Sonntag, 6. November 2016

Cup of Tea 013

Morgentee

Beim ersten Tee am Morgen noch
Sehr früh nach dem Weg durch die
Straßen auf denen sich die letzten
Gäste der Nacht schwankend tummeln

Der Herbst zieht schwadenweise feucht
Nach großem Regen durch die Stadt
Buntes klebt auf Bürgersteigen wo es
Nun zum wieder braun längst zerfällt

Erste gehen schon wenn letzte kommen
Einige haben die Nacht noch vor sich am
Dann Tag den die ihnen begegnen schon
Begonnen und so treffen sich Welten

Ganz früh aufstehen bevor der Morgen
Noch dämmert scheint nach kurzer Nacht
Manchen quälend und verleiht doch Flügel
Zwischen sich verschiebenden Welten

Den ersten Tee trinken statt sich noch an
Traumwelten festzuhalten hat Leichtigkeit
Mehr als viele verschlafene Stunden oft
Weil es die Grenzen des Seins aufhebt

Die Morgenstimmung wenn das noch
Schwarz der Nacht dem blau weicht
Auch wenn es noch grau scheint ist
Wieder wach anders als noch nicht müde

Wo zwischen Tag und Nacht ist der Herbst
In uns zuhause wenn es immer länger auch
Draußen dunkel wird nach was sehnt sich
Der Mensch in unruhigen Zeiten wohl noch

Wo finde ich Halt wenn ich ihn suche als
In vertrauter Umgebung die bei mir eben
Bildungsbürgerlich irgendwie immer war
Dem Inbegriff der studienrätischen Mitte

Was fehlt im Land dem diese fehlt wohin
Wendet sich dann die Mitte warum soll
Die eine oder andere radikale Seite nun
Helfen Gleichgewicht wieder zu finden

Die sächsische Regierung muss sich wieder
Für ihr peinliches Volk verteidigen auch wenn
Sie nicht müde wird zu betonen dies sei doch
Nur eine Minderheit im schönen Sachsen

Wieder in Heidenau wurden drei junge Afghanen
Aus einer Gruppe angepöbelt wie schließlich von
Mindestens zweien angegriffen und verletzt auch
Weil es zu lange zu viel Verständnis gab dort

Die Täter wollen gehört werden und Aufmerksamkeit
Ist die Droge die sie gewalttätig werden lässt so hat
Zu viel Verständnis die Eskalation noch beschleunigt
Wurde Sachsen unter Tillich ein Staat ohne Perspektive

Die sich windenden Entschuldigungen erinnern sehr
An Oettinger noch der nun einen Maulkorb erhielt vom
Kommissionspräsidenten Juncker weil zu peinlich für
Seine Organisation wenn öffentlich noch redend

Wann verpasst Merkel Tillich einen solchen um damit
Seinen Abgang mit Druck zu beschleunigen denn die
Sächsische Schlamperei hat erst möglich gemacht was
Andernorts lange zuvor auffällig geworden wäre

Schön reden und relativieren sind die Wurzel des Übels
Das dem unfreien Freistaat immer mehr schadet der die
Brut weiter fördert die auch Feuer legt weil sie noch neue
Grenzen überschreiten will und doch nur Sachsen sind

Sachsen beschämt Deutschland in der Welt schadet
Damit einem vielfach toleranten Land auch wenn die
Mehrheit der Sachsen normal tolerant sein mag ist
Eine intolerante Minderheit dort zu lang toleriert worden

Die stolzen Sachsen haben ihren Staat durch die
Beständige Versicherung es sei doch nichts zum
Problem gemacht für das es keine Toleranz mehr
Geben darf um der Freiheit und Werte wegen

Lösungen werden nicht einfach sein wie sich auch
Zu einfache Antworten so verbieten wie die Haft
Friedlicher Sachsen für ihre gewalttätige Nachbarn
Nur nichts tun ist noch gefährlicher geworden

Der erste Schritt wäre die Erkenntnis des Problems
Wie die Benennung der Verursacher dort die es
Ins ganze Land weiter tragen wollen woran sie nun
Mit staatlicher Macht gehindert werden müssen

Es gibt ein Problem mit rechtsradikaler Gesinnung
Im Osten Deutschlands das mangelhaft in Teilen
Immer noch demokratisiert wurde und dabei ist
Sachsen nur die Speerspitze des Radikalismus

Dies liegt auch an der bruchlosen Fortsetzung
Der Existenz der SED die sich schlicht heute
In Linke umbenannte aber diejenige Partei war
Die den Unrechtsstaat DDR betrieb und gründete

Wer würde der Demokratie vertrauen wenn die
Alten Täter zur Rettung ihres Vermögens wohl
Sich neu gründeten mit vielen alten Gesichtern
Hier bräuchte es dringend nun einen Bruch

Eine weitere linke Partei schadet dem Land nicht
Die transformierte SED schon und noch warum
Ihr plakativer Antifaschismus keine Perspektive
Gegen Rechte ist sondern vielmehr ihr Grund

