Präsidiales
Bei einem feinen heißen Tee
Über jüngste politische Wege
Nachdenken gibt Gelassenheit
Die einigen offensichtlich fehlt
Im März erst ist die Bundesversammlung
Die dann den Bundespräsidenten wählt
Der nun von der Großen Koalition vorab
Als sicherer Kandidat gekürt noch wurde
Steinmeier der oberste Diplomat soll es
Als belohnender Abschluss nun werden
Wie Gabriel schon zu früh vorschlug
Damit der beliebteste Politiker im Land
Es empört sich jetzt nur der rechte wie
Der linke Rand ein wenig lautstark noch
Was in breiter medialer Zustimmung eher
Untergeht und ohnehin relativ egal ist
Die einen seiner Äußerungen zu Trump
Wegen den er einen Hassprediger nannte
Was wenig wiegt gegen dessen Aussagen
Über die deutsche Kanzlerin im Wahlkampf
So gesehen ist es eine kluge Wahl von ihr
Dem einmal undiplomatischen Diplomaten
Als ihren Kandidaten zu küren auch wenn
Dieser ein SPD Parteibuch noch hatte
Er hat in einen polarisierenden bis zum
Exzess populistischen Wahlkampf in den
USA tuennng bezogen was nicht weise
Wohl war aber mehrheitsfähig hier ist
Wer es ängstlich auslegt könnte meinen
Die Ernennung zum zwar bald obersten
Repräsentanten nehme ihn aus der sonst
Schusslinie im politischen Alltag heraus
Trotz aller repräsentativen Bedeutung wie
Der formellen Stellung als Staatsoberhaupt
Hat der Bundespräsident politisch keinerlei
Macht und wer Außenminister wird ist unklar
So ist die verdiente hohe Ehre für den Diplomaten
Zugleich seine faktische politische Entmachtung
Was dem Verhältnis zu Trump zugute wohl kommt
Nach Innen hört die Kanzlerin aber auf ihr Volk
Was manche schon als Niederlage beschreien
Ist politisch ein sehr kluger Schachzug auch
Wenn noch unklar ist wer ihr nun als Minister
Vom Koalitionspartner präsentiert werden wird
Steinmeier der aus dem politischen Betrieb kommt
Seit Jahren als Diplomat erfolgreich auch war kennt
Das politische Geschäft und stellt kein Risiko mehr dar
Die Stärkung des Partners nutzt letztlich auch ihr
Gegen Steinmeier kann vernünftig kaum einer im Amt
Des nur obersten Repräsentanten sachlich etwas sagen
Es passt zu ihm und erregt keine große Aufregung mehr
Auch wenn nun nach Leichen im Keller gesucht wird
Wieder einen gegen das Volk durchsetzen wollen
Wie bei der ersten Kandidatur Gaucks passt nicht
In eine Zeit des aufgeregten Populismus noch dazu
Im Wahljahr wo sie einen beliebten Gegner verliert
Gabriel hat scheinbar einen Sieg errungen damit
Doch verliert er den beliebtesten Mann im Kabinett
Der Nachfolger wird es schwerer haben logisch
Er muss es selbst tun oder Konkurrenz stärken
Schwach an dem Vorschlag ist von Anfang an
Dass die SPD wieder keine Frau vorschlägt
Sich ihres zugkräftigsten Pferdes künftig beraubt
Ist doch der Präsident zur Neutralität verpflichtet
Der erfahrene Politiker wird den Job sicher meistern
Stellt kein Risiko und keine Provokation für wen dar
Trump wird was war schlicht übergehen können nun
Seine Gegner dafür können sich klammheimlich freuen
Dieser Bundespräsident ist ein in manchem doch
Sonderbares Amt noch dass nach den Erfahrungen
In der Weimarer Republik allem politischen Kampf
Als schlichter Grüßaugust völlig entzogen wurde
Zugleich ist es das Amt mit höchsten Ehren noch
Der im Inneren beliebteste oft weil auch über dem
Polarisierenden politischen Kampf schon stehend
Prüft zwar alle Gesetzesvorhaben mehr aber nicht
Ist es in Zeiten der Unruhe aber auch eine kluge
Wahl den bewährten Diplomaten auf das Gleis
Des nur Repräsentanten ehrenhalber zu schicken
Oder schwächt es die SPD noch weiter wieder
Wie sich dieser Bundespräsident bis zur Wahl
Im September auswirken wird ist noch nicht
Klar abzusehen aber vermutlich bleibt er nur
Höflich diplomatisch und erfüllt sein Amt
Wer denkt Gabriel habe nun triumphiert
Der Kanzlerin eine Niederlage zugefügt
Täuscht sich vermutlich in Merkel die sich
Immer lieber Zeit lässt mit ihrer Reaktion
Allein der Preis den Gabriel mit dem Verlust
Steinmeiers ans überparteiliche Amt im bald
Wahlkampf erfährt stärkt Merkel viel mehr als
