Dienstag, 7. Juli 2015

Mehrwortlust

Machen Worte allein Lust oder nie nur
Stehen sie als Brücken unserer Natur
Im Dienst der Lust sind sie es schon

Beschreiben wie fordernd meine Zunge
Zwischen ihre Lippen hier wie dort drängt
Um lustvoll zu spielen wo alles beginnt

Beginnt die Lust mit Worten oder doch
Nur in Gedanken die von Hormonen wie
Trieben formal gesteuert schlicht funktionieren

Die Worte formende Zunge spielt dabei so mit
Wie tiefer liegender Schwanz und fraglich nur
Was letztlich den Weg dazu steuert miteinander

Mit der Zunge Wirbel für Wirbel ihren Rücken hinab
Küssen bis er sich teilt um die dort Teilung voller
Lust tiefer zu durchwandern ist ein Spiel wohl

Die Verzögerung der Lust steigert wie alles was
Wir nicht haben und nur berührungslos erträumen
Was vor uns liegt verliert allein dadurch an Reiz

Die Lust ist dann nur Ware die am Markt von
Angebot und Nachfrage teuer gehandelt wird
Dabei geht es nicht mehr um ihren Wert

Es zählt was wer dafür zu zahlen bereit ist
Nicht materiell primär das gilt als verpönt
Wäre Prostitution warum wir ihr Liebe umhängen

Wenige nur lieben sich aus Liebe und viel mehr
Machen es nach Angebot und Nachfrage noch
Miteinander ohne es sich einzugestehen

Die Worte der Lust huldigen dieser allein
Nur tritt sie nie als solche allein auf sondern
Gepaart mit Gefühl getarnt als Ziel

Wer sich in Worten berührt und wen
Zwischenzeilig Schönes auch erregt
Der spürt sich auch wortlos

Fingerspitzen die Venushügel hinauf
In ihm folgende Täler fordernd wie
Wissend wo wandern sind Lust genug

Dem Tau in den Tälern trinken wie aus
Quellen künftiger Lust ist immer mehr
Genuß im Akt zusammen als für sich

Kommt es auf das Wie der Berührung
Jener Nervenenden an oder ist Frau
Immer als ganzes errogen nicht punktuell

Selten kommt in aller Vielfalt an wer Frau
Auf einen Punkt nur reduziert auch wenn
Wohl manche dies selbst lieber tun

Umgekehrt ist männliche Phantasie in der
Sinnlichkeit größer als in physischer Realität
Wir haben nur zwei erogene Zonen

Den Schwanz und den Geist wo vorhanden
Während die Lust der Frauen sich an allen
Orten erstaunlich manchmal finden kann

Wo sich Geist und Körper berühren erregt
Das Verständnis füreinander schon mehr
Als bloße Berührungen es je können

Dennoch bleibt das sich Reiben
Der Geschlechter aneinander ineinander
Verschlungen wie eindringlich der Kern

Die Mitte um die alles kreist ist aber
Wenig wenn sie nur bleibt als Akt der
Reibung die nichts als Wärme produziert

Sich kommend küssen wollen innig züngig
Verschlungen ist dabei soviel mehr als je
Der schlichte Akt am Ende war

Vielleicht ist der Zauber der Lust nur
Ihre Teilung mehr als alle Wege dazu
Manche onanieren nur gemeinsam

Mittig geteilt um ganz zu werden im
Akt mit dem Natur auch zeigt zeugt
Von Halbheit die erst einig ganz wird

Weiß nicht ob Worte allein genügen
Zu erfühlen wie nah zwei sich sein
Können wo sie es wagen da zu sein

Mehr Lust aus Worten finden heißt
Meißt sie aus dem Ungesagten mehr
Noch wortlos zu erspüren

Ohne zu fragen ob dies logisch oder
Doch aus dem Gefühl folgt ist es nur
Produkt einer natürlichen Reaktion

Lust wo sie einander berührt ist Natur
Natur wenn sie funktioniert ist aber
Immer logisch weil eben natürlich

Dies auch wo wir sie nicht verstehen
Weil es ihr Wesen im neuronalen Netz
Ganz einfach ist zu funktionieren

Ob diese Betrachtung nun typisch nur
Männlich reduziert ist und das Gefühl
Nie vollständig erfasst weiß ich nicht

Vermutlich sind Männer und Frauen
Sich ähnlicher als sie sich unterscheiden
Selten nur wagen wir diese Nähe zu leben

Aus der Rolle fallen um der Lust
Dem Wesen nach nachzugeben
Wäre ein Schritt wohl dazu

Ob er unserem Gefühl entspricht
Ist unklar wie wie sehr dieses auch
In der Lust durch Rollen bestimmt ist

Mehr Lust wagen und weniger sich
Voreinander wie vor dem verlieren
Fürchten könnte helfen anzukommen

Wo sie meine Fingerspitzen nun spürt
Wie sie zwischen allen Versen sie
Lieber berühren wollen spüren wir uns

Was ankommt und was sich verliert
Kann sich in Worten schon zeigen
Manchmal merken wir es erst berührt

Leichter ist es sich in Worten zu verlieren
Schwerer real voneinander noch zu lassen
Ein Wunder wo es sich versteht

Auch wo es keine Wunder logisch gibt
Zeugt es von Respekt vor dem Gefühl
Sich zu lieben als sei es eines

Was nicht ist wird damit nicht sein
Aber vielleicht sind wir dafür mit dem
Was ist glücklicher auch im nur Traum

Lust aufeinander theoretisch finden ist
Nichts als Unsinn auch wenn wer dies
Liest und etwas spürt sich genug versteht

So streicheln diese Worte zärtlich ihren
Geist durch die Nacht sich näher längst
Als nur Worte logisch beschreiben
© jens tuengerthal 7.7.15

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