Sonntag, 31. August 2014

Ein Traum von Liebe

Ein Traum von Liebe ist es wohl
Der uns treibt und suchen lässt
Um irgendwann einfach noch
Miteinander anzukommen auch
Wenn keiner zu sagen weiß
Was dies sein könnte ist es
So präsent als sei dieser
Doch nur Traum längst die
Wirklichkeit für die wir leben
Um sich in Worten zu finden
Über die Worte hinaus noch
Nur zu träumen auch wenn
Noch keiner weiß was ist
Überhaupt die Wirklichkeit
Wie wirklich ist sie wem
Sich in dieser Verwirrung
Dann dennoch unsinnig
Sicher zu sein in dem nur
Traum von Liebe der doch
Eigentlich nichts ist als eine
Noch formlose Idee an die
Wir uns innig klammern
Um uns enttäuschen zu lassen
In der leichtsinnigen Hoffnung
Träume würden Wirklichlkeit
jt 31.8.14

Neurusslandperspektive

Putin scheint dem Westen immer
Rätselhafter in seinen Äußerungen
Dabei sagt er eigentlich immer nur
Das gleiche und wenig überraschendes
Arbeitet konsequent an der Stärkung
Russlands und folgt dabei sichtbar
Einer Strategie die bisher nur reagiert
Wo sie nicht wie auf der Krim schlicht
Fakten schuf und wird sicher nicht
Die militärische Auseinandersetzung
Scheuen wo er Russland gefährdet sieht
Das konnte jeder vorher wissen
Der sich mit Putin beschäftigte
Seltsam nur geben sich alle überrascht
Sofern die EU nicht auf den Kurs der USA
Konsequent eingeschwenkt wäre mit der
NATO Russland direkt Grenzen zeigt
Autoritär die von ihm geförderte Regierung
Unterstützte sondern mit Russland noch
Einen Weg gegangen wäre hätte es
Eine friedliche Lösung geben können
All dies geschieht offiziell ohne Strategie
Der Westen hat angeblich keinen Plan
Sondern reagiert mit vielen Stimmen
Uneinheitlich autoritär unglaubwürdig
Wer glaubte Russland würde sich
Vom Westen bestrafen lassen
Handelt politisch naiv wie leichtsinnig
Die Äußerung zu einer nun Anerkennung
Neurußlands und das Angebot endlich
Eine friedliche Lösung zu suchen
Könnte die letzte Möglichkeit sein
Noch einen Krieg zu vermeiden
Sie nun in üblicher Propaganda
Leichtferitg auszuschlagen ist sehr
Gefährlich und es fragt sich wer
Hier auf Krieg setzt und wer Frieden
Sucht im letzten Moment
jt 31.8.14

Versachsene Wahl

Die Sachsen haben gewählt
Wie zu erwarten war den
König im Amt bestätigt der
Weiß nicht warum mich immer
An einen Politbüro Funktionär
Erinnert und konservativ ist
Ansonsten kommen die Kräfte
Links der Mitte alle addiert
Zusammen auf weniger Stimmen
Als die CDU alleine schon hat
Daneben noch AfD und NPD
Die FDP stirbt weiter ohne eine
Perspektive oder Strategie
Wie der Westen beim Zug
In den Krieg auf der Welt
Was liberal heute ist weiß keiner
Sachsen ist es sicher nicht
Auch wenn es sie bräuchte
Gewinnen Populisten zusammen
Mehr als die SPD alleine
Kein guter Tag für die Demokratie
Aber Sachsen halt da ändert sich
Ohnehin nichts bis der König stirbt
Und der nächste König kommt
So ist Sachsen das Bayern
Des Osten mit nur mehr
Wählern die Populisten glauben
Woran immer das lag
jt 31.8.14

Mr. Cool

Mr. Cool im Weißen Haus hat keine Angst
Das kriegen wir schon hin meinte er
Nicht dass er jetzt einen Plan hätte
Was er ganz offen sagt aber so ist
Eben Amerika planlos aber entschlossen
Zeigt es der Welt wer der Chef ist
Wo es lang geht und die Welt sei
Eben komplizierter geworden
Darum würde sich nun ein wenig
Aufgeregt und wem zu heiß ist
Der möge sich doch bitte mal
Einen Eimer Eiswürfel überkippen
Ändert zwar auch nichts
Bringt auch keinen Plan
Noch eine Strategie
Aber ist eine gute Show
Darauf kommt es ja an
Wenn das Volk in der
Mediokratie in den Krieg zieht
So bombt Amerika im Irak
Spielt Krieg in Syrien
Provoziert Russland immer mehr
Alles planlos aber irgendwie gilt
Das kriegen wir schon hin
Wer nebenbei stirbt
Tut uns leid
Shit happens
jt 31.8.14

Invasionsbilder

Die Rhetorik wird schärfer
Der Westen sagt nicht nur
Der Putin der ist böse ach
Inzwischen greift er direkt an
Darum haben wir jetzt sogleich
Rattenscharfe Bilder davon
Die in den Nebel unserer
Vorstellungen tauchen um
Uns auf Kurs zu bringen
Nur nicht zuviel fragen
Damit nicht zu deutlich wird
Wie planlos all dies noch ist
So steuern die ständig drohenden
Schlafwandler auf Kurs Richtung Krieg
Den sie behaupten nicht zu wollen
Für den sie weder einen Plan
Noch eine Strategie haben
Was meist tödlich endet
In der Politik wie an ihrem Ende
Wenn also der Krieg anfängt
Traut keinen Bildern die alle lügen
Prüft vernünftig was wer tut
Mit welcher Motivation
Was zu beweisen ist
Wo nur Propaganda vorliegt
Verlasst euch nicht auf Medien
Denkt selber weiter
Im Krieg wird nur noch geschossen
Dann hat das Denken ein Ende
jt 31.8.14

