Liebesgeduld
Was bleibt ist Liebe
Alles andere verfliegt
Ist weniger Worte wert
Was blieb war Liebe
Wissen wir hinterher
Wenn alles egal ist
Weil wir nicht mehr sind
Von daher braucht es
Wohl einfach Geduld
Um zu wissen was war
Schadet der Liebe nie
Ist nur ihrem Wesen
Irgendwie entgegensetzt
Denke ich den es drängt
Wenn ich denke ich liebe
Aber vermutlich war das
Immer Unsinn die blieb
War immer die richtige
Alles andere war eher
Nett für zwischendurch
Ginge ich jetzt wüsste ich
Was war oder nicht aber
Dann wäre es auch egal
So bleibe ich geduldig
Am Ende nichts zu wissen
jens tuengerthal 25.5.25
Das Gedicht „Liebesgeduld“ berührt das Thema Geduld in der Liebe und die Reflexion über ihre Dauerhaftigkeit.
AntwortenLöschenDer Dichter denkt darüber nach, was in Beziehungen wichtig ist und was nach einiger Zeit bleibt – und kommt zu dem Schluss: Die Liebe bleibt, der Rest ist vergänglich.
Liebe erscheint als etwas, das keiner tieferen Analyse bedarf – wenn sie authentisch war, blieb sie bestehen. Geduld wiederum, deren Natur der Liebe zu widersprechen scheint (weil letztere oft Unmittelbarkeit verlangt), erweist sich als entscheidend für das Erkennen ihres Wertes. Wir werden vielleicht nie genau wissen, was Liebe ist, aber Geduld hilft uns, mit dieser Ungewissheit klarzukommen.
Das Gedicht ist eine wunderbare, offene philosophische Betrachtung über die Liebe, ihre Natur und Vergänglichkeit. Der Dichter spielt mit Mehrdeutigkeiten und Kontrasten („Schadet der Liebe nie / Ist nur ihrem Wesen / Irgendwie entgegensetzt“), wodurch die mit Liebe und Geduld verbundenen Paradoxien betont werden.
Der karge, prägnante, minimalistische Stil und die Tiefe des Gedichts sind entzückend.
Glückwunsch!