Rubenslust
Als ich von der sehr schlanken Friseurmeisterin mit ihrem Aerobic-Hobby schrieb, fiel mir, quasi als Kontrapunkt deren direkte Vorgängerin ein, die das genaue Gegenteil war, auch wenn es letztlich aus ähnlichen Gründen scheiterte, wenn wir uns auch näher dabei kamen und es wirklich probiert haben.
Lernte sie über die Tochter meines Freundes kennen, mit dem ich im Bordell war und so passt gerade eins zum anderen. Gesehen hatte ich sie zweimal, wenn auch nie ganz zuvor, sondern beim einen mal hinter einem Tisch beim Italiener mit der Tochter zusammen und dann später noch einmal, sehr romantisch, saß sie bei der Hochzeit der Tochter nahe einem zauberhaften Weindorf, in einer noch verzaubteren Kapelle auf einem Hügel eine Reihe vor mir. Sie war schick im Hosenanzug gekleidet, hatte kurze Haare und einen sichtbar breiten Rücken, vermutlich relativ große Brüste, wie ich dachte.
Dass sie nicht zu den Frauen mit Modelmaßen gehörte, hatte ich schon gemerkt, aber sie war herzlich und hatte ein zauberhaftes Lachen, kam aus einer Kleinstadt mitten im benachbarten Bundesland, vermutlich zwei Stunden mit dem Wagen, schätzte ich und so war ich offen sie kennenzulernen.
Hatte der Freundin gegenüber, die ja die Tochter des Freundes war und die ich bei ihm häufiger sah, auch wenn sie in dem gleichen kleinen Ort mit ihrem jetzt Mann lebte, erwähnt, dass sie mir gefallen hatte, ich sie süß fand und diese, wissend, wie einsam und traurig ihre Freundin war, hatte alles daran gesetzt, uns zu verkuppeln und wir waren beide bereit dazu und so machte ich mich eines Tages, nachdem wir uns schon via SMS, Mails und Telefon mehr als heiß geschrieben hatten, voller Vorfreude auf den Weg zu ihr in die romantische Kleinstadt.
Sie wohnte nicht in einem der dort so häufigen romantischen Fachwerkhäuser sondern in einem eher schlichten Neubau, als sie mir die Tür öffnete und ich mich ihr von unten, eben die Treppe hinauf, näherte, erstmals ihren Unterbau sah, traf mich fast der Schlag, dafür war ich also 250km gefahren. Es war wirklich reichlich Frau.
Sie hatte ungeheuer viel Format und ihre Nachfolgerin hätte vermutlich dreimal in ihre Oberschenkel und Hüften gepasst. Sie sah aus, wie ich Frauen sonst eher aus amerikanischen Fimen nur kannte, aber sie hatte dieses bezaubernde Lächeln und so fielen wir uns in die Arme, küssten uns und landeten ohne große Umwege nach der Begrüßung im Schlafzimmer, wo ich sie auszog.
Ihr Busen war gemessen am sonstigen Format eher klein, relativ fest und schön geformt, wie überhaupt ihr Körper fester war, als ich es bei diesem Format erwartet hätte und leicht gebräunt auch Ende Februar von der Sonnenbank ihres Studios in dem sie sich zweimal wöchentlich die Pfunde abtrainierte, müsste es wohl heißen und doch wäre antrainiert vermutlich treffender gewesen.
Hin und hergerisen zwischen Ekel über das viel zuviel und Zuneigung zu dieser offenen liebevollen Frau und ihrer Lust am Sex, machte ich einfach weiter, ohne nachzudenken und es wurde gut und überraschend wild.
Wie sie mir dabei erzählte, als ich fragte, wie sie es besonders mag, dass sie nicht soviel Erfahrung hätte, da sie über zehn Jahre mit einem Anwalt zusammen gewesen wäre, der sich immer nur in ihr befriedigt hätte und sich nie um ihre Lust gekümmert hätte, war ich gerührt und fühlte mich als Entdecker quasi jungfräulicher Lust in reifer Schale. Ihren Schoß hätte noch keiner geküsst und so wie ich es machte, sei es genau richtig, einfach traumhaft und sie könne sich nichts besseres vorstellen.
