Sonntag, 4. Oktober 2020

Gleichgültigkeitsgefahr

Beim Leben in parallelen Welten
Wie es real existirende Normalität
In zivilisierten Gesellschaften ist
Fragt sich was am Ende übrig bleibt
Ob die Gleichgültigkeit neben dem
Dogma der schlichten Zahlen was
Der freie Markt uns diktiert noch
Platz für Mehrdeutigkeit uns lässt
Der parallel dazu entstehende
Fundamentalismus weniger ein
Antipode als Entsprechung ist
Was an Alternative uns bleibt
In einer voll kalkulierten Welt
Die alles Tun nach seinem Wert
Der ökonomisch kalkulierbar sei
Bemisst statt Raum für Deutung
Oder unberechenbares Sein noch
Zuzulassen um aus dem Chaos
Tanzender Sterne wieder neues
Geboren werden zu lassen weil
Ohne alles stromlinienförmig wird
Aber dafür einfach berechenbar
Wogegen kreative Geister sich
Um unkalkulierbar zu bleiben
Was ihren Wert erst ausmacht
Ihrer Natur nach wehren müsse
Die ökonomische Welt aber die
Alles berechenbar scheinbar macht
Gibt sichere wahre Antworten wie
Der Fundamentalismus dem sie
Als Ordnung der freien Welt nur
Scheinbar entgegengesetzt ist
Beide verkünden letzte Wahrheiten
Die einen aufgrund Eingebung
Die anderen vermittels Berechnung
Welche aber logisch vergisst dass
Nicht alle Welt berechenbar ist
Das stärkste menschliche Potential
Im effizienten Kostendruck ignoriert
Damit genau wie der in sich schon
Beschränkte Fundamentalismus die
Welt um vieles ärmer macht was
Zu verteidigen künstlerisches Chaos
Um so mehr noch dienen sollte
So ist religiöser Fundamentalismus
Nicht der Gegenpol des globalen
Kapitalismus sondern seine nur
Entsprechung weil die Freiheit
Wie der Geist der Toleranz nie
Bei Wahrheitsbesitzern wohnt
Mit mehr Vielfalt leben lernen
Wird die Aufgabe der Zukunft

jens tuengerthal 4.10.20

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