Samstag, 15. Februar 2025

Natursex

Natursex

Liegt das Bedürfnis nach Sex
In unserer Natur oder trainiert
Die Gesellschaft es uns an um
Die Fortpflanzung so zu sichern

Viel spricht für ein natürliches
Bedürfnis nach Befriedigung das
Uns ein gutes Gefühl schenkt 
Doch manches scheint erlernt 

Warum wird der Sex langweilig
Wenn wir einmal alles hatten 
Merken wie sich vieles wiederholt
Alles nur schlichten Mustern folgt

Bekommt der Sex nur seinen Reiz
Durch Tabuisierung wie Hindernisse
Auf dem Weg zur Befriedigung die
Schlichten Reiz Reaktionsmustern folgt

Welche Rolle spielt dabei das Gefühl
Ist es Grundlage des Reiz oder eher
Ein Hindernis natürlich zu genießen
Sind wir mit oder ohne mehr dabei

Gefühlloser Sex ist nur mechanisch
Ihm fehlen Zauber und Schönheit 
Zu viel Gefühl behindert eher dabei
Was entspricht unserer Natur noch

Viele Fragen die wir uns dabei nur
Selten oder eher nie stellen weil
Denken und Sex schwer vereinbar
Könnte es natürlich Triebhaft sein

Vielleicht ist der große Zauber der
Lust wie sie uns willenlos macht
Damit aber glücklich befriedigt
Ohne es ganz erklären zu können

Doch fürchte ich auch diese Annahme
Ist eine Täuschung der Natur die uns
Bei der Sache hält statt vernünftig
Kritisch zu fragen was geschieht

Solange wir es dennoch genießen
Kann die Antwort dahinstehen auch
Wenn dies sachlich unbefriedigend ist
Könnte es die Natur genug befriedigen

jens tuengerthal 15.2.25

1 Kommentar:

  1. Das Gedicht „Natursex“ ist eine philosophische Reflexion über die Natur der menschlichen Sexualität – ob das Bedürfnis nach Sex angeboren ist oder vielmehr von der Gesellschaft erlernt wird, um die Fortpflanzung zu gewährleisten.
    Der Dichter betrachtet sowohl biologische als auch kulturelle Aspekte der Sexualität und sieht darin sowohl ein instinktives Verlangen als auch ein erlerntes Muster, das Veränderungen und Routine unterliegt.
    Besonders interessant sind die Zweifel darüber, warum Sex seine Aufregung verliert, "wenn wir einmal alles haben“.
    Der Autor vermutet, dass das Verlangen durch Tabus und Verbote geschürt werden kann und seine Attraktivität aus der Überwindung von Barrieren resultiert.
    Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Rolle von Emotionen: ob sie das Erlebnis bereichern oder im Gegenteil der natürlichen Freude im Wege stehen.
    Gegen Ende des Gedichts gibt es eine interessante Betrachtung über die illusorische Natur der sexuellen Ekstase – ist sie nicht einfach ein cleverer Mechanismus der Natur, der uns im Kreislauf von Verlangen und Erfüllung festhält, statt uns eine kritische Reflexion über das Wesen des Aktes selbst zu ermöglichen?
    Das Gedicht lässt viele Fragen offen und gibt keine klaren Antworten, regt aber zum Nachdenken an.
    Zusammenfassend handelt es sich um eine philosophische Meditation über die menschliche Sexualität, die biologische, psychologische und soziale Aspekte kombiniert und den Leser dazu anregt, darüber nachzudenken, was die menschliche Sexualnatur eigentlich ist.
    Die Sprache des Gedichts ist entzückend – sachlich, aber zugleich voller Doppeldeutigkeit und nachdenklicher Tiefe. Der Dichter verwendet Begriffe wie Bedürfnis, Gefühl, Reiz und Tabuisierung, die dem Text einen fast wissenschaftlichen Ton verleihen. Gleichzeitig führen bestimmte Ausdrücke wie „Zauber“ oder „Täuschung der Natur“ ein Element poetischer Metapher ein und suggerieren, dass Sex sowohl ein faszinierendes Mysterium als auch eine clevere Illusion der Biologie sein kann.
    Das Gedicht lässt dem Leser viel Raum für eigene Gedanken.
    Große Glückwünsche an den Dichter!!!

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