Montag, 7. Dezember 2015

Frauenliebe 004

Geschwisterliebe

Die Geschwisterliebe ist ein altes Thema in der Literatur, von der Bibel über Sigmund und Sieglinde bis zu Thomas Mann und zugegeben, ich habe davon wenig Ahnung, zumindest soweit es den auch sexuellen Bereich betrifft, habe ich davon keine Ahnung. Das war für mich immer Tabu, meine Schwestern schienen mir soviel jünger, dass ich keinen Gedanken daran verschwendete und es als kein Thema abahkte, auch später, als die Grenzen des Alters in alle Richtungen langsam keine Rolle mehr spielten, lag es mir weiter völlig fern.

Worüber schreibe ich also hier und warum, wenn ich doch weder Ahnung davon habe, noch es je mein Thema war?

Die Liebe zu den Schwestern meiner besten Freunde, zu meiner Ziehschwester, die zu zwei Schwestern oder die zu zweien, die wie Schwestern waren, könnten auch eine Form von Geschwisterliebe sein und so fasse ich hier die Erzählung dreier sehr früher Versuche der Liebe und zweier späterer, die eine besondere Nähe jeweils verband zusammen.

Dies auch, um den Zeitraum zwischen dem frühen ersten mal und dem deutlich späteren nächsten mal zu überbrücken, in dem sexuell eher weniger passierte und Höhepunkte nur selbst erkundet wurden. Ob Onanie nun eine Frage von Liebe und Lust ist, wäre eine gute Frage, auch sie fing bewusst erst Jahre später an - als meine Eltern im Konzert waren, ich das Haus hütete und verbotenerweise im Fernsehen die Blechtrommel sah, die zwar auch Übelkeit erregte, denke ich an den Pferdekopf voller Aale, aber auch sehr erregte bei der Szene mit dem Brausepulver und später der Küchenszene mit dem Vater mit selbigem Kindermädchen, das mit Oskar am Strand weilte. Konnte in diesem Moment, als ich mein erregtes Glied mit wohl 13 Jahren in der Unterhose spürte, nicht aufhören, es zu streicheln, bis die Sauerei geschah.

Was vorher schon verboten war, wurde nun zur völligen Peinlichkeit, plötzlich kam dieses weiße Zeug aus meinem Schwanz, was ich ja noch nie gesehen hatte, beim ersten mal war es dunkel, ich steckte in der Geliebten und ahnte nichts von den Folgen und wie es damit war. So konkurrierten schöne Befriedigung mit großer Scham, wohin jetzt mit dem Zeug, das wohl, soweit wusste ich ja bescheid, Sperma war, irgendwie klebrig und flüssig zugleich, wie Eiweiß halt nur zu weich gekocht. Küchenrolle und der mit Ekel angefasste Küchenlappen meiner Mutter - die Dinger stanken bei ihr in meiner Erinnerung immer und ich weiß bis heute nicht warum - beseitigten die Folgen hoffentlich spurlos - fragte mich gemessen an der Panik danach und der Peinlichkeit damit, ob sich der Aufwand wirklich lohnte, doch blieb diese Frage, die ich mir beim Putzen stellte, völlig theoretisch - die Natur trieb mich im folgenden immer wieder dazu und diese auch Liebe an und für sich genannte Praktik, so las ich es später mal auf einem Klo in einem Club, beschäftigte mich noch häufig, wenn ich gerade nicht in schöner Gesellschaft war, hat aber mit den Geschwistern nichts zu tun, warum wir diesen indiskreten Ausflug getrost beenden können.

Die ersten beiden Geschwisterlieben waren die kleinen Schwestern meiner damals besten Freunde, etwas älter die eine und etwas jünger die andere und mit beiden Familien waren meine Eltern auch befreundet, was mir die Verbindung günstig erscheinen ließ.

Die etwas ältere kleine Schwester meines älteren großen Sanskastenfreundes war ein wunderschönes Mädchen, nur leider den Doktorspielchen meist eher abgeneigt und holte mich jeden Morgen zum Kindergarten ab, bis ich mich irgendwann weigerte und es ihr zu blöd wurde mit mir, dachte ich, aber wer ahnte schon, welch Qualen ich durchlebte, hingerissen zwischen hingebungsvoller Liebe, dem Lästern ihres Bruders und irgendwie triebhafter Lust, die ich, da als verboten vermutet in die ewigen Doktorspielchen tarnen wollte, die sie aber eher langweilig fand, da ich noch wenig erregendes dazu beizutragen hatte.

Erinnere mich nicht, wie es endete, irgendwann kam sie noch ein Jahr vor mir in die Schule und den Rest habe ich vergessen - als ich sie viel später, beide längst erwachsen, sie schon verheiratet und mehrfache Mutter, einmal wieder sah, wusste ich sofort wieder, was ich gefühlt hatte und zumindest meinerseits war die bezaubernde Anziehung wieder da, die ich jedoch, besser als damals zu tarnen wusste - mehr passierte nicht und ich glaube ich habe mehr von ihr bei den gemeinsamen Saunabesuchen gesehen als bei den wenigen Doktorspielchen, die mich ängstlich bis in die Träume verfolgten, da ich ja wusste, dass sie katholisch war und mich darum immer fragte, ob sie unsere Sünden wohl beichtete und irgendein katholischer Priester es nun wüsste, gar Gott, über dessen Nichtexistenz ich mir damals noch nicht ganz im klaren war - vielleicht resultierte daher meine immer Furcht mit katholischen Frauen Sex zu haben, auch wenn ich da längst sehr schöne Erfahrungen habe, bleibt die Sorge des unbekannten Dritten.

Die andere war nicht katholisch, die kleine Schwester meines anderen besten Freundes und wurde auch eine bildschöne Frau aber dadurch, dass sie noch etwas jünger war als ich, waren die wenigen Versuche, wenn ich sie mal alleine, ohne ihren Bruder sah, statt von gefürchtetem katholischen schlechten Gewissen von meinen Skrupeln besetzt und wenn ich mich richtig erinnere, hielt sich auch ihre Begeisterung in eher überschaubaren Grenzen, wenn sie auch sehr offen und entspannt war, also ganz im Gegensatz zu meiner Sehnsucht - an eines aber erinnere ich mich genau, bei ihr sah ich zum ersten mal innere Schamlippen, die größer waren als die Äußeren, was ich ahnungslos noch irgendwie falsch aber doch erregend fand. Lange mutmaßte ich dazu, dies könnte die ominöse Klitoris sein, von der ich auch noch keine Ahnung hatte, aber ich fand es seltsam und doch interessant. Da wir wohl bei der Erforschung nicht weiter fortschritten und ich sie auch später leider nie mehr nackt sah, kann ich wenig dazu sagen, wie es sich wirklich verhielt. Eines nur dachte ich, als ich sie einmal kurz sah und im Auto mitnahm, schon sehr früh hatte ich einen guten Geschmack und fragte mich, was wohl daraus geworden wäre, hätte ich diese Leidenschaft weiter verfolgt - eine ausnehmend kluge und schöne Frau, leider oder vielleicht zum Glück, wer könnte das schon sagen, waren wir beide zu diesem Zeitpunkt in festen Beziehungen und so erübrigte sich jeder weiterer Gedanke - was eigentlich falsch ist, denn die Gedanken waren ja da, nur die Umsetzung verbot sich und so blieb nur der Knabenmorgenblütenraum in der Erinnerung wach.

Eine andere Geschwisterliebe schwirrte um eine Klassenkameradin von mir herum, mit der ich, in Büschen versteckt, erste Fummelerfahrungen zwischen 11 und 14 sammeln durfte. Sie war Fan von Duran Duran, denen ihre ganze Liebe galt und mit denen sie ihr Dachstubenzimmer ausgeschmückt hatte. Sie war auch katholisch, was mich aber seltsam nicht so beunruhigte, ich war ja auch schon etwas älter und hatte erste Erfahrungen gesammelt.

Wir besuchten uns wohl auch Zuhause, woher wüsste ich sonst von den Starschnitten aus der Bravo an ihren Zimmerwänden, aber Sex hatten wir dort nie, sondern immer nur in dieser kleinen versteckten Ecke an einem noch unbebauten Grundstück, etwa in der Mitte zwischen ihrem und meinem Zuhause, in der sich wohl auch andere zum Vollzug dessen trafen, was wir nur vorsichtig übten, wie an den dort herumliegenden Taschentüchern und Kondomen leicht erkennbar war. Es war eine etwas schmuddelige Ecke und so kam mir das ganze auch vor, ich war nicht verliebt in sie, sondern wenn in ihre Freundinnen, von denen ich dann später auch mit zweien zusammen war und dennoch trafen wir uns unverzagt immer wieder, wenn sich unauffällig die Gelegenheit ergab, dort zum Fummeln und Knutschen, denn mehr passierte dabei nicht - äußerte wohl mal Interesse daran, aber da sie nicht darauf reagierte, beließ ich es dabei, ich war ja nicht verliebt, wollte nur ein wenig fummeln und anschauen und sie war ja auch gar nicht mein Typ, eigentlich. Es war Sex ohne Liebe aber auch nicht richtig, ein ausprobieren am lieblosen Ort, das ich dennoch genossen habe, denn auch in der Erinnerung breitet sich ein wohliges Gefühl in mir aus.

Eine ihrer besten Freundinnen aus der katholischen Jugendrgruppe - da taucht diese mir Furcht einflößende Kirche wieder auf ohne Angst zu machen, wurde eine meiner ersten Beziehungen, die sich auch offiziell so nannte - wir gingen nun zusammen, hieß es. So war es also eine Freundin zu haben, dachte ich, man ging Hand in Hand, gab sich einen Kuss zum Abschied, telefonierte manchmal, sah sich in der Schule, auch wenn an Knutschen auf dem Schulhof noch nicht zu denken war, zumal sie, wie ihre Freundin, meine Fummelpartnerin, aus der unteren Mittelklasse stammte und ich meinte aus dem irgendwie Großbürgertum zu stammen, weil der Großvater mal Diplomat war, der Vater ein Arzt, der fleißig an seiner Karriere arbeite auch als Wissenschaftler und die Familie viel auf Tradition hielt, Weihnachten bei uns in der Großfamilie gefeiert wurde wie bei den Buddenbrooks - diese Annahme hatte keine materielle Begründung, weiß nicht wer mehr Geld hatte, darauf kam es auch nicht an, wir waren etwas besonderes und wussten, was unsere Klasse war, so absurd das klang und so sehr mein Großvater damit seine Kinder genervt hatte.

So liebte ich quasi unter Stand, was ja mal ok war, wir mussten ja nicht gleich heiraten, auch wenn sie ein sehr anständiges Mädchen war und riesengroß, doch über schüchterne Küsse kam ich mit ihr nicht hinaus und allein waren wir auch eher selten.

Dafür hatte sie eine noch ein oder zwei Jahre ältere Schwester, die sehr blond gelockt und üppig war, sich meiner annahm für wilde Knutschereien und erstes Fummeln in meinem Zimmer. An genaue Details erinnere ich mich nicht mehr - offiziell war ich noch mit der Schwester zusammen, also es hieß wir gingen zusammen, liebte sie wohl auch als die reine und unberührte Jungfrau, was wieder gräßlich katholisch klingt und nichts lag mir ja ferner, aber irgendwie passte es auch, während ich mit ihrer Schwester und ihrer besten Freundin meinen sexuellen Horizont erweiterte.

Die Schwester war sogar sehr üppig, wenn ich mich richtig erinnere, das Öffnen ihres BHs eröffnete mir ein ungeahnt großes Wunder und ich genoß erstmals im Leben bei Licht die Freude einen richtig großen Busen zu liebkosen. Den Rest habe ich darüber weitgehend vergessen, zusammen geschlafen haben wir wohl nicht, ihre Muschi durfte ich auch mal kraulen, sie genoß und unternahm ihrerseits nicht viel, an und mit mir, meine ich. Wir hatten wohl beide ein schlechtes Gewissen gegenüber der Schwester, versprachen uns, es würde ein Geheimnis bleiben, was ich wirklich glaubte und so war ich auch, als sich einige Wochen später meine Freundin und ich einverständlich trennten, davon überzeugt, sie wüsste nichts, Frauen redeten nicht über so etwas unanständiges und überhaupt, hatten es mir ja beide versprochen zu schweigen und wenn blamierte es ja sie, nicht mich, dachte ich.

Erst in längeren, späteren Beziehungen klärten mich meine Freundinnen auf, dass dies eine Illusion sei, Mädchen über alles redeten und mehr vermutlich als Jungens, die das eher wie beim Quartettspiel taten, immer etwas großmäulig, um zu beeindrucken und nur ja größer oder schneller zu wirken, ansonsten emotionale Details, auf die es eigentlich ankam, eher verschwiegen und sich Ängste ohnehin lieber verschwiegen, sie waren ja nicht geeignet, einander im Quartett zu übertrumpfen, vor allem spielte ich dabei eher ein Solo in meiner Klasse, glaube ich, keiner der anderen Jungens interessierte sich wirklich für Mädchen, die galten als langweilig oder zickig. So wanderte ich immer wieder im großen Spagath zwischen meiner natürlichen Sehnsucht nach den Frauen, die ich besser und spannender fand, auch wenn sie sich mit langweiligen Dingen beschäftigten so doch zumindest theoretisch einen Busen oder was das einmal wurde, hatten und etwas anderes zwischen den Beinen als ich, das ich dringend noch mehr erforschen wollte, interessanter meist fand als Autos, Fußball oder Modellautos.

Einzig die Jugendfeuerwehr, der ich damals angehörte und deren Uniform ich möglichst stolz trug, konnte mich ähnlich begeistern wie die Frauen, wenn es darum ging zur Übung oder später auch bei richtigen Einsätzen mit Blaulicht und Martinshorn durch die Stadt zu rasen, auf Kommando abzusitzen, im geübten Ablauf einen brennenden PKW mit Schaum zu löschen oder ähnlich großartige Leistungen zu vollbringen, die einen sich heldenhaft fühlen ließen - da störte mich auch nicht sehr, dass dies die Frauen, die ich toll fand, selten sehr beeindruckte, sie mich wenn nur eben mit diesem Feuerwehrspleen liebten. Mehrheitlich es aber vermutlich eher lustig fanden, wie ernst ich diese Jugendfeuerwehr nahm mich als Retter sah und von heldenhaften Einsätzen träumte. Die Feuerwehr war damals noch ein reiner Männerverein, erst langsam kamen erste Frauen dazu aber nicht in meiner Wehr und so lebte ich parallel zu meinen sexuellen Knabenträumen noch in einer reinen Männerwelt in der es um Funktionieren und Gehorsam ging, das aber nicht militärisch war, sondern einem höheren Ideal der Menschenrettung diente, gut war.

