Freitag, 21. Mai 2021

Paradiessprache

Paradiessprache

Dante fragt sich in seiner göttlichen Komödie
Welche Sprache wohl im Paradies dereinst
Gesprochen wurde worin Adam allem seinen
Namen gab wie sein Gott es wollte und tut
Dies im völkischen italienisch was noch nie
Sprache der Literatur bis dato war aber lässt
Die Antwort im Gespräch mit Adam offen
Auch um des literarischen Spiels wegen
Selbst wenn er in einem späteren Essay
Die klare Vermutung äußert es sei wohl
Hebräisch gewesen auch wenn es ältere
Sprachen sicher gab und die Schriftsprache
Erst im babylonischen Exil entstand wo
Die Juden die Geschichte von Adam und
Eva als Gegenentwurf zum Gilgamesch Epos
Erst in den Kanon aufnahmen spricht nach
Kritischer Betrachtung viel dafür dass im
Von Christen und Muslimen den beiden
Jüdischen Sekten des Monotheismus
Wie natürlich im Judentum selbst wohl
Hebräisch die Sprache des Paradieses
Gewesen sein muss auch wenn Adam
Dem Reisenden in der Komödie kund
Tat diese hätte sich zu Babel verwirrt wo
Das Chaos oder die Vielfalt der Sprachen
Nach biblischer These begann als Strafe
Wobei die Frage wäre haben dann die
Dinge noch ihren Namen gehabt oder
Mit der Verwirrung schon nicht mehr
Womit alle Namen nur noch Schall und
Rauch verlorener Zeiten wären was
Aus Sicht der Etymologie tragisch
Aber für die Freiheit von Vorteil wäre
Weil Menschen eben alles willkürlich
Entschieden und es damit auch seine
Richtigkeit immer hätte es keines
Höheren Beweises bedürfte wie die
Suche nach der Ursprache auch müßig
Wäre und ob es eine solche je gab
Oder die Menschen sich noch sprachlos
Über die Welt verteilten um dann egal
Wo angekommen die passende Sprache
Für ihr Leben nach ihrem Horizont je
Zu entwickeln wobei sich seit langem
Die schriftliche Tradition als überlegen
Erwies warum auch die Juden ihre im
Exil in Babylon entwickelten damit die
Ihren nicht zur Hochkultur überliefen
Die schon zivilisierter war als das
Hirtenvolk aus Palästina was aber
Seine länger bewahrte als Babylon
Existierte dahingestellt ob dies am
Monotheismus dieser Kultur lag der
Sich über Christentum und Islam als
Weltweiter Aberglaube verbreitete
Aber beinah auch als Judentum zur
Weltreligion geworden wäre aber das
Führt nur weg von der Sprache die
Hier das eigentliche Thema sein soll
Die Idee von der Ursprache halte ich
Für ähnlich märchenhaft wie jene von
Adam und Eva die erfunden wurde um
Den innerjüdischen Zusammenhalt zu
Stärken aber ohne jede Forschung nach
Realen historischen Anfängen wie sie
Von viel sagenhaftem geprägt ist das
Leider Moral und Kultur bis heute noch
Prägt und was es daher zu überwinden
Gilt in einer freien egalitären Kultur die
Regionale Verschiedenheit als völlig
Natürlich anerkennt der entsprechend
Sich verschiedene Sprachen nach den
Je lokalen Einflüssen entwickelten die
In bleibenden Kulturen schriftlich wurden
Um so die Organisation zu erleichtern
Die Sprache der ersten Menschen wird
Sich nach den Gegebenheiten vor Ort
Gerichtet haben und nie sprachen alle
Menschen eine sondern die Populationen
Entwickelte ihre Kultur entsprechend den
Geografischen klimatischen wie sozialen
Bedingungen in denen eine Gemeinschaft
Zusammenlebte und wir sind nicht von
Einem erdachten Gott fertig auf die Welt
Gesetzt worden sondern haben und im
Laufe der Zeit entwickelt wobei sich die
Mit höherer Sprachkultur da differenzierter
Oft durchsetzten wofür Babylon allerdings
Ein Gegenbeispiel ist deren Sprache bis
Ins 19. Jahrhundert nicht mehr entziffert
Werden konnte wie es zahlreiche Sprachen
Untergegangener Kulturen gibt die längst
Nicht alle entziffert wurden auch wenn es
Deutliche Fortschritte bis heute gibt ist
Von nicht schriftlich überlieferten wenig
Teilweise bekannt und vieles immer noch
Rätselhaft eher geeignet uns unser
Nichtwissen vor Augen zu führen als
Zur Aufklärung beizutragen und so ist
Die Sage von der Sprachverwirrung
Infolge des Turmbaus zu Babylon eher
Als religiös pädagogisch zu sehen denn
Ein Hinweis auf kulturelle Entwicklung
Von regionalen Sprachen die von vielen
Einflüssen dabei geprägt wurden wobei
Deutlich wird es hat weder ein Paradies
Je gegeben im Gegenteil war das Leben
Ohne Kultur natürlich grausamer wie das
Bewusstsein dazu beitrug eine Kultur erst
Zu entwickeln die dann eigene Mythen
Über ihre Gründung verfassen konnte
Und nicht aus dem Paradies vertrieb
Noch eine Paradiessprache sondern die
Urkultur war schon immer vielfältig ob
Die Menschen die sich vermutlich aus
Afrika über die Welt verbreiteten schon
Eine Sprache hatte die den Namen verdient
Oder sich nur irgendwie verständigte ist
Ungewiss wobei viele Funde auch von
Vormenschlichem Leben wie etwa der
Homo Heidelbergensis eher dafür sprechen
Davon auszugehen dass die Verbreitung
Der Vorformen des Homo Sapiens schon
Vor dessen Existenz wie Sprachfindung
Begann spannend aber wäre die Frage
Ob die Krücke der Sprache uns die
Fähigkeit raubte die Natur zu verstehen
Weil wir nicht mehr auf sie hören mussten
Dieses Wissen also verschwand mit dem
Pflanzen und Tiere bis heute kommunizieren
Über Wurzeln Sporen Pollen wie Vögel die
Weite Strecken überwinden konnten was
Für den Menschen spekulativ bleibt aber
Auf vielfältige Formen hinweist so scheint
Deutlich zu sein Multikulti ist nichts neues
Sondern die Urform unserer Spezies die
Nur lange verblendet durch die religiösen
Märchen nach einem Anfang suchten
Den es so wenig gab weil alles in großer
Vielfalt sich entwickelt und überlebte was
Sich als erfolgreich in der Natur erwies
Suchen wir nicht länger nach dem einen
Sondern lernen wir lieber mit der Vielfalt
Zu leben könnte die Welt friedlicher sein
Es wäre einen Versuch in Zukunft wert
Der Glaube an ein Paradies für alle hat
Als Gründungsmythos eher Rassismus
Gefördert denn friedliches Miteinander

jens tuengerthal 21.5.21

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