O Freiheit, Freiheit! Nicht wo Hymnen schallen,
In reichgeschmückten fürstlichen Arkaden –
Freiheit! Du wohnst an einsamen Gestaden
Und liebst die Stille, wie die Nachtigallen.
Du fliehest das Geräusch der Marmorhallen,
Wo trunkne Schlemmer sich im Weine baden,
Du läßt in Hütten dich zu Gaste laden,
Wo Tränen in die leeren Becher fallen.
Ein Engel nahst du bei verschlossnen Türen,
Stellst lächelnd dich an deiner Treuen Bette
Und horchst der himmlischen Musik der Kette.
Nicht stolze Tempel wollen dir gebühren,
Drin wir als Opfer unsern Stolz dir bieten –
Wärst du die Freiheit, wenn wir vor dir knieten?
"Ein Schwert in eurer Hand ist das Gedicht."
Die Partei, S. 64
"Mann der Arbeit, aufgewacht! // Und erkenne deine Macht! // Alle Räder stehen still, // Wenn dein starker Arm es will."
Verse 37-40
"Brecht das Doppeljoch entzwei! // Brecht die Noth der Sklaverei! // Brecht die Sklaverei der Noth! // Brot ist Freiheit, Freiheit Brot!"
Verse 45-48
"Bet' und arbeit'! ruft die Welt, // Bete kurz! denn Zeit ist Geld. // An die Thüre pocht die Noth - // Bete kurz! denn Zeit ist Brot."
Verse 1-4
"Raum, ihr Herrn, dem Flügelschlag // Einer freien Seele!"
Aus den Bergen, S. 49
"Das arme Menschenherz muß stückweis brechen." - Strophen aus der Fremde II. S. 101
"Reißt die Kreuze aus der Erden! // Alle sollen Schwerter werden, // Gott im Himmel wird's verzeih'n." - Aufruf, S. 53
"Ich bin ein freier Mann und singe // Mich wohl in keine Fürstengruft. // [...] // Mein ganzer Reichthum ist mein Lied." - Leicht Gepäck, S. 17
Verseweghen
Am 31. Mai 1817 wurde in Stuttgart
Georg Friedrich Theodor Andreas Rudolf
Herwegh geboren der ein revolutionärer
Dichter des Vormärz war und neben
Heine und Freiligrath einer der populärsten
Dichter seiner Zeit gewesen ist wie einer
Der bedeutendsten der Arbeiterbewegung
Verbundenen deutschen Dichter dazu
Er machte Abitur im Evangelischen Seminar
Von Kloster Maulbronn und wurde Stipendiat
Des Tübinger Stifts aus dem er dann 1837
Verwiesen wurde daneben war er auch noch
Mitglied der Buschenschaft Patrioten
In Tübingen dann und war ab 1836 als
Freier Schriftsteller tätig wie Autor noch in
Verschiedenen Zeitschriften wie Lewalds
Europa und Gutzkows Telegraph er floh
1839 in die Schweiz deren Bürger er
Ab 1843 wurde war zwischendurch noch
In Paris wo er Heine traf der ihn ironisch
Als Eiserne Lerche verewigte und schrieb
Für Karl Marx Rheinische Zeitung
Wollte den Deutschen Boten zu einem
Kampforgan gegen die Unterdrückung
In Deutschland machen was ihm aber
In Zürich eine Geldstrafe einbrachte
Ab 1843 lebte er in Paris und verkehrte
Dort mit Karl Marx seiner Frau Jenny
George Sand und Victor Hugo lernte
Die populären Intellektuellen seiner Zeit
Dort kennen er eilte dann 1848 gegen
Den Rat von Marx und Engels mit einer
Kleinen Legion von Revolutionären zur
Unterstützung von Friedrich Hecker gen
Baden wo sein wilder Trupp die
Deutsche Demokratische Legion
Bereits erwartet und besiegt wurde
Er konnte gerade noch von einem Bauern
Versteckt in die Schweiz fliehen lernte
In Paris dann Theodor Herzen und
Turgenew kennen und brach mit dem
Wissenschaftlichen Sozialismus war
Wieder in der Schweiz Anlaufpunkt für
Revolutionäre wie Richard Wagner
Gottfried Semper oder Franz Liszt
Die alle bei ihm verkehrten und wurde
Vorsitzender des Vorgängers der SPD
Befreundete sich mit Lasalle der ihn als
Dichter des Bundesliedes gewann als
Mitarbeiter des sozialdemokratischen
Blatts Der Volksstaat verfasste er seine
Schärfsten politischen Gedichte gegen
Preußen den Militarismus und das
Kaiserreich von 1870/71 er starb 1875
Nahe Baden Baden und wurde aber in
Liestal bei Basel beerdigt
jens tuengerthal 31.5.23
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen