Sonntag, 31. Juli 2016

Kulturgeschichten 0306

Verschwörungsintrige

In Zeiten der Angst suchen Menschen
Gern einfache Erklärungen um die Welt
Die aus den Fugen scheint zu verstehen
Auch darum florieren die Verschwörungen

Sie richten sich meist gegen jemand der
Sich mit anderen verschworen hätte um
Ein konspiratives Ziel zu erreichen
Dementis werden als Beweis gesehen

Die Intrige auch Kabale oder Ränke genannt
Zielt darauf anderen Schaden zuzufügen
Wer dies versucht ist ein Intrigant immer
Sie ist das Gegenstück der Aufklärung

Verschwörung und Intrige weben im Dunkeln
Sie suchen ihr Ziel durch Lüge und Verleumdung
Die anderen schaden zu erreichen nur dass die
Verschwörung weniger konkret sein muss

Beide widersprechen jeder Logik und Vernunft
Betrachteten wir sie kritisch mit Abstand nur
Doch liegt es in ihrem Wesen das Gegenteil
Dessen was sie sind noch zu betonen

Es schwappt durch das Netz ein ganzes Meer
Von Verschwörungstheorien die teilweise wohl
Bereits Intrigen gegen die Politik schon sind der
Sie böswilliges Handeln aus Prinzip unterstellt

Dabei ist es völlig egal ob dies Handeln völlig
Unsinnig wäre weil sich die Betreffenden nur
Selbst schädigten woran keiner ein Interesse
Logisch haben könnte sie wollen nur schaden

In ihren dunklen Abgründen ist die Verschwörung
Wie die Intrige das Gegenteil von demokratisch
Was die Infizierten um so konsequenter leugnen
Wenn sie sich dabei als Aufklärer noch gerieren

Die Versuche Merkel Verfassungsverstöße als
Sogar Straftaten zu unterstellen um damit davon
Abzulenken wie die eigenen Forderungen lange
Das Grundgesetz verletzen sind ein Beispiel

Der Putsch in der Türkei war sicher eine Intrige
Gegen den demokratisch gewählten Präsidenten
Ob dieser sie inszenierte um seine Gegner dafür
Leichter zu beseitigen zeigt die Tragweite solcher

Beides Handeln wäre verwerflich doch schafft die
Türkei eine Situation die starke Zweifel an ihrer
Glaubwürdigkeit hier wie dort begründen warum
Eine klare Parteinahme dabei schwierig bleibt

Der Fall Barschel der sich nach U-Boot-Geschäften
Eines Tages tot in Schweizer Badewanne fand war
Womöglich ein Beispiel für die Folgen einer Intrige
Bis zum Suizid oder selbst als eine Intrige mehr

Auf Vergiftungen durch Flugzeuge oder die Treffen
Der Großen als geheimer Weltregierung sei hier
Nicht weiter eingegangen weil es Unsinn nur mehrt
Dem sich alle Vernunft entgegenstellt logisch

Reichsbürger sind als solche schon Opfer ihrer
Phantasien wie Ängste gleich den Identitären
Denen die Pegiden mit der Islamangst gleichen
Die gesetzeswidrigen Rassismus sich wünschen

Verschwörungen sind vermutlich so alt wie die
Menschheit und nutzen heute wie damals
Dummheit und Angst zur Verbreitung von Thesen
Die nur der geistigen Vernebelung dienen

Intrigen meist konkreter können auch vernünftig
Zunächst wirken auch wenn ihre Wurzeln
Nur in Lügen liegen dem anderen zu schaden
Erscheinen sie oft sogar als Aufklärung

Am 31. Juli 1451 wurde Jaque Coeur festgenommen
Der Finanzier des französischen Königs Karls VII.
Wurde beschuldigt die königliche Mätresse Agnès Sorel
Mit Gift ermordet zu haben was sich als Intrige erwies

Coeur war über den Orienthandel reich geworden
Unterhielt über 300 Kontore um das Mittelmeer
In denen mit allem auch Sklaven gehandelt wurde
Ab 1438 leitete er die königliche Versorgungszentrale

Er mischte beide Geschäfte auch miteinander
Um immer flüssiges Geld zu haben und lieh oft
Dem König Geld wodurch er immer mehr Macht
Wie Einfluss in Frankreich gewann als Bankier

Viele Adlige und Fürsten gehörten zu seinen Schuldnern
Seine Rücksichtslosigkeit wie seine Macht schufen ihm
Viele Neider auch nachdem er 1440 geadelt immer mehr
An politischem Einfluss noch in Frankreich gewann

Karl VII. hatte enorme Schulden bei Coeur dessen
Verschwinden als er nach Ende des Krieges endlich
Entbehrlich wurde lag so auch in dessen Interesse
Um wieder unabhängig von Schulden zu werden

Einer wohl Intrige folgend wurde Coeur so des Mordes
An der Favoritin des Königs angeklagt und verhaftet
Sein Unternehmen wurde teilweise beschlagnahmt
Erst 1456 nach fünf Jahren gelang ihm die Flucht

Später musste er auch Italien wieder verlassen
Starb 1456 als Mitglied der päpstlichen Flotte
Im Kampf gegen die Türken auf der Insel Chios
Ohne rehabilitiert worden zu sein bis dahin

Sein Sohn Jean de Coeur bemühte sich sehr
Um die Rehabilitation des Vaters die ihm auch
Gelang jedoch erlangte er nur einen Teil des
Damals enormen Vermögens wieder zurück

Nachfahren der Familie leben teilweise auch
In Deutschland als dann von Herz noch heute
Das Handelsimperium der nie untergehenden
Sonne aber war ökonomisch bereits zerfallen

Die Intrige hatte zerstört und einen Geldgeber
Bei dem zu viele Schulden hatten aus dem Weg
Geräumt wie es bei vielen Pogromen später
Noch mit Juden geschah bis heute vorkommt

Zumindest als Gerücht der Verschwörung
Wird die Angst vor der Macht der Banken
Dabei gern missbraucht unter Linken wie
Rechten die sich da im Hass vereinen

Ob der Kampf gegen das Abkommen zum
Freihandel eher auf einer Verschwörung
Oder aufgeklärt kritischer Vernunft beruht
Ist strittig beide Seiten sind unsauber dabei

Sobald die Angst irrational benutzt wird um
Politik zu machen und Ziele durchzusetzen
Wird es schnell undemokratisch wo vor alle
Aufklärer der Freiheit wegen warnen müssen

Verschwörung und Intrige sind das Gegenteil
Von freiem und offenem Umgang warum sie
So weit als möglich vermieden und über sie
Dringend aufgeklärt werden sollte künftig

Gegen die Dummheit hilft nur Vernunft
Es braucht Geduld und Aufklärung um
Die üble Macht der Intrigen aufzulösen
Von der die Demokratie Schaden nimmt

Vernunft und Aufklärung sind nicht nur eine
Epoche der Kulturgeschichte sondern nötiger
Als je betrachten wir manche Argumente heute
Um die Freiheit der Demokratie zu sichern
jens tuengerthal 31.7.2016

Samstag, 30. Juli 2016

Kulturgeschichten 0305

Kulturuntergangsängste

Die Angst vor dem Untergang der Kultur
Ist so alt wie die Kultur selbst vielleicht
Sogar noch älter weil es sie immer gab
Auch als die Menschheit unkultiviert war

Ob sie heute kultivierter ist als etwa die
Römer oder Griechen waren scheint mehr
Als fraglich angesichts des herrschenden
Aberglauben und der brutalen Gewalt

Kultur ist alles was der Mensch irgend
Gestaltend hervorbringt wie das Wort
Cultura aus dem lateinischen belegt
Es heißt Bearbeitung Pflege Ackerbau

Im Gegensatz zur Kultur stand die Natur
Die natürlich einfach ist jedoch seit Kant
Sahen wir wieder der kultivierte Mensch
Ist Endzweck der Natur die in Moral ist

Dies nimmt den Begriff der Natur auf
Wie ihn schon Epikur und Lukrez vor
Über 2000 Jahren in Worte fassten
Der Mensch ist immer bloß Natur

Wo Menschen walten ist es Kultur
Die zum Wert wird durch die Moral
Welche dem Handeln zugrundeliegt
Was zur Kriegskultur einiges sagt

Lange lernten wir im Abendland Rom
Ging an der Dekadenz zugrunde die
Inzwischen verstorbener Westerwelle
Noch spätrömisch abschreckend sah

Doch zeigt sich diese These als so
Falsch wie von nur Vorurteilen noch
Geprägt denn Rom ging unter als
Keusch christliche Moral herrschte

Stark und selbstbewusst war es ohne
Götter noch während im Kaiserreich
Der Untergang mit der Vergöttlichung
Begann die sich für erhaben hielt

Ob das Christentum der Untergang war
Oder nur eine zufällige zeitliche Nähe
Dort auffällt neben vielen anderen Gründen
Lässt sich schwer klar entscheiden

Sicher ist nur Rom starb nicht an der
Spätrömischen Dekadenz sondern ging
Zu einer Zeit unter als christliche Moral
Mit dem Gegenteil eher dominant war

Die Lehre der Dekadenz angereichert
Noch um rassische Theorien wurde
Im Nationalsozialismus vertreten aber
Hat wie manche Gedanken überlebt

Die Retter des Abendlandes die sich
Vorgeblich um unsere Kultur fürchten
Sich als Verteidiger der Freiheit der
Frauen gerieren sind das Gegenteil

Wäre die abendländische Kultur noch
Irgendwie christlich gehörte Asyl dazu
Die Menschen aus Syrien kämen von
Den Wurzeln dieser Kultur zu uns

Zum Glück sind die Werte aber heute
An den Geist der Aufklärung gebunden
Freiheit und Menschenrechte sind Teil
Unserer Geschichte und genügen dafür

Der kategorische Imperativ ist der Maßstab
An dem sich Moral auszurichten hat heute
Womit es weder Glauben noch Gesetze
Braucht moralisches Handeln zu begründen

Die höchste Kultur bräuchte daher wohl keine
Gesetze mehr sondern fände ihre Rechtfertigung
Allein aus dem Gewissen dem anderen gegenüber
Das innerlich zum guten Handeln verpflichtete

So kultiviert sind wir noch lange nicht
Ob darum unkultiviert gleich ist wer sich
Nur auf sein Recht beruft scheint dagegen
Gewagt aber doch einen Gedanken wert

Es geht um Macht und Schutz vor dieser
Die der Rechtsstaat auch bietet warum
Bloße Berufung darauf noch nicht gleich
Unmoralisch sein sollte scheint es

Beim Blick auf Unrechtsstaaten dagegen
Ist die Möglichkeit der Rechthaberei auch
Die bessere Wahl als die dort nur Willkür
Wie sie in vielen Teilen der Welt herrscht

Auch die Römer sahen ihre Kultur immer
Wieder gefährdet durch Einfälle der Barbaren
Die aus dem Norden kamen der heute meint
Das Abendland gegen den Süden zu verteidigen

Am 30 Juli 101 vor Christus schlug Gaius Marius
Die Kimbern auf den Raudischen Feldern
Nahe Vercellae und bannte damit die
Germanengefahr für längere Zeit erfolgreich

Die Kimbern waren ein germanischer Stamm
Mutmaßlich aus Jütland im Westen Dänemarks
Sie zogen mit Teutonen und Ambronen auf der
Suche nach Land gen Süden ab 120 vor Christus

In den Kimbernkriegen brachten diese vereinten
Stämme den Römern einige doch empfindliche
Niederlagen bei bis sie vernichtend geschlagen
Weitere Wanderungen aufgaben und verschwanden

Die Teutonen hatte obiger Marius schon im Jahr
Zuvor  in der Provence vernichtend geschlagen
Warum die  Kimbern allein gen Rom zogen noch
Ihre Spuren verlieren sich in der Gechichte wohl

Cäsar erwähnt sie noch im gallischen Krieg
Einige wären zur Bewachung geblieben
Aus denen sich ein kleiner Stamm entwickelte
Die Römer führten wohl Vernichtungskriege

Nach Plutarch fielen in der Schlacht auf den
Raudischen Feldern über 120.000 Kimbern
Die übrigen 60.000 gerieten in Gefangenschaft
Während die Römer nicht mehr als 1000 verloren

Die den Germanen dreifach unterlegenen Römer
Verdankten ihren Kampfesmut einem Sandsturm
Der die Ebene durchzog sie verkennen ließ wie
Groß das Heer ihrer Gegner eigentlich war

Die Römer gewannen die Schlacht auch dank
Guter Aufstellung und besseren Trainings dabei
Was sie beweglich im Feld machte die Hitze
Waren sie besser gewohnt als die Kimbern

Marius hatte seine Truppen so aufgestellt
Dass die Kimbern gegen die Sonne noch
Kämpfen mussten wie das Aneinanderketten
Um Flucht zu verhindern die Kimbern lähmte

Das besser trainierte und kampferfahrenere
Römische Heer besiegte die zahlenmäßig
Weit überlegenen Kimbern und vernichtete
Diese als Volksstamm danach völlig

Angeblich sollen später beim Aufstand des
Spartacus auch einige Kimbern als Sklaven
Unter den Gladiatoren mitgewirkt haben
Eine letzte Spur in der Geschichte geben

Es schlugen die angeblich dekadenten Römer
Das wilde Volk der Germanen in Unterzahl weil
Dank kutlureller Entwicklung zu Taktik fähig
Die der Häuptling der Gegner nicht durchschaute

Angeblich erschlugen noch die Frauen der Kimbern
Ihre fliehenden Männer erdolchten die Kinder bevor
Sie sich selbst am Wagen aufhängten um nicht als
Römische Sklavinnen in Gefangenschaft zu enden

So war denen ohne abendländische Kultur noch
Der Tod lieber als abhängiges Leben in Rom je
Unklar ist inwieweit solche Erzählungen rein
Taktischer Natur sind die Römer zu motivieren

Ähnlich wie wohl Tacitus Bericht über die Germanen
Mehr eine Streitschrift nach innen war um Römer
Zu motivieren die Kampfkraft zu stärken ist wohl
Auch dies Urteil über die Germaninnen zu lesen

Die Betrachtung anderer Kulturen unter rein
Erzieherischen Aspekten gibt dem sonst nur
Abgesang auf den Untergang der Kultur eine
Gewisse Komik wie bei Hitlers Gemanenkult

Hätte das sogenannte Dritte Reich nach dem
Tausendjährigen und dem Sechsundvierzigjährigen
Währte es nur Zwölf Jahre nicht so tödliche Folgen
Für Millionen wäre seine Dummheit zu lächerlich

Die Argumente der Verweichlichung der Jugend
Der Zersetzung der natürlichen Instinkte waren
Zu allen Zeiten die gleichen und nie begründet
Gelernt hat keine Generation der Wiederkäuer

