Liebesalltag
Wie wichtig ist der Alltag für die Liebe
Soll sie immer etwas Besonderes sein
Oder muss sie alltäglich auch werden
Um weiter gelebt werden zu können
Manche lieben es immer extraordinär
Wollen den großen Zauber jeden Tag
Sind folglich meist bald frustriert dann
Weil ganz normal nicht so funktioniert
Andere freuen sich am kleinen Glück
Mehr als am großen Wunder wenn es
Nur glücklich macht und Kontinuität hat
Statt stetem Wechsel wie sonst üblich
Frage mich wo ich zwischen diesen Polen
Liebe oder es lieber inmitten wenn tue
Nicht zu übertrieben aber auch keinesfalls
Nur durchschnittlich oder täusch ich mich
Mit auch ausgeprägter Wertherneigung
Großen Gefühlen und viel Leidenschaft
Mag ich es auch mal mit viel mehr noch
Als ich täglich ertragen kann oder gut tut
Doch am glücklichsten war ich immer noch
Ohne Aufregung friedlich mit genug Lust
Dass nicht alles bald einschlief aber ohne
Zu große Extreme dabei um frei zu bleiben
Wo nichts kommt was geistig anspornt
Vergehe ich vor Langeweile bald doch
Wenn immer Action und Aufregung ist
Verliere ich mich darin dann völlig hilflos
So bin ich wohl ein mittelmäßiger Liebhaber
Oder ein Liebhaber des Mittelmäßigen um
Noch Raum daneben für mich zu haben
Wenn die Welt der Worte sich Raum sucht
Die Liebe mag mein ein und alles sicher sein
Aber es gibt auch noch anderes was ich will
Um glücklich zu sein warum das stete Drama
Den Dichter so lähmt wie auch inspiriert
Vielleicht ist mein Kopf zu eng für all die vielen
Gedanken Worte und Gefühle darin warum ich
Manchmal in der Liebe auch ein Autist werde
Sogar wenn alles vielleicht stimmen könnte
Dafür gebe ich mich ganz auf wenn der Traum
Nach Erfüllung aus mir schreit bin also paradox
Um so mehr desto ferner das erträumte Ziel ist
Was sich schnell in Extremen dann auch verliert
Weiß nicht ob das normal ist und es anderen auch
So geht ist auch völlig egal solange ich noch weiß
Was mir gut tut und mich lieber von den Extremen
Künftig fernhalte statt mich wieder zu verlieren
Was glücklich macht ist gut lehrte uns Epikur
Vor über 2500 Jahren in Griechenland daran
Hat sich nichts geändert und dabei war er
Auch der Meinung meidet alle Extreme
Wer sich der großen Liebe ganz hingibt
Verliert sich auch ganz schnell völlig im
Traum ohne Alltag und erwacht ohne etwas
Weil nichts bleiben kann von Illusionen
Die sich im Alltag bewähren und gut tun
Sind auch für ein Leben immer geeignet
Auch wenn die große Verliebtheit fehlt
Bleibt was glücklich macht eher noch
Ob dies zur ollen Bauernregel wird die
Lieber den Spatz in der Hand hält als
Die Taube auf dem Dach fragt sich nur
Wer nicht verstand was Glück so ist
Geteilter Alltag mit gemeinsamen Plänen
Taugt mehr als stete Beschwörung der
Großen Liebe die zur Hohlformel wird
Es kommt auf das kleine Glück eher an
Aber das mag jeder für sich so sehen
Oder leben wie es ihm entspricht nur
Sollten beide sich darüber einig sein
Was Glück für sie eigentlich noch ist
jens tuengerthal 14.11.2016
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