So hatte ich zwar auch Freunde irgendwie, aber sie blieben mir fern und das war nicht nur der elitäre Demiangedanke, einige spielten ja auch Tennis, wozu ich keinerlei Begabung besaß, was ich beim frustrierten Scheitern am Tischtennis bestätigt bekam - ich sah diese schnellen Bälle nicht richtig und hatte mein erstes Aha-Erlebnis dazu viel später, als ich erstmals die Entdeckung der Langsamkeit von Nadolny las, der von John Franklin erzählt, der beim Ballspielen immer das Netz halten musste, weil er zu langsam war. Ganz so schlimm war es bei mir nicht, aber erste Wahl war ich in den Mannschaften beim Kicken nie und so ließ ich es lieber und wand mich dem zu, bei dem ich offensichtlich mehr Begabung hatte, was meiner Neigung viel mehr entsprach. Dass ich nebenbei noch einige Jahre mich als Leistungsschwimmer verlustierte hatte eher damit zu tun, dass es endlich mal ein anerkannter Sport war, für den ich irgendeine Begabung besaß, nicht nur weit unter Durchschnitt allein durch meine Größe und Kraft respektiert, sondern wirklich gefördert wurde und noch dazu waren Frauen selten mit so wenig an, so nah zu sehen, was schon Genuß genug war, bis eine Chlorallergie und die Sehnsucht nach Frauen der Karriere als Schwimmer ein sehr schnelles wieder setzte, von dem ich lange behauptete, es wäre mir nicht intellektuell genug gewesen.

Völliger Unsinn, vermutlich wäre ich noch über Jahre möglichst täglich geschwommen, hätte sich mit einer der Frauen dort etwas ergeben, was aber nicht geschah und so genügte mir bald wieder mein Feuerwehrheldendasein, das keiner außer der Feuerwehr wirklich ernst nahm, dafür aber wir einander um so mehr und die Liebe zu den Frauen.

Auf die kurze Liebe bei der katholischen Jugendgruppe folgte in der dann 8. Klasse die lange Liebe zu einer Klassenkameradin, der wieder besten Freundin meiner obigen Fummelfreundin von hinterm Busch, was wir auch immer noch praktizierten, wenn sich die Gelegenheit ergab, die groß, schlank mit kurzen blonden Haaren und der trainierten Figur einer Leichtathletin aus relativ guter Familie war, die mit lateinischen Liebesbotschaften im Unterricht begann, ihren zärtlichen Höhepunkt beim gemeinsamen Kinobesuch von Flashdance fand und danach oder war es davor, Burgeressen bei Burger King nebenan und ich schwor ja darauf, dass die viel besser waren. Im Kino waren wir zu dritt, sie hatte ihre beste Freundin, obige eben, gefragt, ob sie nicht mitkommen wollte, was mich zwar etwas verwirrte, ich aber als nötig hinnahm.

Wir haben dann immerhin Händchengehalten, sehr zärtlich und heute denke ich, vermutlich fragte sie sich, wann ich sie nun endlich küsste, aber es schien mir nicht der richtige Zeitpunkt und auf dem Rückweg gab es einen schnellen schüchternen Kuss in der S-Bahn, sie wohnte im Vorort, zwei Stationen weiter, und dann brachte ich ihre Freundin nach Hause statt meiner großen Liebe und wir gingen nochmal hinter den Busch und vergnügten uns noch ein wenig im schmuddeligen Fummeln beide mit wohl etwas schlechtem Gewissen aber spürbarer Lust. Die Liebe lief dann irgendwann aus, zum richtigen Kuss kam es nie aber die sehnsüchtige Zuneigung blieb in mir wie noch manchmal die Sexversuche mit ihrer besten Freundin, die wie ihre Schwester sei, wie sie einmal zu mir sagte und alles von ihr wüßte und so fragte ich mich, ahnungslos ob der Geheimnisse weiblicher Freundschaft, ob sie wohl auch alles von ihrer Freundin wüsste, war aber der Überzeugung, dass dieser das mindestens so peinlich war wie mir und sie nie darüber gesprochen hätten - ich war eben noch sehr jung und naiv.

