Freitag, 26. Mai 2023

Heldenverständnis

Heldenverständnis

Was ist ein echter Volksheld
Wer bekommt diese Position
Wie seltsam ist was dahin führt
Überlege ich und finde manches
An alten Heldensagen seltsam
Die Deutschen machten lange
Hermann zu ihrem Helden der
Auch Arminius hieß und einst
Die Römer im Teutoburger Wald
Besiegte mit germanischen Truppen
Bauten ihm riesige Denkmäler um
Die neu geeinte Nation zu feiern
Ob das je passte wissen wir nicht
Wirklich ganz genau sondern haben
Dafür lange auf Berichte gebaut die
Anderen Zwecken vermutlich dienten
Wie Tacitus Bericht über die Germanen
Der erschlaffende Römer zu neuem
Heldentum motivierten wollte aber
Den Cheruskerfürsten zum Held machte
Am 26. Mai 17 dagegen also 8 Jahre
Nach dem Sieg des Arminius der Sohn
Eines Cheruskerfürsten war zog der
Feldherr Nero Claudius Germanicus
Nach seinen erfolgreichen Feldzügen
In Germanien einen Triumphzug in Rom
Durch bei dem er unter anderem auch
Die Cheruskerprinzessin Tusnelda wie
Deren zweijährigen Sohn präsentierte
Diese liebevoll Tussi genannte war die
Frau jenes Arminius oder Hermann was
Den Römern große Genugtuung bereitete
Gefangen genommen war sie jedoch nicht
Nach der Niederlage ihres Mannes sondern
Sondern von ihrem Vater Segestes der den
Triumphzug seines vorher Auftaggebers
Mit Tochter und Enkel auch beobachtete
Die er Germanicus in Ravenna übergab
Dieser hatte schon die Ehe von Tusnelda
Mit Arminius abgelehnt woraufhin dieser
Seine Geliebte entführte und ohne Erlaubnis
Des Vaters aber vermutlich nach ihrem
Auch Wunsch heiratete weil die schon
Damals föderal in Stämmen organisierten
Germanen sich keineswegs einig waren
Wie mit den Römern umzugehen war
Ob sich die Übernahme von deren auch
Schriftlicher Kultur nicht lohnen könnte
Hatte er lieber den vermeintlichen Helden
Der die Germanen gegen die Römer zum
Sieg geführte hatte verraten und seiner
Frau wieder beraubt wofür er dann ein
Komfortables römisches Haus auf der
Anderen Seite des Rheins erhielt was
Zumindest schriftlich irgendwie belegt ist
Doch hatte bereits der Chattenfürst
Adgandestrius den Römern angeboten
Arminius mit Gift zu ermorden was diese
Angeblich da es nicht heldenhaft wäre
Ablehnten was aber auch römische
Propaganda gewesen sein könnte
Wenig später wurde Arminius von
Eigenen Verwandten umgebracht
Aufgrund interner Kämpfe dort dabei
Ist auch unklar ob Hermann wirklich
König werden wollte oder dies nur
Gerüchte waren die Römer streuten
Um unter den teils mit ihnen schon
Verbündeten Germanen Unfrieden
Zu säen der dann das gewünschte
Ergebnis ohne Teilnahme Roms
Herbeiführte was aus der Frau
Des Helden Hermann Tusnelda
Nach dem Triumphzug wurde ist
So unklar wie auch das weitere
Leben seines Sohnes Thumelicus
Ob also die Geschichte um Hermann
Zur Heldengründungssage taugt oder
Eher ein Beleg für die ewigen föderalen
Konflikte deutscher Stämme war ist so
Unklar wie vieles in dieser Geschichte
Nur der Triumphzug am 26. Mai 17 ist
Dank römischer Geschichtsschreibung
Nachzulesen und gilt so als belegt der
Vater des späteren Kaisers Caligula
Wie Großvater Neros hat sich in Rom
Als Held über die Germanen gezeigt
Die letztlich doch unbesiegt blieben
Weil Rom andere Prioritäten setzte
Als die weitere Eroberung der wilden
Wälder Germaniens im kühlen Norden
Was es leicht machte eine irgendwie
Heldengeschichte um Hermann später
Zu erfinden bei der Tacitus dann um
Die Römer anzuspornen noch seine
Version der Geschichte mehr als 50
Jahre später dazu erzählte wie gut
Wenn Italiener und Deutsche heute
Keine Triumphzüge mehr mit den
Gefangenen Kanzlergattinnen noch
Als Erfolgsbestätigung brauchen
Sondern friedlich in Europa als
Teile eines größeren kooperieren
Vielleicht brauchen wir weniger
Helden und mehr Vernunft um
Die Fortschritte der Zivilisation
Miteinander zu teilen die Rom
Den Germanen noch nicht brachte
Was zivilisatorisch kein Gewinn war

jens tuengerthal 26.5.23

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen