Geteilte Liebe
Ist Liebe teilbar oder lebt sie nur
Von ihrer Unteilbarkeit als Weg
Zum Glück in der Ausschließlichkeit
Der Einbahnstraße der Monogamie
Zumindest können wir mehrere lieben
Kinder Eltern Frau Geliebte Freunde
Manche auch Auto Bücher Verein alles
Dem wir in inniger Zuneigung verbunden
Denke ich daran wie selig manche gerade
Junge Frauen verkünden “ich liebe es …”
Was dann sehr viel sein kann und zeigt
Wie groß ihr leidenschaftlich Herz noch ist
Oder manche die schon bei der Liebe auf
Den ersten Blick von der großen Liebe reden
Die sie als Glück des Lebens nun fanden bis
In der Umkehrung alles nicht mehr wert ist
Habe glaube ich alle Frauen irgendwie geliebt
Mit denen ich geschlafen habe denke ich so
Frage mich ob das auch für die Huren gilt
Und nicke gerade für sie vor mir irgendwie ja
Doch kam es vor dass ich eine liebte aber
Dennoch mit einer anderen mal schlief
Liebte ich dann die eine nicht solange oder
Beide auf ihre Art immer irgendwie parallel
Einmal auch schlief ich mit dreien was dann
Die Liebe zu der einen etwas strapazierte
Für mich weil drei Frauen zwei zuviel sind
Um Zweisamkeit noch je zu genießen
Dennoch bleibe ich für mich bei obiger These
Jeder der ich so physisch nah kam die drang
Dafür emotional spürbar tief in mich ein bis
Die Gefühle sich wieder verflüchtigten dann
Bin ich nun eher seriell monogam oder doch
Unheilbar polygam weil ich als Erblast meines
Großvaters einfach die Frauen liebe auch wenn
Damit noch nicht klar ist ob Liebe teilbar sein kann
Wenn ich eine liebe und ich kann ja nur von mir
Erstmal reden um zumindest zu wissen wovon
Die Rede ist dann möchte ich sie glücklich machen
Was beim Sex also eigentlich immer doch passte
Sex ist nur schön wo wir auch den anderen damit
Glücklich machen können finde ich und ansonsten
Eher entbehrlich als trotzdem nötig weil dann nur
Frustrierend einseitig ungeteiltes Glück eben
In diesen Fällen macht die Onanie noch immer
Glücklicher als dieser nur sogenannte Sex der als
Bloßer Flüssigkeitsaustausch ohne Leidenschaft
Eine sich steigernde Frustration im Leben wird
Manche sagen ja Sex hat nichts mit Liebe zu tun
Halte ich inzwischen für Blödsinn aus Erfahrung
Zwar kann ich mit einer Frau schlafen die ich nicht
Liebe aber die Erinnerung im Körper bleibt dabei
Wer also Sex mit Liebe kennt kann keinen mehr
Ohne haben ohne dabei daran sich erinnert zu
Fühlen was dann also auch die Liebe wieder
Aufteilt die Monogamie zur Wertschöpfung macht
Wir können dennoch unsere Liebe in bestimmten
Bereichen gut und leicht teilen zumindest solange
Es ohne Leidenschaft ist und auch da können es
Einige sehr gut während es mir eher schwer fällt
Würden wir die Liebe mit Leidenschaft dagegen
Auch so entspannt teilen wie die zu Kindern oder
Freunden gäbe es viel weniger Trennungen infolge
Ob wir glücklicher damit wären ist noch unklar
Von jemandem leidenschaftlich geliebt zu werden
Ist etwas wunderbares und gibt einem das Gefühl
Von erhobener Einmaligkeit was vielleicht auch
Der Schlüssel zur Monogamie sein könnte danach
Als ich einen Sommer mit drei Frauen verbrachte
Die sich untereinander liebten irgendwie wobei
Eine irgendwas wie eine Beziehung mit mir hatte
Bis wir zusammen weg fuhren was alles ändere
Dann hatte wir zu viert Sex was traumhaft klingt
Real aber eher sportlich war vor allem ging das
Zärtlich romantische Element dabei völlig verloren
Zugunsten einer erhöhten Orgasmenfrequenz
Die Liebe zu der einen aber ging unterwegs
Irgendwie verloren ohne dabei durch eine
Zu allen dreien ersetzt zu werden was aber
Auch an meiner Beschränktheit liegen kann
Dennoch habe ich meine Geliebten die ich
Neben meinen Lieben manchmal auch hatte
Immer auch irgendwie geliebt ohne dabei
Präzise sagen zu können was es unterschied
Das Gefühl dabei war relativ ähnlich meist
Sogar mit der Geliebten leidenschaftlicher
Weil diese bekanntlich keine Fehler haben
Der Unterschied lag nur in der Kontinuität
Häufig teilte ich mit Geliebten gerade was ich
Mit der jeweiligen Partnerin nicht teilen konnte
