Donnerstag, 21. April 2016

Frauenliebe 048

Unverheiratet und kinderlos

Im vorletzten Kapitel der Geschichte meiner Lieben oder der Suche danach widme ich mich denen, die noch übrig sind, die also weder verheiratet waren, noch Kinder hatten, die ich auch nicht bei Facebook kennenlernte und so wird es am Ende etwas kürzer vermutlich, vielleicht weil ich mich immer in den gleichen Kreisen bewegte, vielleicht auch weil diese Spezies ab einem gewissen Alter immer seltener wird, möglicherweise aber auch, weil alles irgendwann ein Ende finden muss und die ohne andere Gründe weniger mit mir anfangen konnten, aber vielleicht täuschte das auch, wie ich dann im letzten Kapitel von der großen Liebe erzählen möchte, die alles infrage und auf den Kopf stellt, warum manchmal alle Gründe hinfällig werden.

Sie wohnte um die Ecke und wir trafen uns spontan vor dem Café Wohnzimmer, direkt am Platz. Groß und blond mit ich weiß nicht mehr was für einer Frisur, weil ich manchmal Weltmeister im Verdrängen bin, dabei sehr schlank, schnell und viel redend mit leichtem Öko-Touch, typischer Wessi in Prenzlauer Berg und entsprechend auch ein wenig politisch korrekt engagiert, war sie sowohl Naturwissenschaftlerin wie auch eine vielfältig interessierte und gebildete Frau. Es fühlte sich gut an und wir landeten bald ohne große Umwege bei mir im Bett und auch das fühlte sich ganz schön an, nicht die große Euphorie oder Leidenschaft, verliebt wäre zu viel gesagt, aber eine große Übereinstimmung und Sympathie und wir schliefen auch gut nebeneinander, wollten das nahende Osterwochenende zusammen verbringen.

Die nächste Nacht lud sie mich zu sich ein, die Nacht in ihrem etwas breiteren Bett zu verbringen, ich brachte einen Wein mit und wir redeten lang, sehr lang. Sie entschuldigte sich erst, fragte, ob ich es wirklich hören wollte, aber ich sagte natürlich, klar, ich will  alles von dir hören und sie erzählte mir, immer wieder von Tränen unterbrochen, die Geschichte wie sie vermutlich ihr Großvater, der auch ein relativ hoher Nazi gewesen war, schon als Baby missbrauchte, woher sie innere Verletzungen hatte und ein schweres Trauma, das sie lange beziehungsunfähig gemacht hatte - nun aber hätte sie es mit ihrer Psychoanalytikerin entdeckt und wüsste, was mit ihr los sei. Als ich wagte, zu fragen, wie sie von Wissen reden könnte, wenn sie sich ganz natürlich an nichts erinnere, wurde sie, so anhänglich und schwach sie zuvor gewesen war, sehr sauer und abweisend, wie ich es wagen könne dies, was sie unter Hypnose oder in der Analyse erfahren hätte, infrage zu stellen, ob ich ihr etwa  nicht glaube, was das solle?

Bemüht, jeden Streit zu vermeiden, wozu auch, wir lernten uns ja erst kennen und woher sollte ich wissen, wie es für sie war, was sie wusste, erinnerte oder nicht, sie tat mir eher  leid und so stellte ich meine ganz grundsätzlichen Zweifel an der Psychoanalyse zurück, beruhigte sie, nahm sie in den Arm und hörte ihr weiter zu.

Aber eigentlich war es das schon. Sie hatte das herausgefunden, was ihre Familie immer gedeckt und verheimlicht hatte, wie sie vermutete, weil ihr Großvater ein wichtiger, bedeutender Mann dort war, wo sie herkam, irgendwo im Westen. Vorsichtig fragte ich sie nochmal, was es denn für Belege gäbe außer der Hypnose und der Psychoanalyse, aber ich merkte schnell, dass dies kein gutes Thema war - sie war ein Opfer, fühlte sich so, auch wenn es sie beim ersten und zweiten Sex überhaupt nicht gestört hatte, aber das war ja auch nicht so wichtig, ich respektierte ihr Gefühl und wollte ihr gut, eigentlich wollten wir einen zärtlich, sinnlichen Abend miteinander verbringen und so versuchte ich konstruktiv damit umzugehen.