Kinderstimmen

Am Morgen Kinderstimmen im Hof
Hören und wissen wie glücklich
Sie noch sein können wie aber
Auch unglücklich zugleich
Mehr über Dinge die unverständlich
Erwachsenen scheinen die nur noch
Erwachsen sind statt Kind
Als gäbe es ein Anstatt
Überhaupt im Leben das doch nur ist
Alternativlos sozusagen sonst nichts
Dann schauert es wieder
Als ginge die Welt unter
Ob wer kein Kind mehr ist
Niemandes Kind mehr sein darf
Erwachsen wird oder nur wer
Vergisst wie groß Gefühle sind
Und wo dazwischen das Glück
Sich versteckt hat was die Kinder
Von dem sie machen noch trennt
Was den Übergang so schwer macht
Und ohne zu wissen wie dann
Machen und haben wir plötzlich
Und während der Regen fällt
Auf die große Stadt am Sonntag
Ist es ganz ruhig geworden
Nur der Regen noch zu hören
Es wird Herbst
jt 31.8.14

Nacht Regen Lust

Dreiklang der Harmonie
Jenseits der Stille
Tropft es nur noch
Während wir bloß
Schläfrig lauschen
Was danach kommt
Geben wir uns lustvoll
In außen feuchter Höhle
Innen feuchten Träumen
Fließende hin bis sich
Innen und außen
Faktoren gleichen
jt 31.8.14

EU-Verschönerung

Die EU hat eine neue Führung
Sich endlich geeinigt und damit
Köpfe an ihrer Spitze die eine
Identifikation ermöglichen
Zumindest theoretisch
Ein Pole als Ratspräsident
Ein Luxemburger als Präsident
Der Kommission im ganzen
Womit die Illusion einer Wahl
Überflüssig gewahrt wurde
Eine Italienerin nach außen
Jung und schön präsentiert sie
Europa in der Welt und ist
Damit eine ideale Besetzung
Nach ihrer englischen Vorgängerin
Auf Inhalte kommt es nicht an
Die verhandeln die Regierungen
In den je Räten die dann von
Der Kommission verwaltet werden
Es wird sich nicht viel ändern
Sie müssen die gleichen Staaten
Mit derselben Politik repräsentieren
Aber es sieht zumindest nun
Nach außenhin besser aus
Was doch schöner ist
Für Europa irgendwie
Mehr fällt mir zum Kuhhandel
Auch nicht mehr ein
jt 31.8.14

Samstag, 30. August 2014

Bayern auf Schalke

Die Bayern schalten auf Schalke
Nach freiem Willen und führen
Schnell verdient und vergeben
Noch einige Chancen bis die
Gastgeber zum ersten mal vor
Das Tor der Bayern kommen
Meist vorher ins Abseits
Dann einmal Richtung Tor
Ohne Folgen und die Debatte
Nach einem Foul wird noch
Gerade beigelegt es geht
Noch ein wenig hin und her
Dann bringt Bayern die Führung
Gut in die Pause auch wenn
Neuer noch einmal sehr weit
Draußen verteidigt und fast
Etwas riskiert hätte wäre nicht
Der überall Alaba da

Nach der Pause bauen Bayern
Wieder ruhig auf ohne das viel
Passierte nur Neuer verteidigt
Wieder riskant weit vorne
Mit dem Kopf zu Schalke
Aber es geht noch gerade gut
Dann Chance für Schalke
Die Neuer noch gut pariert
Überraschend trifft dann
Schalke zum 1:1 was aus
Sicht der Bayern wegen eines
Handspiel nicht zählen darf
Nun ist es wieder spannend
Der neue Alonso wird nun
Mit Krämpfen für Hjølberg
Ausgewechselt der sich gleich
Ins Spiel stürzt ohne viel
Zu bewirken in vier Minuten
Nachspielzeit müht sich Bayern
Kämpferisch aber ohne Folgen
Und das Spiel endet 1:1
jt 30.8.14

Im Krieg

Lange wurde sie herbeigeredet
Die große Eskalation im Osten
Nun scheint sie da und wieder
Nennt der Westen eher Krieg
Was der Osten noch leugnet
Woran wir sehen wie absurd
Der Vergleich mit Hitler ist
Wie gefährlich das Spiel
Mit der Angst in Europa
Zu dem Medien im Einklang
Nun noch mehr singen es nun
Immer lauter wird der Chor
Der den Krieg herbeischreit
Kurz bevor die Ergebnisse
Der Ermittlungen veröffentlicht
Zu MH17 will die NATO noch
Schnell wieder den Kalten Krieg
Herbeischreien damit keiner
Bemerkt wie unnötig er ist
Noch den Osten aufrüsten
Um Russland zu bedrohen
Vergessen wir nicht was längst
Unstrittig war eskaliert hat
Die Krise in der Ukraine
Durch Fahrlässigkeit der Westen
Wer nun nach noch mehr Waffen
Schreit und damit die Eskalation
Noch beschleunigt sollte wissen
Welche Gefahr droht und wohin
Der Weg führen könnte was bisher
Keiner der Köpfe Europas wirklich
Zu realisieren scheint es ist darum
Zeit innezuhalten und einen Plan zu
Entwickeln der weiter reicht als nur
Drohungen ohne Folgen um sich
Klar zu werden wie Partnerschaft
Für den Frieden aussieht momentan
Regieren die Falken mit einem
Dummen leichtsinnigen Spiel
Das zu einem Krieg führt den
Keiner wollen kann bei Vernunft
Darum jetzt innehalten und lieber
Einen Plan für den Frieden entwickeln
Statt weiter zu eskalieren wie just
jt 30.8.14