Beide ergänzten sich also eigentlich perfekt
Zu einer großen Liebe wenn es so einfach wäre
Doch macht Geliebte sein so wenig glücklich
Wie Geliebte haben oder Geliebter selbst sein
In manchem an erster in vielem aber auch nur
An zweiter Stelle dabei zu stehen im Leben
Spricht all dies nun doch eher für dauerhafte
Monogamie oder die Legitimation der Polygamie
Damit wir zumindest nicht am schlechten Gewissen
Leiden wenn Leidenschaft unsere Natur auch ist
Michel de Montaigne sprach sich in seinen Essais
Die obwohl über 400 Jahre alt sehr klug und weise
Bis heute noch sind dafür aus beim ehelichen Sex
Eher gemäßigt leidenschaftlich zu sein aus Liebe
Er begründet das relativ sachlich und vernünftig
Wie der stoische Epikuräer es oft pragmatisch tut
Weil zu viel Leidenschaft in der Ehe der Achtung
Voreinander schadete wofür es Geliebte gäbe
Dies gesteht er eigentlich beiden damit zu wie
Es auch in seiner Zeit zumindest im französischen
Adel völlig normal war was auch daran lag dass
Dort die Ehen arrangiert wurden ohne Liebe vorab
Aber davon abgesehen fragt sich ob diese so
Favorisierte Aufteilung der Liebe in eine mit
Leidenschaft und eine mit Dauer nicht etwas
Für sich hat und auch unserer Natur entspricht
Auch in diesen Fällen wäre die Liebe dann
Teilbar doch bevor ich mich hier völlig noch
Verliere zur Ehe und dem Verlust der dabei
Leidenschaft als Folge halte ich lieber inne
Liebe ist also de facto teilbar auch im Bett
Fraglich ist dann nur was der Gewinn ist
Im Verhältnis zum drohenden Verlust wie
Womit wir auf Dauer glücklich sein können
Eine Freundin von mir fragt mich ständig
Um Rat wie sie mit dem Mann umgehen
Soll den sie liebt und begehrt der aber
Wie sie weiß auch einige andere wohl hat
Sie weiß auch dass er nie der sein wird
Mit dem sie eine glückliche Beziehung
Führen kann wie sie es sich träumt
Weil der andere immer Geliebter bleibt
Sie wird eine von vielen immer sein
Was sie unerträglich einerseits findet
Andererseits ihr auch Freiheiten gibt
Und so weiß sie nicht was sie will
Ihn sehen oder lieber nie wieder weil
Es zwar immer schöner Sex war wenn
Er alle paar Monate mal auftaucht aber
Nie das Glück ist von dem sie träumt
Wir haben gefühlte hundertmal darüber
Schon gesprochen und sie ist sich immer
Ganz sicher was sie will und was nicht
Bis er plötzlich auftaucht und sie sehen will
Die geteilte Liebe ein wenig ist doch noch
Mehr als die ungeteilte gar nicht denkt sie
Wobei ich ihr zustimme und ihr einfach rate
Sie soll ihr Glück ganz schlicht bilanzieren
So reden wir jedes mal wenn er auftaucht
Dann weiß sie genau was sie will bis sie
Seine Stimme am Telefon hört und wieder
Nur ihrem Unterleib zum eben Sex folgt
Sie will ihn ungeteilt und nimmt dafür
Lieber den geteilten ab und zu noch als
Nichts mehr zu haben was gut so ist
Solange sie sich nicht dabei belügt
Er wird sich nie ändern so wenig wie sich
Die Konstellation einer Beziehung je ändert
Anderes zu hoffen ist illusionär und macht
Auf Dauer nur immer wieder unglücklich
Wenn die Summe des Glücks der kurzen
Mit ihm geteilten Orgasmen oder was immer
In der Bilanz das Leid aufwiegt sollte sie
Einfach glücklich sein mit dem was ist
Wo es nur ihr Leid vergrößert müsste sie
Etwas ändern um ungeteilt zu lieben wie
Ihr Herz von der geteilten Liebe wieder
Zu befreien es ist eigentlich ganz einfach
Sie stimmt mir immer zu und sagt ja
Bis sie seine Stimme hört und dann ihr
Schoss stärker zieht als die Vernunft
Sie noch irgendwo ungeteilt hält
Vielleicht liest sie es nun und bekommt
Dadurch einen neuen Blick auf sich
Befreit sich aus ihrer Unmündigkeit statt
Egal wie immer unzufrieden doch zu sein
Liebe ist teilbar und vielfältig und wie
Wir sie miteinander leben ist allein eine
Frage aktueller Vereinbarungen oder des
Je Gefühls um das es dabei ja immer geht
Wer behauptet Liebe sei nur einmalig
Er sähe keine andere Menschen mehr
Ist mindestens so geistesgestört wie wir
Schizophrenen anderen es auch sind
jens tuengerthal 19.11.2016
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