Dienstag, 16. Mai 2023

Farbenleere

Farbenleere

Wer kennt nicht Goethes Farbenlehre
Auf die sich viele gern berufen um den
Naturwissenschaftler im Dichter noch
Als vielfältiges Genie hervorzuheben
Doch was war physikalisch dran an
Den Experimenten des Geheimrats
Am 16. Mai 1810 werden die beiden
Bände zur Farbenlehre erstmals von
Cotta’schen Verlagsbuchhandlung in
Tübingen publiziert die der Autor
Johann Wolfgang von Goethe für
Wichtiger hielt als all seine Lyrik weil
Sie Newton widerlegen würden wie
Der Dichter im Experiment selbst
Herausgefunden haben will dabei war
Goethes Absicht die Farben nicht nur
Physikalisch oder ästhetisch darzustellen
Sondern sie in ihrer Gesamtheit als
Phänomen zu erfassen dabei erhielt er
Jedoch Anerkennung nur für den Teil
Der sich mit der Farbwahrnehmung
Beschäftigt irrte aber vollkommen
In dem Teil den er für am wichtigsten
Noch hielt der Widerlegung Newtons
So meinte Goethe noch zu seinem
Eckermann auf alles was er literarisch
Geschaffen habe bilde er sich nichts ein
Aber das er als einziger zu den Farben
Etwas rechtes zu sagen wisse darauf
Tue er sich etwas zugute und so hielt
Sich auch sein Freund der Physiker
Helmholtz mit Verrissen höflich zurück
Die Farbenlehre besteht aus einem
Didaktischen einem polemischen wie
Einem historischen Teil so bemühte
Sich Goethe auch noch um Anerkennung
Durch den genialen Göttinger Lichtenberg
Der seinen Thesen jedoch nicht zustimmte
Wichtig ist die Farbenlehre trotz seiner
Irrtümer weil sie Goethes ganzheitlichen
Ansatz in der Naturbetrachtung wie den
Willen zur Erfahrung durch Experimente
Dokumentiert er irrte jedoch schon in der
Annahme dass weißes Licht nicht aus
Verschiedenen Farben zusammengesetzt
Sei sich diese erst aus der Wechselwirkung
Mit Dunkelheit und anderen Farben ergäbe
Er belegte damit seine Neigung eher der
Anschauung vor der Abstraktion den Vorrang
Zu geben woraus er dann auch seine
Farbpsychologie ableitete die zumindest
Noch diskutiert wurde wie interessant ist
Sein Verständnis von der Einheit der Natur
Dokumentieren konnte auch wenn unser
Großer Dichter dadurch kein Physiker wurde
Vieles der Farbenlehre eben Dichtung blieb
Wie Helmholtz schrieb der Goethe schätzte
Ging es diesem darum den unmittelbaren
Sinnlichen Eindruck als Wahrheit weiter zu
Beweisen auch wenn er dabei logisch irrte
Immerhin regte der Dichter eine Diskussion
Weiter an und versuchte mit Experimenten
Wege der Erkenntnis der Natur zu erfahren
Im Ergebnis war der von ihm entdeckte
Mittelohrknochen aber naturwissenschaftlich
Bedeutender als diese leere Farbenlehre
Was seiner Größe als Dichter aber keinen
Abbruch tut im Gegenteil sie sogar noch
Im ungewohnten Bereich deutlich mehrt

jens tuengerthal 16.5.23

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