Mittwoch, 12. Mai 2021

Literatour de France

Literatour de France

Heute eine kleine Literatour durch das
Auch literarisch geliebte Frankreich
Gemacht und dabei ausgerechnet mit
Einem Engländer begonnen der aber
Mit viel Wissen über die Zeit schreibt
Aus dem Fin de Siécle oder auch der
Décadence in Julian Barnes Essay
Der Mann im roten Rock über den
Frauenarzt und intellektuellen wie
Lange Liebhaber von Sarah Bernhardt
Dr Samuel Pozzi den großen Freigeist
Wo es gerade wieder um den Grafen
Montesquieu und Prinz Polignac ging
Auf die Décadence folgten zeitlich noch
Davor aber in meiner Lektüre danach die
Amouren des Marschall Richelieu der
Sich am Hof Ludwig XIV. beliebt machte
Besonders gerne bei den dort Damen
Auch schon als Knabe sehr spielerisch
In vielem immer nah am sexuellen
Sodann einige Seiten in Huysmans
Gegen den Strich was auch bei
Barnes ein großes Thema ist weil es
Als Beschreibung Montesquieus gilt
Dessen Hauptfigur des Esseintes dem
Grafen auch in seinen eher skurrilen
Gewohnheiten so sehr gleicht welche
Das Zeitalter so treffend beschreiben
Heute warum er nicht nach England
Reist weil er es genug in Paris erlebte
Mit Engländern im englischen Restaurant
Bei noch dazu englischer Küche was
Grund genug wieder erschöpft in
Seine gewählte Isolation zurückzukehren
Naheliegend wie im Regal stehend
War dann Prousts la recherche was das
Leben eines gefühlvollen Knaben
Wie seine Suche nach der verlorenen
Zeit beschreibt und nach so viel der
Wunderbaren Dekadenz ging es ins
Ländliche Frankreich zu Montaigne
Über die Geschichte des Spurina viel
In seiner wunderbar weitschweifigen
Art nebenbei über Julius Cäsar wie
Dessen ausschweifende Sexualität
Die Fähigkeit zu Prioritäten erzählt
Um am Ende wieder zu Spurina zu
Kommen dem toskanischen Jüngling
Der so schön war dass er es mit der
Ihm eigenen Bescheidenheit nicht
Aushielt und sein Gesicht mit einem
Messer verschandelte was Montaigne
Aber typisch pragmatisch verurteilt da
Es seinen Lebensregeln die sich eher
An Epikur und Lukrez orientieren völlig
Fremd wäre er eben ein Genießer ist
Der gerne einen guten Wein trinkt auch
Wenn dieser wie er nebenbei gesteht
Seiner Potenz eher abträglich ist was
Er fallen lässt nachdem er zuvor noch
Erzählte dass Bacchus und Venus ja
Gerne unter einer Decke schlüpfen
Was aber eher der Ausgelassenheit
Dabei dienlich ist als der Befriedigung
Zumindest bei ihm wie bei mir aber
Manchmal genügt die etwas enthemmte
Ausgelassenheit ja vollkommen um
Das Leben als Glück zu genießen so
Meint Montaigne ein ehelicher Verkehr
Nach fester Ordnung sei schwieriger
Als bloße Enthaltsamkeit die nur eine
Regel befolgen müsse statt in einer
Unzahl sich schnell zu verwirren weil
Etwas vernünftig zu nutzen mühsamer
Ist als der gänzliche Verzicht wie auch
Die Mäßigung schwerer als Entbehrung
Fällt warum jene leicht reden haben die
Allem Sex entsagen im Gegensatz zu
Denen die ihn gemäßigt noch ausüben
Ohne ihm gänzlich zu verfallen wobei
Montaigne neben der Erfüllung seiner
Ehelichen Pflichten dier er eben so sah
Der Lust als Epikuräer und Franzose
Sehr aufgeschlossen gegenüber war
Nur das eheliche Bett nicht als Quell
Der Leidenschaft sehen wollte da diese
Dem Bestand einer Ehe aus seiner
Heute unüblichen Sicht eher abträglich
Wäre und lieber nebenbei gesucht
Werden sollte wie Cäsar es auch tat
Mit seinen zahlreichen teils berühmten
Liebschaften und auch Ehefrauen was
Dem heutigen Leser die Frage stellt ob
Die Römer nicht vielleicht vorchristlich
Noch das bessere Lebensmodell hatten
Was Montaigne so nie sagen würde als
Guter Katholik in Zeiten der Glaubenskriege
Aber zumindest als Gedanken anregt was
Über Liebe Lust und ihre Formen weiter
Nachdenken lässt die sich nie änderten
Auch wenn wir immer neue Wege fanden
Den Zugang zu erschweren um das alte
Spiel weiter reizvoll zu halten und so war
Die heutige Literatour eine französische
Durch Zeit und Geist die mir viele noch
Immer aktuelle Fragen zum Thema stellte
Nach deren Antwort weiter zu suchen
Hoffentlich eine große Lust bleibt

jens tuengerthal 12.5.21

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