Die Buchhändlerin
Meine Liebe zu den Büchern ist notorisch, also war es kein Wunder, dass ich mich in eine Buchhändlerin verlieben würde. Es war immer mein Traum gewesen, eine Buchhändlerin zu haben, die Bücher und Geschichten liebte wie ich, die, wenn sie zu mir kam, erst mal ausführlich meine Bücher betrachtete und meine Schätze wertschätzen konnte und als ich mich eines Tages tatsächlich in eine Buchhändlerin verliebte, wurde zumindest diese Hoffnung nicht enttäuscht.
Wir kannten uns aus der virtuellen Welt, hatten uns gegenseitig kommentiert, sie war eine meiner Leserinnen und ich schätzte ihre klugen Beiträge, ihre Sprache und sie wohnte nicht weit von hier, sie zu sehen, hatte ich nie überlegt, sie war ja verheiratet und hatte, wie in ihrem Profil sichtbar war, Kinder, davon ließ ich lieber die Finger, um sie mir nicht zu verbrennen, zu achten, was besteht, keine schlafenden Hunde zu wecken.
Sie hatte den Kontakt gesucht und ein Treffen vereinbart und da ich ja wusste, dass sie gebunden war, hatte ich zunächst noch versucht, eine Freundin dazu einzuladen, an der ich nebenbei etwas interessiert war und die wie ich Single war. Leider konnte sie nicht, dachte ich und sah dem, was kam, relativ gelassen entgegen, von den Fotos, die ich von ihr kannte, sah sie nett aus, aber niemand für den ich losgezogen wäre, einen Wald auszureißen, ihr die Welt zu Füßen zu legen, dachte ich.
Wie sehr ich mich getäuscht hatte, sah ich auf den ersten Blick. Eine relativ große Frau mit braunen, hochgesteckten Haaren kam, mit hohen Schuhen, ganz im Stil der etwas eleganteren Damen, die hier auch zu finden sind aber doch die auffällig schönen Ausnahmen sind, an meinen Tisch und begrüßte mich, der ich schon wieder völlig in mein Telefon vertieft, das nächste Gedicht schrieb.
Wir trafen uns natürlich vor meinem Stammcafé, es war Sommer, ein schöner noch lauwarmer Abend und sie nahm mir gegenüber Platz. Was für eine Frau, dachte ich, schön, selbstbewusst, Bücher liebend, Buchhändlerin aus Überzeugung, wenn auch da noch gerade mit ihrem jüngsten Zuhause oder in der Eingewöhung und eine Leserin von mir noch dazu, die mich hatte kennenlernen wollen, wie sie sehr schnell sagte, schon lange, hatte sie das gewollt und ich hörte es und mir lief das Herz über, was für eine Frau, ich weiß nicht, ob ich es auch sagte, aber irgendwie habe ich meine Begeisterung doch Ausdruck gegeben und wir begannen zu trinken - ich Wein und sie erst Wein und dann Drinks oder war es umgekehrt, jedenfalls eine ganze Menge, bis der Abend kühler wurde und ich sie fragte, ob wir nicht reingehen wollten, sie trüge ja nur einen Rock, was sie aber entschieden in ihrer scheinbar so selbstsicheren, offenen Art ablehnte, sondern vorschlug, sich neben mich zu setzen, dann wäre es ja nicht ganz so kalt.
Bis dahin hatte ich noch keinen Gedanken an irgendetwas über einen netten Plausch gehabt, sie war ja verheiratet, mit einem von dem das jüngere ihrer beiden Kinder war. Das andere war ein Überbleibsel ihrer Zeit im Südwesten.
Sie war noch sehr jung, vielleicht wurde ich auch alt, aber sie war deutlich mehr als zehn Jahre jünger als ich, der die vierzig schon überschritten hatte und sie war noch keine oder gerade dreißig aber darin in ihrer Damenhaftigkeit, die ihr so wichtig war, irgendwie zeitlos. Eigentlich war sie mir ja viel zu jung, aber daran habe ich nie gedacht, nur rein formell, es mal gesagt, aber es war völlig egal und in dem Moment, als sie sich neben mich setzte an dem kühlen Abend im Spätsommer, spielte so etwas keinerlei Rolle und noch war sie ja als verheiratete Frau für mich tabu.
