Gallery Weekendlos
In Berlin ballt sich gerne alles
Das ist schön wenn es schön ist
Das Gegenteil wenn andersrum
So fragt sich warum wir nun jetzt
Am 1. Mai Wochenende nach der
Walpurgisnacht auch noch das
Gallery Weekend haben durften
Das mit schönstem Frühling
Noch dazu konkurrierte
So ballte sich alles in eins
Manche krochen sodann sonntäglich
Noch erschöpft vom Tanz in den Mai
Schweigsam infolge durch dieses
Wunderwerk der Kunst das sich
Durch die ganze Stadt verteilt
Auch ein wenig erschöpft aber wie
Verliebt in den Frühling wie die Kunst
Wagte ich mich auch in den Strom
Der kunstsinnigen Berliner die so
Fein geputzt durch Galerien schleichen
Nur ein wenig fein gemacht selbst
Zumindest mittig mal unrasiert
Fällt dort weniger auf als aalglatt
Zog ich mit mutig beschuhter noch
Gestriger Tanzpartnerin durch die
Galerien unter heute Himmelblau
Bei erstmals frühlingshaft warm
Es gab wieder viel zu sehen
Nach gestriger dorothenstädtischer
Schon Friedhofskapellenbeleuchtung
Heute Bilder Zeichnungen Figuren
Videoinstallationen und interaktives
Das uns in ihm sich verirrend selbst
Zum Teil des Kunstwerks mitmachte
Eigentlich haben wir all diese vielen
Galerien immer da nur einmal aber
Im Jahr suchen wir sie staunend auf
Mit Massen von anderen die sich
Vor den Werken drängen sogar
Manchmal dem Künstler selbst
Es sollte doch jedes Wochenende
Gallery Weekend sein zumindest
Wenn im Mai die Sonne scheint
Denn wieder nur drehte ich allein
In Mitte meine Kreise wo ich doch
Längst die meisten Galerien kannte
Aber anders als Museen in denen
Der Besucher immer wieder die
Alten Freunde trifft ist es dort
Immer neu und anderes was
Den Blick für neue Welten öffnet
In vielem scheint mir die Kunst
Der ich keine Ahnung eher habe
Weder malen kann noch etwas
Davon wirklich verstünde gerade
Froh vielleicht noch den einen
Oder anderen Altmeister mal
Erkennen zu können aber sonst
So ahnungslos blasiert wie alle
Die hier lächelnd flanieren
Als wüssten sie was sie täten
Vielleicht darum ist es so schön
Herausgeputzte Berliner die sich
Für den Gang zur neuen Kunst
Einfach mal in Schale werfen
Gesehen werden wollen wie
Was sehen möchten sich auch
Mal ein wenig gruseln oder gar
Erregt von dannen ziehen doch
Wie immer überfordert am Ende
Sich versichern wie wunderbar
Doch dieses mal mal wieder war
Touristen auch streunen oft noch
Durch die Reihen der Besucher
Manche unterscheiden sich klar
Von den Einheimischen doch wer
Ist dort einheimisch sind es gar
Die hippen Mitte uniformen die
Wissend blasiert begeistert wie
Soweit männlich bärtig wie
Mutmaßlich weiblich kahl eher
Dort umme Ecke zuhause sind
Ist das ältere Paar nun aus
Reinickendorf oder Padderborn
Kommen wuselnde Asiaten dort
Nun gerade von weit östlich oder
Studieren sie längst in Berlin
So ist dies Wochende so reich
In wie an Erinnerungen sowohl
Beim Beobachten der Menschen
Wie beim Betrachten der Kunst
Das ich mir jedes Jahr schwöre
Im nächsten Jahr nimmst du dir
Das ganze Wochenende Zeit dafür
Einen Tag Kunst dann Menschen
Oder umgekehrt um dann nach
Genug Kunst beim Flaneure
Beobachten Prosecco wieder
Zu schlürfen weil einfach
Gallery Weekend ist was sonst
Wir auch alles verpassen
Die Mai Demos waren wohl
Weitgehend friedlich bis auf
Kleine Randale mit Festnahmen
Scheint auch Teil der Folklore
Die einen betrachten Kunst
Die anderen tragen Kapuzen
Schlagen sich mit der Ordnung
Ansonsten nichts los in Berlin
Aber wunderbar war es doch
Einfach zu betrachten was
Hing und davor rumhing
Voll Vorfreude auf das
Nächste mal im nächsten Jahr
jens tuengerthal 1. Mai 2016
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