Montag, 17. Februar 2025

Lektürentagebuch 17.2.25

Lektürentagebuch 17.2.25

Weiter geht die Fahrt durch Berlin
Franz Hessel besichtigt dabei die
Jüdischen Viertel der Stadt zuerst
Das ehemalige das nur sagenhaft

Von Verfolgung wie Vertreibung und 
Rückkehr berichtet wobei der Autor
Ganz nebenbei noch unter
Den Kurfürsten die sie dann doch

Immer wieder und sei es nur des
Geldes wegen gen Berlin oder 
Cölln doch riefen und wie heute
Zur Zeit der Entstehung also vor

Rund hundert Jahren die Juden
Die aus dem Osten kommen zuerst
Im armen Scheunenviertel leben bis
Die Schläfenlöckchen abgeschnitten

Sie angepasst erfolgreich normal
An der Börse meist auch landen 
Berichtet von diesem eigenen wie
Anderen dort Lebensraum noch

Wer im heutigen Berlin so etwas
Seltenes sehen will kann um die
Synagoge in der Rykestraße etwa 
Die Orthodoxen noch beobachten 

Dort bildet die Lauder Foundation
Rabbiner für Osteuropa noch aus
Die in Berlin sonst selten nur mehr
Im Straßenbild zu sehen sind

Spannend ist wie Franz Hesel der
Aus einer reichen jüdischen Familie
Aus Stettin stammte wo der Vater
Bankdirektor gewesen war dies sieht

Ein Autor der während seiner wilden
Münchner Studienjahre sehr eng mit
Franziska zu Reventlow war und im 
Kreis um Stefan George verkehrte

Doch hier geht es zum Glück noch
Um Berlin das Hesel hier verkleidet
Als Tourist erkundet auch wenn er
Bereits mit acht Jahren hierher zog 

So plaudert der Autor über seine
Heimat in der er zur Schule ging
Sehr vertraut mit großer Kenntnis
Wie immer wieder Augenzwinkern


Der große Moment im Zauberberg
Zumindest schien er mir immer so
Auch wenn andere die Schneeszene
Für den Schlüssel zum Werk halten

Ist es als Hans sich den natürlich
Silbernen Drehbleistift von seiner
Verehrten Clawdia Chauchat leiht
Sie dazu die Köpfe zusammenstecken

Wenige Seiten nur sind es bevor sie
Auf französisch was ich damals bei
Der ersten Lektüre 1989 noch nicht
Verstand die Köpfe zusammenstecken

Der Schlüssel zur erotischen Szene
Die ein kleines süßes Geheimnis bleibt
Scheint mir bis heute ganz zentral
Vielleicht weil ich Rothaarige mag 

Wie wichtig diese Stelle im Werk
Des Thomas Mann wirklich ist
Der Damen weniger reizvoll fand
Als die Knaben was er sich nur 

Literarisch immer wieder gestand
Real auch Katias wegen nie tat 
Auch wenn sich ganze Bücher
Um seine Sexualität heute drehen 

Diese war mir immer so egal wie
Die Neigung zu Knaben eher fremd 
Der ich die Damen verehre wie Mann
Als Literat nicht als Eotiker verehre

Diese eine Stelle deren Vorspiel ich
Heute genüsslich las ist dabei eine
Kleine feine Ausnahme sie bleibt
Erotischste Weltliteratur immer

Dies nicht weil es nun französisch
Wird um das Geheimnis der Lust
In der Sprache der Leidenschaft
Schöner noch zu verkleiden 

Sondern weil der Vollzug dieser
Sich über viele Seiten schon 
Ankündigenden Lust aus einer
Genial inszenierten Spannung kommt

jens tuengerthal 17.2.25

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