Fragte sie, welche Kraft sie dadurch gewonnen hätte und wie sie es schaffe, dennoch den Sex genießen zu können, in der Hoffnung sie aus ihrem Loch zu holen. Sie war erst sehr trotzig und sagte nur, daran wäre nichts toll, sie hätte nichts davon, es mache sie einfach nur fertig und sie könnte das Schwein umbringen, dass ihr das angetan hat, wäre er nicht längst tot. Blieb dabei und fragte sie, ob die glücklicher wäre, wenn sie ihren Großvater umgebracht hätte - sie zögerte einen Moment und ging dann darauf ein - wohl nicht, stimmt schon, meinte sie, war nur so dahin gesagt, musste halt raus die ganze Wut. Darauf fragte ich sie, ob also unser Gespräch ihr Kraft gäbe und da lächelte sie das erste mal wieder und lehnte sich bei mir an. Über den Bogen, wie sehr ich bewunderte, dass sie dennoch Zärtlichkeiten zulassen und Sex genießen könnne, kamen wir uns wieder näher, küssten uns, ganz vorsichtig und sie mahnte mich dreimal, ich müsse das verstehen, sie könne jetzt nicht einfach und das sei einfach zu hart und ich verstand natürlich, streichelte sie nur ein wenig zärtlich - als dann doch plötzlich bei ihr wieder die große Lust erwachte, war ich ganz vorsichtig, bis sie meinte, sie sei ja nun nicht aus Zucker und wir wechselten in ihr Bett hinüber - sie ließ sich lecken und mehrfach befriedigen, genoss es sichtlich, es war schon gegen 4h nehme ich an, als sie plötzlich meinte, nun sei genug - ich müsse verstehen - verständnisvoll wie immer fragte ich sie, ob ich lieber gehen solle, aber sie wollte nicht allein sein, lieber in meinem Arm schlafen, gerade jetzt - auch wenn sie meine unerwartete mittige Erektion dann doch empörte, ob ich denn kein Verständnis hätte, dass ihr danach nun gar nicht wäre.

Natürlich verstand ich, klemmte meinen steifen Schwanz zwischen die Beine und hoffte, es würde morgen anders werden, im übrigen war ich betrunken genug, einfach schlafen zu wollen, wir hatten während dieses emotional sehr aufreibenden Gesprächs mehrere Flaschen Wein geleert und so wollte ich zumindest nun schafen und das gerne aneinander gekuschelt. Sie zunächst auch, dann nachdem wir so friedlich eingeschlafen waren, wachte sie auf und weckte auch mich, ich solle bitte mehr an den Rand rücken, sie könne jetzt keine Berührung ertragen. Wieder fragte ich sie, ob ich nicht lieber gehen solle, aber das wollte sie  auch nicht und so versuchte ich im Wechsel zwischen ihrem Nähebedürfnis und ihrem totalen Rückzug zu schlafen - während sie wieder zu reden anfing, dass ich der erste sei, dem sie davon erzählte, ihre Therapeutin hätte ja es auch gerade erst mit ihr herausgearbeitet und nun arbeiteten sie ganz langsam an ihrem Trauma, verstünde, warum all ihre Beziehungen in die Brüche gehen mussten.

Dachte für mich, dass diese Therapeutin etwas von ihrem Geschäft versteht und von dauerhafter Kundenbindung, sagte es aber nicht, sondern sagte einfach nichts, wollte ein wenig schlafen. Sie beschimpfte mich noch etwas, weil ich nicht reagierte, als ich dann den Arm zu ihr ausstreckte und zufällig auf ihrem Busen landete, kam das erwartbare Gezeter von typisch Mann immer nur das eine und ob sie denn überhaupt nicht verstünde und ich versuchte ihr zu sagen, dass es dunkel sei, ich nicht sah, wo mein Arm hinfiel und es zärtlich liebevoll gemeint war. Sie knurrte noch ein wenig und schlief dann doch irgendwann ein und begann, vermutlich auch dem Wein geschuldet, zu schnarchen - dachte nur, ich schnarche auch immer, wenn ich auf dem Rücken liege und überlegte, ob ich es nun wagen sollte, sie anzustupsen oder mit den Finger zu schnipsen. Ließ es lieber, mich fürchtend vor dem, was mich dann erwarten könnte, aber auch zu erschöpft zu gehen oder irgendwas anderes zu tun.

Gegen sechs Uhr erwachte sie aus dem schnarchenden Schlaf und ich lag noch gerädert neben ihr - hatte zwischendurch mit den Fingern geschnipst und dann versucht, mich abzulenken, was ähnlich erfolglos war - sie sprang aus dem Bett und riss die Vorhänge auf, hell schien das Licht in ihre im 4. Stock gelegene Wohnung, bis auf ihr Bett, wo ich noch völlig verkatert lag. Auf meine vorsichtige Frage, ob sie nicht die Vorhänge wieder schließen könne, kam nur, dies sei ihre Wohnung, da mache sie, was sie wolle, sie ginge jetzt laufen.

Zog die Vorhänge wieder zu, als sie weg war, schlief noch einen Moment und war eigentlich schon fast entschlossen, den Tag lieber allein zu verbringen, verstand, ein wenig, warum all ihre Beziehungen gescheitert waren. Da kam sie vom Laufen zurück, riss die  Vorhänge wieder auf, fragte, was mir überhaupt einfiele, dass sei schließlich ihre Wohnung und da hatte ich endlich genug, es reichte mir. Packte meinen Rucksack und verabschiedete mich.

Danach gab es noch einige zornige SMS, dass wir doch Ostern zusammen verbringen wollten und was mir einfiele, typisch Mann und ähnliches, bis ich sie blockte, weil ich es nicht mehr ertrug. Drei Tage später hab ich sie wieder frei gegeben und ihr freundlich geschrieben, doch kamen nur seltsame Belanglosigkeiten, warum ich nicht nochmal versuchte, es auf ein Zusammentreffen anzulegen und tatsächlich, obwohl wir nahezu um die Ecke leben, habe ich sie nie wieder gesehen, weiß allerdings nicht, ob das an meiner Blindheit lag oder meiner Fähigkeit mir unangenehmes konsequent auszublenden.

War ja einiges gewohnt, aber das war mir eine Nummer zu hart - wie überhaupt mir bei Finya auffällig viele Frauen mit psychischen, sagen wir es vorsichtig, Abnormitäten, begegnet sind - zum Glück auch genug andere, dies war eine der außergewöhnlichen Frauen und ich fragte mich manchmal, ob dieser latente Männerhass in ihrer Partei normal war, forschte dem aber nicht weiter nach, um keine Vorurteile zu entwickeln.

Bedauerte schon, doch nicht über Ostern zu meinem Onkel gen Mecklenburg gefahren zu sein, wo wir uns immer in der Familie trafen, was ich über Jahre der Mutter meiner Tochter wegen verpasst hatte und was ich ja nun könnte, aber statt mich zu entscheiden, schaute ich nochmal im ewigen Finya-Archiv, was sich fände und siehe da, es ergab sich noch ein Date mit einer vom Bild und der Beschreibung her etwas üppigeren und leidenschaftlichen Opernsängerin.

Es wurde wunderbar, sie war zwar Künstlerin auf der einen Seite, andererseits aber auch eine ganz normale bodenständige Schwäbin, mit einer wunderbar üppigen Figur, nicht so dürre und nervös wie die letzte, dachte ich, wenn ich ehrlich war, einen Moment für mich - verliebte mich nicht, aber genoss es und sie fühlbar auch. Wir kamen nachdem wir uns schon im Café so nah wie möglich gekommen waren, beim ersten mal gar nicht bis in mein Bett, ich befriedigte sie schon das erste mal im Flur auf dem Weg in mein Bett.

Leider war danach ihre hemmungslose Leidenschaft etwas verpufft, sie gestand mir, dass sie eigentlich schon eine halbe Beziehung mit einem anderen Finya-Mann angefangen hätte und darum nicht mit mir schlafen könne - na toll, dachte ich, erst befriedigen lassen und dann Rückzieher machen - aber, ohne dass ich ein Wort dazu sagte, ergänzte sie, inzwischen nackt mit ihrer wunderbar weißen Rubensgestalt in meinen Armen liegend, in breitestem schwäbisch - sie könne mir aber gerne einen blasen, wenn ich wolle. Und wie ich wollte nach der letzten frustrierenden Erfahrung. Es wurde schön und wir sahen uns, nachdem es mit dem anderen wohl doch nichts geworden war, noch einmal, sind längst via Faebook befreundet - eine schöne Erinnerung an eine leidenschaftliche, üppige Frau, die mir Ostern verschönte.

Am Ende der Woche, die mit diesem vielfältig leidenschaftlichen Ostern begann, lernte ich wieder via Finya eine kennen, die mir schon beim ersten Date ganz wunderbar gefiel. Holte sie von der S-Bahn ab und sie kam mir entgegen, mit ihren langen braunen Haaren, die bis fast zum Po reichten und einem bezaubernden Lächeln im Gesicht.

Wir saßen erst einige Stunden in der Aprilsonne vor dem Café Wohnzimmer, kamen uns gesprächsweise näher und ich war dabei mich in diese Juristin aus Westberlin zu verlieben, die seit Jahren für eine Versicherung arbeitete und wir erzählten uns amüsiert von unseren bisherigen Versuchen. Irgendwann gingen wir zu mir, sie anfänglich noch etwas unentschlossen, gab sich beim Küssen dann doch ganz hin.