Nie wieder eine verheiratete Frau hatte ich mir geschworen, nachdem ich in den letzten Jahren bereits mehrfach sehr schmerzhafte Bauchlandungen damit erlebt hatte und so hatte ich nichts vor, sie war ja auch in festen Händen, dachte ich, als sie sich, während wir weiter tranken, an mich kuschelte, was sicher nur der Kälte an diesem zauberhaften Sommerabend geschuldet war und der geistigen Nähe aus der Liebe zu den Büchern und der Dichtung über die wir angeregt sprachen.
Anregend war sie immer, sehr engagiert in allem, besonders wenn sie sprach und nun auch im sich Ankuscheln und als ich ein wenig nur mit Hintergedanken zu ihr sagte, dass ich sie nun am liebsten küssen würde, wenn ich nicht wüsste, dass dies tabu wäre, weil es gerade so schön wäre, da war plötzlich nichts mehr tabu und sie sagte, dann tu es doch und wir fanden uns in einem leidenschaftlichen Kuss wieder nachdem sie mir gestand, genau das schon lange gewollt zu haben.
Wir hörten mit der Knutscherei nur noch kurz auf, um mal eine zu rauchen und noch etwas zu trinken, meine Pfeife hatte ich längst ausgehen lassen und stieg auf Zigaretten wie sie um. Sie ließ meine Hände wandern und diese freuten sich über den freien Zugriff unter ihrem Rock und das sie Schamhaare hatte, was, wie ich in den letzten Jahren bitter gelernt hatte, längst nicht mehr normal war, vielmehr begegneten mir auch manchmal überraschend viele Nacktschnecken, die bei mir eine natürliche Beißhemmung eher auslösten, als das sie mich reitzten, das waren für mich irgendwie keine ganzen Frauen sondern Kinder, die für mich als Vater einer Tochter und großer Bruder tabu waren.
Hier könnte ich nun philosophisch zu dieser Frage schreiben und dem Bild der Frau, was hinter dieser Mode zur Nacktrasur aus der Pornobranche ausführlich schreiben, wie ich es als einer, der die Frauen liebt, immer wieder gerne tue, aber das spare ich mir für die Fälle noch auf, in den es mir begegnete, um die dann Gefühle authentischer beschreiben zu können.
Hier war es kein Thema, sie hatte einen Busch, wirkte auf den ersten Griff relativ unrasiert und das mochte ich und es machte mich an und während ich oben küsste, steichelte ich unten mit Hingabe ihren Schoß, der mich schon, als ich nur ihren Slip zur Begrüßung zur Seite schob, sehr feucht und offen begrüßte.
So gingen die Dinge ihren Lauf und nicht nur ihre Mitte reagierte heftig auf die Berührung, die sie schon ersehnt hatte, ihr ganzer Körper antwortete mit lustvoller Spannung und mühsam nur stöhnte sie leise, als sie die ersten male unter meinen Fingern kam, wir saßen ja noch auf der Bank vor meinem Stammcafé, das eigentlich eine Bar auch ist, aber wer wollte das so streng und in dieser Situation unterscheiden, während wir uns begehrend am Platz saßen und sie sich verwöhnen ließ und ausgiebig genoß.
Nach jedem Höhepunkt, rauchten wir eine und tranken noch etwas, sie meinte, sie bräuchte noch irgendwas mit Wodka und ich dachte, dass sie eigentlich genug hätte, ließ sie aber voller Vorfreude auf das, was kommen mochte, denn ich war mir sicher, auch wenn sie noch steif und fest behauptete, sie käme heute nicht zu mir, dass diese Begegnung bald in meinem Bett enden würde und so antwortete ich auf ihren immer wieder vorgebrachten Einwand, sie käme heute nicht zu mir, nur mit jaja und dachte mir meinen Teil.
Wir saßen noch so lange dort, bis sogar meine ewig offene Stammbar schloss und sie dringend neue Zigaretten brauchte, was eigentlich schon sehr früh in dieser Nacht im späten Sommer war. Auf dem Weg zum nächsten Kiosk von dem ich wusste, dass er sehr lange auf hat, legten wir noch einige Kusspausen ein, etwa direkt an einem Spielplatz und wieder griff ich ihr unter den Rock und sie ließ es lustvoll geschehen, berührte meine Hose von außen noch aber kam gleich wieder, was bei mir immer wieder schnell ging während unserer ganzen nur einige Wochen währenden Liaison. Sie war unendlich potent, wie Frauen überhaupt, wenn sie zu genießen wisssen, Männern darin weit überlegen sind, mir zumindest, um mich nicht für andere zu sagen, was doch nur meine beschränkte Erfahrung ist.
