Dienstag, 18. Mai 2021

Literanatur

Literanatur

Betrachte die Welt zu gerne durch
Bücher und die Sicht ihrer Autoren
Fern liegen mir dabei Sachbücher
Nah dagegen gute Literatur worüber
Schon manche Diskussion entbrannte
Mit Naturwissenschaftlern die unsere
Welt gerne allein wissenschaftlich nur
Betrachten was ihnen manches wohl
Verschließt was sonst so nahe läge
Lese eigentlich nie Sachbücher weil
Sie literarisch völlig uninteressant sind
Sehen wir von historischen Sichten
Auf die Welt ab die aber Geschichte
Eher erzählen als Fakten über das
Was sein soll zu berichten auch wenn
Dies den Horizont erweitern kann
Finde ich es ästhetisch meist eher
Unerquicklich mich durch Schriften
Von Naturwissenschaftlern zu quälen
Die mir die Welt erklären wollen wie
Sie aus ihrer Sicht nachweislich sei
Was mir schon vom Ansatz her eher
Missfällt als mich begeistern könnte
Der Teil ist der mich bei Humboldt
Noch stets am meisten langweilte
Welch Illusion ist es zu meinen es
Gäbe eine richtige Sicht die uns
Die Welt für alle Zeit erklärt wie oft
Widerlegt die Wissenschaft sich in
Kurzen Zyklen selbst wieder doch
Gehöre ich nicht zu den Zweiflern
Am wissenschaftlichen Arbeiten
Noch am Erkenntnisgewinn durch
Diese Methode der Betrachtung
Jedoch halte ich das Bewusstsein
Des immer beschränkten Horizonts
Für wichtiger als die Besserwisserei
Spannend ist dazu die Betrachtung
Etwa von Dantes Göttlicher Komödie
Als nicht euklidische Weltsicht die
Noch aus mittelalterlichem Schauen
Die Welt anders sieht als Newton wie
Aufklärung es in unser Denken brachte
Sich damit aber erstaunlich nah zum
Einsteinschen Weltbild begibt was den
Raum und seine Beziehung zur Zeit
Wie den Wesen in ihm neu dachte
Ohne auf die Forschungen dazu die
Physiker und Literaten bereits 1979
Entdeckten und an die in der FAZ
Verdienstvoll zum Dantejahr erinnert
Wurde näher einzugehen weil es
Sonst schnell wieder nur zu typisch
Besserwisserisch naturwissenschaftlich
Klänge und den Rahmen der Verse hier
Die auch der Sprache huldigen sprengte
Ist mir doch wichtig die Bedeutung der
Literarischen Betrachtung der Natur
In der sich unsere Kultur dann spiegelt
Zu betonen weil so die eine Schönheit
Sich in der anderen wiederfindet beide
Als ästhetische Symbiose über sich
Hinaus wachsen als Genuss wie auch
Gewinn an Erkenntnis und Verständnis
So ist die wissenschaftliche Betrachtung
Der Natur in ihrer Nüchternheit sicher
Sehr verdienstvoll doch fehlt ihr meist
Gefühl und Sinn für ihre Schönheit wie
Die echte Liebe zur Natur im Beweis
Nie sichtbar wird aus Versen aber
Dem Wesen nach entgegenspringt
So gesehen kann die Literatur mit
Schönen Versen wie in feiner Prosa
Die Natur besser abbilden als spröde
Wissenschaft die in ihr Korsett gezwängt
Was erst nachweislich etwas macht
Warum die Dinge der Natur des Lukrez
Als Verse zur Teilchentheorie mir näher
Liegen als die Worte eines Newton oder
Humboldt die nur die Welt vermaßen
Doch genial und groß wird Alexander
Wo er den Blick schweifen lässt um
Die Zusammenhänge zu erkennen
Ist die Betrachtung der Natur in alten
Versen bei Lukrez und also Literatur
Für mich der rechte Weg zur Natur
Weil sich in der Betrachtung auch
Des Menschen Wesen und Genie
Als Teil umfassender Natur spiegelt

jens tuengerthal 18.5.21

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