Streichelte ihren für ihre sonst eher kräftige Figur eher kleinen aber wunderschönen und festen Busen, doch als ich ihre Hose öffnen wollte, schob sie mich erst weg, obwohl sie mich längst auch dort gestreichelt hatte. Schaute ihr fragend in die schönen braunen Augen und merkte, sie war einfach schüchtern. Ließ sie und streichelte sie weiter durch die Hose und ihren schönen Busen, bis auch ihr Atem schneller ging. Unternahm einen zweiten Versuch, dem Zentrum ihrer Lust näher zu kommen und wieder war ihre Hand ganz schnell da, mich wegzuschieben aber ihr Widerstand wurde schwächer. Schaute sie wieder an und fragte, ob es ihr zu schnell geht, sie sich unwohl oder bedrängt fühle.

Nein, das war es nicht, sie fühlte sich sehr wohl, küsste mich leidenschaftlich und ich mochte ihre Küsse, dann endlich gab sie jeden Widerstand auf und ließ mich zumindest ihre Hose öffnen, damit ich sie direkter streicheln konnte und genoss es spürbar. Als ich nach einiger Zeit des Streichelns auch ihre Hose herunterschieben wollte, ansonsten waren wir längst nackt, wurde ihr Widerstand wieder stärker und ich konnte es nicht verstehen, hatte sie sich doch eben noch lustvoll, als ich sie streichelte, in  meinen Armen gewunden, zumindest schien es mir so.

Statt nun lange zu diskutieren, stand ich einfach auf, was sie, die es falsch verstand, spürbar erschreckte, sofort griff sie nach ihrem BH und wollte sich anziehen, bedeckte ihren Busen mit dem anderen Arm. Doch ich wollte mich nur ausziehen, einfach damit anfangen, bevor ich noch lange mit ihr diskutierte und zehn Versuche startete ihre Jeans über den sichtbar großen Po zu schieben.

Als sie erkannte, was ich vorhatte, löste sich etwas der erste Schreck in ihrem Gesicht und sie umarmte mich zärtlich, als ich wieder zu ihr kam, griff direkt nach meinem nun freiliegenden Schwanz, der voller Vorfreude vor ihr stand. Küsste ihren Hals und mich langsam zu ihren Busen hinunter zu der noch halb bedeckten Mitte, hob ihr Becken mit einem Arm an und zog ihr einfach die Hose mit Unterhose herunter und sie wehrte sich kaum, wirkte aber auch nicht sehr glücklich.

Um die Situation zu retten, fragte ich lieber nicht lange sondern küsste ihre nun entblößte wunderschöne Mitte. Ihr bis auf ein schönes dunkelgelocktes Dreieck wohl rasierter Schoß lachte mich an und ich schob meine Zunge zwischen ihre fest geschlossenen Schamlippen und endlich entspannte sie etwas und genoss - küsste ausgiebig ihre längst sehr nasse Mitte und ihren Po und sie gab sich dem, etwas verschämt aber doch lustvoll hin.

Spürte, das es ihr immer noch peinlich war und fragte sie nochmal, ob das jetzt zu stürmisch war, aber sie meinte nur, es sei alles gut, sie hätte es sehr genossen, sie schäme sich nur für ihre Beine und ihren, wie sie es sagte, zu fetten Arsch, der angesichts ihrer sonst eher sehr festen und drallen Figur wirklich erstaunlich weich und ausladend war.

Tröstete sie und sagte, dass sie doch eine wunderbare Figur habe, ich es gerne sehr weiblich möge und sie entschuldigte sich, dass sie das eben von ihrer Mutter geerbt hätte, sie zwar zweimal die Woche ins Fitness-Studio ginge, aber gegen das Bindegewebe und die Veranlagung nichts machen könne. Küsste sie und sagte, dass ich mich in sie und nicht in ihre Oberschenkel verliebt hätte und das ich die aber, weil sie zu ihr gehörten, dann logisch auch lieben würde, dass so etwas doch ganz egal sei und endlich entspannte sie ein wenig und wir schliefen miteinander, was schön wurde, insofern sie alles mitmachte, aber mich doch etwas ratlos zurückließ, weil sie einfach nicht zum Höhepunkt kam und ich ja nach jahrelanger Übung darauf fixiert war, auf Frau zu warten.