Sie kam zweimal und beim drittenmal streichelte ich noch dazu ihren Po von innen dabei, dessen enorme Ausmaße mich ebenso stark reizten und es spritzte in einer warmen Fontäne aus ihr raus, was ich so noch nicht erlebt hatte, trotz gewisser Erfahrungen im vorhinein. Hatte zwar schon gehört, gerüchteweise nur, dass manche Frauen auch spritzen würden, wenn sie kämen, hatte es aber immer für ein Gerücht gehalten. Nun hatte ich es gesehen und es heizte mich sehr auf, ließ mich ganz von der Ekel auf die Lustseite schwenken und sie war wirklich ein so herzensguter Mensch, dachte ich, die andere Neigung verdrängend, machte ich mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Fragte mich, ob sie wohl anal Erfahrungen hatte und wagte es, schließlich hinter ihr stehend, von vorne waren ihre Oberschenkel etwas zu voluminös, um leicht einzudringen und als sie auf mir war mit ihren, wie ich vemute deutlich über 120kg, wurde es doch etwas schwer für mich und so war es gut, hinter ihr zu stehen und schließlich war sie eben so gekommen, als ich sie anal streichelte und mit ihrer Klitoris spielte.
Sie hatte da, wie bei den meisten Dingen keine Erfahrung, war aber offen, ließ mich aber machen und genoß es sehr, kam gleich nochmal und ich gab mich der Fülle mit Leidenschaft hin. Sie war doppeltes Rubensformat untenrum und oben etwas kräftig nur mit zartem Gesicht, auf das ich in der Kirche allein geachtet hatte, aber dabei straff und voll natürlicher Leidenschaft, die, wie sie zumindest sagte, erstmals in ihrem Leben gewürdigt wurde und der sie sich in ihrer zwar etwas schüchternen aber ganz natürlichen Art hingab und so taten wir es zur Begrüßung, nach dem Essen in der Küche, vor dem Einschlafen und am Morgen gleich wieder und auch wenn ich noch zwischen Ekel und Zuneigung schwankte, war ich doch von dieser offenen Leidenschaft, die kein Ende fand, begeistert, auch wenn es sie merklich erschöpfte, sie heftig zu schwitzen anfing, wie es eben vielen Dicken so geht, mochte ich, der ich auch zu heftigem Schwitzen neige, ohne dick zu sein, es, wie es war.
Sie hatte das gemeinsame Wochenende gut durchgeplant, wir fuhren einmal in eine nahe gelegene, historisch interessante Bischoffsstadt, halfen der Tochter meines Freundes und ihrem Mann beim sanieren ihres Fachwerkhauses und luden diese an einem Abend zum Essen ein, wozu meine Holde eine riesige Lasagne machte, von der ich schon nach zwei Gabeln völlig satt war und mir wurde bei ihrem Appetit darauf klar, wie sie es geschafft hatte, dieses Format zu erreichen und da war er wieder, der Ekel, vor der Dicken, doch ihre wunderbare Art als Gastgeberin, die sich um alles kümmerte und sich nicht von mir helfen ließ, sogar danach noch riesige Lust hatte, ließen mich an diesem Versuch festhalten, auch wenn es gewisse Zweifel vom ersten Moment an gab, sie war einfach ein wunderbarer Mensch, der Sex war schön, ich konnte machen, was ich wollte, sie machte es genüßlich mit und blies mir nach egal was noch voller Lust schluckend einen, warum sollte ich etwas ändern, viele Männer warteten ihr Leben darauf, so etwas zu haben und ich sagte ja immer, dass ich Dicke mag, an einer Frau nicht genug sein könnte, nun hatte ich wirklich genug, aber noch lange nicht genug, dacht ich.
Zwei Wochen später kam sie mich für ein Wochenende besuchen, wir fuhren ins Elsaß, ich zeigte ihr, was mir kulturhistorisch bedeutend erschien und führte sie stundenlang durch die Stadt und sie wurde immer wortkarger. Am Abend saßen wir noch auf einen Wein mit meinen Eltern zusammen, die höflich waren aber ob ihres Formats ehrlich schockiert, sie war in den eigentlich breiten Sesseln meiner Eltern wie eingequetscht und als sie wieder weg war, meinte mein Vater in seiner manchmal etwas übertriebenen Art, sie wäre ja entsetzlich fett, ob sie krank wäre und wie ich das aushielte, das müsste ja erdrückend sein.
Diese Ablehnung erschütterte meine Versuche, sie sich schön und gut zu reden nachhaltig, stärker aber noch wirkte, ihr völliges Desinteresse an der Kulturgeschichte, der Kunst und der Geschichte überhaupt, ihre geringe Allgemeinbildung und die völlig fehlenden geistigen Welten, es gab eigentlich nichts worüber wir uns unterhalten konnten, außer ihren genialen Entwürfen für Logo und Briefpapier unserer Firma, die sie mir so ganz nebenbei erstellt hatte, schon nach dem ersten Besuch. Da war sie einfach stilsicher, professionell und gut, warum ich dachte, auch sonst die bürgerlichen Bildungswelten der Kunst oder sogar der Literatur mit ihr teilen zu können, sie schwärmte von meinen Gedichten, aber es war nicht wirklich ihre Welt und so blieben wir uns fremd, auch wenn wir uns körperlich nahe kamen.
