Dienstag, 9. April 2019

Religionsfreiheiter

Nimmt das Bedürfnis nach Glaube
Mit zunehmendem Wissen ab oder zu
Wohin weht der Wind des Aberglauben
Unsere eigentlich postreligiösen Zeiten

Mit der Industrialisierung schon aber
Spätestens mit der Psychoanalyse Freuds
Hatte die Religion als Antwortgeber
Ausgedient und doch starb sie noch nicht

Sogar mafiöse Strukturen gemeinsam
Mit organisiertem Missbrauch lassen
Die Menschen noch nicht in Scharen
Zur Religion der Vernunft übertreten

Stattdessen blühen immer mehr
Spirituelle Heilsangebote von eher
Halbseidener Qualität ohne Verstand
Aber mit umso mehr guten Gefühlen

Sogar im Westen der die Freiheit hätte
Jeden unfreien Aberglauben zu negieren
Finden sich noch Jünger für allerneueste
Höhere spirituelle Wahrheiten überall

Das Bedürfnis danach scheint vorhanden
Wird von Verlagen gerne kräftig genährt
Weil sich massenhaft Käufer für diese
Ominösen Heilsbotschaften finden

Liegt es in unserer Natur zu glauben
Statt vernünftig nach Wissen zu streben
Warum ist das Heil der erfundenen Seele
Menschen so ernsthaft wichtig noch

Die Natur allein genügt zur Begründung
Des Bedürfnisses nach Aberglaube nicht
Da es ja vernünftig natürliche Menschen gibt
Die ohne den Unsinn glücklicher sind

Sicher wirkt die Indoktrination gerade
Aller Sekten des Glaubens die gerne
Mit Angst die Schäfchen wach halten
Ihre Reihen zur Abwehr zu schließen

Warum aber schwächelt die Vernunft
Wo sie es so leicht haben könnte
Den Menschen ein besseres Diesseits
Ohne jenseitige Umwege zu versprechen

Ist es nötig den Aberglaube deutlicher
Bloß zu stellen in seiner unwürdigen
Unmenschlichkeit um zu wecken was
Die Aufklärung einst noch begann

Die Werte werden dem Atheismus
Entgegengehalten die nur Glaube
Garantieren könne was bekanntlich
Seit Kant absurder Unsinn nur ist

Mit dem kategorischen Imperativ
Wurde jede Transzendenz für ein
Gutes und ethisches Handeln
Für alle Zeiten völlig überflüssig

Im Gegenteil sagt dieser ganz klar
Ethisch wert hat nur was dem eigenen
Gewissen ohne höhere Instanz darüber
Konsequent folgt also ohne Gott ist

Zwar sagte Kant dies als preußischer
Beamter nie wörtlich jedoch logisch
Ergibt sich dies konsequent gedacht
Es braucht zur Ethik keine Götter

Unser Handeln ist dann menschlich
Wenn es humanistischen Grundsätzen
Folgt statt höherer Weisung zu gehorchen
Die einzig bei der Dressur noch hilft

Zeit für einen Aufbruch zu einer endlich
Menschlichen Ethik die dem Gewissen
Als einzig tauglichem Maßstab folgt wie
Kant sie uns schon in die Hand gab

Streicht die Verantwortung vor Gott
Nicht 10 Gebote sollen euch leiten
Sondern ein aufgeklärtes Gewissen
Des mündig befreiten Bürgers

Wer dies konsequent endlich denkt
Hat genug Argumente gegen den
Immer noch präsenten Aberglaube
Der einzig zu Gehorsam führen kann

Wann haben wir den Mut die Natur
Unserer Freiheit ohne höhere Kräfte
Verantwortlich miteinander zu genießen
Statt erfundenen Befehlen zu folgen

jens tuengerthal 9.4.2019

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