Nun hatte ich eine eigene Vorstellung von der Geschwisterliebe und immer noch keine Ahnung wie Liebe und Sex kombiniert sind, sondern kannte den Vollzug bis jetzt nur als etwas Verbotenes, was irgendwie heimlich stattfand und so ging die 8. Klasse zu Ende, in der ich zum ersten mal sitzen blieb, da ich mit Feuerwehr und Frauen wirklich wichtigeres zu tun hatte, aber durch eine Nachprüfung gerade noch versetzt wurde und dafür im Sommer zum englisch lernen in einen Sprachkurs in einen kleinen Ort an der Themsemündung fuhr und was dort geschah hat nichts mehr mit Geschwisterliebe zu tun vorher nur ist noch eine andere Liebesgeschichte zu erzählen, die auch zu nah an der Geschwisterliebe war, wenn auch um ein Jahr verschoben.

Bei gemeinsamen Hundespaziergängen und im Konfirmationsunterricht hatte ich mich unsterblich in die Tochter von irgendwie entfernten Freunden meiner Eltern, jedenfalls engeren Freunden der weiteren Familie verliebt, die zart blond und Pferde liebend war. So oft es ging holte ich sie zum Hundespaziergang ab. Gemeinsam spazierten wir durch den Wald und plauderten über Hunde, es war sehr romantisch, passiert ist nicht viel außer einem schüchternen Kuss und ein wenig Händchenhalten, doch es schien mir undenkbar, auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünschte, als hier mehr zu wagen und was habe ich der Konfirmationsfreizeit entgegen gefiebert, bei der mal wieder nichts passierte nur irgendwas war da, was nur leider nie zum Vollzug kam, ob ich dabei, etwas verpasste, kann ich nicht beurteilen. Es war wieder eine romantische Liebe ohne große Lust, die ich heilig sprach und darüber mir die Lust verbat, um das Heilige nicht zu verunreinigen.

Kam aus keiner frommen Familie und frage mich heute, warum ich dachte, die Liebe rein und heilig halten zu müssen, unklar könnte dabei der gemeinsame Konfirmationsunterricht gewirkt haben, der in mir waberte, aber ich weiß es bis heute nicht und verstehe es immer weniger, auch wenn dieses Gefühl noch da ist, die Liebe heilig zu halten - so habe ich mich zweimal im Leben verlobt und beide male mit Frauen, die ich innig liebte und mit denen der Sex frustrierend war, während ich die Partnerinnen, mit denen ich den aufregendsten Sex teilte, oft erst hinterher wirklich wert schätzen konnte - mit jener verband mich jedenfalls, soweit ich es erinnere, kein tieferes sexuelles Erlebnis, dafür aus meiner Sicht um so mehr Gefühl, dem ich mich sehnsüchtig hingab, während ich die Lust selbst befriedigte mit schlechtem Gewissen oder mich mit meiner Fummelpartnerin dem hingab.

Als es Sommer wurde verlor sich auch diese Liebe, von den nächsten wird in eigenen Kapiteln zu erzählen sein, weil sie eine doppelt große Rollen spielen, hier aber geht es um die Schwester, denn meine geliebte Sparziergangspartnerin hatte noch eine große Schwester, zwei Jahre älter als sie und ein Jahr älter als ich, noch dazu die Exfreundin meines damals mit besten Freundes, den sie sehr schnöde verlassen hatte und wohl sehr weh getan hatte, was mich dennoch nicht daran hinderte eine Affäre mit ihr im Sommer des nächsten Jahres zu beginnen, der mein letzter Sommer in dieser kleinen Stadt war. Zog mit meinen Eltern weiter gen Süden, wollte nicht weg, aber musste Schule, Freunde und Feuerwehr verlassen, um in ein damals Provinznest zu ziehen, das heute weltweit bekannter ist als der vorige Vorort, aber das ahnte damals noch keiner.

