Sonntag, 19. Juli 2015

Wäschehalt

Sie fanden sich ohne zu suchen
Eher nebenbei beim erledigen
Eines ganz anderen Bedürfnisses

Sie wollte gerade die Klotür öffnen
Ihn drängte es nichtsahnend hinein
Da stießen sie in der Tür zusammen

Es fiel kein Wort sie sahen sich an
Umarmten sich weniger als über sich
Herzufallen im Kuss schon verbissen

Noch einander erzüngelnd mit viel Zahn
Begannen sie tiefer sich zu begreifen
Unterschiedlich leicht der Weg zum Ziel

Er schob ihr Kleid einfach nach oben
Zog ihren zarten Slip ein Stück runter
Bis er fiel und vor ihren Schuhen hing

Sie nestelte mit einer Hand an seiner Hose
Während die andere den Rücken hinunter
Mit scharfen Nägeln lustvoll kratzte

Als sie ihr Ziel schließlich doch erreichte
Sprang seine Mitte ihr schon entgegen
Befreit aus längst zu enger Hose

Noch immer war kein Wort gefallen
Sie beugte sich nach vorne ohne
Etwas zu sagen nur er zögerte noch

Zog seine Hose wieder etwas hoch
Durchwühlte die Hosentaschen fluchend
Sie schaute ihn mit großen Augen an

Da fand er was er so lange suchte
In der hinteren Tasche war noch eines
Er biss die Packung auf um endlich

Sie die schon verunsichert war lachte
Das hatte er gesucht wie gut
Daran hatte sie gar nicht gedacht

Während er sich das also ausgepackte
Überziehen wollte verflog die Lust
Sie lächelte und wusste nicht wie

Es ist nur noch komisch sich ein Kondom
Über ein erschlaffendes Glied zu ziehen
Und die Lust des Augenblicks entwich

Sie wollte ihm mit ihrem Mund helfen
Drehte sich mit geöffneten Lippen um
Doch was hing hing und kam nicht mehr

Nun musste er nur wieder dringend
Peinlich berührt sagte er es
Sie wusste nicht wie und verschwand

So verflog der Zauber des Moments
Floss seine Erleichterung in die Schüssel
Als er wieder kam war sie verschwunden
© jens tuengerthal 19.7.15

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