Das blieb in den Monaten bis Juni in denen wir zusammen waren leider meist so. Einmal brachte ich sie dazu, zu kommen, als ich sie so lange leckte, bis aller innerer Wiederstand, einfach mal loszulassen, brach und sie sich zuckend entspannte. Hoffte, wir hätten nun nun die Hürde genommen und auch sie war hoffnungsvoll und bereit alles mit mir auszuprobieren. Streichelte sie dabei und sie begann ganz langsam, das erste mal in ihrem Leben, etwas wie Lust beim Sex zu empfinden, wie sie sagte, bisher hätte sie es halt mitgemacht und ein wenig gestöhnt, weil man das eben so mache, was daran so toll wäre, hätte sie sich immer gefragt.

Hatte nun den Ehrgeiz sie auch zum großen Glück zu bringen und wir kamen dem Ziel immer näher, häufiger auch bei ihr, im Westen, nahe dem Schlosspark, in dem wir auch manchmal schön spazierten.

Sie war auch Teetrinkerin, zumindest auch Teetrinkerin - morgens trank sie ihren Kaffee aber sie liebte feinen grünen Tee und bereitete ihn sehr sorgsam zu - ließ das Wasser abkühlen und war überhaupt in ihrem Haushalt sehr bemüht, ihre Gäste zu verwöhnen. Geistig hatten wir nicht so viele Gemeinsamkeiten, ihre Leidenschaft für Musicals, schreckte mich eher ab, aber ich sah viel Potential und vor allem mochte ich ihre ansonsten unkomplizierte, direkte Art, schlief wunderbar in ihrem großen Bett mit ihr, doch bisher hatte sie Scheu meiner Tochter vorgestellt zu werden wollte lieber noch warten, war sie doch selber Trennungskind und hatte darunter lange sehr gelitten.

Dann bekam sie plötzlich einen Genitalherpes. Ging vor Schmerzen halb wahnsinnig noch Nachts in die Notaufnahme und schrieb mir von da bitterböse SMS, weil sie dachte ich hätte sie nach meinem wilden Vorleben infiziert. Voll schlechtem Gewissen ging ich gleich am nächsten Tag wieder zum Arzt, ließ mich untersuchen, mir sicherheitshalber noch eine Salbe verschreiben - aber ich hatte nichts und konnte sie nicht angesteckt haben. Schließlich stellte sich heraus, dass ihre Mutter schon häufiger darunter gelitten hatte und erklärte ihr ihre Frauenärztin, dass es keine Infektion gewesen sein müsse, sondern einfach die ungewohnte Reizung, sie hatte ja schon lange keinen Mann mehr so nah heran gelassen, nach vorherigen schlechten Erfahrungen und Bemerkungen zu ihren Schenkeln, immer vorher abgebrochen.

Wir trafen uns dann noch einmal, etwas schlechtes Gewissen war noch in mir, aber ich hoffte doch auf eine friedliche Versöhnung. Sie entschuldigte sich auf ihre ruhige und schüchterne Art für ihre Vorwürfe, es hätte wohl nicht an mir gelegen, unser Sex hätte nur zum Ausbruch gebracht, was schon lange in ihr schlummerte. Aber, sagte sie mit traurigen Augen, während sie bei mir Arm auf einer Bank im Park vor meiner Haustür saß, sie hätte sich entschlossen, es zu beenden, ihr Körper hätte ihr ein klares Signal gegeben und auch ihre Heilpraktikerin hätte gemeint, sie solle auf die Stimme ihres Körpers hören. Das täte ihr sehr weh, sagte sie mit schon feuchten Augen, sie möge mich ja schon sehr, aber sie müsse auf die Zeichen ihres Körpers hören.

Überlegte, ob ich mich über die Heilpraktikerin und diesen albernen Aberglauben aufregen sollte, der aus einer einfachen physischen Reaktion etwas Großes machte, wollte gerade damit anfangen, als ich sie ansah und merkte, es ist besser so. Fragte mich, ob ich mit ihr je glücklich würde und genießen könnte, wenn sie, die nach zwei Monaten ganz langsam zum ersten mal etwas wie Spaß am Sex entwickelt hatte, nun entschlossen war, dem Sex ganz abzuschwören und lieber enthaltsam leben wollte. Und so drückte ich sie fest, küsste sie noch einmal und sagte nur, wenn du das so fühlst, wird es richtig für dich sein und wir trennten uns in aller Freundschaft und ganz einverständlich.

Einmal schrieb sie mir noch eine Karte zum Geburtstag, was mich sehr rührte, wäre ich da nicht schon in einer anderen Beziehung gewesen, hätte ich mich bestimmt bei ihr gemeldet, so beließ ich es bei einer Nachricht und einem liebevollen Dankeschön. Mochte sie sehr  und hätte sie gerne glücklich gemacht, dass sie untenrum etwas fett war, störte mich nicht wirklich, sie war einfach in Ordnung, liebevoll, zuverlässig, nur ein Mensch ohne Leidenschaft, der dem Sex abschwören konnte, ohne je erfahren zu haben, wie schön das sein kann. Wünsche ihr, dass sie es noch einmal erfährt und einen findet, der sie so liebt und würdigt, dass sie sich ganz gehen lassen kann, ohne Angst, schlecht behandelt zu werden.

Einige Wochen später hatte ich wieder ein Finya Date mit einer großen blonden Architektin, die auch aus dem Westen kam. Unser erstes Date war speziell. Hatte gerade meine Tochter zu meinen Eltern an den Bahnhof in Kassel gebracht und war von da aus wieder zurück nach Berlin gefahren, wo sie mich vor dem Bahnhof in ihrem Auto erwartete. Wir gingen zuerst in ein kleines Café in der Nähe des Bahnhofs, zwischen Kanzleramt, Bahnhof und Feuerwehr gelegen ein etwas seltsamer Ort mit immerhin Blick auf die Spree.

Sie trug den gleichen Vornamen wie ihre Vorgängerin, von der ich gerade schrieb und sie war eine schöne blonde Frau, die angeblich nur ein Jahr älter war als ich, was mir schon im ersten Moment komisch vorkam, doch sie hielt diese Lüge so lange aufrecht, auch unseres Kinderwunsches entsprechend, dass es, als sie es schließlich gestand für sie sehr peinlich wurde und sie fürchtete, ich würde sie nun sofort verlassen, weil sie vier Jahre älter war als ich. Doch störte mich das am allerwenigsten, es war mir egal, ich lachte sie an und fragte nur, warum das für Frauen immer so ein Thema sei und sie war erstaunt dankbar.

Aber zurück zum ersten Date - nach dem ersten Tee nahe dem Bahnhof fuhren wir noch zur Tadshikischen Teestube, die damals noch zwischen DHM und Gorki lag, tranken noch einen Tee, kamen uns etwas näher und waren uns zunehmend sympathisch und ich hoffte auf eine wunderbare Nacht. Brachte sie zum Auto doch sie schloss sofort aus, dass sie mich noch mit zu sich nehmen würde, zumindest küssten wir uns neben ihrem Wagen das erste mal voller Leidenschaft und ich spürte ihren Busen an meine Brust drücken und versuchte vorsichtig, ihn zu berühren. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf der Straße zu erregen, setzten wir uns schließlich in ihr Auto und knutschten weiter und sie ließ mich zumindest an ihren wunderschönen Busen, der relativ groß, von perfekter Form und fest war. Als ich ihn schließlich sogar leidenschaftlich küssen durfte, wobei sie noch zweimal versicherte, sie nähme mich aber nicht mit zu sich heute, kam sie das erste mal dabei.

Hatte ja schon einiges erlebt, aber dass eine Frau nur davon kam, dass ich ihren Busen küsste, war neu und ließ mich noch ein wenig, auf eine heiße Nacht hoffen. Aber sie blieb konsequent, nicht beim ersten Date, fuhr mich auch nicht auf den Berg hinauf, sondern in ihr heimatliches Dorf tief im Westen der großen Stadt und ich setzte mich in die Straßenbahn, um auf den heimatlichen Berg zu fahren.

Es dauerte dann fast eine Woche, bis wir uns das nächste mal sahen, aber wir schrieben uns liebevoll und es fing mit viel Gefühl an. Schließlich durfte ich sie in ihrer schönen, großen 3 Zimmer Wohnung besuchen kommen und irgendwann hatten wir auch so etwas wie Sex, aber es dauerte sehr lange, brauchte viel Vorlauf und war ganz schnell vorbei. Sie kam schon, als ich ihren Schoss nur kurz streichelte und war danach eigentlich müde, wollte keinesfalls mehr angefasst werden, das war bis zum nächsten mal tabu, sie könne höchstens einmal.

Müde war sie ohnehin die meiste Zeit, was an ihrem ADS in der langsamen Variante läge, wie sie mir ausführlich erklärte, sie brauchte viel Schlaf und sie brauchte ihn für sich. Nach dem sie gekommen war, hatte sie mich noch mit der Hand befriedigt, aber dann wollte sie  bitte nicht mehr angefasst werden, ein wenig kuscheln, aber zum Schlafen wollte sie mich lieber auf ihr Sofa verbannen. Als ich daraufhin meinte, dann könne ich auch gleich nach Hause fahren, willigte sie in den Versuch ein, meinte aber gleich, sie sei da schwierig, wisse nicht, ob sie da schlafen könnte.

Ich schlief wunderbar, sie zog irgendwann auf das Sofa aus, als ich erwachte und es bemerkte, wollte ich sie zurückholen und schlief dann selbst auf dem Sofa, damit sie nun zur Ruhe käme. So blieb es 11 Monate lang. Wenn sie bei mir schlief, legte sie sich eine Matratze in den Flur - vor  dem Einschlafen kuscheln, Sex eher sehr selten und ich versuchte sie nicht zu bedrängen, aber es blieb die Ausnahme.

Irgendwann meinte sie, es könnte sein, dass sie  eigentlich asexuell wäre, was natürlich Blödsinn war, sie kam schließlich schon, wenn ich nur ihren Busen küsste, aber vor dem zusammen schlafen hatte sie Angst. Andererseits wünschte sie sich nichts mehr als Kinder, dann wollte sie ganz Mutti sein und ihre Kinder bis mindestens drei Zuhause haben. Als ich sagte, wenn wir Kinder wollten, müssten wir auch zusammen schlafen, war sie einen Moment lang etwas offener dafür - aber eher theoretisch, denn praktisch.

Sie hatte vielfach geerbt und war dadurch eine wohlhabende Frau, hatte mehrere Wohnungen und müsste eigentlich nicht arbeiten, hatte sich, bevor wir uns kennenlernten, überlegt ein Pflegekind zu nehmen, sich in einen Kurs dafür angemeldet und genau ausgerechnet, wie sie dann ohne zu arbeiten die ersten Jahre gut leben könnte. Eigentlich hatte sie genug und müsste sich keine Sorgen machen, dennoch war sie ihrem Wesen nach eher sparsam bis zum Geiz, wie es so häufig ist, das Geld bleibt bei denen kleben, die es zu hüten wissen. Mir war das fremd.

Später erst erfuhr ich, dass ihre Flucht aus dem Bett der Befriedigung auch ihrer Fernsehsucht diente, von der sie durch mich geheilt zu werden hoffte und wir waren zumindest in der Beziehung zusammen auf einen guten Weg, da ich nie fernsehe, nicht mal einen habe, es völlig überflüssig finde und sie sich dafür in meiner Gegenwart schämte.

Sie war eine sehr liebevolle, schmusige und zärtliche Frau, auch ein fröhlicher Mensch, wenn sie nicht von ihrem Bürojob völlig ausgebrannt war und darüber gern klagte. Neben der Fernsehsucht, war Schoppen ihre zweite große Leidenschaft, die sie zum Glück meist mit ihrer Schwester auslebte. Einigemale musste ich auch dran glauben, wenn sie meinte, ich bräuchte etwas neues und sie mir dafür wunderbare Sonderangebote zwischen Tauentzien und Kudamm heraussuchte, wenn sie nicht im Netz nach neuen Angboten fahndete oder Schnäppchen ersteigerte, die meist einen ausgewählt guten Geschmack zeigten.

Kann und möchte nichts schlechtes über diese liebevolle Frau sagen, die auch rührend lieb mit deiner Tochter war, wo sie sich doch selbst so sehr ein Kind wünschte, vermutlich hätte ich mit ihr ein friedliches wunderbares Leben führen können. Leider hielt ich es so nahezu ohne Sex nicht aus und nachdem ich zwei Geliebte in der Dauer unserer Beziehung getroffen hatte und dennoch bei ihr geblieben war, gab ich es nach elf Monaten auf, in denen wir real zweimal zusammen geschlafen hatten, ich wollte eine Partnerin, die auch den Sex mit mir genoss, Lust hatte und nicht immer nur müde war. Aber ich hatte auch darum ein schlechtes Gewissen.

Sie nahm mir diesen Trennungsgrund, einen anderen gab es eigentlich nicht, sehr übel, dadurch hatten wir keinen Kontakt mehr und sie reagierte auf Mails von mir nur sehr formal bis verletzt und beleidigt. Sie kannte keinen erfüllenden Sex. Vor mir hatte sie sieben Jahre keine Beziehung gehabt, nur einmal ein wenig Petting mit einer Finya Bekanntschaft einige Monate vor mir. In ihrer letzten Beziehung mit einem wesentlich älteren Mann, der ihr Vater hätte sein können, war am Ende die letzten Jahre auch nichts mehr gelaufen, wie sie mir erzählte und ich verstand, dass sie nichts vermisste, was sie nicht kannte.