Jede neue Elterngeneration brachte die alten
Lügen vom gesunden Geist im gesunden Körper
Wieder hervor auch wenn schon tausende Jahre
So falsch wie unnütz gewesen galten sie als nötig

Die Pegiden mit ihrem Hass auf alle die sie für
Linksgrünversifft halten in sprachlicher Verrenkung
Fürchten die Lügenpresse und schwärmen lieber
Von der guten alten Zeit als es keine Musels gab

Verteidigen ein Abendland dessen Werte sie
Weder kennen noch achten noch irgendwas
Von dessen Kultur wüssten die sie verteidigen
Wo es ihnen nur um gezüchtete Angst geht

Es drohte nie der Untergang des Abendlandes
Weil dies eine historische Epoche ist die bloß
Geschichte noch ist in bunten Kulturräumen
In denen Menschen ohne Grenzen leben

Schreihälse und Populisten sind ein Produkt
Von Kriegen und Auseinandersetzungen die
Auf der Straße ausgetragen werden von den
Instrumentalisierten Narren dieser Bühne

Politische Kultur heißt Zusammenhänge auch
Verstehen lernen im größeren Kontext der Welt
Warum finanziert Moskau die Rechten in Europa
Im Kampf mit NATO und EU wird vieles klarer

Fürchten wir weniger den Untergang der Kultur
Denken wir lieber mehr und kritisch darüber nach
Was Kultur ausmacht und was von uns bleibt
Wo unsere Wurzeln liegen statt nur zu meinen

Alle Generationen von Menschen soweit wir wissen
Jammerten über die jüngere Generation die doch
Zügellos verkommen oder spießig angepasst sei
Vielleicht würde die Welt besser ließen wir das

Sprechen wir nicht mehr vom Kulturuntergang
Sondern fördern lieber deren Erhaltung durch
Kenntnis der Geschichte statt gefärbter Sagen
Aufklärung und nachdenken statt Propaganda

Es könnte mehr Kultur entwickeln als die
Erdachten Gefahren je zu zerstören drohten
Selber denken ist die Devise die eben jener
Der Aufklärung mit ihrem habe Mut gleicht

Aufklärung ist Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit durch Denken und Verstand statt
Aberglaube und Propaganda können sich die
Menschen viel weiter entwickeln künftig
jens tuengerthal 30.7.2016

Vom Nichts

Nichts hören
Kann alles heißen
Meist heißt es nichts mehr
Wenn nichts kommt
Bleibt nichts mehr
Was nicht viel wäre
Manchen ist weniger mehr
Nichts bleibt ungewiss
Nichts ist alles denen
Die nichts mehr wollen
Für die nichts wert hat
Im alles oder nichts
Wo nichts bleibt
War wohl nichts
Würde beruhigen
Wäre es nicht gelogen
Manchmal ist alles nichts
Macht nicht nichts
Nichts ist nicht mehr

jens tuengerthal 30.7.2016

Freitag, 29. Juli 2016

Lustsehnsucht V

Sich ganz haben
Ist egal wo mehr
Und doch ist sich
So überall nah sein
Eindringlich mehr
Fester fühlbar wohl
Als Sehnsucht noch
Zu träumen wagt in
Einsamen Gedanken
An deinen Po nun
jens tuengerthal 29.7.2016

Lustsehnsucht IV

Deine Beine auf meiner Schulter
Hebst du dein Becken leicht an
Damit ich leichter eindringe

Feuchtwarm bebt es um mich
Einen Moment still stehen
So ganz tiefer in dir sein

Dann von der Lust gepackt
Zusammen losreiten bis wir
In gleichen Moment erstarren
jens tuengerthal 29.7.2016

Lustsehnsucht III

Zusammen kommen ist viel
Zusammen Kommen ist mehr
Vielleicht ist dies mehr alles
Braucht es nichts mehr als
Verschlungen selig danach
Wissen es ist alles gut so
Zusammen ist weniger allein
Kommen ist nur das Ende
Davon träumend mehr
Als alles sein könnte je
Enden die Worte dann
Weil nichts mehr mehr ist
jens tuengerthal 29.7.2016

Lustsehnsucht II

Möchte dich jetzt
Über mir haben
Um in dir zu sein
Ganz und mehr
Zunge voran zuerst
Zwischen deine Lippen
Egal wo nur tiefer
Dich innig schmecken
In- und auswändig ganz
Dich kommen spüren
Wenn du hart und weich wirst
Sich alles anspannt kurz davor
Du mich überläufst danach
Wenn wir uns einander
Ergießend schenken
Ist Sehnsucht erfüllt
jens tuengerthal 29.7.2016

Lustsehnsucht I

Die Sehnsucht nach Lust
Wird um so gößer desto
Ferner sie real scheint
Was typisch scheint für
Sehnsucht die immer eine
Suche im Sehnen ist wohl
So schätzen wir oft erst
Was wir verloren hoch
Klüger wäre es wohl
Sie gleich zu leben doch
Wo bliebe dann die nötige
Sehnsucht allein noch
jens tuengerthal 29.7.2016

Kapitänsabschied

Schweinsteiger nahm seinen Abschied
Manche fragen ob noch rechtzeitig
Während er in Manchester nun wohl
Aussortiert werden wird es munkelt
Schalke hätte Interesse sei ihm doch
Ein würdiges Ende im Fußball noch
Gewünscht nachdem er über Jahre
Kämpfte auch gegen Verletzungen
Nimmt er sich nun verheiratet noch
Die Freiheit selbst als Kapitän zu gehen
Nachdem er in Frankreich noch glänzte
Trotz verletzungsbedingter Pausen
Geht damit einer als Weltmeister der
Die Mannschaft zusammenhielt
Verzichtbar wird er nun wohl sein
Schauen wir wer in die Rolle wächst
Dankbar für einen Kapitän der er
In einem Jahr nur selten sein konnte
Ist er nach der Platzwunde von Rio
Der Held der WM und es ist gut so
Dass er alleine geht ohne später
Aussortiert zu werden wenn schon
Überflüssig geworden und so hat
Auch dieser Abschied noch Größe
Nachdem er noch ein Jahr den ewigen
Lahm wenn auch gelähmt ersetzte
jens tuengerthal 29.7.2016

Kulturgeschichten 0304

Belagerungszustände

Zerstört die Belagerung alle Kultur bei den
Belagerten wie den Belagerern weil nur noch
Krieg und Angst im Mangel herrschen der sich
Gegen jede Verfeinerung dauerhaft richtet

Die Syrer kennen sich aus mit Belagerungen
Das ertragen sie schon lange wie gerade wieder
Kein Wunder wenn wer kann wegläuft aus dem
Eigentlich vielfältig paradiesischen Land ins Meer

Die Babylonier und die Ägypter belagerten dort
Es tun nun die eigenen Leute immer noch wohin
Immer dies nun führen soll kämpfen Fanatiker
Gegen ähnlich autoritär gesinnte Verrückte dort

Einzig die Kurden bieten noch einen Hauch von
Hoffnung Emanzipation und Demokratie jenseits
Der sonst Träume vom Gottesstaat der meist ein
Männlich autoritäres Regime ohne Zukunft ist

Der fundamentalistische Islam ist keine Kultur
Sondern deren Gegenteil wie der Nazismus
Oder die AfD-Spießbürgerlichkeit keine sind
Sondern deren engstirnige Negation allein

Derzeit belagert der rechstradikale Rand
Dies Land das es sich mit Merkel gerade
In der Mitte gemütlich machen wollte als
Der Kreuzzug gegen den Islam hier begann

Im Belagerungszustand leben ist ungemütlich
Es gibt von allem zu wenig während der Feind
Mit Waffen satt vor den eigenen Toren liegt bis
Einer nachgibt aufgibt oder Verstärkung kommt

Ob die Dummheit und Ignoranz der Anhänger
Des AfD gegen die Werte des Grundgesetztes
Siegen wird hängt vom Willen seiner Verteidiger
Mehr ab als der Macht aller Dummheit immer

Es ist in der Bundesrepublik nach dem Krieg
Eine Kultur der Toleranz und des Dikurses
Gewachsen in die der Rassismus nicht passt
Gegen den entschieden gekämpft werden muss

Die Argumente der Anhänger von Verschwörungen
Seien sie jüdisch amerikanisch oder europäischer Art
Sind zu lächerlich ihre Belagerung zu fürchten gäben
Nicht Netzwerke der Dummheit zu viel Raum heute

Wie gefährlich ist eine Belagerung für die Kultur
Auf beiden Seiten der Mauer die sich bekämpfen
Geht alles Feine im Miteinander im rauen Ton
Verloren einer aufgedrängten Konfrontation

Einer der kultiviertesten Menschen seiner Zeit
War Karl der Kühne aus dem Haus Valois
Der Herzog von Burgund und Luxemburg
Dessen prächtiger Hof berühmt wurde

Der Sohn von Philipp dem Guten wurde
Tod Großvater von  Philipp dem Schönen
Vater war er der schönen Maria die nach
Kämpfen Maximilian Habsburg heiratete

Dieser deutsche Kaiser gab die Krone
Als letzter Ritter später an seinen Enkel
Karl V. weiter in dessen Reich dann die
Sonne nicht mehr unterging weltweit

Doch um Habsburg und ihre Verwandtschaft
Zu Spanien ging es noch nicht als Karl einst
Neuss belagerte auf Bitte des Erzbischofs
Rupprecht von der Pfalz hin in Kölner Stiftsfehde

Am 29. Juli 1474 begann die Belagerung die
Bis Ende Mai 1475 also fast ein Jahr dauerte
Als zentraler Teil der Burgunderkriege in denen
Die Kölner Stiftsfehde ein Anfang vom Ende war

Der Erzbischof stritt sich mit den Ständen über
Die Macht und wo deren Zustimmung nötig sei
Dazu setzten diese ihn als Verwalter ab worauf
Rupprecht sich Karl zur Hilfe holte in der Not

Der kühne Herzog selbst sah die Chance so
Seine Gebiete die an das des Erzbistums Köln
Teilweise grenzten zu vergrößern wie seine
Macht dabei in deren Territorien auszudehnen

Karl der Kühne marschierte mit seiner damals
Best gerüsteten Armee überhaupt an sah sich
Dort Hermann von Hessen nicht mit dem später
Nobelpreisträger zu verwechseln gegenüber

Es standen in Neuss 20.000 Belagerer den
Gut gerüsteten 4000 Verteidigern gegenüber
Erste Angriffe führten nur zu hohen Verlusten
Blieben aber ohne weiteren Erfolg noch

Im Dezember wurden die Nahrungsmittel
Im belagerten Neuss knapp die Milch der
Letzten drei Kühe war nur noch für Kranke
Oder wenige Kinder bestimmt es wurde eng

Die Bewohner aßen nun Gras und Schnecken
Während die Belagerer gegen kaiserliches
Verbot weiter versorgt wurden hielten sie aus
Trotz noch Ritterspiele in der Stadt ab als Schau

Danach wurden die letzten Pferde geschlachtet
Kaiser Friedrich III. entschloss sich daraufhin
Die Stadt mit einem Heer zu unterstützen um
Das Recht im Reich aufrecht zu erhalten

Der Kaiser erklärte dem Herzog von Burgund
Den Reichskrieg und marschierte gen Neuss
Bis Weihnachten kamen sie nach Koblenz
Während die Burgunder erste Erfolge hatten

Am 6. Mai 1475 marschierte das Reichsheer
Von Köln aus Richtung Neuss kam dort aber
Erst nach dem 23. Mai an und nach ersten
Erfolgen der kaiserlichen zog sich Karl zurück

Im Vorfrieden vom 28. Juni 1475 verzichtete
Burgund auf Neuss bis dahin hatte Neuss
Bis zu 3000 Mann verloren die Burgunder
Sogar bis zu 10.000 Tote zu beklagen

Als Dank für die dem Reich geleisteten Dienste
Verlieh der Kaiser Neuss zahlreiche Privilegien
Wie ein Wappen mit kaiserlichen Symbolen
Münzrecht Jahrmärkte und Zolleinnahmen

Für Karl hatte sich die Belagerung nicht gelohnt
Der Kaiser mit dem er gerade die Hochzeit ihrer
Kinder verhandelte war eine zu starke Macht
Er vermied die direkte Konfrontation lieber

Mit Philipps Tod zwei Jahre später bei nun der
Belagerung von Nancy gegen den Rat seiner
Offiziere wie gegen zahlenmäßig überlegene
Schweizer endete das Haus Valois Burgund

Sein geplünderter nackter von Wölfen schon
Angefressener Leichnam wurde zwei Tage
Nach der Schlacht bei einem Weiher gefunden
Die Burgunderkriege gingen damit verloren

Die Leiche wurde erst in Nancy präsentiert
Dann in der Hofkirche mit bösen Tafeln dazu
Beigesetzt und erst vom Urenkel Karl V. nach
Brügge gebracht in ein standesgemäßes Grab

Die Witwe führte die Verhandlungen um die
Hochzeit der Tochter weiter es bekam dann
Friedrich III. Sohn Maximilian den Zuschlag
Für die beste und reichste Partie Europas

Aus dieser Ehe entstand Philipp der Schöne
Der Johanna die später Wahnsinnige heiratete
Die Erbin von Ferdinand und Isabella also des
Königreichs Spanien was zu Habsburg kam

So hat sich vom Großvater zum Enkel das Reich
Der vorher Österreicher in ein Weltreich eben
Verwandelt in welchem die Sonne nie unterging
Karl brachte den Orden vom goldenen Vlies ein

Nach Karl V. teilten sich die Habsburger ihr Reich
Zwischen der Wiener und der spanischen Linie
Bis nach dem spanischen Erbfolgekrieg Spanien
Die französischen Bourbonen übernahmen

Mit Napoleon wieder ein Franzose löste die
Habsburger als Kaiser in Deutschland ab
Indem das Heilige Römische Reich nach
Fast 1000 Jahren noch aufgelöst wurde

Danach nannten sie sich Kaiser von der
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn für
Etwas über 100 Jahre bis Austria dann
Erstmals zur solitären Republik wurde

So spielt die verlorene Belagerung von Neuß
Die das Haus Burgund schwächte was darauf
Zentrale Bereiche an Frankreich verlor noch
Bis in unsere Tage in Grenzen und Politik

Für Karl endete eine andere Belagerung tödlich
Wofür auch die vorher Schwächung verantwortlich
Noch war während Frankreich den nördlichen Teil
Von Burgund an die Habsburger durch Ehe verlor

Der Enkel Karl V. selbst in Burgund geboren gab
Diesen Teil seines Reichs an seinen Sohn Philipp
Obwohl er das Reich dem Bruder Ferdinand gab
Die feine Kultur Burgunds teilte sich weiter auf

Die Niederlande und Belgien teilen sich heute
Das Erbe des kühnen Karl nach der Reformation
Der achtzig Jahre Krieg um die Vorherrschaft dort
Bis 1648 folgten und heute sitzt in Brüssel die EU

Das europäische Parlament hat den Sitz dafür
In Straßburg das oft die Zugehörigkeit wechselte
Nach dem Krieg den Mantel Karls am Münster
Zur Demonstration des Sieges aufhängte noch

Der uneinige Kontinent fand schon in der Ehe
Von Maximilian und Maria einen Frieden der
Zumindest einige Zeit währte bis zur Reformation
Mit der auch Burgund weiter zerfiel noch

Heute ist die Reformation Teil unserer Kultur
Am bedrohtesten fühlen sich die Menschen
Vom Islam in Deutschlands atheistischem Osten
Wobei sich die Frage stellt was sie fürchten

Das Gebiet in dem die Reformation noch
Am stärksten wirkte hat heute weniger
Christen als es in Indien gibt was vielleicht
Den Geist dieses Abendlandes erklärt

Die Kreuzzüge sind nicht getrieben vom
Glauben sondern von Angst und Hass
Sie führen zu mehr Angst und Gewalt
Belagern die Freiheit von Innen

So dockt heute der AfD dort an wo die
Kultur und Bildung fehlen Menschen
Eher haltlos im Nichts herumirren noch
Gibt einfache Antworten ohne Lösung

Gefährlich wird diese Belagerung der
Großen Mehrheit in der Mitte nur wenn
Dummheit und fehlende Kultur sich auf
Einfache Antworten lieber einlassen

Die Belagerung wie der Krieg im Innern
Hat den Nachteil heute dass es keine
Stadtmauern mehr gibt sondern sich alle
Durcheinander bewegen als Gleiche

Jeder Rassist kann seine Meinung heute
Meist ungestraft schreiben ohne dabei
Klar in die Grenzen des Diskurses noch
Von Demokraten verwiesen zu werden

Die meisten der provokativen Äußerungen
Der AfD Führung sind verfassungswidrig
Zeigen wie fern diese Partei den Werten
Des Grundgetzes voller Hass längst ist

Sie steht als Gefahr auf einer Ebene mit
Dem verdeckten Krieg der Islamisten
Die den Krieg gegen den Terror als Terror
In unsere Fußgängerzonen tragen

Beenden wir die innere Belagerung einfach
Lassen wir uns nicht länger Angst machen
Keine Ressentiments predigen in Zukunft
Leben wir die offene Gesellschaft weiter

Diese verteidigen heißt heute auch denen
Die sie angreifen von innen und außen
Grenzen aufzeigen damit die Mehrheit
Weiter friedlich zusammenleben kann

Kultur heißt auch ihre Werte verteidigen
Gegen Feinde innen wie außen damit
Toleranz wichtiger bleibt als Angst
Die nur macht wer falsche Macht will

Eine Kultur der Freiheit wie der Toleranz
Miteinander leben ist wervoller als in einem
Klima der Angst sich voreinander fürchten
So entsteht erst große Kultur miteinander
jens tuengerthal 29.7.2016

Donnerstag, 28. Juli 2016

Kulturgeschichten 0303

Krieg Terror und Frieden

Stehen wir im Krieg oder leben wir noch
Im Frieden weil kein Schlachtfeld da ist
Nur viele kleine wo der IS morden lässt
Oder wir dessen Kämpfer erschießen

Der Papst sagte just in Polen wir ständen
Im Krieg und müssten füreinander sorgen
Wenn dem so ist fragt sich wo Frieden ist
Ob es einen solchen noch je geben kann

An der Frage von Krieg oder Frieden schieden
Sich die Geister in der Geschichte schon doch
Sind die Ergebnisse unterschiedlich wie dieser
Tag mitten im nördlichen Sommer wohl ist

Am 28. Juli 1148 brachen die Kreuzfahrer des
Zweiten Kreuzzuges die Belagerung von Damaskus
Ab nachdem Gerüchte von nahenden Feinden kamen
Die Könige  untereinander zerstritten schon waren

Dieser Abbruch und der Streit darüber wurde zum
Vorzeichen des Kreuzzuges der ganz scheiterte
Obwohl von der Kirche gefördert er doch nur der
Entlastung der Kreuzfahrerstaaten dienen sollte

Uneinigkeit führt im Krieg schnell zum Scheitern
Auch insofern gleichen die Kriege dem Leben
Wie dort der Liebe auch was aber vermutlich
Ein historisch zu gefährliches Kapitel anschnitte

Am 28. Juli 1330 dagegen errangen die Serben
Durch den Sieg über die Bulgaren in der Schlacht
Bei Wellabschd die Vormachtstellung auf dem Balkan
Bis zum Vordringen der Osmanen und ihrem Rückzug

Von dieser großserbischen Sage liegt der Sprung
Durch die Jahrhunderte ins Jahr 1914 nahe als
Einem Monat nach dem Mord an Franz Ferdinand
Dem österreichischen Thronfolger der Krieg begann

Dabei ging es auch um großserbische Träume wie
Die Angst Österreich nehme die Stelle der Osmanen
Nach deren Abschied aus Bosnien nun dauerhaft ein
Irgendwie haben die Serben da bis heute Komplexe

Ob die Beteiligten bei ihrer Kriegserklärung an Serbien
Am 28. Juli 1914 wirklich wie Schlafwandler in den Krieg
Eher stolperten als bewusst zogen könnte wichtig sein
Für die Bewertung künftiger Konflikte in der Region

Falsche Solidarität des deutschen Kaisers beim Umgang
Mit Terroristen band eine untaugliche Achse zusammen
Die besser Frieden gesucht hätte statt sich mit dem Rest
Der Welt aufreibend nun ungeschickt anzulegen

Erwartbar kamen die Solidaritäten die Serbien sich schon
Zuvor im Schweinekrieg erarbeitet hatte und Frankreich
Wollte Elsass Lothringen voller Wut zurück Britannien war
Wie immer um das Gleichgewicht hier wie dort besorgt

Imperiale koloniale Verbindungen taten ein übriges die
Welt überall aus dem Gleichgewicht zu bringen was
Gerade wieder genauso schnell geschehen kann
Wie Frankreichs Eingreifen in Syrien zeigte

Unausgewogen beteiligt sich die EU an einem der
Kolonialen Kreuzzüge der USA mit seinen Folgen
Aus denen sich Nachbarn klüger heraushielten
Wie die Diadochenkämpfe in der Ukraine egal sind

Briten und Franzosen besorgte die Konkurrenz des
Deutschen Kaisers in den Kolonien die ohnehin ein
Verbrechen der Menschheit waren für alle die dort
Meinten fremdes Land beherrschen zu dürfen

Einen anderen Krieg begannen die Osmanen
Am 28. Juli 1480 als sie im Otranto Feldzug
In Apulien landete und die Belagerung von Otranto
Begann die irgendwann erfolgreich endete

Dennoch zogen die Osmanen irgendwann wieder ab
Ohne irgendwelche Erfolge der Feldzüge zu sichern
Was die Frage stellt warum sie überhaupt in diesen
Krieg im Süden Italien zogen und was ihr Ziel war

Durch den frühen Tod von Sultan Mehmed lässt sich
Nicht mehr nachvollziehen was dort gewollt war
Er könnte sich dort ansiedeln wollen oder Rom erobern
Was sein Tod dann verhinderte oder nichts von allem

Dann wäre der Feldzug womöglich nur eine Ablenkung
Der Spanier im Süden Italiens zum Schutz des Emirats
Von Cordoba das sich gerade von Spanien bedroht sah
Dennoch 12 Jahre später noch 1492 verloren ging

So ist mancher Krieg weniger Krieg um etwas als
Um seiner selbst wegen und nicht weniger leiden
Die in ihm und es fragt sich ob es natürlich ist
Das Morden zum Leben gehört wie zeugen

Auch am 28. Juli allerdings 1696 feierte der Zar
Peter der Große dagegen seinen ersten Sieg
Gegen die Osmanen und erobert im zweiten
Russischen Türkenkrieg die Festung Asow

Die auf der Krim und bis ins heutige Russland
Ausgedehnten Osmanen wurden hier erstmals
Zurückgedrängt was Katharina die Große noch
Weiterführte und die Krim für Russland eroberte

Unter Katharina hätten die Osmanen wieder bis
Nach Anatolien zurückgedrängt werden können
Doch Österreich wollte damals nicht um dafür
Das labile Gleichgewicht zu erhalten in Europa

Dieser Leichtsinn wirkte sich bis 1918 noch aus
Auch heute noch ist Byzanz eine türkische Stadt
Mit weniger zeitlichem Recht als sie griechisch
Immer war und dafür gibt es Erdogan dort noch

Ob sich dies am Ende von dessen Herrschaft
Ändern wird ist noch offen doch sind Grenzen
So wenig absolut wie religiöse Vormacht die
Am gerade zufälligen Aberglauben noch hängt

Nur 46 Jahre später am 28. Juli 1742 beendete
Der Frieden von Berlin den Ersten Schlesischen
Krieg zwischen Friedrich dem Großen und Königin
Maria Theresia von Österreich der Schlesien übergab

Von da an bis zum Ende des 2. Weltkrieges blieb
Schlesien Teil Preußens auch wenn Friedrich selbst
Den Frieden zu seinen Gunsten bald wieder mit dem
Einmarsch nach Böhmen brach als Angreifer

Ob Friedrich damit nur Maria Theresia zuvorkommen
Die Rückeroberung durch ein Bündnis gegen ihn noch
Verhindern wollte ist noch strittig jedenfalls sah sich
Der Preußenkönig später zum Krieg gezwungen

Der Frieden stieß auch den Bündnispartner Frankreich
Vor den Kopf was sich später im Siebenjährigen Krieg
In dem Friedrich gegen die drei Erzhuren nur mühsam
Preußen ohne Zutun durch den Tod einer rettete rächte

Der Berliner Frieden war ein erzwungerer Frieden
Entsprechend kurz war seine Haltbarkeit auch
Preußen wuchs mit Schlesien um ⅓ wurde so zur
Neuen Großmacht in Europa bis zu seinem Ende

Während heute Krieg gegen den Terror auch in
Frankreich geführt wird endete am 28. Juli 1794
Mit der Hinrichtung von Robbespierre und 21
Seiner Anhänger der Terror in Frankreich

Die Schreckensherrschaft der Jakobiner um
Robbespierre Saint-Just und Couthon hatte
Viele unter die Guillotine gebracht über die
Der Wohlfahrtsausschuss willig entschied

Ob die Zeit des Terrors im eigenen Land sensibel
Für die Herrschaft eines solchen und die Mittel
Dagegen macht scheint fraglich wenn nach über
30.000 Hinrichtungen erst solche davon erlösten

Gestürzt wurde Robbespierre der zuvor auch den
Gemäßigten Danton hatte hinrichten lassen als er
Neue Reinigunsmaßnahmen anündigte auf die hin
Der Konvent ihn verhaften und hinrichten ließ

So endete der Terror damals so tödlich wie er
Herrschte und unterdrückte was konsequent ist
Aber die Revolution schwächte langfristig wohl
Bereits Napoleon den Weg zur Macht bahnte

Dieser kurzzeitige Weltherrscher der an Russland
Scheiterte wie so viele vor und nach ihm eroberte
Europa mit dem Geist der Revolution auf die er
Seine wiederum monarchische Macht stützte

Doch wie alle Macht der Krieger war auch seine
An das Glück der Schlachten gebunden weniger
Noch an politische Visionen die mit dem code civil
Viel positives nach Europa auch brachten

So verlor Napoleons ältester Bruder während
Der napoleonischen Kriege auf der iberischen
Halbinsel gegen Arthur Wellesley den späteren
Herzog von Wellington in der Schlacht von Talavera

Am 28. Juli 1809 verhinderte Wellington nur die
Eroberung Portugals später vor Waterloo schlug er
Ihn endgültig was zur Verbannung führte nachdem
Europa sich in Wien gerade neu sortiert hatte

Wenige Jahre nachdem sich Europa in seinen
Befreiungskriegen von Napoleon erlöst hatte
Führte am 28. Juli 1821 José de San Martin
Mit der Eroberung Limas Peru in die Freiheit

Damit endeten 300 Jahre spanischer Herrschaft
In diesem Teil Südamerikas der seine erstmals
Unabhängigkeit nach dem Untergang der Inkas
Sich erkämpft hatte gegen die Kolonialmacht

Terror dagegen verübte in Paris Joseph Fieschi
Der am Jahrestag der Julirevolution ein Attentat
Mittels einer Höllenmaschine auf Louis-Philippe
Den Bürgerkönig verübte und 18 Bürger tötete

Der König selbst wurde nur leicht verletzt doch
Die schießende Maschine wütete in der Menge
Was der Korse bewusst riskiert hatte der keine
Wirklichen politischen Überzeugungen verfolgte

Fieschi kam aus kleinen Verhältnissen war unter
Napoleon aufgestiegen gehörte zu den Anhängern
Murats entging 1815 nur knapp dem Todesurteil
Das ihn nun 1836 erwischte er wurde geköpft

Am 28. Juli 1943 kam im 2. Weltkrieg zu dem
Schwersten Luftangriff auf Hamburg im Rahmen
Der Operation Gomorrha der im Feuer 35.000 tötet
Mehr als eine Millionen werden dabei obdachlos

Dieser Krieg endete mit Not und Vertreibung
Für Millionen Menschen gerade in Europa warum
Am 28. Juli die Genfer Flüchtlingskonvention
In Kraft trat auf die sich Merkel heute berief

Diese Konvention regelt die Rechte von Menschen
Auf der Flucht die nicht zurückgewiesen werden
Dürfen Anspruch auf Reisedokumente haben wie
Die Straffreiheit der illegalen Einreise garantieren

Die Bundesrepublik gehört zu den Unterzeichnern
Fühlt sich nach ihrem Grundgesetz bis heute daran
Gebunden woran Merkel heute auch erinnerte
Wer anderes fordert handelt damit ungesetzlich

An dies Selbstverständnis gerade am 28. Juli wieder
Zu erinnern in einer Zeit von Verfolgung und Hass
Der durch Angst gespeist wird scheint wichtiger als je
Gerade wenn wir im Krieg stehen wie Merkel betonte

Deutschland steht im Krieg gegen den Terror denn
Welche Möglichkeit bleibt einem Rechtsstaat sich
Gegen diese Bedrohung zu wehren als Krieg zu führen
Wenn die Freiheit so bedroht wird durch Unrecht

Folgen wir der Kanzlerin sind wir also im Krieg
Müssen mit den Folgen leben und zugleich auch
Das beste daraus machen um nicht alle Freiheit
Beim Kampf um ihre Erhaltung zu verlieren

Auf diesen Zustand mit Aufregung und Panik
Zu reagieren änderte nichts machte aber alles
Schlimmer warum Gelassenheit das Gebot
Der Stunde ist die Merkel gewohnt ruhig zeigte

Sie wird keine Blut und Tränen Rede halten
Muss nicht an jeden Tatort eilen um dort
Die Polizei  zu stören und Betroffenheit
Öffentlich nach Ritual zu beweisen

An die Genfer Flüchtlingskonvention erinnern
Die vielen Deutschen das Leben rettete ist richtig
Wer dagegen sich äußert verlässt den Rechtsstaat
So sollten dessen Feinde auch bekämpft werden

Der AfD steht nicht auf dem Boden des Rechts
Seine Forderungen verstoßen gegen Grundrechte
Solche Feinde müssen so genannt werden
Ihr mentaler Terrorismus bekämpft werden

Krieg und Terror fordern Opfer doch wird deren
Zahl nicht verringert indem wir ihre Rechte als
Menschen widerrechtlich beschneiden sondern
Sollte bestraft werden wer dies noch fordert

Die Freiheit verteidigen im Krieg heißt auch
Rechte der Opfer verteidigen wenn diese
Von der Angst bedroht werden warum es
Kein Nachgeben bei dieser geben darf
jens tuengerthal 28.7.2016

Hillarytrumpf

Die Kandidatur des verbalen Chaoten
Trump ist Hillarys größter Trumpf wohl
Bei noch zu erwartenden Entgleisungen
Werden ihr sonst eher abgeneigte Wähler
Doch die Demokratin lieber wählen
Als den unberechenbaren Milliardär
Dessen Skandale Unsicherheit bedeuten
So gesehen ist Hillary berechenbar
Der frühere Sponsor der Wahlkämpfe
Hillarys in New York wird genug sagen
Die Chancen von Frau Clinton zu mehren
So leicht wurde es noch keiner gemacht
Die Mitte für sich zu gewinnen auch wenn
Umfrage gerade ein wenig verwirren
Scheinen die Karten bereits verteilt
Bleibt nur noch spannend wer Putin folgt
jens tuengerthal 27.7.2016

Mittwoch, 27. Juli 2016

POesie

Den weiblichen Po lieben
Liegt schon rein formal nah
Mehr noch ihn anbeten als
Rundum schön so betrachtet
Wie näher noch tief gefühlt
Wo allein die Betrachtung
Schon ein Glück an sich ist
Wird er inniger berührt mehr
Noch wenn am Rückenende
Sich das Glück ganz teilt
Wird er Backe um Backe
Zungig umrundet wie noch
Leidenschaftlicher tauchend
In fest verschlossene Mitte
Die gewohnt ist zu halten
Ein Traum nur noch über
Den der Genießer schweigt
Und doch in jeder Lage wohl
Ob verhüllt oder entblößt
Von einem Band geteilt
Oder gänzlich verborgen
Doch seine Form andeutend
Wächst die Sehnsucht schon
In Gedanken an das Glück
Am Ende das der Anfang
Schönster Höhepunkte ist
So ist der Po mehr alles als
Nur der Ausgang über den
Die Erfahrung lieber schweigt
Lieber in schönster Erinnerung
Weiter schwärmend schwelgt
Näher kamen sich nie welche
Als in gelebter POesie wohl
jens tuengerthal 27.7.2016

Polenschlag

Die Polen bekommen es gerade doppelt
EU-Kommission und Papst Franziskus
Kritisieren das konservativ katholische
Land das den Rechtsstaat just aushebelt

Gegen die Kritik des Rates und der Kommission
Wehrt sich die Regierungschefin es ginge diese
Nichts an wie Polen seine Gesetze mache was
So falsch wie richtig ist und das Problem zeigt

Sanktionen hat Polen erst zu fürchten wenn
Der Ministerrat dem es angehört dies auch
Einstimmig beschließen sollte noch sind sie
Einen Schritt davor aber es wird gedroht

Der Papst hat keine Sanktionen als den Glauben
Wie das versprochene Seelenheil und dennoch
Rügt er Polens Asylpolitik wenn diese sich weiter
Um europpäische Verantwortung drücken wollen

Noch ist Polen nicht verloren aber es wird enger
Sie geben sich nach außen noch großmäulig
Während längst weiter verhandelt wird denn
Wenn Polen kein Rechtsstaat ist fliegt es

Das kann sich Polen nicht leisten und wollen
Kann es das noch weniger wie auch Europa
Keinesfalls eine Zereßprobe möchte darum
Wird wie mit Ungarn ein Kompromiss gesucht
jens tuengerthal 27.7.2016

Unwetterlich

Ein prächtiges Unwetter geht just
Aus dem Himmel über Berlin nieder
Schüttet in Strömen donnert und blitzt
Als ginge die Welt mal wieder unter
Angekündigt mit der Unwetterwarnung
Des Deutschen Wetterdienstes kam es
Der Ankündigung um Stunden zuvor
Woraus wir sehen es hatte es eilig
Oder die Winde waren schneller
Einen Seemann vermutlich nicht
Zum Wimpernzucken erschütternd
Freut sich die Landratte an solch
Kleinen Weltuntergängen im Sommer
Wenn alles fließt und die Luft explodiert
Gleich einem Orgasmus ist solch ein
Unwetterchen der Höhepunkt des Tages
Sollten wir es überleben woran aber
Wenig Zweifel mehr besteht seit der
Vollendung des 15. Lebensjahres
So das ich schon doppelt so viele
Gewitterjahre nun überlebte wie ich
Je davor mich fürchtete aber vielleicht
Wäre es mit ein wenig Furcht auch noch
Schöner dies wunderbare Sommergewitter
Das die Welt überlaufen lässt als käme sie
In diesem Moment zum Erguss der sich
Folgerichtig auf uns egießt und ach wie
Schön ist es dem Gewitter zu lauschen
Das rauschende Wasser vom Himmel
Noch im Ohr was alles gerade übertönt
Wie glücklich ist wer dies erleben darf
Was könnte danach wohl noch kommen
Als Sex beim Gewitter vielleicht denke ich
Schaue aus dem Fenster und freue mich
jens tuengerthal 27.7.2016

Kulturgeschichten 0302

Terrorschutz

Täglich bombadieren uns Meldungen
Zu neuem Terror in Deutschland oder
Irgendwo in Europa während der IS
Um sein überleben noch kämpft

Ist dies nun der totale Krieg wie ihn
Andere totale Herrscher längst uns
Ankündigten unter damals Jubel des
Von sich berauschten Volkes am Ende

Während das Land im Bombenhagel
An den schönsten Orten zerfiel war
Alle Hoffnung auf den Endsieg noch
Gerichtet der Träume erfüllen sollte

Eigentlich wurde auch im totalen Krieg
Nur für den Frieden gekämpft auch
Wenn dafür Krieg Zerstörung verursachte
Mord und Totschlag in Kauf genommen wurden

Warum es nicht klüger wäre das Morden
Schon vorher zu unterlassen fragt keiner
Solange im Kriegstaumel noch der Sieg
Erhofft wird der im Untergang endete

Ob der ewige Friede wie Kant ihn dachte
Nur  ein ewiger Traum ist wie Moltke meinte
Weil der Krieg zu unserer Natur gehörte
Kann ich nicht sicher beantworten bisher

Weiß nicht wer Recht hat beobachte nur
Im Sport ein gleiches wie im Krieg denn
Es geht nur darum Sieger zu sein unter
Den Tränen trauriger Verlierer am besten

Noch geht es uns relativ gut dabei außer
Einer der noch wenigen Anschläge traf
Ausgerechnet uns dann ist es egal wie
Gering die Gefahr statistisch noch ist

In Kabul und Bagdad wie in Syrien sterben
Täglich viel mehr Menschen auch durch die
Bomben denen unsere Armee Ziele erst
Auskundschaftete als Verbündeter im Krieg

Wir sind im Krieg sagen wir es endlich
Die Schlachtfelder sind nicht nur dort
Im fernen Nahen Osten sondern hier
Wenn es den Terroristen so gefällt

Wir können dafür versuchen irgendwie
Die Sicherheit auf Kosten der Freiheit
Zu optimieren und werden doch nie
Vollständigen Schutz erreichen können

Es droht uns jederzeit ein Überfall der
Einen jeden zufällig treffen kann auch
Weil wir gegen den Terror kämpfen
Der sich im Gegenzug seine Ziele sucht

Ob es richtig wäre den Terroristen nun
Nachzugeben um in Frieden zu leben
Sollte sich jeder angesichts des IS fragen
Was wäre damit die Folge auf Dauer

Wer deren Morden und Unrecht so nennt
Sollte auch bereit sein die Konsequenz
Davon zu ziehen und es bekämpfen
Sonst gewinnt nur das Unrecht

Die Gefahr ist überall hoch noch lange
Blieb Deutschland relativ verschont davon
Frankreich litt schon mehr an seinem Krieg
Wer nur ängstlich jammert ändert nichts

Die Kunst ist es im Krieg weiter zu leben
Der Angst nicht die Herrschaft zu geben
Das Unausweichliche zu akzeptieren
Oder selbst davor zu flüchten

Michel de Montaigne selbst Katholik lebte
In der Zeit der Hugenottenkriege hielt dabei
Stets die Kontakte zu beiden Seiten aufrecht
Wie dem späteren König Henry IV auch

In seiner Familie gab es Hugenotten wie
Katholiken die sich teils in den Kriegen
Blutig befehdeten doch Montaigne zog
Sich zurück in seinen Turm mit Bibliothek

Als er gefragt wurde wir er sich schütze
Ob er Wachen aufstelle oder sein Schloss
Mit Kanonen vor Angreifern sichern wolle
Verneinte er dies aus Überzeugung

Zur Zeit der Bürgerkriege zogen stets
Marodierende Banden durch Frankreich
Deren Opfer ausgeraubt wenn nicht sogar
Vergewaltigt oder ermordet wurden

Ob Wachen vor dem Schloss davor noch
Schützen könnten scheint zweifelhaft
Im Gegenteil provozierten diese sicher
Einen Kampf mit fatalen Folgen

Würde er angegriffen könnte er es wohl
Nicht ändern sondern müsste sich in das
Unabänderliche alternativlos wohl fügen
Sich zuvor aufregen änderte nichts

Darum ritt er auch weiter wenn er
Im Auftrag des Königs nach Paris
Oder auf seiner Reise nach Rom
Das Land durchquerte ohne Schutz

Vertraute auf sein Glück wie das ihm
Schon nichts passieren würde und wenn
Er doch überfallen würde wie es geschah
Sein Verstand ihn viel weiterbrachte

Verstand und Vernunft aber reagieren nur
Wo wir gelassen und nüchtern die Dinge
Abwägen statt aufgeregt vor panischer Angst
Den Problemen vorab hinterher hecheln

Michel de Montaigne der Gutsherr aus dem
Périgord der Jurist Politiker Schriftsteller
Büchersammler und Philosoph war aber
Zog sich lieber zurück statt zu kämpfen

Was hätte ein Kampf oder ein Versuch
Der unmöglichen Abwehr geändert je
Außer sein Leben in Angst zu verbringen
Was ihm die Vernunft geraubt hätte

Einigemale auch überfallen auf Reisen
Rettete ihn nüchterne Vernunft wie die
Scharfe Zunge besser als ein Schwert
Es je könnte mit allen tödlichen Folgen

Heute sein Haus offen stehen lassen
Wie Montaigne es tat schien wohl doch
Jedem in der Großstadt zumindest wohl
Leichtsinnig als ob Schlösser nutzten wenn

Kein Fahrradschloss schützt sicher vor Dieben
Es beugt nur ein wenig der spontanen Mitnahme
Durch unprofessionelle ein wenig wohl vor
Kein Türschloss hält Einbrecher je auf

Könnte meine Wohnung offen lassen auch
Wie Montaigne gibt es doch nichts noch
Dort zu klauen von irgend Interesse für Diebe
Die vielen Bücher mein Schatz wären nur Last

Lieber wäre mir müsste ich mein Rad nicht mehr
Anschließen um es sicher zu behalten doch wäre
Das wohl etwas gewagt im derzeit Berlin obwohl
Jeder weiß wer es klauen will wird es sich nehmen

Wie aber schütze ich mich vor Gewalt durch die
Islamisten deren es genug in anderen Vierteln
In dieser Stadt auch gibt deren Ziel ich wäre
Frage ich mich und tue nichts zum Schutz

Will mein Leben nicht in Angst verbringen
Ob sich einer neben mir in die Luft sprengt
Kein Misstrauen gegen alle Menschen hegen
Kein Rassist werden für keine Sicherheit

Was ich nicht ändern kann soll mich nicht
Aufregen wie nichts mein Leben bestimmen
Dessen Eintritt nicht in meiner Macht liegt
Nie Hass und Misstrauen mich blenden

Viele regen sich derzeit über Merkel auf
Die nichts täte gegen die Attentate hier
Gegen die sie nichts je tun kann auch
Wenn sie laut mit den Flügeln klapperte

Hollande wird als Beispiel angeführt
Der sofort etwas tat und in den Krieg zog
Welcher Ursache des Terrors auch ist
Oder Obama als Chef der Terrormacht

Nichts tun wenn nichts zu tun ist aber
Ruhig zu bleiben hat mehr Gewicht als
Das aufgeregte Flattern der Hühner
Die dadurch nie etwas ändern werden

Manchmal ist nichts tun wichtiger als
Etwas tun damit auch die andere Seite
Gewicht hat in der Waagschale des Lebens
Statt Aufregung lieber Ruhe regiert

Es gibt nichts was Attentate verhindert
Außer sich dem IS zu beugen was aber
Keiner wünschen kann bei Vernunft
Warum was ist gelassen zu ertragen ist

Wir sind im Krieg und nicht im Frieden
Dieser findet nicht mehr nur anderswo
Statt sondern vor unserer Tür täglich
Wie verbündete Bomber in Syrien wirken

Davor schützen können wir uns kaum noch
Nur weiterleben wie es uns gefällt ist was bleibt
Für alle die Freiheit mehr lieben als Angst
Denn Sicherheit gibt es nirgendwo mehr

Grönland und die Antarktis scheinen noch
Vor Anschlägen relativ sicher derzeit wie
Im Inneren des Amazonas Regenwaldes
Was für die Sahara längst nicht mehr gilt

Wer im ewigen Eis leben möchte oder im Urwald
Könnte dies solange relativ sicher wie es keiner
Außer ihm noch täte aber schon endet auch dort
Die Illusion relativer Sicherheit mit jedem Wort

Als ich vor einiger Zeit nach einer Reise
In mein Elternhaus im Süden des Landes
Wieder nach Berlin kam fand ich meine Wohnung
Unverschlossen vor und mir schwante schlimmes

Nichts war passiert und wenn einer einbrach
Ging er spurlos wieder abgeschreckt vom Staub
Der Jahrhunderte auf zu vielen Büchern wohl
Es gab ja auch nichts zu klauen was wertvoll

Die goldenen Taschenuhren sind eher von Tchibo
Als irgend kostbar und Schmuck habe ich nicht
Die Rolex kaputt und aus Bangkok eine Replika
Nichts als Bücher die Dieben wertlos sind