Klammerte mich an den Ort den ich verlassen sollte mit ganzem Herzen und wollte soviel Zeit wie möglich dort verbringen, erst eine Waldfahrt unter Männern, mit jenem mit besten Freund, einem ehemaligen Pfadfinder und begnadeten Bassisten, bei dem ich noch wohnte, als meine Eltern schon wegzogen über den Sommer, bis ich die Affäre mit seiner Ex begann, bei der außer ein wenig Krankenpflege, sowie vielen Gefühlen meinerseits mangels Gelegenheit nicht viel passierte - mein Freund hatte mich gewarnt und ich fiel rein und tief, habe es aber aus vollem Herzen genossen, wenn auch die bösen Blicke der kleinen Schwester, als ich die große zärtlich pflegte, mir sehr weh taten - im Jahr davor hatte ich schon mehr Erfahrung gesammelt, wusste wie schön die Liebe in Kombination mit Lust war, hätte also wissen können, was ich wollte, nach einer fast einjährigen Beziehung, aber um Frauen und die Liebe zu verstehen, reicht kaum ein ganzes Leben aus und ich kann nicht behaupten, heute viel klüger beim Verschenken meines Herzens zu sein als früher.

Diese Affäre endete dann durch plötzliches Desinteresse ihrerseits, ich war eben doch noch zu jung und vielleicht hatte sie dann auch ihre kleine Schwester genug geärgert, ich weiß es nicht, was sie wirklich motivierte, wie geteilt dies Gefühl war, wie sehr ich mich nur an eine von dort klammerte, um nicht endgültig Abschied zu nehmen, hinzuziehen, wo ich nicht hin wollte. So liebte ich mit einer großen Liebe dazwischen erst die eine und dann die andere Schwester und beide waren völlig verschieden, während die eine mir immer noch die keusche Heilige war, hatte ich mir von der Älteren doch mehr versprochen, mich dann aber wieder voll dem Gefühl hingegeben und weder etwas erreicht noch wirklich mehr gewollt mit gerade noch 15 inzwischen.

Ergebnis war, dass ich es mir für relativ lange mit dem Freund versaute und danach schmerzvoll einsam war, Zeit mit meinem inzwischen verstorbenen anderen besten Freund verbachte, um noch irgendeinen Liebeshaken dort zu finden, wo ich nicht wegwollte. Immer noch, wenn ich den Ort oder seine neue Feuerwache besuche überkommen mich warme Gefühle, obwohl er weder besonders schön noch sonst bemerkenswert ist, manche Gefühle sind zum bleiben gemacht. wie mit der Lust, die nie wurde und nach der wir uns wie verrückt sehnen, als ob sie jemals Erfüllung finden würde - ist sie doch ein hehrer Traum im eben nicht immer gleichen Spiel, das verbunden mit Gefühl wohl zum schönsten gehört, was wir erleben können und so stößt auch die vollkommene Befriedigung wieder auf die Grenzen der Emotion und es fragt sich, ob das Werther-Gen oder das Casanova-Gen bei mir das dominantere ist oder es ein stetes Pendeln zwischen Trieb und Sehnsucht bleibt, der sich nach Erfüllung sehnt und sie dort am meisten sucht, wo er sie am wenigsten findet, als seien die unerfüllten Lieben quasi die 8000er der Glückssuche, von denen aus uns die Welt zu Füßen liegt.

Schreibe dies und denke, es ist schon erstaunlich, was Mensch um den bloßen Fortpflanzungstrieb herum alles aufgebaut hat, um den Weg zum vollkommenen Glück möglichst schwierig zu machen. Später habe ich keine Schwestern mehr geliebt und glücklich wurde ich auch mit keiner, unwissend, ob es damit zusammenhängt, zumindest kannte ich beim letzten Versuch schon das große Glück der Verbindung von Lust und Liebe, was mich nicht daran hinderte, romantisch veranlagt, der Liebe das absolute Übergewicht zu geben und die Lust zu vergessen
jens tuengerthal 7.12.15

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