Samstag, 12. Dezember 2015

Frauenliebe 009

Es war der Sommer des Abschieds, die Familie zog aus der kleinen Kurstadt in ein noch kleineres, popeliges Städtchen im Südwesten des Landes, ich hatte mich, bevor der letzte Sommer kam nach 11 Monaten von meiner ersten langen Beziehung getrennt, mich kurz und leidenschaftlich in die Beziehung mit der großen Schwester meines vorigen Schwarms gestürzt, worüber ich unter der Geschwisterliebe berichtete, dadurch einen Freund verloren und tingelte die letzten Tage durch die alte Heimat bevor in der neuen, die Schule wieder losging.

Von der vorher Schwester als Klammer  an den geliebten Ort, den ich nicht verlassen wollte, stürzte ich mich als nächstes auf die beste Freundin meiner langen Beziehung, oder nein, nicht die beste Freundin aber eine der besten Freundinnen, zumindest die, die ihr in ihrer Klasse am nächsten stand und die süßeste der Klasse war aus meiner Sicht.

Das war ein kleiner Skandal und empörte meine Ex ein wenig, irgenwann nach meinem Unfall hat sie es mir, glaube ich, wieder verziehen, dafür anderes nie, aber dazu beizeiten. Kannte diejenige schon länger über meine Freundin und fand sie trotz ihrer kurzen Haare, die aber wild gelockt blond waren, sehr süß. Sie flirtete gerne, mochte anzügliche Anspielungen und beantwortete sie damenhaft lächelnd und zugleich hurig zwinkernd, eine sehr reizvolle Kombination.

Sie spielte gern mit ihrer jungen Weiblichkeit, kleidete sich entsprechend und hatte eine sexy Figur für ihre 14 Jahre mit relativ viel Busen schon. Es begann mit einer wilden Knutscherei vor ihrer Haustür, bei der ich schon an ihren, im späten Sommer nur leicht noch versteckten, Busen fassen durfte voll Lust

Mehr passierte nicht, vielmehr gab es dann eine mehrwöchige Pause, in der für mich das Leben am neuen Ort begann, mit dem Herz noch am alten gebunden. Wir telefonierten viel, um uns unsere Liebe zu versichern im leeren Raum ohne jede reale Bestätigung.  Doch dann haben wir uns verabredet, zum Essen gehen. Wollte sie ausführen und hatte mich dazu, bei meinem Onkel und meiner Tante, die um die Ecke wohnten, einquartiert, voller Vorfreude auf den ersten Abend.

Wir gingen in dem mir sehr nobel scheinenden Restaurant einer großen Kette essen, wohin wir mit der S-Bahn fuhren, in der wir kuschelnd knutschten, um im Restaurant einen romantischen Abend zu verbringen, wie wir uns das mit fast 16 und 14 so vorstellten.

Aufregend aber wurde es erst, als sie mich dann doch mit zu sich nach oben nahm, nachdem wir Essen waren, wir uns dort auf ihrem großen Bett erforschten. Ein Bett mit Ehebettgröße stand in der Mitte ihres Mädchenzimmers im Dachgeschoss, über das es sonst nicht viel zu berichten gab - es war wohl nicht spießig, aber besondere Schönheit oder viel Stil wie bei ihrer Freundin, gab es dort nicht.

Dafür gab es sie endlich ganz. Wir zogen uns knutschend aus und sie blieb dabei so verführerisch cool, wie sie immer war, auch wenn sie noch keine Ahnung hatte, ich ihr erster war. Es gibt diese Frauen, die sich wunderbar bewundern lassen und dadurch selbst zum Wunder werden. Sie war so eine und spielte gekonnt damit, ohne eine wirkliche Ahnung davon zu haben.

Ganz hieß ganz nackt, mehr nicht aber doch so Traum genug, den sie gekonnt natürlich inszenierte. Sie war auch katholisch aber ganz anders als meine Ex, bei der es nie so entspannt war. Diese wusste dagegen, voller Lust zu genießen und ließ sich von mir, schließlich nackt auf dem Bett liegend, voller Lust verwöhnen und genoss es, als hätte sie viel Erfahrung dabei und sei das alles nicht furchtbar aufregend.

