Gleich Mitternacht leeren sich langsam
Die Plätze vor dem Café manch Blicke
Voller Lust verschwanden in der Nacht
Die Musik im Hintergrund wird leiser
Die Kerzen in den Windlichtern flackern
Auf den letzten besetzten Tischen
Einer kam später noch im Smoking
Was immer er so gekleidet vorher tat
Sitzt er nun gebeugt über seinem Glas
Sie sah ihn kommen und wollte ihn
Hatte die Verzweiflung gleich erkannt
Seinen Blick gesucht der nichts sah
Dann verschwindet sie von ihm völlig
Unbemerkt in dunklen Gedanken
Bleibt er allein mit seinem Glas
Auch als sie wiederkommt kein Blick
Stiert er sinnend in den schwankenden
Spiegel des Weins in seinem Glas
Sie setzt sich immer noch unbemerkt
Ihm gegenüber auf die Ecke des Sofas
Beobachtet den Unaufmerksamen
Als er das Glas hebt um zu trinken
Blickt sie hoch an ihren Hals fassend
Löst die Schleife in ihrem Nacken
Ohne ihn anzusehen dabei läßt sie
Ihr Kleid fallen unter dem sie nichts
Mehr trug nachdem sie zurückgekehrt
Im Trinken fällt sein Blick auf sie
Während er das Glas sinken lässt
Schaut er sie alles musternd an
Unerträglich ist die Spannung in ihr
Sie erträgt seine Blicke die sie spürt
Schaut an ihm vorbei als wäre nichts
Das Glas in der Hand schwenkend
Zögert er einen Moment und sucht
Noch ihren Blick die vorbeischaut
Spannung und Lust steigern sich
Die Musik der 60er spielt weiter
Als wäre nichts passiert
Da stellte er sein Glas neben sich ab
Für den kleinen Moment schaut sie
Als er aufsteht ist ihr Blick wieder weg
Leer in die Nacht gerichtet wartet sie
Was wird er nun tun wird sie seine
Verzweiflung mit ihrer Lust besiegen
Einen Moment zu lang drückt er noch
Seine Zigarette im Aschenbecher aus
Ihr ist als wäre ihre Gänsehaut sichtbar
Er sagt nichts als er zu ihr geht
Berührt sie zart unterm Kinn während
Er ihren Kopf zu sich dreht
Sie schaut ihn voller Lust an
Da sind seine Augen zum Kuss schon
Wieder geschlossen ohne sich zu sehen
Der Kuss soll nie enden denkt sie
Vom Augenblick aus der Welt hier
Gezaubert bis sie seine Hände spürt
Während sie noch küssen er langsam
Den Rücken hinunter zu ihrem Po
Streichelt spürt sie ihre Nacktheit
Was hatte sie da getan denkt sie
Will nach ihrem Kleid greifen und
Kann es nicht in Kuss und Umarmung
Er bemerkt ihr Zögern läßt sie los
Schaut sie an und ihre Blicke
Treffen sich für einen Moment
Sie zieht ihr Kleid wieder hoch
Versucht schüchtern ein Lächeln
Er sieht es nicht mehr
Wieder bei seinem Glas ist der
Zauber der Mitternachtslust wieder
In die Nacht verschwunden
Was nun wird noch in Versen
Zu erzählen nähme dem Erleben
Zuviel lassen wir es offen
© jens tuengerthal 20./21.7.15
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen