Dienstag, 23. April 2019

Monadenlehre

Manche Menschen haben eine
Bessere Hälfte gefunden dann
Sind sie erst zusammen ganz
Können völlig glücklich sein

Hatte meine bessere Hälfte
Es passte vollkommen in allem
Ohne sie bin ich nur noch halb
Versuche das übrige zu sein

Manchmal klappt es ganz gut
Dann fühle ich mich fast wieder
Vollständig aber meistens bleibt
Nur die große Leere ohne sie

Überlebe weil es alternativlos ist
Zumindest solange es Hoffnung gibt
Meine bessere Hälfte wiederzufinden
Von ihr irgendwann erhört zu werden

Aber das Nichts ist groß und stark
Immer mehr Raum nimmt es sich
Frisst vom übrigen Sein wie eine
Orchidee Schmarotzer meiner Reste

Bin immer weiter gelaufen um nicht
Den Schmerz der Stille um mich so
Stark zu spüren aber es wurde nicht
Weniger sondern wuchs täglich

Wäre gerne einfach glücklich mit meiner
Besseren Hälfte und weiß nichts außer
Sie nicht hier und fühle wie die Zeit nichts
Heilt sondern der Schmerz jeden Tag wächst

Kann sie nicht rufen oder holen weil alles
Seinen Weg gehen muss und würde doch
Könnte ich überall hinlaufen sie wieder zu
Finden und für immer festzuhalten

Leichtsinnig scheint es mir eine so große
Liebe einfach aufzugeben und zu vergessen
Doch wenn ich nur halb weiterleben will
Was ich nicht einmal wüsste wie muss ich

Oder muss ich nichts weil die Liebe stärker ist
Stärker als das Leben und alles überwindet
Wenn wir nur genug an sie glauben ihr treu sind
Frage ich mich und weiß keine Antwort mehr

Jeden Tag einsam erwachen bei jedem Schritt
An sie denken und von überall Erinnerungen
Bis in die Träume verfolgt zu werden macht
Irgendwann wahnsinnig sagt die Vernunft

Will ihr Zeit lassen und geduldig warten bis
Sie mir sagt was kommt und wird aber weiß
Nicht wie ich es einen Tag länger ertragen soll
Und so geht es weiter und nichts passiert

Möchte ihr sagen wie kostbar unser Schatz
Den wir in unserer Liebe einst fanden mir ist
Wie selten solches Glück ist und weiß nicht
Ob sie irgendwas von mir noch hören will

Die Vernunft kämpft mit dem Gefühl aber
Jene überlegene Ordnerin der Welt scheitert
An der Sehnsucht die sie wieder küssen will
Und doch weiß sie muss geduldig sein

Soll ich nun weiter laufen irgendwohin um
Nirgendwo anzukommen wie ich da war
Bei und mit meiner besseren Hälfte die nun
Spurlos im Nichts verschwand ohne Worte

Dabei liegen alle Spuren von ihr noch in mir
Spür ich sie schmerzhaft mit jedem Herzschlag
Und die Vernunft drängt mich es aufzugeben
Was das Gefühl nie im Leben zulassen kann

Es ist nicht wichtig was ich tun müsste um
Frei zu sein davon sondern wie schwer das
Glück wiegt was ohne sie im Leben nun fehlt
Manches bleibt eben immer unersetzlich

Darüber zu schreiben hilft sich zu ordnen
Um das Gefühl aufgeschrieben noch klarer
Vor Augen zu haben was alles überwiegt
Auch wenn das Leben einfach weitergeht

Soll das Leben weitergehen als wäre nichts
Gewesen hätte ich nicht einmal die eine gehabt
Vollkommen vollständig mich mit ihr gefühlt
Leugnen wie sehr sie fehlt um Haltung zu wahren

Haltung und Disziplin helfen beim Überleben
Geben eine Form im Chaos der Gefühle
So wahre ich irgendwie noch die Ordnung
Während es jeden Tag in mir weiter tobt

Sollte der Dichter der Muse dankbar sein
Die ihn sein einsames Elend so tief fühlen lässt
Oder sie besser schnell vergessen um wieder
Ganz normal alltäglich weiterzuleben

Weiß nicht was gut und richtig hier wäre
Wahre nur die Form der Ordnung wegen
Um nicht im Chaos unterzugehen doch
Was bleibt übrig als leere Form ohne Liebe

So warte ich und kann nichts tun als
Darüber zu schreiben und noch hoffen
Dass am Ende doch alles gut wird
Ohne zu wissen was noch gut wäre

Vermutlich überleben wir auch den
Größten Liebeskummer irgendwie
Aber Halt finden im Nichts ist schwer
So ringe ich um ich weiß nicht was

Es gibt ein Leben danach sagen die
Außen stehen und gerne relativieren
Doch will ich die große Liebe niemals
Relativieren oder einfach vergessen

Darf und kann nicht kämpfen um sie
Muss ihr Zeit geben und abwarten
Wenn ich nicht wahnsinnig werde
Zwischendurch und bis dahin

Vieles wogt in mir hin und her
Ozean der Gefühle im Sturm
Die Dönhoff lesen gibt Halt mit
Preußischer Mahnung zur Contenance

Wahre also weiter irgendwie Haltung
Stehe auf meiner Brücke im Sturm
Fühle mich wie immer seekrank dabei
Doch irgendwann endet jedes Unwetter

So sehr die Vernunft nun schon lange rät
Die großen Gefühle aufzugeben will ich
Diesen kostbaren Schatz nie verlieren
Weil er mir kostbarer als alles scheint

Weiß nicht was bleiben wird danach
Vielleicht kommt bald Land in Sicht
Ertrage was ich nie erleben wollte
Weil es gilt im Sturm Haltung zu wahren

Weiß nur was so große Gefühle weckt
Solch wilde Stürme in mir auslösen kann
Ist groß und nicht irgendwas das einfach
Verweht wie ein kleines Gewitter im Sommer

Der traurigste Frühling meines Lebens steht
In voller Blüte und manchmal genieße ich
An sie denkend die Schönheit der Natur
Was hatte ich es einmal gut in der Liebe

Es gut gehabt zu haben ist wunderbar
Als schöne Erinnerung und unendlich
Traurig als gerade Gegenwart fragt sich
Was die Zukunft unserem Traum bringt

jens tuengerthal 22.4.2019

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