Sie lag breitbeinig auf dem Rücken mitten im Bett und ich hing mit dem Gesicht über ihrem Schoss und leckte und streichelte diesen, wie ich es für richtig hielt und sie gab mir das Gefühl, es genau richtig zu machen.

Wunderbar sind solche Frauen, die bewundern und genießen können und sie haben mehr vom Leben, werden gerne verwöhnt. Und ich verwöhnte sie, wie ich es nur konnte mit Zunge und Händen und sie wusste, ohne irgendeine Erfahrung zuvor, zu genießen, als gäbe es nichts anderes im Leben, auf das es ankommt.

Voller Liebe oder was ich dafür hielt, verwöhnte ich sie, ohne dabei einen Gedanken an meine Befriedigung zu verschenken, zu der es auch nicht kam und die sie auch nicht weiter kümmerte, sie war da, um zu genießen und ich, um zu verwöhnen. Das machte mich glücklich und genügte mir in dem Moment vollkommen.

War der Überzeugung, es lohne sich immer, Frauen zu verwöhnen, sie würden es immer mit mehr zurückgeben. Die Erfahrung hat diese Erfahrung nicht grundsätzlich widerlegt, versuche ich mir zu sagen, mich an das Casanova-Ideal noch klammend.

Leider entspricht das Ideal selten der Praxis, haben mich Frauen, die ich verwöhnte oft mit großer Dankbarkeit behandelt, selbst wurde mir dies Glück seltener zu teil, ich war auf die Rolle dessen der verwöhnt programmiert. Während Frauen, die ich weniger sehr wollte, bei denen ich zweifelte oder die ich verließ. immer wieder sehr verwöhnen wollten, meiner großen Dankbarkeit immer sicher sein konnten, meiner hingebungsvollen Liebe dagegen seltener. Womit wir wieder bei der ewigen nervigen Dialektik sind und ich mich nun, viele Jahre später inzwischen frage, ob es überhaupt anders geht.

Können wir länger als für Momente hingebungsvoll lieben oder spielen wir immer Rollen, aus denen wir nicht herausfinden, wenn wir uns begegnen?

Frage es mich bis heute, falle immer wieder in die gleichen Muster zurück und scheitere daran oder lasse die abblitzen, die mich zu sehr wollen, dabei müsste es doch so einfach sein, glücklich zu sein, denke ich immer noch, gegen alle Erfahrung, wenn wir offen miteinander umgingen, was wir nicht tun, um dem Spiel nicht seinen Reiz zu nehmen. Frage mich, ob die Ehe ein Ankommen wäre oder einfach das endgültige Scheitern aus dem es kein zurück mehr gibt.

Doch war ich damals, meine jüngere Freundin verwöhnend, einfach glücklich, wie ich es immer war, wenn ich Frauen verwöhnen durfte und im Gegenzug dafür völlig fassungslos und verzweifelt, wenn Frau dies nicht würdigen konnte, mir gar unlautere Motive unterstellte, wie alle Männer nur das eine zu wollen.

Sicher wollte ich auch das eine, aber doch nur, um sie zu beglücken, meine Befriedigung konnte ich aus tiefer Liebe dabei auch zurückstellen, um sie, die ich liebte, glücklich zu machen und war irgenwann auch technisch erfahren genug, dies meist zu können. Also war ich doch ganz anders als alle Männer zumindest fühlte ich mich völlig anders und es ging mir immer darum, meine Frauen glücklich zu machen, auch wenn es außer physisch leider selten auf Dauer gelang. Woran immer das lag, könnte vielleicht dieses Buch ergründen und so zu einer Suche nach der großen Liebe werden, die sich vielleicht ja doch noch findet oder wiederfindet.
jens tuengerthal 12.12.15

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