Selbst die Rechner auf denen ich schreibe sind alt
Das Telefon immer bei mir auch längst wertlos
Die Daten liegen irgendwo im Netz ich habe nichts
Und bin als Habenichts so reich an Freiheit

So geht es mir wie Montaigne nicht was ich habe
Wäre Dieben einen Einbruch je wert was darum
Um so freier mich macht der ich kein Opfer der
Ängste mehr bin egal ob ich je abschließe noch

Es gibt immer wieder schlimme Fälle von Dieben
Die klauen und verwüsten vor lauter Wut weil
Sie entweder nichts fanden oder ohnehin immer
Aggressiv wütend durch die Welt ziehen

Was könnte mich vor diesen schützen frage ich
Sollte ich Diebesgut vorrätig halten sie zu beruhigen
Fernseher die ich nicht benutze oder ähnliches
Was für mich völlig überflüssig wäre

Nichts wird mich dazu bringen mein Leben zu ändern
Es so in Freiheit zu genießen wie es mir gefällt weil
Nicht glücklicher ist wer sich der Angst beugt sondern
Nur zum Sklaven der Befürchtungen immer wird

Es gefällt mir darum gut wie ruhig die Kanzlerin
Auf all das Chaos um sie reagiert an dem sich
Nichts änderte wenn sie nun hektisch würde
Besonnen die einzige Reaktion hier sein kann

Das einzige was ich noch versuche um mit dem
Terror im Krieg in dem wir eben sind zu leben
Ist mich in Gelassenheit zu üben ohne an ein
Schicksal zu glauben noch sondern nüchtern

Es bleibt mir nichts übrig als das Leben zu genießen
Will ich glücklich sein sonst werde ich nur zum lauten
Opfer meiner Ängste ohne irgendetwas zu ändern
Also versuche ich allein gelassen zu bleiben

Einzig vielleicht die ängstlichen Schreihälse
Deren Leben voller Hass derzeit ist
Zum nachdenken zu bringen wie es ihnen
Besser ginge als so wäre noch ein Ziel
jens tuengerthal 27.7.2016

Dienstag, 26. Juli 2016

Kulturgeschichten 0301

Nationalsagen

Was macht nationalen Stolz aus
Wozu braucht es das überhaupt
Ist es schädlicher als nützlich je
Ein lächerliches Überbleibsel nur

Manche Symbole sind doppelt besetzt
Wie etwa Verdun das Nachbarn einte
In großen Gesten geteilter Trauer als
Zeichen neuer Freundschaft in Zukunft

Fahnen werden gerne geschwenkt etwa
Zu Sportereignissen oder als Demonstration
Wie sie 1989 den Willen zur Einheit trugen
Dahingestellt ob es um mehr als Bananen ging

Spannend wird es wenn die Ereignisse noch
Gegensätzlich besetzt von Untergang wie Sieg
Die alten Geschichten vom Krieg neu erzählen
Den Nachbarn gegeneinander noch führten

Mit Polen dem inzwischen europäischen Partner
Hatte Deutschland lang ein schwieriges Verhältnis
Dreimal wurden die Polen aufgeteilt zwischen
Russland Österreich und Preußen noch

Dies im 18. und 19. Jahrhundert unter den großen
Maria Theresia Katharina und Friedrich II. zuerst
Gäbe Grund genug für Misstrauen wohl bis heute
Die Angst der Polen vor Putin spricht dazu Bände

Verträge sichern nun die verschobenen Grenzen
Beim Nachbarn im Osten der bis Oder-Neiße geht
Weil Stalin im Osten etwas raubte dafür dazu noch
Ein halbes Ostpreußen als Präsent dazu erhielt

Preußen wurde als der Bösewicht ausgemacht
Nach dem 2. Weltkrieg von den Siegern nachdem
Der Österreicher von Berlin aus die Welt verwüstete
Was nicht logisch aber zumindest konsequent war

Ohne Preußen gab es kein Ostpreußen mehr
Das ehemals Deutschordensland wurde aufgeteilt
Zwischen den Russen die Königsberg erhielten
Als eher eisfreien Hafen und den Polen im Süden

Dies Ostpreußen das Land der Pruzzen war noch
Einst Namensgeber für Preußen geworden denn
Die Kurfürsten der Mark Brandenburg aus dem
Schwäbischen Haus Hohenzollern waren es nicht

Einer der vielen Friedriche unter den dort Kurfürsten
Wollte König werden und kaufte den Titel im Osten
Nannte sich König in Preußen wie das Land des
Früher Deutschen Ordens damals schon hieß

Damit wurde er Friedrich I. dem ein Friedrich Wilhelm
Folgte dessen Sohn Friedrich als II. berühmter wurde
Dem noch drei Friedrich Wilhelme folgten bis noch zwei
Wilhelms und ein Friedrich III. sogar Kaiser spielten

Der Alte Fritz oder große Friedrich war es der dann
Durch polnische Teilung die Landbrücke baute noch
Zwischen Osptreußen und der Mark Brandenburg
Darum erst König von Preußen wurde

Wie war dies Ordensland an die märkischen Kurfürsten
Einst gekommen die doch ihre Kurwürde noch für gute
Bewirtung des Kaisers zu Nürnberg als Burgherren
Großzügig verliehen bekommen hatten - durch Dotation

Der Orden löste sich als überflüssig erkannt auf denn
Zur Christianisierung des Ostens gegründet war er wohl
Nicht mehr benötigt nach Maximilian dem letzten Ritter
Endete die Ritterzeit ohnehin als bloß Anekdote

So hatten sie wieder um die Ecke über Nürnberg doch
Das Land im Osten um Königsberg geerbt mit Seen
Feldern und Küste voller Schönheit und Weite nahe
Den baltischen Staaten eine Insel in Polen eher

Dies Erbe eines Ordenslandes wurde möglich da der
Letzte Ordensmeister ein Hohenzoller wie üblich schon
Den kirchlichen Besitz schlicht säkularisierte als bloß
Landinsel die nicht nach Polen gehen sollte

Dies bloß nicht nach Polen hing auch mit der Geschichte
Des Ordens zusammen der seine schlimmste Niederlage
Am 26. Juli 1410 bei Tannenberg erlitt worauf Belagerung
Der Marienburg folgte die aber noch scheiterte

Die Schlacht wurde auch für Ritterszeiten ein grausames
Gemetzel bei dem bis zu 100.000 auf dem Feld blieben
Nur noch vergraben werden konnten davon wohl auch
Mindestens 200 Ordensritter ein arger Aderlass

Die Gründe für den Verlust wie ausführliche Schriften
Über die Aufstellung der Ritterheere die Überlegenheit
Der Polen im Bündnis mit den Litauern oder die Sage
Von Heiligen über dem Schlachtfeld lese wer mag

Für meinen Teil langweilte mich dies Geraune um
Den rechten Weg der Polen zum Sieg doch eher
Auch wenn die zwei Schwerter in Erinnerung als
Symbol polnischer Freiheit noch bis heute galten

Zwei Schwerter sind es weil die Ordensritter
In herablassender Arroganz den Polen statt
Üblicher Sitte ein Schwert vor der Schlacht
Deren zwei übergaben was sich rächte

Hochmut kommt vor dem Fall und ähnliche
Sprüche mehr sind hinreichend bekannt
Verraten mehr über pädagogischen Eifer als
Der Aufklärung weiter dienlich zu sein

Die Polen nennen ihr Nationalheiligtum
Das ihnen so wertvoll wie den Serben noch
Ihr Amselfeld die Schlacht bei Grunwald
Wie es östlich gesinnte DDR auch lehrte

Ob die Niederlage am Tod des Hochmeisters
Wie des Fall seines Banners lag oder doch
An der Kopflosigkeit ohne Führung ist offen
Eingekesselt wurde das Ordensheer zerstört

Den Polen diente dieser Sieg gegen den lange
Mächtigen Orden mit dem sie über viele Jahre
Rang um die Vorherrschaft im Nordosten als
Große nationale Sage und wurde wie all diese

Ein grausames Gemetzel mit tausenden Toten
Das zwar die Vorherrschaft brach aber sonst
Nichts wirklich einbrachte als die Plünderei
Den gerade Siegern in die Hand gab noch

Die Deutschen hätten die Schande von Tanneberg
Die den Deutschen Orden der den Osten einst
Christianisieren wie erobern wollte besser wohl
Vergessen statt sie noch tilgen zu wollen

Im von romantischem Rittergeist verklebten
19. Jahrhundert war diese Geschichte eine
Von großer nationaler Bedeutung und Polen
Wie ihre Freiheit wurden erst 1848 respektiert

Schlimmer noch wurde es unter dem unsäglichen
Wilhelm II. der sich noch lieber inszenierte damit
Keiner bemerkte seine körperliche Behinderung
Stand den geistigen Mängeln nur wenig nach

Das schließlich Hindenburg im Ersten Weltkrieg
Mit einem Etappensieg gegen Russland zum
Helden von Tannenberg wurde gab der ollen
Rittergeschichte den gruselig nationalen Tonfall

Auf Hindenburg als Reichspräsident folgte Hitler
Der kleine möchtegerngroße Führer aus Austria
Ließ Hindenburg an der Tannnenberg Kultstätte
Mit typischem Nazi-Kitsch noch beerdigen

Es passte in die Sage der Nazis vom nordischen
Volk das mit ihnen käme um die Ritter im Osten
Wieder zu rächen das Ordensland zu befreien
Rache zu üben an den Siegern von 1410

So sollte der Sieg vom August 1914 endlich
Die Schmach des Deutschen Ordens tilgen
Erwähnte Hitler schon in Mein Kampf die
Kolonisation des Ostens als nationales Ziel

Heinrich Himmler der Reichsführer SS ordnete
Nach dem Warschauer Aufstand die völlige
Zerstörung Warschaus an das seit 700 Jahren
Den Osten blockiere und seit Tannenberg störe

Warschau gibt es heute noch Himmler hat sich
Bei Kriegsende in alliierter Gefangenschaft selbst
Getötet nachdem ihn sein Führer zuvor als untreu
Noch entlassen hatte ging er arbeits- und ehrlos unter

Die Erinnerung an die gleiche Schlacht die noch dazu
Verschieden genannt wird könnte uns vom relativen Wert
Nationaler Denkmäler wie nationalen Gedenkens wohl
Leicht überzeugen ginge es dabei vernünftig zu

Leider geht es in der nationalen Frage selten um
Verstand oder Vernunft als um ein nur romantisches
Gefühl wie auch der Nationalstaat ein Kind der Romantik
Als bloßes Illusionsgebilde noch immer ist

Wir fiebern mit Nationalmannschaften weil Soldaten
Nur selten noch schicke Helden sind wie sie die USA
In Top Gun gut bezahlt als Propaganda zelebrierten
Nachdem Vietnam das Bild lange real beschmutzte

Es gibt gute Gründe dies Land zu lieben wenn wir
Nach Weimar blicken Goethe oder Mann lesen uns
An Gutenbergs Erfindung wie Dürers Kunst erfreuen
Schlösser und Burgen andächtig gern besichtigen

Liebe dies Land auch in seinen Wäldern wie an
Den Küsten meerumtost genau wie auf Flüssen
Oder Seen seine Landschaften wie auch seine
Architektur in Geschichte und Gegenwart teils

Als nationaler Kulturliebhaber bin ich Patriot
Liebe dieses Land sehr ohne zu konkurrieren
Mit Frankreichs traumhafter Gothik oder der
Architektur und Malerei in Italiens Renaissance

Verstehe viele die ihre Heimat lieben
Wie das etwas über Kultur hinaus sein soll
Bleibt mir ein ewiges Rätsel wohl wobei
Der Sport als Kulturabart hier auch zählt

Liebe Bibliotheken mit Büchern jeder Sprache
Die ich nicht lesen können muss um den Ort
Als Wunderwerk des Wissens zu schätzen
Unter Büchern mich zuhause zu fühlen immer

Das Kaiserreich dem der Deutsche Orden einst
Diente war das Heilige Römische Reich das erst
Sehr spät deutsche Nationen noch im Plural
Dazu ergänzte denn eine Nation gab es nicht

Tannenberg ist preußische Erinnerung mit Polen
Wenn auch der Deutsche Orden global wie national
Über die lokalen Staaten hinaus dachte so ist auch
Einer der die Niederlage verantwortet ein Badener

Hindenburg der Held von Tannenberg war selbst
Ostpreuße von der Herkunft her und so als Sohn
Eines ostelbischen Gutsbesitzers im Militär groß
Geworden von Königgrätz bis Versailles 1871

Seine Taten und Siege waren nicht sonderlich
Heldenhaft nur der erste von Tannenberg wurde
Groß inszeniert um ihn zur Kultfigur zu machen
Militärisch leistete er nichts außergewöhnliches

Dennoch entmachtete er mit Ludendorf gemeinsam
Von 1916 bis 1918 quasi Kaiser Wilhelm II. völlig
Hatte also die Katastrophe zu verantworten warum
Rätselhaft blieb wie deutsche Republik ihn wählte

Die von Hindeburg mit Charisma geleitete OHL war
Quasi die Reichsregierung ohne dies irgendwie
Jemals festzulegen oder zu regeln wurde schlicht
Pragmatisch durchregiert was vielen klug schien

Die auch aus Kreisen um ihn verbreitete Dolchstoßlegende
Nach der Deutschland im Feld ungeschlagen erst
Durch die Revolution zuhause den Dolch in den Rücken
Gestoßen bekam und verlor spricht dabei Bände

Dieser Unsinn machte Hitler mächtig den Hindenburg
Abschätzig lange nur den österreichischen Gefreiten
Nannte dessen proletarische Partei der Adlige ablehnte
Was ihm eine besondere Rolle noch immer gab

So erzählte meine Großmutter mir immer noch
Von der Verehrung für Hindenburg mit der sie
Aufwuchs die noch dazu Nachbarin Hindenburgs
Damals in Hannover gutbürgerlich wohl war

Wie sie ihm mit sieben Jahren die Blumen reichte
Als er aus dem Felde heim kam und Hindenburg
Die Kleine in seine Kutsche bat nach Hause fuhr
Glaube ich war sie das stolzeste Mädchen der Stadt

Auch mein Urgroßvater der niemals Nazi war
Dafür sogar mal im Gefängnis kurz saß hatte
Den Chef der OHL wohl geschätzt als er damals
Im Geschwader Richthofen des roten Barons flog

So entstehen auch Familiensagen in nationaler Sache
Mit denen ich groß wurde in denen meine Großmutter
Von ihren Streichen und Heldentaten als Kind erzählte
Sie waren kaisertreu national aber nie Nazis sagte sie

Eine Sage erzählt wie sie mit einer Freundin damals
Zum Mai-Aufmarsch in Bremen am Kippenberg dem
Damals besten Mädchengymnasium die Fahne tauschte
Von schwarz-rot-gold in schwarz-weiß-rot als Streich

Was einen heute in Nazi Nähe rückte war damals klar
Deutschnational und bürgerlich und fern diesen Proleten
Von Braunhemden die sich mit den Roten prügelten
Irgendwo dazwischen lag wohl die Mitte im Land

Mit der Friedensbewegung aufgewachsen wie der
Schuld von Auschwitz der Verantwortung danach
Horkheimers und Adornos Kritik der Aufklärung
Im Gewissen wie Celans Todesfuge präsent

Der andere Großvater war nachdem sein Vater
Vor Verdun früh fiel als Offizier dort und preußischer
Schuldirektor  im Zivilberuf noch Kadett in Lichterfelde
Hielt Preußen zeitlebens hoch und die Treue

Beide Großväter dachten eher deutschnational
Die Nazis waren ihnen zuwider als Proleten
Sie fügten sich in das System und leisteten
Im kleinen Rahmen ihre Art Widerstand

Es gehört zur nationalen Geschichte diese auch
Typische Familiengeschichte irgendwo dazwischen
Die zu überleben versuchten im Terror des Systems
Dabei widerstanden wo sie nur konnten im kleinen

Der eine später ein Jahrzehnt in Kriegsgefangenschaft
Der andere im Kontakt mit der Resistance brach auch
Nach dem Krieg mit seinem Bruder der Nazi war und
Sich nach dem Krieg wieder der Kirche zuwandte

Beide Großväter akademische Turner noch auf den
Spuren von Turnvater Jahn auch unterwegs waren
National und stolz darauf auf eine Art die nicht mehr
War nach dem Zweiten Weltkrieg sie blieben konservativ

Beide nie in einer Partei aus Gründen wählten wohl
Liberal oder konservativ niemals links was ihnen
Vom Wesen her völlig fern lag als noch vor dem
Krieg im Kaiserreich geborene Kinder anderer Zeit

Staunte als meine Tochter beim Fußball als
Echter Fan eine Fahne wollte um sie zu schwenken
Ihr Zimmer damit schmückte als kleines Mädchen
Die Hymne mit Hand auf dem Herz mitsang

Bin in den 70ern in einem Zwiespalt aufgewachsen
Meine Großeltern Patrioten der alten Schule der eine
Auch darum Schiedsrichter bei Olympia in München
Der andere dafür Diplomat für die NATO hier und dort

Die Freunde aus friedensbewegten Familien lebten
Manchmal schon in WGs in denen Poster hingen
Von kommunistischen Revolutionären oder die
NATO als amerikanischer Feind bereits galt

In den 80ern dann zwischen Starbahn West
Greenpeace Wackersdorf und Familienstolz
Etwas besonderes zu sein erwachsen geworden
Habe ich mich lange gefragt was ich wohl bin

Nach der Wende Weimar lieben gelernt
Den Osten immer wieder besucht durch
Die Seen gepaddelt an der Küste geradelt
In Thüringen mich innig wieder verliebt

Thüringen wo die Wurzeln der Familie lagen
Gerüchteweise seit 1298 irgendwo zwischen
Gotha und Weimar als Gutsbesitzer oder Pastoren
Ein Bibliothekar ist auch noch dabei

Diese Bindung an das grüne Land inmitten
In dem mir das Herz aufging beim durchfahren
Ließ mich immer wieder annehmen auch eine
Von da passte egal wie sie wäre zu mir

So seltsam kommt nationales Denken zustande
Selten beobachten wir es an uns direkt noch
Die drei Thüringerinnen mindestens denen ich
Zeitweise mein Herz schenkte blieben fremd

Weiß nicht ob es daran lag dass sie eigentlich
Aus einem anderen Land kamen oder doch nur
Im Wesen dieser irgendwie anderen Personen
Die dennoch große Sehnsucht in mir weckten

Die Brücken zur Familie sind mir noch wichtig
Bis ins Herz und das die Liebe gerade nun
Aus Mecklenburg kommt wo der Vater geboren
Wie ein Onkel lebt geht mir näher als vieles

Ist dies ganz persönliche Empfinden national
Wird es das erst im größeren Kontext oder
Warum geht mir in Weimar schon in Gedanken
Das Herz einfach auf und läuft freudig über

Sehe ich Fahnen auf der Fanmeile fühle ich
Eher Befremden würde dort nie in den Massen
Je baden wollen doch eim Goethe- oder
Buddenbrockhaus fühle ich warm Heimat

Drucke von Menzel und Liebermann um mich
In den innersten Räumen ist mir die Geschichte
Von der ich so gerne erzähle wohl sehr nah
Doch ist das alles nun wirklich national
jens tuengerthal 26.7.2016

Montag, 25. Juli 2016

Kulturgeschichten 0300

Spaltungsgefahr

Schaue ich auf die Zeiten frage ich mich
Ob diese der Quantendynamik gehorchen
Wichtige Ereignisse schubweise kommen
Sich an bestimmten Tagen wichtiges häuft

So werden diese Wochen als die des Terror
Womöglich in die Geschichte eingehen
Wenn wir bei jeder Meldung fürchten nun
Sei der nächste Verrückte unterwegs

Schlimmer noch als die Opfer dort von
Würzburg München Reutlingen Ansbach
Ist die Spaltung in der Gesellschaft die
Langsam ihren Lauf nimmt in Worten

Die einen fühlen sich bestätigt in ihrer
Schon lange Angst vor den Asylanten
Den anderen tun die Geflüchteten leid
Die nun Opfer der Propaganda werden

Verglichen mit Paris Nizza Kabul Bagdad
Kam Deutschland bisher sehr gut weg
Gründe zur Dramatisierung gibt es nicht
Täter waren sehr selten nur Flüchtlinge

Ob Flüchtlinge je Täter werden oder nur
Opfer wieder sind weil ihnen dafür das
Misstrauen entgegenschlägt was die
Täter stiften wollen weiß ich nicht

Vermutlich gibt es unter Flüchtlingen
So viele Verrückte wie im Rest der
Bevölkerung womöglich sogar noch
Mehr nach dem was sie alles erlebten

Drei die als Flüchtlinge kamen wurden Täter
Das ist nicht mal Promille gemesen an der
Zahl derer die friedlich hier leben doch ist
Dies für die Spalter der Zunder ihrer Träume

Es beschimpfen sich die Menschen in den
Sozialen Netzwerken als entweder Nazis
Oder linksgrünversifft was dazwischen liegt
Gerät schnell unter die Räder dabei noch

Wohin geräte eine Gesellschaft die sich
In Glaubensfragen spaltet denn nichts
Als solche ist die Betrachtung der Frage
Zum Umgang mit Asylbewerbern wohl

Moralisch aufgeladene Glaubensfragen
Sind dabei noch gefährlicher weil sich
Nicht mehr zugehört wird sondern alle
Vorher wissen was der andere will

Es wird sich erwartungsgemäß beschimpft
Danach wird unter Flüchen blockiert weil
Die andere Seite das Wesentliche verkennt
Längst sind alle Vorwürfe rituell geworden

Statt zu denken verfallen beide Seite
Nur noch in stupide Muster der Verteidigung
Fühlen sich wissend und erhaben gegenüber
Der anderen Seite die klar verfehlt lebt

Ansbach der Ort des letzten Terrors
Den ich so nenne auch falls es Amok war
Weil es andere terrorisierte war der Wohnsitz
Von Paul Johann Anselm von Feuerbach

Dieser Vater des bayerischen Strafgesetzbuches
Des besten im Reich bis das StGB kam das viel
Aus Feuerbachs Werk überhahm brachte den
Nulla poena Grundsatz ins Strafrecht wieder ein

Dahingestellt ob sich vergleichbares auch etwa
Im Hexenhammer fand was belegbar wäre besagt
Dies grundrechtsgleiche Recht dass es keine Strafe
Ohne Gesetz geben darf das sie zuvor festschreibt

Ein Anhänger der Freiheit war der Vater vieler Kinder
Von denen einige als Philosophen oder Maler berühmt
Später wurden was sich auch im Fall Kaspar Hauser
Noch zeigte den er beherbergte und beschützte

Weil er ihm die Freiheit ließ konnte er nicht verhindern
Dass der berühmte Kaspar Hauser ermordet wurde der
Nun sicher kein badischer Erbprinz war was immer sonst
Sein seltsames Auftauchen und sein Leben uns sagt

Ein Flüchtling der aus Gefangenschaft kam war er wohl
Wie er die Welt sah und beschrieb und wie Feuerbach
Der mit ihm sprach und darüber schrieb um zu zeigen
Was aus einem Menschen wird ohne Zuwendung

Feuerbach bewertete nicht was er hörte und sah
Ganz Richter und Strafrechtler beobachtete er genau
Beschrieb was er sah und ging darüber hinaus mehr
Auf die rechtlich relevanten Fragen dabei ein

Zu dieser Zeit wurde in Deutschland gerade eben auch
Am Fall Kaspar Hauser das Verbrechen am Seelenleben
Unter Juristen diskutiert bei dem es auch um die dafür
Ausreichende Bestimmtheit in der Sache ging

Angeblich hatte wie sich aus einem Brief an die
Bayerische Königsgattin ergab die aus dem Haus
Baden stammte Feuerbach sichere Beweise für die
Fürstliche Herkunft des Findlings Kaspar Hauser

Feuerbach der sich für die Freiheit einsetzte wie
Die Psychologie des Täter berücksichtigen wollte
Starb unter seltsamen Umständen im gleichen Jahr
Wie der Findling Hauser für den er doch sorgte

Ob Feuerbach aus höherem Interesse auf dem Weg
Nach Frankfurt aus dem Weg geräumt wurde mit Gift
Oder dies unabhängiger Zufall war bleibt wohl unklar
Genetisch aber war er dem Haus Baden nie verwandt

Interessanter ist die Idee vom Verbrechen an der
Psyche des Menschen wie im Fall Kaspar Hauser
Ob dies auf verbale Entgleisungen auch passte
Oder bleibt die erfundene Seele immer zu unbestimmt

Ist es wichtiger bestimbar und klar zu sein als eine Tat
Unbedingt bestrafen zu können damit der Staat der
Für sich in Anspruch nimmt überhaupt zu strafen
Berechenbar bleibt am Ende für alle Seiten

Bei Selbstmordattentätern kann dies allerdings meist
Völlig dahinstehen gegen Tote gibt es kein Verfahren
Sie sind einfach nicht mehr existent eine Ermittlung
Ist nur im Kontext noch überhaupt möglich dem Staat

Auch darum interessiert mich am Fall Ansbach weniger
Ob der verwirrte Flüchtling als abgelehnter Asylbewerber
Traumatisiert war Rache übte oder Islamist wieder war
Als was es mit unserem Land und uns nun macht

Sollten wir alle ängstlich werden damit wir unseren
Westlichen Lebensstil der Sicherheit opfern werden
Sollen wirklich die radikalen Kräfte am rechten Rand
Egal ob Islamisten oder AfD den Sieg davon tragen

Was ist Angst noch wert fragt sich wer dies alles
Beobachtet und den Hass liest wie das Misstrauen
Mit denen sich beide Seite inzwischen bedenken
Statt kritische Fragen zuzulassen wird gemauert

Dazu ein kleiner Blick in die Geschichte nach dem
Oben Feuerbach zu den Ereignissen des 25. Juli
Vom 13. zum 17. Jahrhundert in Glaubensfragen
Was war relevant und veränderte die Welt

Am 25. Juli 1261 wurde Konstantinopel wieder
Wieder zurückerobert vom byzantinischen Reich
Das es 1204 mit dem Vierten Kreuzzug an die
Lateinische Christenheit noch verloren hatte

Diese Rückeroberung beseitigt endgültig das
Lateinische Kaiserreich zu Gunsten von Byzanz
Entsprechend lau war die Hilfe der Lateiner aus
Rom als Byzanz vom Islam später bedroht wurde

Der Versuch von Katharina der Großen später
Als sie die Osmanen von der Krim vertrieb diese
Auch aus Konstantinopel zu vertreiben scheiterte
Später wieder am katholischen Desinterese noch

So herrscht in Konstantinopel das Byzanz länger war
Heute der Anatole und der Islam noch als wäre es
Nie Teil griechischer Hochkultur noch gewesen statt
Muselmanischer Straßenräubertruppen noch immer

Dass diese Muselmanen wiederum vorher die ältere
Griechische Kultur in Sizilien eroberten brachte dafür
Dem ungebildeten christlichen Reich die Mathematik
Mit vernünftigen Zahlen wie die Philosophie wieder

Wie wir es auch drehen fällt ein einseitiges Urteil
Immer schwer warum wir uns wären wir weise
Wohl besser zurückhielten statt zu posaunen
Welche Kultur irgend wertvoller wäre noch

Wie Goethe es in seinem Diwan so schön schrieb
Befruchteten Abendland und Morgenland sich
Noch am besten westöstlich auf dem Diwan um
Daraus die größte Lust miteinander zu ziehen

Nicht Vorrang oder Angst voreinander brachten
Uns je zum hehren Ziel des ewigen Friedens
Sondern nüchterne ökonomische Interessen
Die alle Ausraster bald wieder erledigen

Nicht ganz 300 Jahre später dann am 25. Juli 1547
Wurde Heinrich II. in der Kathedrale von Reims zum
König von Frankreich gekrönt wie es seit der Taufe
Von Chlodwig I. im 5. Jahrhundert alte Sitte war

Heinrich war da schon mit Katharina von Medici
Verheiratet der späteren Schwiegermutter des
Großen Henry IV den die Franzosen bis heute
Nicht nur des Huhns im Topf wegen verehren

Heinrich II. war gut katholisch aus dem Haus
Valois das nach seinen Söhnen ausstarb auch
Infolge ewiger Kämpfe mit den Hugenotten mehr
Jedoch infolge zu langer Inzucht Generationen zuvor

Es starben mehrere Söhne als Bluter während
Andere das Erwachsenenalter gar nicht erreichten
So auch der Franz mit dem Maria Stuart verheiratet
Später war die eine Zeit am Hof in Paris auch lebte

Als Witwe verzog sie sich wieder nach Schottland
Sorgte dort als Katholikin auch für Ärger zumal
Zeitgleich in England Elisabeth I. protestantisch war
Was sie sie aber letzlich nicht den Kopf kostete

Dafür waren eher die Intrigen verantwortlich
Die sie ihr Leben lang schmiedete der auch
Der eine oder andere Ehemann zum Opfer fiel
Wie sie es bei der Schwiegermutter noch sah

Ob Katharina Medici oder andere aus dem Hause
Valois hinter der Bartholoäusnacht steckten die
Zur Hochzeit des späteren Henry IV zu viele
Protesstanten niedermetztelte ist noch unklar

Heinrich Mann lässt ihren Charakter dafür
Eher sprechen aber auch das ist Mutmaßung
Der Charakter der übrigen Valois spräche
Noch viel mehr für Mord und Verrat

Sieben magische Jahre nach dieser Krönung
Heiratet die englische Königin Maria I. genannt
Die Katholische oder die Blutige Philipp II. von
Spanien den Sohn Kaiser Karl V. erzkatholisch

War doch Karl durch die Ehe seines Vaters mit
Der Tochter von Ferdinand und Isabella die noch
Gerade die Reconquista abschlossen fest in der
Spanischen katholischen Tradition verwurzelt

Das seine Mutter später Johanna die Wahnsinnige
Hieß wohl auch weil sie nach dem Tod ihres Gatten
Des schönen Philipp Sohn von Kaiser Maximilian
Dem letzten Ritter tut hier nichts zur Sache

Zumindest taucht auch hier der Wahnsinn auf
Als den wir Amok oder Terrorismus gleich
Bewerten sollten der Haltung dabei nach was
Vielleicht beim Umgang weiter hilft

Entsprechende Probleme hatte er mit Luther
Der sich zu Worms noch vor ihm verteidigte
Aber das führt zu weit weg von Maria die
Am 25. Juli 1554 ihren Philipp heiratete

Sie blieb kinderlos und hatte nur zahlreiche
Scheinschwangerschaften auf gut katholisch
Verstarb relativ früh warum der Witwer Philipp
Dann um die Hand der Schwester anhielt

Diese Elisabeth I. blieb aber Single machte
England nicht ganz so blutig wieder protestantisch
Korrespondierte mit Henry IV und seinem Freund
Dem katholischen Michel de Montaigne

Montaigne hatte beide Seiten in seiner Familie
Litt dadurch an den Hugenottenkriegen persönlich
Hatte aber eine gelassene Einstellung gefunden
Mit der ihm was auch käme weniger tangierte

Nur teilweise abwesend sein wollen wie die
Stoiker die er auch las und schätzte etwa
Ihren großen Kaiser Marc Aurel doch mehr
Noch im Stile des wieder entdeckten Lukrez

Diese Toleranz prägte auch Henry IV. der
Mehrfach im Leben seine Konfession wohl
Wechselte aus politischen Gründen wenn
Auch nie seinen Glauben wohl als Freier

Am 25. Juli 1593 konvertierte er schließlich
Zum letzten mal zum Katholizismus damit
Beendet er den achten Hugenottenkrieg
So war Paris ihm noch eine Messe wert

Henry das nur ganz nebenbei erzählt erlässt
Als anerkannter König dann das Toleranzedikt
Von Nantes das schon sein Enkel Ludwig XIV.
Umkehrt und die Hugenotten vertreiben lässt

Dem wiederum verdankt Preußen einige seiner
Besten Offiziere Schriftsteller und Handwerker
Ausdrücklich nur an Fontane zu erinnern womit
Sich die ewige Zweiseitigkeit wieder zeigt

Henry der vom Führer der Protestanten zum
Katholischen König wurde einte das Land wird
Bis heute hoch verehrt auch aufgrund seiner
Toleranz als Lebensprinzip des miteinander

Dieser Geist Montaignes prägte Frankreich
Auch wenn Ludwig es wieder umkehrte
Fand der Dreißigjährige Krieg nur noch
Auf dem Gebiet des Deutschen Reichs statt

Mit dem Fenstersturz zu Prag und dem dafür
Anschließenden Gemetzel an Protestanten
Ab 1618 in brutalster Weise ging es bis 1648
Sich zu Münster und Osnabrück geeinigt wurde

Auch am 25. Juli nur 1625 im also sechsten Jahr
Des Krieges der um Böhmen begann ernannte
Der Kaiser Albrecht Wallenstein den Herzog von
Friedland zum Feldmarschall  und Generalissimus

Auch Wallenstein überlebte diesen Krieg nicht
Der ihn kurzzeitig als Kriegsunternehmer sehr reich
Machte sondern wurde von seinem Auftraggeber
Dem Kaiser aus Misstrauen vor Ende gemeuchelt

Am Ende hatte keiner gewonnen nur viele ihr Leben
Verloren und als keiner mehr konnte wurde sich darauf
Geeinigt so zu tun als sei kein Krieg gewesen nur die
Niederlande waren frei und der Norden schwedisch

Im katholischen Wien wurde weiter gemauschelt
So vertrieb 22 Jahre nach dem Kriegsende Kaiser
Leopold I. alle Wiener Juden aus der Leopoldstadt
Sie mussten Österreich ganz verlassen infolge

In Geldnöten hielt sich Leopold schon zehn Jahre
Später nicht mehr an sein dogmatisches Judenverbot
Er erlaubte zunächst den Familien Oppenheim wie
Wertheim die Ansiedlung in und um Wien

Erst Joseph II. erließ Ende des 18. Jahrhunderts
Als Aufklärer und Freimaurer Toleranzedikte die
Jene seines großen Vorbilds Friedrich II. noch
Übertrafen aber Egalität kam erst 1848

Der Blick in die Geschichte zeigt Toleranz lohnt
Es verloren immer die am meisten die auf ihre
Dogmen intolerant bestanden so starb das
Haus Valois aus während Bourbon blieb

In Spanien repräsentieren die Bourbonen noch
Frankreich blieb ihres durchgehend bis zur
Revolution weil Henry Kompromisse einging
Um sich lieber zu einigen für eine nur Messe

Geglaubt hat der kluge König sehr wenig
Wie die meisten klugen Menschen in der
Geschichte dem Aberglauben eher kritisch
Auch gegenüberstanden mit Ausnahmen

Später Hitler und Stalin bezeugten auch
Der ungläubige Aberglaube kann genauso
Mörderisch sein wie der im Namen Gottes
Millionen auch Juden mussten es büßen

Was lernen wir daraus im Umgang mit den
Selbsternannten Fanatikern die für den IS
Nun im Land morden auch um sich zu rächen
Für ein vielfaches an Toten in islamischer Welt

Wer nun Auge um Auge und Zahn um Zahn
Weiter denkt kann sicher sein dies Gemetzel
Fängt gerade erst an und ist völlig unkontrolliert
Warum eine Umkehr dringend geboten ist

Sollte nur 1% unserer Gäste hier sich radikalisieren
Haben wir noch zehntausend Anschläge statistisch
Auch zu erwarten ohne große Überraschung
Fragt sich nur was dagegen helfen kann

Es gibt vor dem Wahnsinn keinen Schutz
Ob er als Aberglaube kommt der töten will
Oder als Amoklauf ist dabei völlig egal noch
Außer ihn zu diagnostizieren und zu therapieren

Das wird Zeit brauchen während der wir uns
Besser aus den Kriegen verabschieden um
Hass keinen Grund mehr zu geben außer
Wir meinen es gäbe dort den Endsieg

Wer gegen religiöse Fanatiker siegen will
Die den Tod nicht fürchten und an ein Himmelreich
Danach lieber glauben als real zu genießen
Muss alle töten oder bekehren was Unsinn ist

Wer sich lieber ohne diese vergnügt sollte
Dies lieber tun statt in den Krieg zu ziehen
Keine Solidarität zwingt zum Wahnsinn je
Wer dabei bleibt muss sich nicht wundern

Religiöse Fanatiker sind auch die Hetzer
Die ihr Land rassisch rein halten wollen
Vom Untergang des Abendlandes reden
Dessen Geschichte sie selten je kennen

Die Gefahr dass sich beide Seiten der
Pole an den Rändern nun provozieren
Ist hoch und es fragt sich wie weiter
Um gelassen und ruhig zu bleiben

Aufgrund der Spannungslage Rückzug
Aller Truppen aus der Türkei wie aus
Dem Krieg überhaupt um des Frieden
Willen der Zeit und Nerven braucht

Wer wie eine Kolonialmacht Krieg führt
Wie Amerika es zu lange tat muss sich
Nicht wundern wenn das Echo kommt
Die USA haben nur geographisch Glück

Was passierte wenn sich Europa nun
Wie Australien weigerte auch nur einen
Flüchtling noch aufzunehmen um noch
Demokratisch und frei zu bleiben

Das Morden in Syrien ginge weiter
Immer mehr ersöffen im Mittelmeer
Bis die Leichen sich nach oben stapeln
Aber was ginge Europa dies an

Wenn Deutschland nun die 99.9% gut
In sein Land integrierte ist es im Vorteil
In der demographischen Entwicklung auf
Lange Sicht nur sind Wahlen kurzsichtig

Sobald es um Krieg oder Frieden geht
Wird die Bevölkerung den Krieg wählen
Gegen die als Eindringlinge empfundenen
Fremden und die Masken werden fallen

Um so länger nun das Spiel gespielt wird
Das Verantwortung ignoriert statt benennt
Um so geringer ist die Chance es noch
Friedlich miteinander zu lösen künftig

Es darf künftig nur noch um Lösungen
Statt um Vorwürfe nach Muster gehen
Wer darin schimpft rechts oder links
Sollte gestoppt und benannt werden

Wer öffentlich schimpft und Brandstiftung
Betreibt die dem Land schadet sollte auch
Mit dem öffentlichen Pranger leben können
Mit Verantwortung löste sich vieles schnell

Wir können 10.000 Anschläge vielleicht noch
Ertragen sollte es soweit eskalieren aber nur
Sofern die geistigen Brandstifter bestraft wie
Öfffentlich zur Verantwortung gezogen werden

Wer die Gesellschaft nicht zerbrechen will
Muss die Brandstifter nennen die zündeln
Sie für ihr Handeln zur Verantwortung ziehen
Wie sie demokratisch öffentlich bestrafen

Hier liegt das größte Problem nach
Würzburg München Reutlingen Ansbach
Was kaum das Ende der Liste sein wird
Im Süden ballt sich sonst der Terror

Nur wer auch für seine Worte künftig
Zur Verantwortung gezogen wird wenn
Rassistische Hetze den Job kostet genau
Wie Gesinnungsterror herrscht Vernunft

Mehr Vernunft oder mehr Licht fordert
Die Aufklärung als Kern des Strebens
Die bräuchte es dringend gegen die
Spaltung im Galubensirrsinn nun
jens tuengerthal 25.7.2016

Lustwille

Will dich ganz
Ganz glücklich machen
Ganz haben überall
Ganz eins sein
Ganz und gar nicht
Damit je aufhören
Dich tiefer spüren
Weil wir uns wollen
Im Willen voller Lust
Sich ganz austrinken
Um einander alles zu sein
Lass uns ganz dabei bleiben
Dem Willen ineinander folgen
Was wir verschlungen teilen
Im überall weiter wollen
Damit Lustwille  uns trägt
jens tuengerthal 24.7.2016

Versprecher

Sich einander versprechen
Wird manchem zum Versprecher
Andere behalten das Versprechen
Einfach für sich um weiter zu lieben
Wo ich mich versprach irrte ich
Lieber wollte ich dabei bleiben
Weil versprochen versprochen ist
Irrtümer lassen sich aufklären
Versprechen sind zu haltende
Versprecher eher zu vergessen
So halte ich mich an meine Versprechen
Vergesse wo ich mich nur versprochen
Versprochen zu sein aber bindet
Versprecher sind schon vergessen
Wer sich einander versprach
Sollte dies nie vergessen damit
Versprechen nie Versprecher werden
Die wir getrost vergessen können
Um neben der Doppeldeutigkeit
In der Liebe eindeutig zu bleiben
jens tuengerthal 24.7.2016

Sonntag, 24. Juli 2016

Liebesrisiko

Ist die Liebe ohne Risiko
Lieben wir noch ohne zu
Riskieren uns zu verlieren
Aneinander und dann nur
Noch einander um am Ende
Zu fürchten alles verloren zu
Haben im Nichts allein zu sein
Wären wir glücklicher wenn
Wir uns nicht mehr verlören
Ohne Risiko liebten oder ist
Liebe nur die Hoffnung nie
Mehr zu verlieren warum wir
Ohne Risiko gar nicht liebten
Lauwarm blieben aber ohne
Liebe auch nichts hätten
Warum ich lieber alles riskiere
Um immer etwas eine Chance
Zu geben als nichts zu haben
Wenn nichts bleibt habe ich
Am Ende noch soviel wie ohne
Aber vielleicht bleibt auch mit
Vollem Risiko doch etwas
jens tuengerthal 24.7.2016

Liebesaufgabe

Ist die Liebe eine immer Aufgabe
Oder kommt sie einfach wenn
Ist dann da und alles ist klar

Vermutlich gibt es beides dabei
Mal ist sie einfach sofort da
Dann braucht es Zeit und Mühe

Leben wir eine Beziehung wird es
Meist komplizierter weil wir wollen
Ohne es vernünftig zu können

Vielleicht ist das die große Aufgabe
Von dem Gefühl ohne Grund zum
Gerechten miteinander zu kommen

Dies versuchen macht Liebe groß
Die kam um zu bleiben auch wenn
Es mal wieder komplizierter scheint
jens tuengerthal 24.7.2016

Kulturgeschichten 0299

Die sechs Präliminarartikel

1. „Es soll kein Friedensschluss für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.“

2. „Es soll kein für sich bestehender Staat (klein oder groß, das gilt hier gleichviel) von einem anderen Staate durch Erbung, Tausch, Kauf oder Schenkung erworben werden können.“

3. „Stehende Heere (miles perpetuus) sollen mit der Zeit ganz aufhören.“

4.  „Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden.“

5. „Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines andern Staats gewalttätig einmischen.“

6. „Es soll sich kein Staat im Kriege mit einem andern solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen: als da sind, Anstellung der Meuchelmörder (percussores), Giftmischer (venefici), Brechung der Kapitulation, Anstiftung des Verrats (perduellio) in dem bekriegten Staat etc.“
(Aus Zum ewigen Frieden von Imanuel Kant)

Krieg und Freuden

Vom Krieg zur Kunst über Bären dem
Traum vom Frieden überspannen die
Heutigen Kulturgeschichten ganze
Zeitalter deren Brücke ein Tag ist

Der Traum vom ewigen Frieden wie
Die Hoffnung auf eine friedliche Welt
Ist so alt wie die Menschheit wohl
Und scheitert doch immer am gleichen

Gier und die Schuld des jeweils anderen
Lassen Verträge brechen ohne Vernunft
Auch wenn die Schuld ungeklärt noch ist
Weil es kein Gericht für Staaten also gibt

Im Wissen um Kants Alterswerk die Schrift
Vom ewigen Frieden wie aus Sorge vor
Neuen Kriegen nach dem Weltkrieg kam es
Am 24. Juli 1929 zum Briand-Kellog-Pakt

Der Pakt der nach den damals amtierenden
Außenministern der USA und Frankreichs
Benannt wurde diente der Ächtung aller Kriege
Der kein Werkzeug der Politik mehr sein sollte