Der Dicke von seiner Dreistigkeit profitiert
Einzig Merkels wieder Zögern werden ihre
Gegner als Schwäche auslegen auch wenn
Alles nach einem langfristigen Sieg aussieht
Doch wiederholt das nur ihre immer Taktik
Somit scheint es am Ende als hätten alle
Bei dieser Auswahl des völlig unpolitischen
Repräsentanten irgendwie gewonnen auch
Der Mehrheit des Volkes wird es gefallen
Sind doch die Deutschen in ihrer Mehrheit
Mehr an Konsens interessiert als an langem
Politischen Streit mit parteiischer Polarisierung
Der Schock aus den USA beschleunigte es
Trinke meinen Tee und denke mir es war
Gut diesen dabei zu trinken um was ist
Einfach gelassen nun zu bewerten statt
Sich in übliche Aufregung zu stürzen
Nun werden wieder die laut die eine
Volkswahl fordern wobei sich fragt wie
Der Aufwand mit der Funktion dann noch
Irgend gerechtfertigt werden könnte
Auch würde dann der Bundespräsident
Im Wahlkampf um das Amt doch in die
Auch parteiisch populistische Stimmung
Hereingezogen wäre nicht mehr für alle
Das Amt ist im Grundgesetz so angelegt
Dass es genau nicht direkt gewählt wird
Sondern von einer Versammlung in der
Die Parteien das Heft in der Hand halten
Wenn sich diese die eine Koalition bilden
Auf einen Repräsentanten einigen können
Ist das soweit in Ordnung und bedarf keiner
Weiteren Aufregung mehr im Land ist erledigt
Kann ich also weiter in Ruhe Tee trinken
Dafür mich mit sonstigem ganz präsidial
Gelassen beschäftigen wie dem mal wieder
Drohenden Pilotenstreik bei der Lufthansa
Alle Jahre wieder wollen auch die schon
Mehr als gut bezahlten Piloten noch mehr
Wofür immer weniger Verständnis haben
Am Ende bleibt es nur ein Pokerspiel
Beide Seiten geben dann etwas nach
Um einen Kompromiss mit der Wahrung
Des Gesichts noch zu erreichen dafür
Wird Lufthansa Passagiere verlieren
Wem das nutzt und wer am Ende dafür
Bezahlt ahnen wir doch hält sich das
Mitleid wie die Betroffenheit in Grenzen
Sollen sie sich halt ein wenig streiten
Ähnlich scheint die eigentlich wichtige Frage
Die Europas Außenminister gerade diskutieren
Ob die Türkei wie sie gerade ist noch eine
Chance auf Mitgliedschaft haben sollte
Natürlich hat Erdogans tendenziell islamistische
Türkei und seine Form der Herrschaft nichts in
Einer demokratischen EU verloren doch geht es
Um mehr als diesen zeitweisen Präsidenten dort
Grundsätzlich wäre es wünschenswert wenn sich
Die Türkei dem europäischen Regiment auch der
Menschenrechte unterwerfen würde und damit Teil
Der großen rechtsstaatlichen Gemeinschaft wäre
Sofern die Aussicht auf Mitgliedschaft irgendeine
Pädagogische Wirkung auf die Türkei hätte sollte
Gerade jetzt dringend weiter verhandelt werden
Auch will keiner neuen Streit um Flüchtlinge
In der Bundesrepublik wäre eine neue Flut
Gerade im Wahljahr äußerst unerwünscht
Wo es gerade erst mühsam geordnet wurde
Nur die lästigen Populisten unnötig stärkte
Darum tönt der österreichische Außenminister
Ein wenig lauter wie es sein Volk wohl wünscht
Was nicht viel ändern wird und solange wird dann
Höflich der Kandidatenstatus aufrecht erhalten
Wenn Syrien befriedet ist und in der Türkei kein
Neuer Bürgerkrieg droht wird sich die Sache
Mit der Türkei unter Erdogan in der EU bald
Durch diese von alleine erledigen wohl
Einzig die Frage ob Europa sich dann eine
Auf Expansion drängende osmanische Türkei
Als südlichen Nachbarn wünscht bleibt fraglich
Solange es unklar ist wird eben weiter verhandelt
Manchmal ist noch keine Entscheidung doch
Die beste Wahl um die Dinge sich auch so
Entwickeln zu lassen wie es am besten passt
Lass sie uneinig verhandeln das ist gut so
Wenn in unsicherer Lage nichts passiert
Ist das meist besser als unter Druck dann
Eine vorschnelle Entscheidung zu treffen
Bleiben wir bei der Türkei also gelassen
So zeigt es sich am Ende des Tages
Der uns in der bald Dunkelheit dafür
Den Supermond offenbart wieder es ist
Am besten gelassen seinen Tee zu trinken
jens tuengerthal 14.10.2016
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