Dienstag, 31. Oktober 2023

Literareisen

Literareisen

Heute bekam ich eine Nachricht
Aus einer Bibliothek in Stanford
Nachdem mich Montag noch eine
Der gleichen Absenderin aus Paris
Mitten in Pigalle erreichte von der
Mäusefalle lachend berichtete
Die sie mit den Kindern besuchte
Was die ferne Welt vertraut nah
Wie zugleich absurd fern macht

Teils kenne ich die Orte dann wieder
Sind sie unbekannt weit entfernt wie
Eine andere Welt für mich die aber
Nachrichten schlicht überwinden
Als gäbe es keine Distanzen mehr
Was meiner Haltung zum Raum
Den ich nicht überwinden muss
Um irgendwo zu sein entspricht

Denke an das wunderbare Buch
Reise um meinen Garten von
Alphonse Karr in dem er seinem
Freund der auf Weltreise ist um
Abenteuer zu erleben Briefe
Schreibt während er dafür in
Seinem Garten bleibt aber dem
Freund beschreibt welche Welten
Sich ihm dort auftun wie was für
Abenteuer Tiere und Pflanzen im
Grund seines Garten erleben
Wozu er nirgends hin muss
Sondern nur beobachtet was vor
Seiner Tür im Garten passiert
Genau hinschaut was da ist

Wie jene Forscherin die aus der
Provinz dann Paris bis Kalifornien
Nachrichten schrieb auch immer
Auf der Suche nach Wissen in
Wichtigen Bibliotheken forscht
Sogar wo nötig im Kriegsgebiet mal
Sich der Spurensuche hingibt eine
Abenteurerin des Wissen wohl ist
Antworte ich aus meiner kleinen
Bibliothek oder noch kleineren
Küche ihr in die Ferne die so
Eine geteilte Nähe schafft weil
Worte über dem Raum stehen

Manche müssen durch die Welt
Reisen etwas zu erfahren was
Vielleicht ganz nahe liegt doch
Zeit und den Blick für Details
In der nächsten Nähe forderte
Die kaum hat wer unterwegs ist
Was Anstrengung genug schon
Jedenfalls so sehr beschäftigt
Das Ruhe eher fernliegt wie
Zeit für Kleinigkeiten zu finden
Die ich zwischen Zeilen suche

So wird die Forscherin sicher
Gute Gründe haben diese so
Fern im Westen gelegene Bibliothek
Aufsuchen zu müssen Quellen
Für ihre Forschung zu finden
Was bin ich froh in meiner so
Naheliegenden kleinen verstaubten
Bibliothek bleiben zu können um
Über das Leben nachzudenken
Statt dazu irgendwo hin zu müssen
Denke an Alphonse Karr wie seine
Reise um seinen Garten die ich zur
Jahresreise durch meine Bibliothek
Mache wo mich wieder Dickens
Leinengebundene Erzählungen
Zur Weihnachtszeit anlächeln wie
Karr am Diwan weiter griffbereit steht
Für einige Seiten gelegentlich wenn
Die unruhige Welt im Großen die
Sehnsucht nach der Schönheit im
Detail wachsen noch lässt

jens tuengerthal 31.10.23

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