Ließ dann doch den Ekel überwiegen und sagte ihr, dass es nicht ginge, wir nicht genug an geistigen Welten teilten, die für mich doch zu wichtig wären, als dass ich darauf verzichten könnte und meinte das ehrlich, sie nahm es hin, wie sie alles hinnahm und wir versprachen uns Freunde zu bleiben.
Einmal besuchte ich sie noch, auf dem Weg dann schon nach Berlin, wir hatten völlig unverbindlich Sex, ich war ja in meine Germanistin verliebt und sie hatte auch irgendwas am Laufen, wir schliefen auch nicht mehr in einem Bett, meine ich, aber die kurze Leidenschaft war schön und blieb in angenehmer Erinnerung.
Fragte mich danach häufiger, ob ich nicht einen riesigen Fehler gemacht hatte, zu oberflächlich und ungeduldig gewesen wäre - sie war eine in vieler Hinsicht ganz wunderbare Frau und das bisschen Übergewicht sollte nicht der Maßstab sein, wenn sonst alles stimmte - leider tat es das nicht, es war eben auch sonst wenig, was uns verband als wunderbarer Sex und ein tiefes Gefühl, nach dem wir beide sehnsüchtig waren aber das vermutlich zu wenig mit unseren Lebenswelten zu tun hatte.
Ihr Format überschritt keine mehr, auch wenn eine ihr noch sehr nahe kam, aber darüber zu gegebener Zeit und auch da schämte ich mich für meine Oberflächlichkeit, die sich fragte, war es wirklich das zuviel an ihr oder eher das zuwenig im anderen, was mich Abstand nehmen ließ. Ersteres schiene mir verwerfllich und oberflächlich, letzteres verständlich, es muss eben passen und wo es nicht passt, Welten und Träume sich nicht verbinden, bleibt zu wenig, sich zu verbinden, einen Traum zu leben.
Das meine längsten Beziehungen, denen ich tendenziell am treuesten war, alle sehr schlank und schmalbrüstig waren, könnte auf eine Tendenz hinweisen, die mir aber auch zu oberflächlich wäre, was hatte ich einige meiner kräftigeren Frauen geliebt, wie meine Walküre. War ich wirklich ehrlich, wenn ich leugnete, dass mir manche einfach zu dick waren und es mich zwar anmachte, der Sex auch schön war, die Fülle machte mich ja schon an, aber ich mich daran auch nicht binden wollte, es mir eher peinlich war.
Vermutlich spielte beides eine Rolle und ich konnte mich guten Gewissens auf die geistigen Welten berufen, um meine Oberflächlichkeit auch ein wenig vor mir selbst zu verbergen. Manche machten kein Hehl daraus, sie standen auf schlanke Frauen oder solche, die genau richtig waren, es musste eben passen und wenn zwei Formate so sehr voneinander abwichen und die geistigen Welten fehlten, kam es dann darauf an, worauf wir uns beriefen?
Warum ist mir die Haltung zur Frau so wichtig, dass ich dafür auch gern mich selber anlog, um mir zu sagen, es ginge nicht um Äußerlichkeiten, denn naatürlich spielen die eine Rolle und hinter einem Hintern zu stehen, der meine Hüften um mehr als das doppelte überragt, hat zwar für Momente seinen Reiz, ein Gefühl fehlender Harmonie blieb immer.
Vielleicht ist es gut, sich für seine Oberflächlichkeit rechtfertigen zu wollen, weil es hilft, eine menschliche Haltung zu finden, an sich zu arbeiten, aber macht es mich besser, wenn ich mich bemühe die auch Natur zu verdecken oder bin ich dann nur ein Opfer gesellschaftlicher Normen, letztlich oberflächlich und nicht mehr wert als den Schein, den ich vorgebe?
Weiß es nicht, sowenig, wie ich weiß, was wirklich gut ist, aber ich habe mich bemüht, es gut zu machen, etwas für mein Ideal von Menschlichkeit zumindest vor meinem schlechten Gewissen zu leben. Vielleicht war das genug und mehr konnte ich nicht, weil ich eben auch nur ein Teil meiner Natur bin, die aus Geist und Körper besteht und sicher kann ich sagen, ich habe mich bemüht, es für alle so angenehm wie möglich zu machen.
jens tuengerthal 11.3.16
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