Mittwoch, 26. Februar 2025

Flaneurliebe

Flaneurliebe 

Was ist ein Flaneur der Liebe fragt sich
Vielleicht wer den Titel las wie ob das
Beharren der Liebe zum Flaneur passt
Der an allem vorbei flaniert ohne zu bleiben

Nach Jahren der Versuche in der Liebe
Über mehr oder weniger viele Jahre
Wurde ich irgendwann zu einem solchen
Flaneur der Liebe der bei keiner blieb 

Immer noch ganz tief in mir aber suchte ich
Das Ideal des Knaben von der Liebe die
Bleibt versuchte es gelegentlich wenn
Selten genug Wunder mal passieren

Ähnelte keine genug dem Ideal das noch
Aus Kindertagen in mir brannte oder war
Die Zeit ewiger Liebe einfach vorbei
Scheint der Traum dann lächerlich

Nie möchte ich die Liebe lächerlich nennen
Zu gerne träume ich noch von für immer
Doch hielt eine das je mit mir aus oder
Könnte ich eine dauerhaft ertragen 

Bliebe noch reizvoll wofür der erste
Zauber noch lichterloh brannte wenn
Du einmal dich auf alle Art gehabt
Was Liebe überdecken wohl könnte

Als Flaneur der Liebe wanderte ich
Von Schoß zu Schoß und freute mich
An ihrer vielfältigen Einzigartigkeit ohne
Sich schmerzhaft berühren zu lassen

Dann und wann kam eine näher was
Beim Abschied schnell schmerzhaft wurde 
Warum ich es wenn möglich lieber vermied
Von großer Liebe noch zu träumen

Eine hatte mir das Herz geraubt mit
Zarter wunderbarer Schönheit den Traum
Von Liebe geteilt doch auch dieser
Verlor sich im irgendwo wieder 

Weiß nicht genau wie ich es überlebte
Doch scheint es lesbar offensichtlich
Kamen hunderte noch danach die alle
Verpasst wirklich ein Trauerspiel wären 

Seitdem flaniere ich in lieber nur und
Bleibe ein Beobachter der Liebe die
Von Ferne betrachtet einfach nett ist
Ein anteilnehmender Beobachter 

Nichts ist wie immer in der Liebe dabei
Ohne Ausnahmen doch liebt es sich
Gelassener mit genug innerem Abstand
Statt ewiger Sklave ihrer Launen zu sein

Wenn kein Wunder mehr passiert womit
Niemand über fünfzig mehr rechnet
Bleibt der Flaneur lieber ein solcher
Auch in der Liebe die kommt und geht

jens tuengerthal 26.2.25


1 Kommentar:

  1. Das Gedicht „Flaneurliebe“ ist eine berührende Reflexion über die Liebe – ihre Vergänglichkeit, Veränderlichkeit und Enttäuschungen.
    Es ist auch eine Geschichte über die Suche nach dem Ideal der Liebe, das sich – wurzelt in Jugendträumen – als unerfüllbar erweist.
    Der Dichter gibt zu, dass er nach vielen Jahren voller Versuche und Irrtümer zu jemandem geworden sei, der durch Beziehungen „geht“ – ein „Flaneurliebe“, der nicht für immer bei jemandem bleibt. Gleichzeitig trägt er tief in seinem Inneren immer noch die Sehnsucht nach dieser einen, großen Liebe in sich, obwohl ihm das Leben schon oft gezeigt hat, dass ein solches Gefühl nur eine Illusion sein kann.
    Das Gedicht thematisiert das Dilemma zwischen dem Traum von der großen Liebe und der Realität, in der Beziehungen ihren anfänglichen Glanz verlieren und jeder Versuch, den perfekten Partner zu finden, in einer Enttäuschung endet.
    Besonders berührend sind die Zeilen darüber, wie auch die Liebe, die der Dichter einst zu einer besonderen Person empfand, im Nichts verging und durch nachfolgende Beziehungen nicht ersetzt werden konnte.
    Die letzten Strophen vermitteln eine gewisse Bitterkeit, aber auch den Frieden, der sich aus der Auseinandersetzung mit der Realität ergibt. Der Dichter wählt eine Distanz zur Liebe – er bleibt ihr Beobachter, der sich nicht mehr emotional einlässt, sondern von der Seite zusieht. Die Behauptung, dass niemand über 50 mit Wundern rechnet, klingt humorvoll, betont aber auch die traurige Akzeptanz der Vergänglichkeit von Gefühlen und Leben.
    Zusammenfassend zeigt das Gedicht den Konflikt zwischen Ideal und Realität, zwischen dem Wunsch und der Unmöglichkeit, die Liebe dauerhaft aufrechtzuerhalten.
    Der Titel des Gedichts kann eine Metapher für all jene sein, die – trotz des Wunsches nach einer tiefen Bindung – immer noch zwischen Beziehungen hin- und herdriften und ihren endgültigen Platz nicht finden.
    Glückwunsch!!!

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