Formlos schön

Wie muss die sein die ich will
Damit ich sie vor allen begehre
Mehr als jede andere vor allem
Auf Dauer damit sie mich nicht
Langweilt irgendwann wie die
112 davor und ehrlich gesagt
Ich weiß es nicht wirklich
Habe keine Ahnung worauf
Es mir wirklich ankommt
Ist natürlich eine Gefühlssache
Aber es geht doch auch um
Ein ästhetisches Maß welche
Wohl mein Topmodell wäre
Oder gerade die die es nie wäre
Genau deshalb und ach was
Weiß ich schon noch jetzt
Gerade erzählte mir meine alte Liebe
Sie hätte deutlich zugenommen
Und ich dachte nur wie schön
Mehr von ihr wäre mehr vom Glück
Welcher Typ muss ich sein
Um von der begehrt zu werden
Die noch immer mein Ideal wäre
Oder ist eine die nicht mich will
Überhaupt einen Gedanken wert
Und wieder gilt ich weiß es nicht
Laviere dazwischen und weiß genau
Wenn es stimmt dann passt es
Sonst ist es egal ist doch logisch
Habe keinen Typ mehr spüre nur
Was meiner ist und frage mich
Wie oft wir uns so belügen jeden Tag
Statt zu lieben wo möglich
Aber was weiß ich schon
Nichts von der Liebe wohl
Weniger noch von den Frauen
jt 30.8.14

Eskalationsinszenierung

Provokationen nehmen ihren Lauf
Einer erniedrigt den anderen
Deutschland nennt es Invasion
Polen spricht von Krieg
Diese treuen Diener der USA
Ist wirklich Putin wahnsinnig
Oder kalkuliert er nüchtern
Tut was notwendig während
Der Westen verbal entgleist
Ohne den Hauch einer Perspektive
Oder die Idee von Entschlossenheit
Eine immer drohendere Kulisse baut
Polen dem Minister den Überflug
Mal eben verweigerte und noch
Wissen wir nichts von MH17
Während der Termin nahe rückt
Wird ein Krieg provoziert
Den angeblich keiner will
Über die militärische Ausbildung
Ukrainischer Faschisten in Polen
Finanziert von der NATO spricht
Auch keiner mehr da muss doch
Ein wenig Theater genügen
Russland zum Räuber zu machen
Finde weniger das Appeasement
Derzeit gefährlich als den Versuch
Krieg zu inszenieren
jt 30.8.14

Goethe als Deutscher

“Zur Nation euch zu bilden, ihr hofft es, Deutsche, vergebens. Bildet lieber freier zu Menschen euch aus.”
JWG

So schrieb und meinte voll innerer Distanz der vielleicht deutscheste aller Schriftsteller, der Frankfurter und Weimarer, also Hesse und Thüringer, der auch gerne Römer war und Straßburg sehr liebte, sehen wir von seinem Studium und dem gen Seesenheim verlorenen Herz ab, was, als er dann sein Herz, als Referendar quasi am Reichskammergericht zu Wetzlar weilend, noch schmerzvoller an Lotte verlor oder jene, die im Werther Lotte wurde, sich noch ein wenig relativierte. Einer, der durch die Beschreibung der Liebe und ihrer Leidenschaft, die bis in den Tod führte, berühmt wurde, dessen Seesenheimer Lieder erst im Schatten des Werther den größeren Ruhm erhielten, obwohl es schon immer so schön war, wie es getan war eh gedacht, am Ende doch nur, welch Glück geliebt zu werden,  und der später den Deutschen im Faust ihre nationale Dichtung schuf, durch die sich Generationen von Schülern quälten, während es einige als die größte Entdeckung ihres bisherigen Lebens feierten, sich auch sprachlich erkannt und aufgehoben fühlten in jenen Versen, die in so vielem ins bürgerliche Sprachgut übergegangen sind.

Goethe eben oder, als er den Faust schrieb, wie wir ihn heute kennen und Geheimer Rat bereits am Hof zu Weimar war, von Goethe, vom Kaiser mit einem Adelspatent versehen und doch immer ein Bürger, einer aus einer großbürgerlichen Frankfurter Familie in der die Teilnahme am bürgerlichen Leben wichtig war und der stolz in seinen Lebenserinnerungen Dichtung und Wahrheit erzählt, wie er als Knabe die Kaiserkrönung zu Frankfurt beobachtete, der Sohn Maria Theresias, Joseph II., 1764 war es, der jugendliche Goethe knapp 15, erlebte es als Kind aus Bürgermeister Schwiegerfamilie hautnah, ließ sich faszinieren und behielt doch Distanz.

Viele Zitate aus dem Faust und der Iphigenie zum Gedenken seines 265. Geburtstages zusammenstellend, wurde mir wieder klar, wie sehr diese Dichtung längst Teil unseres Alltages wurde und mit wievielen immer wieder Zitaten daraus, ich groß wurde. Lange auch in der Goethestadt Frankfurt am Main gelebt, dort quasi aufgewachsen, während der Vater an der Goethe Universitätsklinik arbeitete und von dort aus auch schon damals den beiden großen Stiftungen der Stadt eng zugewandt war, dem Senkenberg Museum, für mich damals das Dinosaurier Museum hauptsächlich, wie dem Städel, der bürgerlichen Frankfurter Kunstsammlung, in der ich als Kind erste Malkurse hatte, die aber noch weniger weit führten als Goethes Versuche.

Mein Großvater war im Freien Deutschen Hochstift, jener Stiftung, die im Frankfurter Goethehaus residierte und dessen Hauptaufgabe es war, dieses Haus zu erhalten und Schriften im Kontext zu Goethe und auch dem Haus heraus zu geben. Jedes Jahr kam ein Band heraus, die in langer Reihe seit 1949 die kirschhölzernen Regale im Arbeitszimmer meines Großvaters zierten und die er mir irgendwann zu erben versprach.

Daraus wurde dann nichts, irgendwo sind sie vermutlich verschwunden oder bei einem meiner Onkel gelandet, vermutlich waren sie auch nur die edelbenamte und gebundene Ausgabe eines literarische angehauchten Vereinsblattes, dessen Name mich aber so beeindruckte, dass ich die Tradition immer mit großem Respekt betrachtete. Freies Deutsches Hochstift, das klang in meinen Ohren nach einem Ritterorden, dem ich als Bürger in Tradition anzugehören träumte und der doch zu einer anderen Welt gehörte, der des Adels und der Ritter, die der junge Goethe fasziniert beobachtete und die doch eine andere war, als die seines Großvaters Textor, des Bürgers und Bürgermeisters sowie Stadtschultheiß, über den der Senkenberg, der das obige Naturkundemuseum gründete oder die Stiftung dazu, sehr scharf urteilte aufgrund seiner Parteinahme bei Belagerung durch die Franzosen im siebenjährigen Krieg und der sich auch mit Goethes Vater beinahe ein Duell lieferte, zumindest wohl ein Messer nach Goethes Vater warf, da dieser fritzisch gesinnt, also auf Seiten des Preußen Friedrichs des Großen stehend, seinem Schwiegervater den Verrat der Stadt an die den kaiserlichen verbündeten Franzosen vorwarf. Eine typische Auseinandersetzung dieser Zeit, in der sich bürgerliches Denken zeigte und es auch um ein emanzipatorisches Element gegen den Kaiser ging.

Goethe selbst hat seinen Großvater anders erlebt und in Dichtung und Wahrheit anders beschrieben, zu dieser Sicht keine Stellung bezogen, aber es ist eben auch ein Dichter, der aus der Sicht eines Kindes über die eigene Vergangenheit teilweise schreibt, sich an seine Kindheit erinnert und da erscheinen die Großeltern auch in manchem anders als die Eltern und heute anders als damals aber wichtiger als diese Perspektivwechsel ist das Umfeld in dem Goethe aufwuchs, zu dem auch die väterliche Bibliothek gehört und in deren Haus eben heute dies mir früher so ritterlich erscheinende Freie Deutsche Hochstift seinen Sitz hat, das als erstes eine Schillerausgabe edierte aber dafür heute plant ein Deutsches Romantikmuseum im angrenzenenden Neubau zu errichten.

Diese ach so deutsche Strömung muss natürlich auch Goethe angezogen werden, weil sich der alte Goethe auch den Romantikern gegenüber, die ihn anbeteten, auch in Bettina von Arnims Briefwechsel mit einem Kinde, einer romantischen Liebe des alten Herren zur jungen Dichterin, die vermutlich noch weniger konkret je wurde als die seine mit der Stein viele Jahre zuvor - aber auch die Arnim, eine geborene Brentano, deren Großmutter schon eine bekannte und erfolgreiche Schriftstellerin war und mit dem jungen Goethe flirtete, aber das wäre wieder eine andere Geschiche und führte ein wenig ab, auch die stammte aus einer ehrwürdigen Frankfurter Familie.

Es ging sehr bürgerlich zu und auch wenn Goethe mit dem Werther dem Sturm und Drang sein Gründungsfeuerwerk entflammte, es war ein Jugendwerk, das er später sehr kritisch sah, insbesondere angesichts der folgenden Welle der Suizide, wie auch folgender Übertreibungen in der emotionalen Wallung. Mit Schiller gemeinsam ging er in den Horen  gegen die junge Romantik verbal vor und ließ sich doch auch schon damals von diesen umgarnen und es blieb den Romantikern, zumindest denen, die sich nicht in vollstem Gefühle schon einer Laune folgend umgebracht hatten, genug Zeit den alten Meister immer mehr für sich einzunehmen, was jungen Damen eben so in Gegenwart älterer Herren an Verführungskunst dazu variantenreich einfällt. So wurde und wird Goethe , der Illuminat und also Aufklärer im strengsten Sinne war, mit seinem Herzog für eine Durchsetzung der Ideale der Aufklärung im Reich einstand zum deutschen Romantiker degradiert, der er mehr Anerkennung als Naturforscher begehrte, nicht wirklich politisch agierte oder wenn sich selten politisieren ließ, ein Beobachter des Geschehens und des Lebens blieb. Stelle mir vor, wie ein Schiller oder ein Kant in ihren Gräbern womöglich rotierten angesichts dieser Vereinnahmung und auch ein Goethe wohl die Stirn angesichts manch euphorischer Spinnerei kraus zöge und doch mit vollem Herzen die Briefe einer Bettina Arnim genösse und so wird der deutsche Bürger vielleicht wirklich groß erst, wo er seine eigenen Prinzipien bricht, auch wenn es manche nun sicher als mangelnde Prinzipientreue auslegen und Altersgeilheit eines alten Mannes und möchte da gern freundlich sein und liebevoll sein Tun belächeln, verständnisvoll für das, was ihn trieb und glücklich darüber wie wenig konsequent und pedantisch ein deutscher Schulmeister sein muss - bildet lieber freier zu Menschen euch aus, habe ich diesem Text vorangestellt als Motto und es scheint, als wäre es ihm mit der augenzwinkernden Vereinnahmung, die er der schwärmerischens Romantik gestattete, die er weit überragte, gut gelungen - er ist der Dichter aller, zumindest derer, die gönnen können, was zugegeben manchen im Lande noch schwer fällt und warum die Ermahnung so sehr ihm gilt wie seinen Deutschen jeden Tag.

Sein Bewunderer Thomas Mann, der Bürger par excellence, der dem Bürgertum in den Buddenbrooks wie im Zauberberg ein Denkmal setzte, das auf der Gesellschaft fußte, die ihre Gewohnheiten noch gern mit Goethes Versen umschrieb stand für diese Geschichte des deutschen Bürgers, die er gekonnt als Untergang ironisch brach und dadurch der Welt etwas völlig neues zeigte, was um 1900 keiner glaubte, dass es die Deutschen je könnten, nämlich über sich lachen und viele Leser des Lübecker Münchners, der später Californier und Schweizer wurde, als es kaum einen mit Verstand noch im Lande halten konnte, jedenfalls nicht, so er mit einer jüdischen Frau verheiratet war, wie Thomas Mann eben und dies nicht zu ändern gedachte, bestätigte diese Größe, die in der doppelbödigen Ernsthaftigkeit liegt - einerseits dem Versuch, den großen Roman zu schreiben, was Mann besser gelang als Goethe mit seinem liebenswerten Wilhelm Meister, andererseits sich dabei ironisch noch zu brechen und damit über sich hinaus zu wachsen. Die andere große Aufgabe deutscher Nationaldichter, ein Versepos zu hinterlassen, was Mann völlig unterließ - dahingestellt, ob nicht viel seiner Prosa längst Musik, also Melodie und Lied in nur andere Form ist, weil die Grenzen fließen, fällt dabei und spätestens seit Mann und seiner Größe etwas ab, scheint der Vers dem Deutschen auch als nicht so ernsthaft wie die in seiner präzisen und kühlen Sprache erzählte Prosa.

Dem Thema Thomas Mann und Goethe gebührend den Absatz mit nur zwei Sätzen von überbordender Länge begonnen und doch noch nicht ganz ein Ende in der Sache gefunden, die noch weit an Textstellen hier ausgeführt werden könnte, was aber, der deutschen Knappheit wegen, unterlassen sei. Knapp sind wir gern, um auf den Punkt zu kommen, was den maßlosen Dichter ebenso ärgert, weil seine Kunst ja gerade ist, noch daneben und darüber hinaus mit den Worten zu spielen, um ihnen eine Melodie zu entlocken, die seine Texte trägt - sei es in der hochmütig wohlgemuten, ironisch gebrochenen eines Thomas Mann oder der singenden eines Goethe, der das Lied in allen Buchstaben gern schwingen läßt, als sein Melodie und Inhalt nur artverwandt ein Wesen ganzer Art. Bei Mann fanden die Deutschen dies Doppelwesen in einem gern bei Gert Westphal, der ihnen den Zauberberg oder die Buddenbrooks so vorliest, wie sie ihn fühlen und da wird die Prosa melodiöse Dichtung im Singsang einer Stimme.

Goethe und Thomas Mann trennen zwischen Tod des ersten und Geburt des zweiten 43 Jahre nicht mal, der eine beschreibt den Untergang der Welt, in der Goethe aufwuchs, in die er noch, wie Mann in Lübeck später, standesgemäß hineingeboren wurde und beide haben viel von dem, was das Wesen des Deutschen als Bürger beschreibt. Es ist der Wunsch, sich über seine so enge Umgebung ironisch oder auch streng formal zu erheben, um aus einer Welt jenseits der engen Gassen sich frei zu erheben - bei Goethe voll überbordender Lust, die er mit Leidenschaft zu Rom lebte, bei Mann in disziplinierter Ordnung und mit aufrechter Haltung und doch darin wieder mit einem Augenzwinkern, ob seiner verborgenen Sexualität, seiner Andeutungen und vieler feiner Dinge mehr - Mann spielte behend auf der bürgerlichen Tastatur eines Vokabulars an Sprichworten, die Goethe auch im Faust auswarf und die sich über die 2-3 Generationen schon zum nationalen Erbe der Dichter festgefressen hatte.

