Lektürentagebuch 15.2.25
Gleich eine der vier Berliner Skizzen
Von Franz Hessel in dem neuen Band
Persönliches über Sphinxe gelesen
Von Klaus aus Fürstenwalde in Berlin
Wie sich Klaus im gerade noch vom
Flaneur beschriebenen kulinarischen
Palast verirrt und dabei auch noch
Seine Jugendliebe wiedertrifft
Dieses Mädchen aus Fürstenwalde
Der netten Kleinstadt östlich Berlins
War Tänzerin beim Rheinwein wie
Später in anderem Kostüm noch
Das ist eine zart berührende Skizze
Die dem bunten Programm plötzlich
Gefühlvolles Leben einhaucht damit
Das Berlin der Zwanziger tanzen lässt
Von Verführung und Landvolk wie der
Sehnsucht danach betrogen zu werden
Dem Traum von großer Liebe die sich
Als Theater unter Schaustellern findet
Ob Schlüssel zum Glück am Ende war
Keine Fragen zu stellen lässt Hessel
Nach der hiobartigen Prüfung des Klaus
Der in Fürstenwalde wer war offen
Weiter geht es darum konsequent mit
Franz Hessel als ein Flaneur in Berlin
Der rührend die alte Fischerinsel noch
Beschreibt von der nichts mehr steht
Die Wirtschaft Nussbaum in der sich
Seidenbluse mit Kittelschürze traf wie
Zilles Zeichnungen an den Wänden
Wurde ins Nikolaiviertel heute verlegt
Macht immer noch auch kulinarisch
Auf altberlinisch ist also eher nichts
Für Feinschmecker aber Erinnerung
Am Orte die Hessel so beschrieb
Nur standen sie damals eben auf der
Fischerinsel noch die heute mit den
DDR typischen Hochhäusern bebaut
Ein grauenvolles Eck eher wurde
Fein erzählt Hessel auch von der
Begegnung mit Ludeken die sich
Eine Alte von Zille nennt viel trinkt
Wäsche und Papiere gern zeigt
Vom Nussbaum aus geht es über
Den Mühlendamm jene Brücke die
Berlin mit Cölln einst verband auf der
Sich die Nachbarn gerne prügelten
Am Molkenmarkt erzählt er vom dort
Ephraimspalais das des Königs einst
Münzjude sich bauen ließ der Friedrichs
Kriege mit schlechtem Geld finanzierte
So reimten die Berliner einst dieses
Sei von außen schön von innen schlimm
Von außen Friedrich von innen Ephraim
Hier lag die älteste Ansiedlung Berlins
Auch die einzig mittelalterliche Gasse
Der Stadt befand sich dort die sogleich
Bei einem Stopp besichtigt noch wird
Auch im Krögel war das Badehaus einst
Die Geschichten um diese Gasse wie
Mit ihr verbundene Sitten erzählt Hessel
Mit viel Humor auch vom gegenüber nun
Entstandenen Freibad von Neu-Cölln
Dieses machte die Jugend sich selbst
Aus dem Sand der anfiel als hier am
Kanal die U-Bahn wieder auftauchte
In der auf Sand gebauten Stadt
Hessel lesen lohnt immer entweder
Als vergnügliche Lektüre die uns
Gute Laune schenkt oder auch als
Führer durch Berlin voller Geschichten
jens tuengerthal 15.2.25
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