Donnerstag, 3. Dezember 2015

Kulturgeschichten 061

Sozialdenken

Am 3. Dezember geschah manches
Auf dieser Welt durch die Jahrhunderte
Was der Erinnerung wohl wert wäre
Doch wird heute nur an eine erinnert

Es geht um soziales Denken und wie eine
Gesellschaft durch Verantwortung geformt
Durch dessen Gegenteil aber zerstört wird
Wie wir es in Berlin derzeit beobachten

Abschreckung und Planlosigkeit vereinen sich
Mit wechselseitiger Schuldzuweisung die im
Immer Berliner Chaos der Deantwortung auch
Vor dem LaGeSo für Flüchtlinge untergeht

Wie es anders gehen kann zeigte uns bereits
Im 19. Jahrhundert eine kluge Engländerin
Die eine Brücke schlug zwischen sozialem
Denken und geteilter Verantwortung

Octavia Hill wurde am 3.12.1838 geboren
Mitten in das viktorianische England das
Sie mit ihren Reformen zum Wohnungsbau
Wie dem National Trust maßgeblich prägte

Sie war die treibende Kraft für den neuen
Sozialen Wohnungsbau im London des
19. Jahrhunderts und dabei Pionierin der
Neuen gerechten Hausverwaltung

Als Mitglied der Royal Commission on the
Poor Laws war sie der Bekämpfung der
Armut im London der industriellen Revolution
Eng verbunden als soziale Gestalterin

Berühmt wurde ihre Abhandlung über die
Häuser der Armen in London die 1873 dann
Von Queen Victorias Tochter Alice von Hessen
Ins Deutsche übersetzt wurde

Jene Alice von Hessen bei Rhein die am Hof
Zu Darmstadt lebte ist quasi die Großmutter
Der späteren Darmstädter Künstlerkolonie
Die ihr Sohn in ihrem Namen initiierte

Durch finanzielle Fehler ihres Vaters wuchs
Octavia Hill in sozial schwierigen Umständen auf
Arbeitete aber ab dem 14. Lebensjahr für die
Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung

Ihre Freundschaft zu John Ruskin ermöglichte ihr
Schon früh ihre Theorien zum sozialen Wohnen
Auch praktisch umzusetzen dabei glaubte sie fest
An die Bedeutung der Eigenverantwortung aller

Im persönlichen Kontakt versuchte sie durch
Vertrauen Verantwortung individuell sich
Entwickeln zu lassen statt nur anonym in
Staatlichen Systemen der nur Ansprüche

Octavia Hill war es wichtig öffentliche Räume
In der Natur zu erhalten und für alle Menschen
Zur Erholung zu öffnen wie Grünflächen der
Städte vor Bebauung zu sichern

So war sie auch mit dem von ihr mitgegründeten
National Trust eine Pionierin des Umweltschutzes
Wie des grünen Wohnens in gesunder Umgebung
Die London und England bis heute prägte

Es ist wichtig in Zeiten in denen sich die Milliardäre
Darin gefallen als Großspender aufzutreten wie viel
Mehr es nicht nur auf Geld sondern ein Konzept
Zum langfristigen Zusammenleben ankommt

Auch in dieser Hinsicht ist Octavia Hill die selbst
Den sozialen Absturz erlebte durch die Pleite
Ihres Vaters ein leuchtendes Vorbild wie durch
Konstruktive Arbeit langfristig gestaltet wird

Politik im Wohnungsbau scheint in Kriegszeiten
Unwichtig und nachrangig dabei gibt es nichts
Was in einem Land mit so vielen neuen Bewohnern
Heute wichtiger wäre als der richtige Plan dort

Eigenverantwortung mit sozialer Gestaltung
Wider die Anonymität im Wissen darum
Wie sehr guter Wohnraum erst integriert
Sollte Berlin besser von Octavia Hill lernen

Schauen wir auf das LaGeSo sehen wir
Wohin zentralistische Deantwortung führt
Die Überforderung inoffiziell zur Abschreckung
Toleriert statt ihre Überwindung zu erstreben

Politische Verantwortung heißt Lösungen
Suchen statt Konflikte zu provozieren die
Auf dem Rücken der Ärmsten ohne Chance
Schlicht inkompetent eskaliert werden

Lösungen wären einfach möglich längst
Es müsste die Registration der Polizei
An örtlichen Dienststellen übertragen werden
Nur kritische Fälle würden amtlich geprüft

Es fehlt wie immer in Berlin ein Denken
Das sich an Lösungen orientiert um ein
Miteinander zu finden statt sich im ewigen
Gegeneinander neurotisch zu profilieren

Fraglich ist nicht wer was durchsetzt
Sondern was effektiv funktioniert wie
Menschen in Verantwortung kommen um
Schnellstmöglich ihren Beitrag zu leisten

Wer vor der Erledigung der eigenen Aufgaben
Kapituliert um abzuschrecken integriert nicht
Sondern schafft ein System der Deantwortung
Dagegen laut werden ist nötiger als je
jens tuengerthal 3.12.15
 
 

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