Dienstag, 1. November 2016

Cup of Tea 008

Novermberregen

Bei einer Tasse Tee hinaus in den
Novemberregen schauen macht
Auch diesen zart schön wie er so
In Streifen von oben über uns kommt

Ist es der Tee oder der Blickwinkel eher
Fragt sich wer infrage stellt doch wozu
Sollte das Angenehme hinterfragt statt
Genossen werden wenn es gut so ist

Während unter mir Bachs Cellosonaten
Passend strichweise erklingen scheint
Der Himmel über Berlin weniger grau
Im Wohlklang längst uralter Harmonien

Sicher würde Fensterputzen es heller
In dieser Hinterhofwohnung machen
Doch kommt es auf das mehr an oder
Genügt helle Freude an dem was ist

Nebenbei überführt die New York Times
Trump erwartungsgemäß neuer Steuertricks
Sorgt so nach Hillarys nervigen Mails wieder
Für mehr Gerechtigkeit im Wahlkampf

Sorgte wäre eigentlich richtig denn die
Wahl ist mit der Witzfigur Trump längst
So gut wie entschieden und nur Narren
Glauben dem verlogenen Sexisten etwas

Doch wäre Hillarys Weg ohne Leiden nicht
Des hohen Amtes würdig gewesen und so
Gibt es bis Sonntag noch einige unwichtige
Neuigkeiten von großmäuliger Supermacht

Warum aber Leser und Zuschauer weltweit
Leiden müssen um diese Prüfung der ersten
Frau in dem ovalen Büro zu beobachten fragt
Sich ein unbeteiligter Zuschauer immer mehr

Beschloss darum diesen Wahlkampf als eine
Riesige Muppet-Show zu betrachten der aber
Offenbart es gibt auch in den USA viele Idioten
Wie hier vor allem um Dresden gehäuft noch

So gesehen ist das täglich neue Theater doch
Irgendwie amüsant mit noch Hoffnung auf einen
Friedlichen Ausgang nach dem auch die beiden
Hillary und Donald wieder Freunde sein werden

So wie sie es vorher waren und wie zwischen
Zwei Familien so schnell nichts kommt außer
Für die doch zu durchsichtige Show der Wahl
Wird nach außen hin ein wenig noch gespielt

Wer kann ernsthaft diese Witzfigur sich als
Präsident vorstellen der bisher einzig beim
Scheffeln von Geld und bei Miss-Wahlen
Erfolgreich war wie auch ehelich sichtbar

Die Intelligenz des Schwarms wird wählen
Es gibt manches über Hillary zu meckern
Dafür muss sie nun bis Sonntagnacht leiden
Damit sie strahlend dann wieder aufersteht

Strahlen werden auch deutsche Pop-Fans
Ein Stück Zensurgeschichte endet endlich
Weil sich YouTube und die Gema einigten
Die Amis nun doch Gema-Gebühr bezahlen

Wird das nun mit noch mehr Werbung auf
Die Zuschauer herabgerieselt für die neue
Werbeblocker dann entwickelt werden was
Zumindest besser als irgendeine Zensur ist

Wie fühlten sich Facebookfreunde schlecht
Die Videos ihrer Freunde aus Österreich
Denn das gibt es virtuell unglaublich wirklich
Weil zensiert nicht ansehen durften

Es gab in diesem Land höhere Mächte die
Der Freiheit schnell Grenzen ziehen können
Die uns im Netz so grenzenlos erschien welch
Irrtum wie uns YouTube schnell doch belehrte

Nun sind keine Grenze gefallen aber dafür
Hat ein deutsches Monopol sich nochmal
Gegen amerikanische Marktmacht verteidigt
Dahingestellt ob das der Freiheit echt dient

Den durch die Gema bezahlten Künstlern
Vor allem aber den Produzenten und mehr
Wird eine kleine Arbeitsplatzgarantie so
Solange gegeben bis die Technik weiter ist

Irgendwann werden die Künstler alle merken
Das Netz vermarktet sich am besten selbst
Sie verdienen mehr wenn sie ihre Songs nur
Im Netz verkaufen was nicht lang mehr dauert

Dann braucht es keine Gema und keine Firmen
Die den größeren Teil abschöpfen mehr sondern
Der Klang und die Melodie gelangt direkt vom
Künstler zum Hörer wie in einem Konzert wohl

Daran verdienen dann weniger vor allem werden
Viel weniger Verwalter und Beamte beschäftigt
Aber die etwas tun haben schnell etwas davon
Warten wir einfach noch wenige Jahre bis dahin

Es gibt in Deutschland so einige Monopolverwalter
Die unkontrolliert Milliarden abschöpfen weil es ihre
Meist vom Staat zugeschriebene Aufgabe noch ist
Von der Marktforschung bis zur Gema immer da

Wer die Freiheit liebt wird sie als Feinde sehen
Die er bestenfalls ignoriert und überlistet darum
Ist dieser Sieg auch nur ein bescheiden vorläufiger
Auf der Suche nach der großen Freiheit im Netz

Die Zwangsgebühr an den öffentlichen Rundfunk
Den ich ohne Fernseher nie da nutze wo Kosten
Überhaupt entstehen ist auch so eine Anekdote
Auf ähnlichem Niveau wie der Gema-Terror

Nur weil die beschränkten Narren des AfD sich
Gern auf die Zwangsgebühr einschießen wird
Diese damit nicht besser und gerechter noch
Warum soll ich finanzieren was ich klar ablehne

So ist die Einigung der Gema mit YouTube wohl
Zu begrüßen mit aber negativem Beigeschmack
In dieser zu verwalteten Republik  mit all ihren
Gesetzlichen Kassen und Kassierern überall

Weniger Zensur und mehr Freiheit sind gut
Zum Preise der Fortsetzung der Marktmacht
Der Monopolverwalter scheint es dagegen
Merkwürdig nur der Gegner lässt wieder lachen

Die monopolartigen Strukturen in den USA sind
Andere als bei uns und darum ist es wohl auch
Akzeptabel wenn diese sich gegenseitig etwas
Begrenzen mit Freiheit hat es nichts zu tun

Über Freiheit mehr darum nachzudenken täte
Dem Land und seinen Einwohnern wohl gut
Gerade was diese im Internetzeitalter heißt
Wo Überwachung und Grundrechte kollidieren

Ein unendliches Thema scheint es was nicht
Dazu unbedingt geeignet ist die Laune an einem
Grauen Novembertag abheben zu lassen eher
Im Gegenteil wohl und dennoch so nötig

Sich angesichts der Beschränkungen der
Freiheit bewusst zu machen was zählt hilft
Es zu sein wenn es mal darauf ankommt
Sonst beginnt das Fragen immer erst dann

Beim Tee las ich auch vom 90. Geburtstag
Was wie ein Silvesterwitz klingt ist keiner
Sondern eine feine literarische Erinnerung
Heute wird Günter de Bruyn 90 ein Großer

Die FAZ bringt es fein auf den Punkt wo
Sie über den großen märkischen Autor
Schrieb seid ihr nur laut er ist gründlich
Wie unglaublich liebevoll in allem noch

Betrachtet Unter den Linden in einem
Kleinen feinen Buch Haus für Haus
Um davon zu erzählen wie sie wurden
Weil wir sind was wir immer auch waren

Das gibt dem Tag etwas besonderes
Dem Grau viel Licht in Erinnerung an
Seine Bücher wie etwa als Poesie gut
Eine Geschichte-Erzähler wird 90

Ein Pfeifenraucher der zurück in die Mark
Zog um da zu sein wo er erzählt wie sich
Um das Verlegen der Erzähler  kümmert
Der sich selbst kritisieren auch konnte

Einer der seine Literatur in der DDR als
Zu angepasst und hörig beschrieb später
Weil er im kontrollierten Staat überleben
Auch wollte tat wohl eher verzeihliches

Vom Novembergrau zum 90. Geburtstag
Wie ein Aufbruch zum Licht dachte ich
Vor meinen Büchern stehend was wohl
Werde ich von ihm später noch mal lesen

Dankbar genieße ich das warme Licht
In meiner Küche noch mehr als wenn
Draußen die Sonne strahlend schien
Das Teelicht verschönt mir den Tag

Vielleicht ist das alles wenig zu heute
Doch mit viel Nähe geschrieben als
Aufforderung es sich schön zu machen
Wenn es uns besonders grau erscheint
jens tuengerthal 1.11.2016

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