Goethe schuf die bürgerliche Sprache wie Luther das Deutsche als Schriftsprache überhaupt, gab Goethe ihm und seinen Redensarten Rhythmus und Reim, wurde selbst zu einer und Thomas Mann erzählt die Geschichte einer Klasse, der auch Goethe entstammte, die dies Ideal weitertrug und dabei wert darauf legte, dass es einerseits im Konsens jeder ihrer Kreise verstand und es sich so weitertrug aber auch das einende Band dieser Kreise blieb, wie es wunderbar Marcel Reich-Ranicki in seinen Erinnerungen oder Walter Benjamin in seiner Berliner Kindheit um 1900 beschreiben und damit zeigen, wie einerseits dieses Bildungsideal des Bürgertums, das auch humanistisch war, einerseits eine Klasse bildete und andererseits aber auch einer anderen Gruppe die volle Integration ermöglichte durch Bildung, den Juden, die dies Ideal teilweise noch intensiver lebten, auch um anzukommen, aber das wäre jetzt eine andere Geschichte. An dieser Stelle soll auch nicht der große Bürger und Publizist Joachim Fest vergessen werden, der in seinem Band Bürgerlichkeit als Lebensform vieles dazu andachte, was deutsche bürgerliche Identität ausmacht.

Vereinnahmung und Annahme sind ein wichtiger Punkt, was den alten Goethe betrifft - der Meister aus Weimar, der die Verse aus dem Handgelenk warf, wie es ihm gefiel, legte sich manche berufliche und sonstige Hinderungsgründe auf, um in der Pflicht zu stehen, die dann doch ein ordentliches Werk nebenbei hinterließ, während er Bergwerke des Herzogtums beaufsichtigte, der verehrten Herzoginmutter eine Bibliothek baute, die bis heute, auch abgebrannt und Eier errichtet, zu den schönsten des Landes gehört, der Stein huldigte, sich teilweise auch am Hofe dem Zeremoniell unterwarf und doch auch ausbrach - anders als Schiller, der gern für einen Revolutionär gehaltene auch talentierte Dichter, hatte sich ja formell hoch geheiratet, dem war das später Adelspatent, das er nur wenige Jahre noch überlebte, wichtiger wie der Hof auch und dennoch haben es die Deutschen zumeinst umgekehrt in Erinnerung und dieses Bild wird weiter gepflegt. Wie auch der Gegensatz der beiden, der gegen Ende keiner war, weil sie sich längst nicht nur in Worten nahe waren, zwischen dem Frauenplan und Schillers kleinerer Wohnung näher am Haus der Herzoginmutter, aber voeinander keine fünf Minuten zu Fuß und Goethe lange in wilder Ehe mit seiner Christiane Vulpius lebend, von Frau von Schiller kritisch betrachtet, denn er war aus der Ständegesellschaft und ihrer Ordnung mit seiner zärtlichen Geliebten ausgebrochen, hatte ihre Tante, die Stein verletzt und überhaupt, was bildete sich der Herr da ein, während dort die Schwestern mühsam an einer Ehe mit gemeinsamen und eigenen Kindern arbeiteten, sich verbaten, was sie träumten, blieb dort ein Goethe für sich und machte einfach, was ihm gefiel.

Dieses ein wenig unkonventionelle für zumindest eine zeitlang unkonventionelle Leben jenseits der Stände wurde überaus kritisch gesehen und war doch eine Revolution im nur gemäßigten Rahmen. Der Dichter nahm sich etwas heraus, hatte eine bürgerliche zur Frau, was er ja selbst eigentlich war, ein Bürger, nur formaler Adel dank des Herzogs Gnade aber doch in allen Prinzipien und Idealen dem Bürgertum verbunden, das aber diese wilde Ehe auch eher naserümpfend sah und so wurde der Sohn dann noch legitimiert und geheiratet, was nichts änderte nur hieß Fräulein Vulpius dann Frau von Goethe, auch wenn sie ja längst Frau geworden war, aber auch das ist alles sehr deutsch, nur Goethes Gelassenheit dabei vielleicht nicht.

Was uns wieder zu dem Zitat vom Anfang bringt, in dem sich Goethe so gönnend und als Lehrmeister über die seinen erhebt und ihnen rät, sich freier als Menschen auszubilden - das oberlehrerhafte darin ist sicher schon wieder so deutsch, dass es den Spruch zu einer Ironie seiner selbst macht, auch wenn sich der eine zeitlang römische Goethe sehr frei fühlte, er sagte immer noch gerne den seinen, wo es lang ging und was richtig war im Falle eines Falles. Damit bleibt er auch mit Abstand so typisch deutsch, wie er sich ungern sah, denn vermutlich waren ihm die lauten seinen als Bildungsbürger so peinlich wie dem Oberstudienrat auf Romfahrt die deutschen Touristen im Ballermann auf Malle es heute sind und beides ist vermutlich typisch deutsch und so fragt sich, ob die Ständegesellschaft je ein Ende fand oder nur in anderer Form wieder auftauchte und heute eben mehr kleine Geister laut die Medien der Massen bevölkern, warum Bildung kein Ideal mehr ist, würde es doch nur eigene Mängel zu sehr offenbaren und in diesem Sinne, fragt sich nur, ob uns die mediale Entwicklung nun noch deutscher machte oder freier am Ende, etwa in der Betrachtung des Lebens der anderen.

Die schönste Verkörperung des goethschen Ideals findet sich im bildungsaffinen Oberstudienrat, der noch verbeamtet, das Wahre, Schöne, Gute zu schätzen weiß und an die Generationen nach ihm weiter tragen möchte - ein Volk von Lehrern, was darum auch sich selbst genügt, sagt sich gern, wie es zu sein hat, um menschlich zu sein und so wurde der Dichterfürst im weimarschen Beamtenstand des Herzogs zum Musterbeispiel dieser Deutschen, ein Bildungsbürger, der eben noch schreiben konnte - und wie er das konnte - während er seinen Mitbürgern erzählt, was sie zu tun oder zu lassen haben und wie sie sein sollten, ist das Ideal der bürgerlichen Gesellschaft und der Geheime Rat wäre heute vielleicht Berater und wir wissen noch nicht, ob der Staat besser ist, der seinen Rat am Markt zu dort üblichen Preisen teuer einkauft, als der ihn mit Patent an sich bindet.

Aber wir haben einen Dichterfürsten, der uns ein schlechtes Gewissen für die Nation, die keine ist, was immer sie sein sollte, wenn sie es wäre und was das je wert wäre überliefert hat und die heute gerade Bundesrepublik hat dies historisch nach einem um so schlimmeren Ausrutscher verinnerlicht - das machte die präzisen und ordentlichen Deutschen, die fleißig und zu gut sind, relativ erträglich für den Rest der Gemeinschaft, ließ Europa wachsen und blühen - vielleicht wäre es klug nach der zwar bescheiden korrekten aber doch sehr selbstbewussten Märkerin, die dies Gefühl erst spät kennenlernte, wieder daran zu erinnern, wir werden mehr für unsere Bescheidenheit gemocht als für unser Selbstbewusstsein und das wir als Wirtschaftsnation gut und stark sind, weiß die Welt, üben wir uns lieber bescheiden mehr darin, die schönen Dinge zu genießen, statt den anderen erzählen zu wollen, wie sie zu leben hätten, es könnte alle glücklicher machen und würde am Erfolg nichts ändern, nur die Missgunst schmälern, was sicher den Genuss erhöhte.
jt 29.8,14

Freitag, 29. August 2014

Drohungseskalation

Der Westen droht wieder zu drohen
Moskau gibt sich unbeteiligt in allem
Die Situation droht zu entgleisen
Putin weiß genau der Westen will
Auf keinen Fall offiziell intervenieren
Ob die Soldaten nun in ihrer Freizeit
Krieg spielen um den Russen zu helfen
In der Ukraine oder die Wende im Konflikt
Ganz bewusst gesteuert ist wissen wir
Nicht nur das alle Drohungen wohl
Wirkungslos sind ist offensichtlich
Was immer Moskaus Ziel in der Affäre
Am Ende ist eine Lösung wird es nur
Mit Moskau geben nie gegen oder im
Krieg am Ende den keiner sich leisten
Kann derzeit auf dem Weltmarkt
Am wenigsten die Ukraine noch Europa
Am russischen Gas weiter hängend
Wenn wir nicht viele Jahre sinnlos
Krieg führen wollen müssen wir
Moskau als Partner akzeptieren
Nur dann ist Frieden dauerhaft möglich
Die neue Eskalation der Drohungen
Ohne Plan oder Strategie kann nur
Zum Krieg führen da der Westen
Irgendwann sein Gesicht verliert
Nur gemeinsam mit Moskau kann sich
Die Ukraine der NATO annähern
Wir haben wichtigere Probleme
Als diesen Konflikt im Osten
Eine friedliche Lösung ist möglich
Drohungen führen zu nichts
Es wird Zeit das Strategen endlich
Die Zukunft Europas vernünftig planen
Nicht hörige Kleingeister die nur
In der Schleimspur Amerikas kriechen
Das ohne Ziel und Plan auf der Welt
Meist Chaos stiftet denn so fragwürdig
Putins Verhalten sein mag er wird
Nichts ändern sofern er keinen Gewinn
Für die Russen sieht und niemand
Wird für die Ukraine einen Krieg noch
Riskieren wollen darum endlich
Den unwirksamen Schalter umlegen
Sich die Hand reichen und gemeinsam
Eine gute Lösung suchen die auch
In Putins Hand liegt wir können nur
Gemeinsam erfolgreich sein
Es geht um Macht und Politik
Nicht um moralische Sonntagslesungen
Damit wir künftig gemeinsam gegen
Die Bedrohung des Friedens an der
Levante wirken können
Schluss mit Drohungen hinter denen
Kein Plan noch ein Wille steht
Einig ohnehin nicht
Wenn sich beide als Partner friedlich
Europäischem Recht unterwerfen
Kann es eine vernünftige Lösung geben
jt 29.8.14