Dennoch bringt Verteufelung nun weniger als
Erziehung zur Verantwortung die damit etwa
Beginnen könnte das SED Vermögen den
Opfern der DDR zur Verfügung zu stellen

Auch die Mitverantwortung Tillichs für die
Untragbare Situatio in Sachsen muss nun
Politisch sichtbar werden ein weiter so ist
Keine Perspektive mehr in diesem Land

Daneben braucht es massive Investitionen
In politische Bildung wie in die Schulen um
Die Gesinnung dort anzugreifen wo sie ihre
Ersten Wurzeln immer noch schlägt

Es gibt viel zu tun und es bleibt zu hoffen
Dass Merkel nun handelt statt abzuwarten
Die Kosten zur Rettung Sachsens werden
Immer höher wie der ökonomische Schaden

Die CSU gab zwar wieder Stammtischparolen
Von sich aber gab sich doch in Abwesenheit
Der Kanzlerin erstaunlich  gemäßigt warum
Scheint sie hätten das Problem begriffen

Beispielgebend dafür war Gabriel der sich
Zum Dialog mit den Pegiden bemühte statt
Sich klar und deutlich abzugrenzen wie es
Merkel tat und der Justizminister noch tut

Das hat beiden Feinde im Lager dieser
Rechtsradikalen gebracht die dafür lange
Wie laut ihren Rücktritt forderten wenn sie
Diese nicht gleich aufhängen noch wollten

Es ist keine politische Justiz wenn sich
Die Demokratie gegen ihre Feinde wehrt
Sondern Verteidigung der Werte mit den
Notwendigen und angemessenen Mitteln

Auch der Prozess um den NSU zeigt klar
Wohin Ignoranz gegenüber Tätern führt
Statt Bekenntnis zur Verantwortung kamen
Nur Ausreden die um Verständnis warben

Der Missbrauch des Aufstandes der
Demokraten in der DDR ist dafür typisch
Pegida vertritt Positionen der Feinde des
Grundgesetzes und klar gegen dieses

Es wird ausgehend vom Gebiet der früher
DDR ein neuer Ungeist etabliert der die
Demokratie gefährdet und Populisten wie
Den AfD stark machte was Grenzen braucht

Wir brauchen heute keine kämpferischen
Antifaschisten die mit der Linken konform
Nur neue Radikalisierung bringen sondern
Eine Verteidigung bürgerlicher Werte

Wo ist die starke Mitte auf dem Gebiet
Der ehemaligen DDR warum sind dort
Extremisten am stärksten wurde auch
Da Pegida zur Volksbewegung bald

Wer die Demokratie retten will muss da
Aufstehen wo sie angegriffen wird damit
Die große Mehrheit in der Mitte weiter in
Frieden leben kann statt im Bürgerkrieg

Es braucht dazu den Stolz der Bürger
Auf ihr Land aus genau dieser auch
Bürgerlichen Mitte die sich klar von
Ihren radikalen Feinden abgrenzt

Die Bürger müssen die Mitte wieder als
Ihr Terrain selbst verteidigen um klar die
Radikalen als Minderheit daraus künftig
Zu verdrängen um des Friedens wegen

Geben wir den Verschwörungstheorien
Wie der dazu Dummheit keinen Raum
Sondern verteidigen wir was es wert ist
Gegen radikale Feinde der Mitte nun

Die Gedanken schweifen beim ersten Tee
Ein wenig ab insofern es weniger mehr um
Einen Spiegel des Tagesgeschehens geht
Als eine Vision für die Zukunft der Mitte

Nur hätten wir das Problem mit radikalen
Rechten im Osten nicht gäbe es dort eine
Starke und stolze bürgerliche Mitte die Werte
Lieber verteidigt als nur ängstlich relativiert

Dieses Ideal des Bürgers das schon aus den
Zeiten attischer und römischer Republik stammt
Passte nicht unter die Diktatur des Proletariats
Warum sie alles taten es auszurotten noch

Die Quittung dafür bekommt Sachsen nun unter
Der vermeintlich bürgerlichen Regierung Tillich
Weil sie nur relativiert und keine Werte verkörpert
Hinter denen ein Bürgertum sich orientieren kann

Wo sind die Verfassungspatrioten die mit Stolz
Das Grundgesetz verteidigen wo es angegriffen
Weil es bürgerliches Selbstverständnis noch ist
Schwäbische Bahnhöfe bewegen heute mehr

Trinke meinen Tee schaue in den inzwischen
Hellen Herbsttag unter dem weißblauen Himmel
Über Berlin und frage mich was dazu hilft als
Es zu benennen und wie es mehr motiviert

Wenn Bürger wieder stolz diesen Titel tragen
Bürgerlichkeit als Lebensform des Thomas Mann
Wieder mehr zum Ideal wird statt nur spießige
Enge verklemmter Bisexueller noch zu sein

Dahin könnte der bürgerliche Sonntag vielleicht
Die Gedanken tragen gegen die Feinde der
Zutiefst bürgerlichen Demokratie ob sie nun
Von rechts oder links kommen zurück in die Mitte
jens tuengerthal 6.11.2016

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