Das Verrückte daran aber war, dass die beiden male, die wir zusammen schliefen, sie völlig aufgedreht war, verliebt fröhlich, lebensfroh, ein ganz anderer Mensch eigentlich und immer, wenn ich sie daran erinnerte, sagte sie, stimmt, du hast recht, wir sollten es häufiger tun, da ging es mir so gut danach, ich war wie aufgedreht.

Bei der Feststellung, dass wir es hätten tun sollen, blieb es leider. Wir taten es dann nicht mehr von Weihnachten bis Mai. Hab sie sehr gern gemocht, denke auch auf eine Art wirklich geliebt, aber ich hielt es irgendwann nicht mehr aus und wieder klingt dieses Schreiben, als wollte ich mich für etwas völlig natürliches entschuldigen. Wäre ich mit ihr zusammen geblieben, hätte entweder ein Wunder geschehen oder ich hätte mir eine Liebhaberin nehmen müssen, um nicht durchzudrehen. Sonst kann ich nur Gutes über diese liebevolle, blonde Frau aus dem Westen Berlins sagen.

Zwei Jahre nach ihr traf ich mal wieder eine kinderlose, unverheiratete Frau. Der Kontakt war über eine Ex von mir vermittelt worden, deren beste Freundin sie war. Wir hatten vorher telefoniert und uns geschrieben und ich war gespannt auf diese Frau von der meine Ex, die mich schon lange und gut kannte, meinte, sie passte zu mir und sie meinte selbiges zu ihr.

Sie hatte, schien es mir, die richtige Vermutung. Die Anziehung war spürbar, vom ersten Moment an, was natürlich auch an der seltsamen Geschichte im Hintergrund lag, zwei beste Freundinnen und eine vermittelt der anderen ihren Ex von vor zwanzig Jahren. Doch es kitzelte. Wir saßen dann lange auf einer Bank im Park vor meiner Tür und irgendwann küssten wir uns und ihre Leidenschaft erwachte. Streichelte sie soweit es auf der Bank vor dem Kiezkind, jenem Mutticafé mit den vielen Kleinkindern hier mitten auf dem Platz, möglich war. Da flüsterte sie, die zuerst meinte, es passe doch nicht, mir ins Ohr, komm, lass uns hoch gehen zu dir - und ich Idiot, als hätte ich nicht Erfahrung genug gehabt, wollte es noch ein wenig herauszögern, fragte sie, ob sie es wirklich wolle und war eigentlich schon dabei, mich zu verlieben, auch wenn mir, was sie mit ihren Aufstellungen nach Hellinger machte, die ich für eine Psycho-Sekte halte, überhaupt nicht gefiel, sie leidenschaftliche Standardtänzerin war, womit ich auch ganz schlechte Erfahrungen bereits hatte, sehr schmerzvolle noch dazu, denke ich an meinen dreißigsten zurück, sie als Heilpraktikerin arbeitete, wovor mir auch grauste - alles war egal, sie gefiel mir, ich war dabei, mein Herz zu öffnen, darum zögerte ich, weil ich sie nicht einfach wie so viele schnell vernaschen wollte, es sollte etwas besonderes sein, sie war schließlich die beste oder eine der besten Freundinnen meiner sehr geschätzten Ex.

Doch wenn eine Frau mit dir ins Bett will und du zögerst, vergiss es lieber, denk nicht weiter darüber nach. So war es auch diesmal, irgendwann, sehr bald danach, wollte sie gehen, lieber doch nicht mehr hoch zu mir, ich brachte sie zu ihrem Wagen und wir verabschiedeten uns auf bald und haben uns nie wieder gesehen oder gehört - geschrieben habe ich ihr noch einige male, aber auch das hat sich irgendwann erledigt - schätze sie und wäre gespannt gewesen, fand sie begehrenswert schön mit ihrer zarten mädchenhaften Figur und schrieb noch einige hingebungsvolle Verse, die echolos verklangen - einige Tage später teilte sie mir mit, es passe nicht.

Es gab noch sechs unverheiratet, kinderlose Frauen in meinem Leben, die Eifersüchtige mit der Modelfigur, die dunkehaarige Psychologin für eine Nacht von Tinder und meine zweite Verlobte über die ich schon ausreichend schrieb und die drei, die mich in meinem Stammcafé ansprachen, das auch eine Bar ist und ein eigenes Kapitel aus anderen Gründen wurde, bis ich als siebte die große Liebe fand in einer unverheiratet, kinderlosen Traumfrau über die ich im letzten Kapitel noch ein wenig schreibe.
jens tuengerthal 20.4.2016

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