Die nur aus nationalem Interesse geführten
Angriffskriege wurden für völkerrechtswidrig
Damit erstmals erklärt so blieb Selbstverteidigung
Wie Sanktionen des Völkerbundes erlaubt

Der Vertrag entstand außerhalb des Völkerbundes
Ist somit unabhängig von dessen Existenz gültig
Es ist keine Kündigung darin vorgesehen
Warum er unbeschränkt für immer gültig ist

Die nach dem Zweiten Weltkrieg erst etablierte
Charta der Vereinten Nationen geht darüber
Noch hinaus mit einem allgemeinen Gewaltverbot
Was viele Menschen nicht mehr rettete

Trotz des Paktes den auch das Deutsche Reich
Damals noch mit Stresemann unterzeichnete
Begann am 24. Juli 1943 die Operation Gomorrha
Deren Ziel die Zerstörung Hamburgs war

Es war der militärische Codename für eine Serie
Von Luftangriffen gegen Hamburg die schwersten
In der bisher Geschichte des Luftkrieges noch so
Wurden zivile Orte Ziel von Flächenbombardements

Die Namensgebung der Aktion war biblisch aus dem
Buch Moses Gen 19, 24 wonach der Herr Schwefel
Wie Feuer vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra
regnen ließ wie Alliierte auf Hamburg unter Bomber Harris

Die Bombenangriffe waren die Reaktion der Alliierten auf
Eine zweite Front in Deutschland der zunächst mit den
Luftangriffen bei sommerlicher Trockenheit genüge getan
Wurde was zu geschätzt 35.000 Toten am Ende führte

Deutschland hatte unter Hitler den Krieg provoziert
England selbst mit Luftangriffen gereizt dennoch war
Diese Handlung ein Verstoß gegen obigen Pakt
Bezahlten Zehntausende Hamburger für Stalin

Die relative Gültigkeit von Verträgen zeigt sich auch
In der Handlungsweise des Deutschen Reiches
Das in seinen Vernichtungslagern Millionen tötete
Was aber nicht das Handeln der Alliierten legitimierte

Ein Gespür für Ungerechtigkeit zu haben um auch
In extremen Situationen menschlich zu entscheiden
Ist wichtig für den Traum vom ewigen Frieden dem
Europa mit der EU nach dem Krieg näher kam

Die Glocke der wiederaufgebauten Frauenkirche
Zu Dresden spendierte der Gatte der Queen der
Damals auch gegen Deutschland kämpfte ob es
Noch ein Ehrenmal für Harris braucht ist fraglich

Vielleicht brauchte es Feuerstürme wie im Krieg
Um die deutschen Nazis zu ernüchtern zur wieder
Rückkehr in den Kreis der friedlichen Völker aus
Dem Hitler sich einst entfernte wie Erdogan heute

Zumindest hat es der Westen geschafft vielfach
Auch freundschaftliche Beziehungen zu den
Nachbarn und Partnern im Westen aufzubauen
Was Nach Krieg und Hass ein Wert schon ist

Mehr über Kant nachdenken und seine Forderungen
Was es für einen ewigen Frieden wirklich bräuchte
Täte der Welt wohl besser als Abschreckung oder
Mehr Aufrüstung und Kontrolle zur Sicherheit

Statt idiotische Computerspiele zu verbieten oder
Die Bundeswehr im Inland einzusetzen gegen das
Grundgesetzes bräuchte es mehr ewigen Frieden
Dann verliert sich die Gewalt von alleine bald

Klüger könnte es darum sein sich Vorbilder in der
Geschichte anzusehen was sie taten um die Welt
Zu verändern und was sie dabei bewegten als sie
Ihre Welt zu neuem bewegten anders dachten

Solange US-Präsidenten tödliche Drohnen steuern
Heißt Ballerspiele spielen großen Vorbildern wohl
Am Computer eher nacheifern als Unsinn treiben
Den wer für verwerflich halten könnte scheint mir

Solange Bomber Harris Denkmal als Ehrenmal
Für einen Helden steht haben es friedliche Vorbilder
Schwerer in kriegerischer Welt in der es am Ende
Darauf ankommt wer sich im Kampf durchsetzt

Wer für nichts mehr kämpft hat keine Leidenschaft
Was auch in der Liebe selten zuträglich ist jedoch
Sind die Friedenskämpfer natürlich schizophren
Dazwischen suchen Kreative ihren Freiraum

Sind Staatsgründer eher kreativ oder doch nur
Paten neuer Normierung die schon aus Prinzip
Eher nicht kreativ sein kann frage ich mich am
Geburtstag von Simón Bolívar der Legende

Am 24. Juli 1783 kam der südamerikanische
Unabhängigkeitskämpfer und Präsident in
Caracas in Neugranada als Kind von Kreolen
Zur Welt und führte Südamerika in die Freiheit

Ob er den Berliner Alexander Humboldt in Paris
Wirklich traf bleibt immer unklar dessen Anregung
Zur Befreiung ist aber wohl heute unstrittig nur
Ein Mythos um den großen Forscher Humboldt

Er erkämpfte noch die Freiheit von Großkolumbien
Aus der spanischen Kolonialherrschaft das nach
Seinem Tod in Ecuador Venezuela und Kolumbien
Aufgeteilt wurde woran sich bis heute nichts änderte

Zehn Jahre nach seinem Tod begann die Heldenverehrung
Nachdem die Südamerikaner erst erleichtert sich gaben
Den autoritären Präsidenten los zu sein doch wie so oft
Verklärt Geschichte manchen Eindruck in sein Gegenteil

Bolívar wurde durch den Liberalismus von Rousseaus
Geprägt und las den Gesellschaftsvertrag mit Begeisterung
Er verarbeitete auch die Werke von Voltaire und Locke
Häufig zitierte er Montesquieus Geist der Gesetze

Von der dort Gewaltenteilung distanzierte er sich
Forderte stattdessen eine weitere Moralische Gewalt
Bewunderte dafür die Amerikanische Revolution
Verehrte Jefferson war aber streng gegen Sklaverei

Bei völliger Freiheit fürchtete er Tyrannei der Mächtigen
War darum für den Rechtsstaat ergänzt um die vierte Gewalt
Jene moralische Gewalt blieb aber praxisorientiert forderte
Immer eine Orientierung an der politischen Realität

Sein Ziel der Abschaffung der Sklaverei realisierte er nicht
Auch die Befreiung der indigenen Bevölkerung gelang ihm
Nicht was an seinem kreolischen Selbstverständnis auch
Gelegen haben mag zumindest aber versuchte er es

Sein Denken wirkt bis heute nach so praktizierte
Hugo Chávez in Venezuela den Bolivarismus
Die von Chávez mit Castro gegründete ALBA sollte
Eine Bolivarianische Allianz für Amerika werden

Wenig später nur am 24. Juli 1802 wurde Alexandre Dumas
Geboren der französische Schriftsteller der heute vor allem
Durch seine Historienromane wie die Drei Musketiere oder
Der Graf von Montechristo bekannt wurde

Dumas ist Enkel eines französischen Marquis der ihn
Mit der Sklavin Maries Dumas wie vier andere Kinder zeugte
Als die Mutter gepfändet wurde kehrte der Großvater
Wieder nach Frankreich zurück holte aber einen Sohn nach

Der so befreite Sklave wuchs als legitimer Sohn auf
Überwarf sich aber mit dem Vater trat in die Armee ein
Stieg unter Napoleon zum General auf und wurde nach
Rückkehr aus der Gefangenschaft zum Vater Alexandres

Die Mutter ließ sich 1812 noch das Adelsprädikat für
Ihren Sohn bestätigen der jedoch wenig Schulbildung
Nur erhielt vielmehr mit 14 Schreiber bei einem Notar
Wurde jedoch trotzdem sein Talent bald entdeckte

Er kam durch Vermittlung von Kollegen seines Vaters
Nach Paris als Schreiber zum Duc d’Orleans dem später
Bürgerkönig Louis Philippe nebenbei wurde er Vater
Des später bekannten Alexandre Dumas der Jüngere

Im Salon von Charles Nodier lernte er dann die Romantiker
Unter anderem auch Victor Hugo kennen und wurde bekannt
Durch sein Stück Heinrich III. und sein Hof das ein Erfolg war
Dem Mademoiselle de Belle-Isle mit 400 Aufführen folgte

Wirklich populär wurde er mit seinen in Serienproduktion
Hergestellten Abenteuerromanen die zunächst im Feuilleton
Erschienen bei denen er mit Angestellten 600 Bände produzierte
Seine Misserfolge als Unternehmer zwangen ihn ins Ausland

Bei seinen Fluchten lernte er unter anderem Garribaldi kennen
Verarbeitete sein abenteuerliches Leben in den vierbändigen
Mémoires die in Brüssel produziert wieder ein Bestseller wurden
Erst 2002 kamen seine Gebeine ins Pantheon zur Rehabilitation

Zeit seines Lebens war Dumas seiner Abstammung wie
Seiner dunklen Hautfarbe wegen geschmäht worden
So wurde diese verspätete Aufnahme ins Pantheon der
Literatur als Symbol gegen den Rassismus gesehen

Ein Schriftsteller der ein riesiges Werk hinterließ
Den Franzosen ihre Geschichte spannend erzählte
Aber Ruhm und Ehrung erst nach seinem Tod erhielt
Aufgrund der rassistischen Sicht auf seine Herkunft

Geschichte gut erzählen ist immer noch eine wichtige
Aufgabe um die Erinnerung wach zu halten wie ein
Bewusstsein für die Zeit und unsere Kultur zu schaffen
Wenn Abenteuerromane dabei helfen ist es gut so

Dumas ließ viele von Abenteuern träumen die sie
Überstehen wollten nach Lektüre seiner Romane
Gegen Abenteuer und Ängste half dagegen eine
Die 45 Jahre später als der Autor geboren wurde

Am 24. Juli 1847 kam Margarete Steiff zur Welt
Sie ist die Gründerin der heute weltweit bekannten
Spielwarenfabrik Steiff GmbH obwohl sie bereits
Mit 18 Monaten schwer an Kinderlähmung erkrankte

Sie setzte trotz ihrer Lähmung wie erfolgloser Operationen
Durch Näherin zu werden und wurde bald eine sehr gute
Schneiderin wofür ihr Vater das Wohnhaus umbaute
Damit Margarete und ihre Schwester eine Näherei hatten

Als sie das Schnittmuster eines Elefanten entdeckte
Fertigte sie diesen mit riesigem Erfolg als Nadelkissen
Das Elefäntle lief so gut bald kamen auch andere Tiere
Ins Programm 1892 erschien der erste Steiff Katalog

Im Katalog befand sich bereits das Motto Margarethes
Für Kinder ist nur das Beste gut genug und so wuchs
Das schwäbische Unternehmen immer weiter bis
Im Jahre 1902 ihr Neffe den Steiff Teddy 55PB entwarf

Zunächst war der Teddy ein Ladenhüter boomte dann
Jedoch nach der Leipziger Spielwarenmesse etwas
Bei ihrem Rückzug aus dem Geschäft das sie ihren
Neffen übergab waren es eine Millionen Teddys

Die Fabrikhallen von Steiff die im Volksmund auch
Jungfrauenaquarium genannt wurden setzten neue
Akzente in der Architekturgeschichte der Name zeigte
Dass dort primär unverheiratete Frauen arbeiteten

Das Leben von Margarete Steiff wurde 2005 mit
Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt sie hat
Viele Kinder bis heute von und mit ihren Steiff Tieren
Träumen lassen und damit traumhaftes geschaffen

Sie hat sich weder von ihrer Rolle als Frau in ihrer Zeit
Noch von ihrer Behinderung aufhalten lassen daran
Zu arbeiten ein Unternehmen zu schaffen das Frauen
Eine Chance gibt und Kinder träumen lässt

Der Mensch wird abgerichtet oder er wird hingerichtet
Schrieb dagegen der am 24. Juli 1864 in Hannover
Geborene Frank Wedekind der später noch für seine
Scharfe Zunge mit Festungshaft büßen musste

Sein Vater der Gynäkologe war nach der Revolution
Von 1848 nach San Francisco ausgewandert als einer
Der Forty-Eighter und durch Grundstücksspekulation
Im dort Goldrausch sehr reich geworden in 16 Jahren

So kehrte er mit seiner Frau 1864 nach Deutschland
Zurück und Frank der eigentlich Benjamin Franklin hieß
Wurde noch in Hannover geboren bevor es in die Schweiz
Ging wo der Vater ein Schloss in Aargau erwarb

Auf der Kantonsschule in Aarau gründete Wedekind
Den Dichterbund Senatus Poeticus und begann dann
In Lausanne mit dem Studium der Literatur wechselte
Auf väterlichen Wunsch zum Jurstudium nach München

Dies ungelegene Studium brach er jedoch wieder ab
Arbeitete lieber als Journalist und Werbechef bei Maggi
Sodann als Zikussekretär beim Zirkus Herzog was ihn
Sein weiteres Leben und seine Geschichten prägte

Vier Jahre später begann er auf Wunsch des Vaters
Doch noch das Jurastudium in Zürich was er aber
Nach dem Tod des Vaters nun vermögend abbrach
Um den künstlerischen Freiraum endlich zu nutzen

Nach wenigen Jahren war das Vermögen aufgebraucht
Er kehrte nach München zurück und gründete dort nach
Stationen in Paris London und Berlin den Simplicissimus
In der er als Hieronymos unter anderem veröffentlichte

Ein satirisches Gedicht über Wilhelm II. zwang ihn 1898
Zur Flucht nach Paris und als er schon 1899 zurückkehrte
Kam er fünf Monate bis zu einer Begnadigung in Festungshaft
Er wirkte danach aktiv im Kabarett mit als Dichter und Sänger

Wedekind schrieb besonders gegen die Scheinmoral
des Bürgertums mit scharfer Zunge und hatte gegen
Die Konvention seiner Zeit wechselnde Partnerinnen
Mit denen er jeweils Kinder dann auch hatte

Ab 1906 lebte er in München mit seiner Ehefrau
Der Schauspielerin Tilly Newes mit der er 2 Töchter
Hatte ein weiteres hatte er mit Strindbergs Frau
Sein Sohn Friedrich Strindberg der anerkannt war

Der große Autor starb 1918 an einer Blinddarmoperation
Seine Beerdigung an der neben vielen Künstlern auch
Die Damen des Rotlichtmilleus Münchens teilnahmen
Wurde sein letzter wunderbarer Skandal zum Abschied

Wer der Sprache aus Leidenschaft folgt wird sich
Im väterlich erzwungenen Jurastudium noch immer
Eingezwängt sehen was Goethe so ging wie manch
Anderen berühmten Dichtern bis in unsere Zeit

Dichtung braucht Freiheit nur leider sind die
Bedingungen in der vermesenen Welt nur
Immer weniger danach die Sprache einfach
Fließen zu lassen darum freue sich wer darf
jens tuengerthal 24.7.2016