Schmidtschnauze
"Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen."
Von Schmidt auf Anfrage bestätigt in einem Brief vom 26. Februar 2009 an die Fachschaft Sozialwissenschaften St.-Ursula-Gymnasium Attendorn. Schmidt will das "damals aber nicht mit Blick auf Willy Brandt formuliert" haben. Ein Jahr später äußerte er im Interview mit Giovanni di Lorenzo, wahrscheinlich habe er den Satz "in einem Interview gesagt. Das muss mindestens 35 Jahre her sein, vielleicht 40. Da wurde ich gefragt: Wo ist Ihre große Vision? Und ich habe gesagt: Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen. Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage." (ZEITmagazin 4. März 2010)
"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
Im Interview mit Giovanni di Lorenzo, ZEITmagazin 25. März 2010 Nr. 13
"Der eine ist links, der andere ist rechts. Aber vergleichbare Populisten sind Lafontaine und Le Pen schon."
Im Interview mit Kai Diekmann, Walter Mayer und Hans-Jörg Vehlewald Bild am Sonntag 15. September 2008
"Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe."
Zeit Online, 23. Juli 2008
"Ich traue inzwischen überhaupt keinem Geheimdienst mehr. [...] Das sind arme Schweine. Die leiden unter zwei psychischen Krankheiten: Die eine Krankheit beruht darauf, dass sie für das, was sie tatsächlich leisten, niemals öffentliche Anerkennung bekommen. Es ist unvermeidlich so, sie müssen ja im Verborgenen arbeiten. Das deformiert die Seele. Die andere Krankheit beruht darauf, dass sie tendenziell dazu neigen, zu glauben, sie verstünden die nationalen Interessen des eigenen Landes viel besser als die eigene Regierung. Diese letztere Krankheit ist der Grund dafür, dass ich ihnen nicht traue."
Interview mit Giovanni di Lorenzo. DIE ZEIT, 30. August 2007, zeit.de
"Der Rechtsstaat hat nicht zu siegen, er hat auch nicht zu verlieren, sondern er hat zu existieren!"
Interview mit Giovanni di Lorenzo. DIE ZEIT, 30. August 2007, zeit.de
"Nichts ist wichtiger als Seelsorge für Menschen in Not. […] Für mich ist nichts unwichtiger als Theologie."
Im Gespräch mit Hans Küng über den Weltethos, 2007, YouTube
"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
Die Zeit, Nr. 18/2004, 22. April 2004
"Das Schneckentempo ist das normale Tempo jeder Demokratie."
DIE ZEIT, 19. Oktober 2003
"Wollen wir denn auch noch Weltmeister im Jammern werden?"
In: "Weil Deutschland sich ändern muss" DIE ZEIT 22/2003 22. Mai 2003
"Je mehr direkte Entscheidungen durch das ganze Volk, um so unregierbarer das Land!"
Handeln für Deutschland: Wege aus der Krise, Rowohlt, 1993, S. 136,
"Mir scheint, daß das deutsche Volk – zugespitzt – 5 Prozent Preisanstieg eher vertragen kann als 5 Prozent Arbeitslosigkeit."
Interview mit Helmut Schmidt am 27. Juli 1972 in Bonn, in Teilen abgedruckt in der Süddeutschen Zeitung vom 28. Juli 1972 (Nr. 171), S. 8
Schmidtschnauze
Am 16. Mai 1974 wählte der Bundestag
Helmut Schmidt zum Bundeskanzler als
Nachfolger des wegen der Guillaume
Affäre zurückgetretenen Willy Brandt
Schmidt wurde am 23. Dezember 1918
In Hamburg geboren er war von 1974
Bis 1982 Regierungschef einer damals
Sozialliberalen Koalition und der fünfte
Bundeskanzler der Bundesrepublik
Deutschland ab 1961 war er als Senator
In Hamburg für die Polizei zuständig
Dabei war er Krisenmanager während
Der schweren Sturmflut von 1962 was
Seinen Ruf als Macher noch weit über
Hamburg hinaus begründete später
Wurde er von 1967 bis 1969 Vorsitzender
Der SPD Bundestagsfraktion danach
Von 1969 bis 1972 Verteidigungsminister
Wie von 1972 bis 1974 Finanzminister
Er genoss als Elder Statesman nach
Seinem Rücktritt aufgrund des an der
FDP gescheiterten Misstrauensvotum
Ein hohes Ansehen weltweit und war
Autor wie bis zu seinem Tod 2015
Mitherausgeber der Zeit immer ein
Kettenraucher der Mentholzigaretten
Liebte aber vor ihrem Verbot starb
Seinen Spitzname Schmidtschnauze
Erhielt er weil er als Abgeordneter im
Bundestag bei seiner ersten Rede 1957
Sich vorstellte er sei der Mann mit der
Schnellen Schnauze später hat er
Versucht diesen Spitznamen wieder
Loszuwerden seriös zu wirken aber
Diese kleben bekanntlich besser als
Jeder Klebstoff und so blieb er für
Viele der Kanzler Schmidtschnauze
Ein hochgeschätzter Altkanzler
jens tuengerthal 16.5.23
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