Elternbindung
Wieviel Bindung brauchen wir
Zu unseren Eltern wie sie zu uns
Gibt es ein gut oder richtig dabei
Unterliegt es nicht auch ständiger
Veränderung wie kleine Kinder
Noch viel Fürsorge brauchen
Wollen Jugendliche immer weniger
Schwimmen Erwachsene sich frei
Manche mehr andere weniger aber
Ein Prozess der Emanzipation ist
Teil unserer Entwicklung um nach
Der betreuten Zeit selbständig wie
Allein glücklich zu werden außer
Wir wollen unser ganzes Leben im
Festgefügten Familienverbund noch
Verbringen was selten geworden ist
Glaube nicht dass es dafür einen ganz
Generellen Maßstab geben kann der
Für alle Fälle gültig ist sondern alle
Beteiligten müssen herausfinden was
Ihnen am ehesten entspricht wenn
Die Eltern älter werden kehrt sich das
Verhältnis der Fürsorge wieder um
Irgendwann machen wir uns Sorgen
Um das Wohlergehen der Eltern wie
Was sie noch alleine können und wo
Sie nun Hilfe brauchen wenn dies im
Verhältnis so klappt dass alle sich mit
Den Verhältnissen wohl fühlen ist es
Gut so während es schwierig wird wo
Eine Seite mehr Nähe möchte als die
Andere oder viel weniger als noch im
Üblichen Modus wäre und darunter
Dann alle Beteiligten leiden geht es
Um eine Gratwanderung zwischen
Nötiger Nähe und Freiheit um auch
Selbständig und alleine glücklicher
Leben zu können wie sich nicht mit
Verschiedenen Bedürfnissen unter
Druck zu setzen im Alltag der von so
Viel Gefühl wie Pflicht geprägt ist
Was gut tut wird gut sein denke ich
Wo es uns zu sehr beengt oder die
Luft zum Atmen nimmt sollten wir
Neue Wege suchen für die Zukunft
Lange haben wir die Alten einfach
In Heime abgeschoben wie auch
Die Jungen früher betreut werden
Damit alle gut funktionieren doch
Passt dies Modell sicher nicht für
Alle Verbindungen und es fragt sich
Wie wir einen Weg finden mit dem
Jeder so glücklich wie möglich ist
Wollte als Kind ungern nur auf die
Klassenfahrten oder woanders
Übernachten weil ich mich sehr
Wohl in meinem Zuhause fühlte
Eine starke Mutterbindung hatte
In der Pubertät hat sich dies dann
Umgekehrt auch neigte meine
Mutter nie zum klammern was den
Eltern beiden hoch anzurechnen ist
Die uns Flügel und Wurzeln gaben
Also ein sicheres Heim aber auch
Die Lust am Ausbruch in uns nährten
Wie als Eltern von drei Kindern ihre
Endlich wieder Freiheit genossen
Habe es ähnlich bei meiner Tochter
Mit Vertrauen und Freiheit versucht
Sie ist als junge Erwachsene längst
Sehr selbständig aber genießt auch
Gelegentlich die Familie wieder die
In der Großfamilie sich häufiger nun
Sieht wo sie Verantwortung trägt wie
Sich um andere Sorgen macht was
Für mich gut und schön so klingt
Weiß nicht wieviel Anteil ich an dieser
Tollen Entwicklung ihrer Persönlichkeit
Überhaupt habe aber freue mich daran
Sehe mich dagegen immer mehr auch
In Verantwortung und Sorge um meine
Weit weg wohnenden Eltern die sich
Dem fortgeschrittenen Alter nähern mit
Allen damit verbundenen Gebrechen wie
Sorgen der Kinder die ihren Eltern nicht
Sagen wollen was richtig ist aber doch
Immer wieder besorgt sind ob alles noch
So von alleine selbständig funktioniert
Bin sehr beruhigt meine Schwestern nah
Bei den Eltern zu wissen wie auch meinen
Schwager die in der Not immer helfen
Stehe ich als Sohn in der Pflicht sie zu
Pflegen wenn es nötig wird wie ich kann
Wie sie es auch bei mir taten oder ist es
Genauso gut sie in ein Heim zu geben
Was sie mit ihren Müttern auch taten
Die Väter starben beide zuhause was
Wohl die meisten sich wünschten wenn
Wir aussuchen könnten wie es endet
Was wir nur selbst entscheiden dürfen
Wozu aber meistens der Mut doch fehlt
Wenn es soweit ist sind wir ohnehin nur
Selten noch entscheidungsfähig ganz
Von allen moralischen Bedenken hier
Abgesehen habe ich kein Patentrezept
Was richtig oder falsch wäre für ein
Gutes Leben am Anfang oder Ende
Habe durch Vorbilder gelernt ohne
Diese ganz infrage zu stellen doch
Ändert sich ohnehin selten etwas
Wirklich weil wir im gleichen Trott
Alle irgendwie überleben müssen
Auch wenn wir alles besser machen
Wollten können wir froh sein es nicht
Viel schlechter am Ende gemacht zu
Haben als die Generationen vor uns
Denke ich inzwischen mit dem Blick
Auf die Geschichte der Menschheit
So viel wir davon überhaupt wissen
Wenn ich von neuen Modellen lese
Die junge Eltern gerade anwenden
Um sich mit den Launen des Kindes
Zu quälen statt Grenzen aufzuzeigen
Die ein gutes Miteinander ermöglichen
Das miteinander leben soll allen gut tun
Keiner soll seine Überzeugungen als
Einzig richtige durchsetzen wollen was
Selten gut gehen kann warum es auch
Der Kompromisse braucht um sich dem
Besten Weg in der Mitte zu nähern der
Allen so gut wie nur möglich tut denn
Weder darf eine Seite alle quälen noch
Nur eine für ihr Glück allein sorgen oder
Schlimmer noch ihre Überzeugungen
Vom Glück der anderen durchsetzen
Hier balancieren wir zwischen einer
Dauerhaften Bindung und Loslassen
Es gibt dabei kein falsch oder richtig
Gar den einzig richtigen Weg ans Ziel
Sondern es bleibt die Elternbindung
Eine nie endende Suche nach den
Gerade bestmöglichen Kompromissen
Mehr wird es nicht aber damit so gut
Wie eben möglich zu leben ist genug
Damit irgendwie glücklich zu bleiben
Was nach der Natur sich verband
jens tuengerthal 17.2.23
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