Standfest
Das männliche Glied hat die lästige
Angewohnheit genau dann möglichst
Sichtbar zu stehen wenn es das noch
Gelegentlich mal tut wo es das nicht soll
Aber ungerührt schlaff zu hängen wo wir
Gerne voll Stolz unsere Männlichkeit
Präsentieren wollen was infolge große
Scham auslöst die für jedes nächste mal
Die Wahrscheinlichkeit zusätzlich senkt
Wie Michel de Montaigne schon schrieb
Dabei treffend unser Leid beklagte was
Jenseits der 50 eher normal wird
Natürlich macht dies nicht unsere
Persönlichkeit aus aber tut viel dafür
Wenn es nicht tut was wir wollen
Stehend oder hängend im Mittelpunkt
Immer stehen zu wollen auch wenn
Längst nichts mehr steht aber wie sehr
Lässt es uns dann innerlich hängen
Dass diese Männlichkeit so klein nur
In der Öffentlichkeit erscheint der wir
Es im kleinsten Kreis gerne präsentieren
So können wir wenn wir endlich könnten
Wann und mit wem wir wollen zumindest
Theoretisch könnten ohne zu müssen
Viel seltener als Gelegenheit wäre
Während die Potenz der Frau die
Unserer weit überlegen im Alter
Noch zuzunehmen scheint können
Wir auch ohne Schöpfung benachteiligte
Froh sein wenn wir in lichten Momenten
Mal können nur einmal kommen während
Frau immer länger und häufiger kann
Was wir besser neidlos bewundern
Um nicht vor Neid zu erschlaffen in
Den letzten lucidi intervalli und so
Ist es wohl ein unnützes Elend mit
Dem männlichen Glied aber die Natur
Hat uns zum Glück Finger und eine
Zunge geschenkt so das Erfahrung lehrt
Es kommt auf Standfestigkeit weniger an
Als auf Einfühlungsvermögen wie immer
Und lernen mit dem zu leben was die
Ungnädige Natur uns hinterließ weil
Eben nie alles passt geht es uns
Doch daran gemessen nicht schlecht
Frauen können halt länger und mehr
Finden wir uns damit ab wird alles
Übrige in Zukunft relativ egal
Genießen wir was bleibt
jens tuengerthal 29.5.21
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