Der Instrumente besser hörbar was sich
Bei den wunderbar zarten Solis der

Konzertmeisterin wie auch beim Gesang
Angenehm bemerkbar machte ob dies
Wirklich Beethovens größtes Werk ist
Kann ich wirklich nicht beurteilen

Sicher nur ist es nicht das Werk was mir
Bisher von ihm am besten gefiel so sind
Seine Sinfonien mir leichter verständlich
Wie andere Kompositionen mir näher

Dies liegt nicht nur an der Aversion
Des Atheisten gegen alle Messen
Wie sonst heiligen Hokuspokus der
Vom Inhalt mir immer fremd bleibt

Großartig gespielt mit wunderbaren
Stellen die Henig fein herausarbeitete
Wie das Orchester großartig spielte
Begleitet von den zwei Chören hier

Das war zum einen der BOC genannte
Berliner Oratorien Chor wie auch der
Schlachtenseer Chor die Henig beide
Wohl schon lange musikalisch begleitet

Dahingestell wie großartig diese Messe
Musikalisch beurteilt wirklich ist war sie
Eine echte Herausforderung auch für die
Hörer zur Zeit der ersten Aufführungen

Erste Kritiken überschlagen sich damals
Nicht unbedingt mit größter Begeisterung
Im Gegenteil hagelte es auch sehr derbe
Kritiken am Werk wie am Komponisten

Fragte mich beim Zuhören wie der ewigen
Suche Beethovens nach neuen Höhepunkten
Wie der taube Komponist wohl im Bett war
Ob er da auch immer weiter nur steigerte

Ohne zu einem Ende je zu kommen wie
Von Höhepunkt zu Höhepunkt sich nur
Hangeln konnte statt dazwischen auch
Mit harmonischer Schwingung zu genießen

Wie zart und fein Beethoven doch auch
Komponieren konnte wurde dank der
Guten Konzertmeisterin immer wieder
In leisen Momenten noch hörbar

Dankbar für die historische Aufführungspraxis
Wollte ich diese Messe lieber nicht von den
Berliner Philarmonikern mit Stahlsaiten also
Noch deutlich lauter gespielt hören

So war es ein eindrucksvolles musikalisches
Erlebnis mit großartigen Musikern die hörbar
Begeistern konnten was mit langem Applaus
Am Ende noch verdient belohnt wurde

Würde auch Concerto Brandenburg allen
Hörern empfehlen wenn auch vielleicht nicht
Mit gleicher Entschiedenheit für die Messe
Welche Beethoven sein Meisterwerk nannte

Dankbar der Geigerin im Orchester dort
Der ich meine wunderbare Karte in der
Vierten Reihe verdanke für ein großes
Musikalisches Erlebnis das den Hörer

Der eher Flaneur als Musiker ist teils
Etwas überforderte freue ich mich über
Dieses Konzert zur Kinderzeit am
Sonntagnachmittag unklar nur ob

Darum auch so viele Alte unter den
Dort Hörern auch waren oder das
Eben typisch für klassische Konzerte
Ist die reiferes Publikum anziehen

Vielleicht ist es ein wenig beruhigend
Für ein letztes Gefühl von Jugend noch
Heute etwas überfordert gewesen zu sein
Jedenfall genügt immer Verständnis

Verständnis für einen schon behinderten
Komponisten bei gleichzeitiger Freude
Über ein musikalisches Erlebnis mit einem
Wunderbar spielenden Orchester

jens tuengerthal 19.5.24