Mittwoch, 22. Juli 2015

Tötungsmoral

Wieder lese ich ein Al Quaida Kommandeur
Sei von US Truppen getötet werden
Als Schlagzeile eines gefeierten Erfolges

Darf die Tötung eines Menschen je
Ein Erfolg für irgendwen sein was
Folgt daraus den Tot anderer zu feiern

Was für eine Anmaßung steckt hinter der
Gezielten Tötung von Menschen
Kann dies je gerechtfertigt sein

Die Jurispudenz spricht von Notwehr
Wenn wir uns gegen einen notwendig
Gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff wehren

Auch Nothilfe die einem anderen dabei beisteht
Kann im Recht legitim sein
Wenn die Voraussetzungen vorliegen

Rechtswidrig werden die Anschläge der
Terroristen von Al Quaida wohl sein
Außer sie handeln selbst in Notwehr

Weil sie sich durch die USA in ihrer
Noch von mittelalterlicher Sharia geprägten
Ordnung verletzt fühlen

Womit schon die Frage des Rechts
Dementsprechend ein Handeln legitim
Wäre gegenüber Al Quaida unklar ist

Bei der gezielten Tötung von Kommandeuren
Fehlt es dazu an der Gegenwärtigkeit
Eines drohenden Angriffs

Eine rechtliche Legitimation der Tötungen
Ist logisch nicht denkbar es ist keine
Voraussetzung denkbar die gültig wäre

Da der Tod unwiderruflich ist verböte sich
Rechtstaatlich denkenden Menschen dies
Ohnehin von vornherein konsequent

Denkbar wäre noch ein außerrechtlicher
Notstand aus Bedrohung der Menschheit
Durch das Handeln des Getöteten

Zwar geht von Terrorfürsten Gefahr aus
Ob diese durch die Tötung beseitigt wird
Bleibt aber immer unklar

Es gibt keine Rechtfertigung für diese
Tötungen durch die USA nach von ihren
Geheimdiensten ausgewählten Zielen

Wer ohne Rechtfertigung andere tötet
Dies mit politischen Zielen legitimiert
Ist typischerweise ein Terrorist

Die USA sind also ein Terrorstaat
Werden es mit jeder Tötung mehr
Fraglich ob anderes gilt weil sie Staat sind

Auch IS oder Al Quaida beanspruchen
Bestimmte Gebiete als Terrotorium
Nennen sich sogar als IS nominell Staat

Die USA handeln mit der Tötung der dort
Kommandeure durch Drohnen oder Dritte
Auch völkerrechtlich illegitim

Die Tötung von nicht an der Schlacht
Konkret beteiligten ist verboten
Eine Legitimation ist nicht ersichtlich

Der selbst erklärte Krieg gegen den Terror
Legitimiert nicht sonst illegales Verhalten
Er zeigt nur die Organisation des Terrors

Es gibt keine Legitimation zu Töten
Außer wir handeln in Notwehr
Uns oder andere zu verteidigen

Es gibt Gläubige die nun behaupten
Die USA töteten Muslime auch zur
Verteidigung des Abendlandes

Fraglich ob dessen Bedrohung als
Nur geglaubter Wert eine Tötung
Anderer aus Notwehr rechtfertigte

Es ist nicht ersichtlich inwiefern das Opfer
Die Kultur des Abendlandes gefährdete
Eine abstrakte Gefahr genügt nicht

Auch kann der über Jahrhunderte gewandelte
Aberglaube nicht genügen eine Tötung
Als notwendig zu rechtfertigen ohne Terror

Es sind keine weiteren Rechtfertigungen
Für die gezielte Tötung Dritter ersichtlich
Auch der erklärte Krieg genügt dazu nicht

Außer im eben Kriegsgeschehen bleibt jede
Tötung verboten und ist logisch Terror
Die nur durch höhere Zwecke legitimierbar ist

Solche könnten Freiheit und Rechtsstaat
Gegen den Terror des Islam in seinem
Alten Aberglauben sein so er bedrohte

Fraglich wäre ob der Terror islamischem Recht
Oder seinem nur Mißbrauch innewohnt
Der unser Rechtsempfinden bedroht

Mehr als fremdes Rechtsempfinden ist
Als Grund des Eingreifens nicht ersichtlich
Zumal wir es andernorts tolerieren

Womit ein Eingreifen gegen die Auslegung
Mittelalterlich dogmatisch religiöser Schriften
Als gültiges Recht nicht legitimierbar wäre

Es findet sich also keine Legitimation für die
Tötungen der USA durch Drohnen
Das Handeln bleibt logisch rechtswidrig

Trotz intensiver Suche bleiben diese
Also ein Terrorstaat wie ihre Gegner
Einzig mit anderem Recht in den USA

Dort aus der Zeit der Befreiung wie
Der damals fortschrittlichen Aufklärung
Geltende Verfassung ist rechtsstaatlich

Die Verteidigung der von dort einmal
Ausgehenden Menschenrechte könnte
Einen moralischen Anspruch erklären

Zumindest berufen sich die USA gern
Auf diese eben freiheitlichen Wurzeln
Die gegen relligiöse Fanatiker kämpfen

Eine Bedrohung dieser freiheitlichen Ordnung
Könnte eine kriegerische Verteidigung
Falls Notwehr vorliegt eventuell rechtfertigen

Islamischer Staat wie Al Quaida vertreten ein
Unfreies Menschenbild der Islamisten das
Frauen unterdrückt wie Ungläubige

Falls IS und Al Quaida die Freiheit bedrohen
Wie sie die Verfassung der USA garantiert
Könnte dies eine Notwehrlage sein

Die Bedrohung durch den Terror ist hier
Nach aller Erfahrung wohl gegeben
Fraglich ob eine Bedrohung ein Angriff ist

Ein Angriff ist die drohende Verletzung
Rechtlich geschützter Güter womit wir
Diesen als gegeben subsumieren können

Fraglich aber bliebe auch hier wieder die
Gegenwärtigkeit und ob ein Angriff also
Unmittelbar bevorstand wofür Beweise fehlen

Bevor sich die Verse nun in hohler wenn auch
Präziser Jurispudenz verlieren sei an die
Hinterfragte Moral erinnert die gelten soll

Ein Handeln ist nach Kant nur moralisch falls
Es zu jeder Zeit an jedem Ort für jeden gilt
Dem kategorischen Imperativ entspricht

Diese höhere sittliche Maßstab über allen
Gesetzen wird nötig wenn das staatliche Handeln
Sich nicht aus Normen begründen lässt

Auch hier bleibt schemenhaft nur wie die
Immer unwiderrufliche Tötung legitimiert
Je werden könnte außer zur Rettung

Dem strengen kategorischen Maßstab
Könnte dies kaum je genügen so das
Die Tötung weder noch legitim wäre

Wer illegitim tötet ist ein Terrorist
Wie jene die er zu bekämpfen vorgibt
Dagegen laut werden wäre nötig

Fraglich wem es nutzt und ob hier nicht
Schlicht das Recht des Stärkeren gilt
Der seinen Terror nach Lust legitim nennt

Die USA sind also ein Terrorstaat
Aus eigener Definition legitim handelnd
Qua Supermachtstatus unberührbar

Es gibt zum Töten keine Moral
Wer die Macht hat braucht sie auch nicht
Tut es einfach nur sollten wir es so nennen
© jens tuengerthal 22.7.15

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen