Donnerstag, 24. November 2016
Cup of Tea 031
Rutschpartie
Der gerade noch blaue Himmel über Berlin
Zeigt den Herbst von seiner schönsten Seite
Bei einer heißen Tasse Earl Grey sind auch
Die sinkenden Temperaturen relativ egal
Die Plätze sind wieder vom Laub gefegt
Alle Bäume weitgehend kahl der Himmel
Zeigt sich aufgeräumt nur vergessen sollten
Wir lieber nicht wie glatt es nun werden kann
Die Dinge also lieber in Ruhe angehen um
Nicht ins Rutschen zu kommen empfiehlt
Sich ohnehin immer mehr als Hektik die meist
Nur kopflos macht im rasenden Irrsinn noch
Politisch scheint gerade wieder einiges doch
Irgendwie ins rutschen zu kommen bei der
Alten Tante SPD die von Rent a Sozi ablenkt
Indem sich ein Schulz für Berlin präsentiert
Ob dieser vermutete Schnellschuss der beiden
Freunde Gabriel und Schulz nicht doch nach
Hinten losgeht ist noch die große Frage denn
Beide sind nicht wirklich eine echte Wahl jetzt
Kommt Schulz nun um Außenminister zu werden
Im Kabinett auf Abruf wäre er auch designierter
Spitzenkandidat wenn Sigmar lieber noch nicht will
Was klüger wäre gegen Mutti wohl derzeit auch
Doch warum sollte einer für ein halbes Jahr nur
Minister mit unsicherer Zukunft werden wenn in
Brüssel höhere Spesen steuerfrei lockten als dann
Nachfolger von Oettinger vielleicht sogar noch
Er verlöre zwar bald turnusmmäßig auch die
Präsidentschaft des Parlaments und damit an
Bedeutung aber dafür Sicherheit aufgeben bei
Noch völlig ungewisser Zukunft wirkt seltsam
Mit Schulz als Zugpferd muss Gabriel nicht
Die erneute noch krachendere Niederlage
Selbst öffentlich vertreten sondern könnte sich
Auf das nächste mal in Ruhe vorbereiten
Für Gabriel wäre das wünschenswert doch
Wer sonst will jetzt einen Außenminister der
Gerade den hysterischen Sultan provozierte
Der Türkei die Tür vor der Nase zuschlug
Wem nutzt eine Aufkündigung des Paktes
Der den Strom der Flüchtlinge unterbrach
Ein Jahr vor der Wahl falls sich ein Schulz
Wirklich als Außenminister nun bewirbt
Weder der Demokratie noch der SPD käme
Eine solche Positionierung zugute da sie
Auch damit keine AfD Wähler zurückgewinnt
Wenn sie das Problem faktisch verschlimmerte
Der Anteil der Züge mit Flüchtlingen noch immer
Bejubelnden Menschen hat stark abgenommen
Umgekehrt stieg die Anzahl derer die Sorge haben
Zu kurz zu kommen weiter da braucht es Antworten
Ob ein Schulz und ein Gabriel als Duo dafür nun
Die richtige Perspektive bieten scheint fraglich
Eher scheint ein Boris Palmer den Grünen die
Regierungsbeteiligung in der FAZ zu eröffnen
Darüber wird der linke Flügel der Grünen nun
Wieder rituell schimpfen und ihn wie er selbst
Voraussagt einen Rassisten schimpfen der
Tatsächlich die Gesellschaft nur einen will
Es nützt keine noch so gutmenschliche
Abgrenzung gegenüber den bösen Rechten
Solange diese Sorgen und Ängste zu vieler
Treffen stärkt Verschweigen sie nur weiter
Wir schaffen das war wohl richtig aber nun
Braucht es ein aber wir sehen wie schwer
Es für viele ist und eine Würdigung echter
Probleme zur Stärkung der Demokratie
Wer nun weiter die Probleme statistisch
Totschweigt stärkt damit AfD und Pegida
Die Angst kann den Menschen nur nehmen
Wer den Dialog sucht und sie akzeptiert
Alle die Sorgen und Ängste der Menschen
Für dumm oder egoistische Rentenangst
Radikaler Wutbürger halten haben keine
Chance Probleme demokratisch zu lösen
Die Stigmatisierung Palmers der ausspricht
Was viele denken und nah an den Menschen
In seiner Stadt schreibt zeigt nur wie wenig
Die linke Seite noch einen Diskurs sucht
Es ist das alte ideologische Problem zwischen
Denen mit den guten Absichten und jenen die
Es praktisch umsetzen müssen und sich dazu
Mit anderen Ansichten beschäftigen müssen
In Hamburg wehrten sich reiche Bürger gegen
Eine Containersiedlung für Asylbewerber direkt
In ihrer Nachbarschaft in Blankenese was alle
Grünen mit Innenstadtwohnungen sehr empörte
Der Grad der Empörung hängt immer auch
An den Umständen in denen wir zufällig leben
Unser Milieu macht viel unserer Überzeugungen
Dabei über den Schatten springen ist nötig
Wer profitiert von welcher Empörung nun noch
Wohin führt sie das bereits gespaltene Land
Warum ist Verständnis nun wichtiger als Empörung
Was erreicht die weitere Radikalisierung sicher
Über die Folgen der eigenen Meinung nachdenken
Den Konsens weiter suchen statt zu polarisieren
Zeigt mehr Größe in Zeiten politischer Krisen wohl
Als stingente Konsequenz der Überzeugungen
Natürlich ist Pegida peinlich und schadet Sachsen
Aber die Empörung über das Verhalten einiger
Junger Muslime in Deutschland ist auch berechtigt
Wie soll es nun mit allen sinnvoll weitergehen
Naiv ist wer meint völlig verschiedene Sozialisation
Wie komplett sich fremde Kulturen ließen sich mit
Nur gutem Willen einfach bunt zusammenfügen
Dabei kracht es und fraglich ist dann was bleibt
Damit sich weder die Radikalen von links noch
Jene von rechts durchsetzen braucht es wieder
Mehr Verständnis füreinander statt weiterer nur
Polarisierung und ritueller Beschimpfung dabei
Die Antifa ist so wenig eine Kraft des Friedens
Wie es Pegida je sein wird doch warum es sich
Lohnt in der Mitte zu stehen wird nur im Dialog
Wieder denen am Rande auch deutlich werden
Auf sehr rutschigem Parkett bewegt sich gerade
Auch die noch Große Koalition bei ihren Beratungen
Zur Rentenfrage die sich vermutlich wieder um die
Ehrlichen Antworten drücken wird die es bräuchte
Die Rente ist mit einer nachhaltigen Entwicklung
Der Bevölkerung nicht finanzierbar es muss nun
Das ganze System dringend umgebaut werden
Damit nicht der ganze Staat daran pleite geht
Keine Finanzierung von irgendwas noch im Modell
Des Generationenvertrages sondern vielmehr eine
Am Kapitalmarkt nachhaltig finanzierte Form die den
Staat als Träger und Kapitalgeber sicher hat
Dies zu überbrücken kann nun generell das Alter
Für die Rente hochgesetzt oder lieber gleich
Ganz ehrlich gerechnet und geredet werden
Was schneller zu Ergebnissen noch führte
Ob ein Kabinett aus CDU FDP und Grünen dies
Nach der Wahl eher schafft als vorgestrige SPD
Die den Kohlepfennig so verteidigt wie viele andere
Eigentlich unsoziale Regelungen der Verzögerung
Aber auch die CDU ist Weltmeister der Verschleppung
Des von ihrem Ahnherren Adenauer verbrochenen
Logisch unsolidarischen Rentenmodells das längst zu
Immer mehr Armut unter ihren Stammwählernn führt
Es braucht also Mut und viel Bewegung was nun
Nicht gerade zu Merkels bisher hervorragenden
Tugenden gehörte fraglich ist jedoch wem sonst
Eine solche Reform noch zuzutrauen wäre
Es ist nicht alles gut aber in Ruhe darüber noch
Bei einer Tasse Tee nachdenken macht es gleich
Weniger schlimm machen wir also lieber langsam
Damit keiner im Herbst ins Rutschen kommt
jens tuengerthal 24.11.2016
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