Die Wildheit dabei führte dazu, dass sie, wie sie später feststellte, ihren Ohrring verlor, den ich dann, manchmal geschehen doch Wunder, am nächsten Tag am Spielplatzzaun auf dem Boden liegend wieder fand.
Sich Gedanken über das Schicksal machen, ist müßig für einen, der an nichts höheres glaubt sondern höchstens neben dem Zufall natürliche Kausalitäten bejaht und dennoch, als ich am nächsten Tag dort lang ging, um bei meinem Kiosk Zigaretten zu kaufen und den Ohrring dort liegen sah, den niemand mitgenommen hatte, wurde mir ganz warm und ich fühlte sie innig nah.
Wir schrieben uns sehr viel und leidenschaftlich und noch inniger wurde unsere forumsinterne Gedichteschlacht, bei der wir uns immer heißer schrieben, ohne bisher miteinander geschlafen zu haben, auf das nächste mal lauernd. Das sie sich so bald wie möglich fei kämpfte, denn als verheiratete Frau unterlag sie natürlich gewissen Zwängen.
Sie inszenierte es großartig und ließ die Spannung steigen, ich hielt es schon fast nicht mehr aus, doch sie wollte auch beim nächsten mal sich nicht gleich bei mir treffen, sondern in der Bar, in der Absicht, was ich da noch nicht ahnte, sich gegen ihr schlechtes Gewissen zu betrinken.
Als wir dann endlich doch zu mir gingen, war sie so betrunken, dass sie dringend meinen Arm brauchte, sich beinahe übergeben musste und sich bei mir erstmal auf mein Bett legen musste, weil sich alles drehte. Wurde gleich wieder ganz Krankenpfleger und sorgte rührend für sie, auch wenn ich eigentlich endlich mit ihr schlafen wollte - das dauerte noch etwas, bis sie wieder zu sich kam. Während sie sich langsam erholte, zog ich sie aus und küsste ihren Schoss und so überdeckte irgendwann ihre Lust den Schwindel - sie kam noch das eine oder andere mal, bevor wir schließlich endlich ineinander landeten.
Sie war schlank und hatte eine zwar nicht sportliche aber ziemlich schlanke Figur und einen süßen eher kleineren Busen, gefiel mir sehr gut und sie hatte sich für mich ein wenig rasiert, nachdem ich bei einem weiteren Spielpatzstopp in unserer ersten Nacht noch ihre Mitte geküsst hatte und mir dann etwas mühsam die Haare wieder von der Zunge holte und meinte, ich liebe ja Schamhaare, aber nicht unbedingt auf der Zunge und sie trug einen String, wie ich es liebte.
Sie kam dabei noch einige male, mein Vegnügen hielt sich in überschaubaren Grenzen, auch wenn ich voller Lust war und wir uns geistig so aufgeheizt hatten, dass ich dachte ich würde sofort explodieren, ließ ich mir zu ihrem mehrfachen Vergnügen viel Zeit dabei und als sogar ihr Schoß irgendwann erschöpft war, blies sie mir erfolgreich einen, was auch das eigentlich Verhütungsproblem löste, schluckte und küsste mich wieder leidenschaftlich, konnte noch zweimal und wollte dann nach Hause, was meine romantische Stimmung sehr senkte.
Einerseits träumten wir von Büchern, die wir zusammen lesen wollten, sie wollte mir Grass Butt nahe bringen und vorlesen, träumte von gemeinsamen Reisen als Liebespaar nach Budapest und Wien und kehrte doch immer wieder in ihr Ehebett zurück und wollte sich nicht trennen, mich als Liebhaber, weil ihr, was sie in ihrer Ehe bekam, offensichtlich nicht genügte und ich war mir eigentlich zu schade dafür nur ein Geliebter zu sein, ich wollte eine Frau, mit der ich mein Leben teile. Sie warnte mich und sagte mir, ich solle froh sein, wie es sei, so fühle sie sich wohl bei mir und alles sei gut, während sie zuhause, manchmal dreimal am Tag den Kleiderschrank aufräumen würde, eine etwas zwanghafte und sehr ungeduldige Frau wäre, ich würde sie nicht als Frau wollen und solle doch glücklich sein, mit dem was ich hätte, mehr könne sie nicht.
So ging es weiter und zwischendurch zögerten wir wohl beide, was daraus langfristig werden sollte, zumindest stellte sie es so mir gegenüber dar, aber vielleicht war es das Geld oder doch die Liebe zu ihren Gatten, ich weiß es nicht, dachte ich, sie blieb bei ihm und genoss mich, wann immer sich die Gelegenheit ergab.
Die ergab sich für kleine Gelegenheiten erstaunlich oft und ich lernte auch ihre Söhne kennen, die ich gern mochte. Träumte von Familie mit ihr, während wir an warmen Sommertagen hier auf dem Platz auf dem Spielplatz saßen, den sie nun sehr oft besuchte, damit wir uns zumindest sehen und im Verborgenen küssen konnten.
Einmal als der Kleine schlief und der Größere auf dem anderen Spielplatz tobte, streichelte ich sie wieder unter ihrem Rock und sie kam auch dort, mitten auf dem Platz, auf einem Mäuerchen sitzend, neben anderen Muttis, die ihre Superdesignerkarren vorbeischoben, sofort und das mehrfach, bis der Kleine erwachte und wir mit dem Spiel aufhören mussten.
Sie hatte immer Lust und einige Nächte soffen wir noch zusammen, sie immer viel mehr als ich, der ich mich, wenn auf Wein beschränkte, manchmal auch auf Tee, um meine Potenz nicht zu beschränken, ich war ja doch einiges älter, dachte ich.
Es war wahnsinnig leidenschaftlich, gerade geistig mit den Gedichten, die wir uns schrieben und den geheimen Treffen, manchmal auch am Vormittag, wenn der kleine im Kindergarten war. Aber die Leidenschaft fand im Kopf statt, mehr als in der Realität, alles Glück teilten wir nicht und zusammen kamen wir, glaube ich, nie. Es war mehr die Idee der Lust als ihre Umsetzung, eine geistige Liebesgeschichte des Dichters vom Platz mit der dichtenden Buchhändlerin und mein immer Traum von der großen Liebe, die ich in unseren Gedichten so innig sah, wie ich sie kaum je gespürt habe.
Als ich sie das erste mal auszog, erlebte ich eine echte Überraschung, diese etwas blaustrümpfig gekleidete Frau voller Stil, die ganz bewusst immer elegante Röcke und Schuhe mit Absatz trug, um ihrer Weiblichkeit und ihres Ganges, wegen, auf den sie achtete und womit sie sich so sehr von vielen Muttis hier unterschied, die nur noch Mutti waren und dann nur eben zufällig selten gut aussahen oder nicht, aber kaum mit ihrer Weiblichkeit spielten oder ein Prinzip hinter ihrem Tun sahen.Das bewunderte ich und achtete ich hoch, diese tolle Frau, die mir in allem so gut gefiel, trug ein Arschgeweih, das ihr ihre Mutter zum 16. Geburtstag spendiert hatte und das so gar nicht zu ihr passte, wie ich fand, auch wenn ich zugeben musste, gemessen daran, dass ich Tatoos billig finde und nicht ausstehen kann, diese Form der Tätowierung für mich eher unterste Klasse ist, sah es noch sehr elegant aus und eine Dame, entstellt eben nichts. Befremdlich fand ich es dennoch und sagte, als sie mir gestand, wie peinlich ihr diese Jugendsünde eigentlich war, nichts mehr dazu. Es war relativ elegant und damit passte es zu ihr, auch wenn es eigentlich überhaupt nicht zu ihr passte.
Was wünschte ich mir eine Nacht mir ihr, ein gemeinsames Erwachen und voller Lust den Tag beginnen, auch wenn sie Kaffetrinkerin war, die Vorstellung schien mir zu schön und so hielt ich noch lange an etwas fest, was ich eigentlich nie mehr wollte aus schlechter Erfahrung, die sich leider wieder bestätigte.
Wollte sie und wollte sie ganz und dann zog sie sich irgendwann mit einem Brief zurück, weil es nicht weiter ging, keine Perspektive hatte, vielleicht auch weil ich ihr als nur Liebhaber zu schwierig wurde, sie den Kick den neuen immer wieder brauchte oder weil ich zu sehr geklammert hatte und eigentlich nie zufrieden war und es nicht das war, was ich wollte, sie mich band in einem Zustand, der mich nicht glücklich machen konnte und so gesehen, kann ich für ihren Rückzug dankbar sein.
Wir haben uns dann nochmal getroffen, natürlich wieder in meiner Stammbar, es war schon kühler und wir saßen drinnen, der Traum war weg, es tat weh und ich ärgerte mich einerseits, mich darauf eingelassen zu haben und wollte mich doch nur über das freuen, was war. Sie war eine großartige Muse gewesen, ich habe sie, wirklich geliebt und hätte sie gern zur Frau gehabt, mit ihr eine Familie gegründet mit ihren und meinem Kind und vielleicht irgendwann unseren - aber vielleicht war es gut so, dass es nicht so kam, ich sie nur einmal in einem Streit danach hässlich erleben musste, was vermutlich aber am beiderseitig aufgestauten Gefühl lag und so suchten wir weiter, sie nach Geliebten, von denen und dem Leid daran sie mir erzählte, wenn wir uns sahen, was mir auch wenn längst viele dazwischen waren, weh tat und dann brach der Kontakt irgendwann ab, wir verloren uns aus den Augen und hatten uns wohl nichts mehr zu sagen, aber der Schatz der gemeinsamen Gedichte ist ein besonderer, irgendwann lese ich ihn mal wieder, jetzt, wo alle Wundern verheilt sind, ich die große Liebe längst fand und mich die Suche nicht mehr interessiert und freue mich an den großen Gefühlen, die diesen frühen Herbst zu einem Frühling mir machten.
Als sie aber ging, war die Verzweiflung die gleiche wie ich sie schon die male davor bei meinen verheirateten Geliebten erlebt hatte. Dieses Verlassenwerden und einsam bleiben, während der andere einfach nur zurück in den Schoß seiner Familie ging, blieb ich der einsame Wolf, der noch die Richtige suchte, um anzukommen, denn so sehr ich die Frauen liebe und ich liebe sie alle irgendwie, weil sie Frauen sind, so sehr sehnte ich mich nach der nur einen, mit der ich ein Leben teilen könnte, die mich erkannte, doch es sollte noch einige Achterbahnfahrten und sogar wieder die eine oder andere verheiratete Frau geben, da es ein Gerücht ist, dass der Mensch aus Fehlern lernt oder Schaden klüger macht, er stumpft nur ab oder macht empfindlich.
Fragte mich inzwischen häufiger, ob es in der Liebe oder bevor sie kommt, nicht klüger wäre, radikalen Prinzipien zu folgen. Stellte diese theoretisch auf und folgte ihnen nach Möglichkeit solange es ging, doch lässt sich die Liebe nicht wirklich planen, es zeigt sich immer wieder, auch wenn es Menschen geben soll, bei denen das hervorragend klappt, mißlang es mir immer wieder und ich stellte aus dem Gefühl des Augenblicks alle kategorischen Prinzipien wieder infrage, auch wenn mir die Vernunft sagte, tu es nicht, du wirst wieder leiden. Doch nie bin ich stärker darin Ausreden zu finden, um unvernünftiges zu tun, als wenn ich liebe.
Vielleicht brauchte es dieses auf und ab und das Leiden am großen Traum, um ihn wirklich würdigen zu können, als er sich schließlich doch eintrat, auch wenn ich mich sogar dabei manchmal noch frage, kann es denn wahr sein, wird es bleiben, wird sie bleiben oder ich irgendwann wieder die Scherben meines gebrochenen Herzens aufkehren muss, was entsetzlich abgedroschen und kitschig klingt, sich aber gut anfühlt und es trifft.
Aber vielleicht lässt mich die Unvernunft, die mich das zu oft wagen ließ von dem die Vernunft sagte, tu es nicht, es auch dann ohne Arg wagen, wo es alles richtig scheint und ist, wie ich es mir immer träumte, um den Traum zu teilen und einfach zu leben, denn im Grunde ist Liebe auch etwas ganz realistisches, was einfach gut tut, wenn wir Glück haben und es wagen.
Was meine Geliebte, die Buchhändlerin wirklich suchte, ob es das große Gefühl war oder der gute Sex, den sie nur emotional dekorierte, um ganzheitlich zu genießen, weiß ich nicht, wünsche ihr auch irgendwann anzukommen und nicht mehr ausbrechen zu müssen, um Befriedigung zu finden, aber was weiß ich schon vom Glück und was es für wen, insbesondere für eine Frau wirklich ist.
jens tuengerthal 3.3.2016
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