Rassismusmissbrauch

In Rotherham wurden Mädchen
Über Jahre missbraucht von
Männern mit Migrationshintergrund
Wie es politisch korrekt heißt
Pakistani waren es die noch immer
Wie in der islamischen Kultur verbreitet
Ein Verhältnis zu Frauen und Kindern
Haben was nicht zu tolerieren ist
Weil die dort sich nicht trauten
Offen darüber zu reden obwohl
Sie es besser wussten wurden sie
Zu Mittätern des Missbrauch
Wie indirekt erst zu Anstiftern
Des künftigen Missbrauch
Mit dieser Angst vorm anderen
Wird Rassismus geschürt
Darum ist es so wichtig hier klar zu
Sagen der bisher größte organisierte
Missbrauch von Kindern kam aus Rom
War weiß und konservativ immer
Kriminelle machen nicht ihre Kultur dazu
Hier wurde der Rassismus mißbraucht
Wie die Angst vor ihm im Schatten
Politischer Korrektheit brandgefährlich
Dagegen hilft nur Aufklärung
Null Toleranz gegenüber Gewalt
Egal aus welcher Kultur
Verteidigen wir unsere Freiheit
Die auch an unseren Werten hängt
Toleranz gegenüber Gewalt schürt sie
Erst wenn sich unsere Kultur auch
Mit dem scharfen Schwert verteidigt
Das sie aus Religionen angreift
Hat sie eine Chance wertvoll zu bleiben
Wenn wir verschweigen was ist
Werden die Lügner gewinnen
Die Rassisten auf der einen Seite
Die Kriminellen auf der anderen
Opfer bleiben Kinder und Frauen
Sowie die Freiheit von uns allen
Rotherham ist überall
Zeigen wir nicht nach England
Machen wir es besser was nur
In einer offenen Gesellschaft geht
Reden wir miteinander statt immer
Nur übereinander
Nicht der Islam macht pädophil
Rom hat mehr Fälle
Nicht der katholische Aberglaube
Ist notwendig kriminell sondern Täter
Die sich nicht an unsere Werte halten
Wie wir wo wir sie nicht verteidigen
Werden wir zu Mittätern
Das sollte bedenken wer sich jetzt
Im üblichen Tenor empört
jt 29.8.14

Donnerstag, 28. August 2014

Faust - Paralipomena


.
"Euch gibt es zwei Dinge // So herrlich und groß: // Das glänzende Gold // Und der weibliche Schoß. // Das eine verschaffet, // Das andre verschlingt; // Drum glücklich, wer beide // Zusammen erringt!"

"Für euch sind zwei Dinge // Von köstlichem Glanz: // Das leuchtende Gold // Und ein glänzender Schwanz. // Drum wißt euch, ihr Weiber, // Am Gold zu ergetzen // Um mehr als das Gold // Noch die Schwänze zu schätzen!"

Interventionsinvasionseskalation

Erst sollte es eine Invasion der Russen
In der Ukraine geben wo plötzlich die
Schon fast geschlagen geglaubten
Rebellen neue Erfolge erzielen
Der Westen hyperventiliert bereits
Kurz vorm Herzinfarkt noch japsend
Um Brüssel herum wie in Berlin
Wo die Sommerpause nur theoretisch
Bereits beendet wurde und verkündet
Sogleich neue härtere Sanktionen
Auch die NATO meint es seien
Deutlich mehr als 1000 Russen
Oder russische Soldaten dort aktiv
Auch Waffen würden mehr geliefert
Bisher stellten sich alle Behauptungen
Aus Kiew schnell als Gerücht heraus
Wie auch die des Abschusses von MH17
Durch die Rebellen was immer mehr
Zu einer fragwürdigen Fabel wird
Russland behauptet sie täten nichts
Hätten auch kein Interesse daran
Verstünden das ganze Theater nicht
Ob es daran lag dass sogar im Westen
Plötzlich Fragen nach MH17 laut wurden
Kurz vor der Veröffentlichung der nun
Ergebnisse der Untersuchung ist unklar
Auffällig nur das immer gleiche Schema
Nach dem unterstellt wird Russland suche
Die Eskalation auch wenn sogar im Westen
Unter Strategen inzwischen unstrittig ist
Diese wurde durch CIA und NATO provoziert
Das NATO Truppen auf ukrainischer Seite
Im Kampf stehen bei ihrem Feldzug
Zur Vernichtung der Rebellen sicher
Der verbliebenen Russen nebenbei
Ohne nun Putin für einen lupenreinen
Demokraten zu halten kommt mir diese
Politik langsam lächerlich durchsichtig vor
Denn es gibt wieder keine Beweise
Alles geschieht völlig überraschend
In der am besten beobachteten Gegend
Auf dieser Welt und wer da nicht staunt
Ist entweder tief gläubig oder verblödet
In der Dauerpropaganda unserer Medien
Erinnere nur an das unrühmlich berühmte
Seit fünf Uhr wird zurückgeschossen
Glaube gar nichts und fordere endlich
Eine neutrale Aufklärung aller Vorgänge
Statt diesem schlafwandelnden UNsinn
Wir stehen im Krieg aus Lügen
jt 28.8.14

Bayernschlussverkaufsdusel

Da hat der Rekordmeister noch mal
Richtig zugelangt am Transfermarkt
Mit Benatia aus Rom für die Abwehr
Sowie Alonso von Real für die Mitte
Hat sich das Team von Guardiola
Nochmal verstärkt um wieder nicht
Nur zu den Besten zu gehören
Sondern Erster zu sein sowie
Zugleich noch peppiger zu werden
Der Trainer hat freie Hand und nun
5 Spanier zur Verfügung theoretisch
Dazu noch 5 deutsche Weltmeister
Wenn denn mal alle spielen können
Aber statt Rekordausgaben sind die
Reichen Bayern auch diesmal wohl
Relativ sparsam geblieben um die
Lücke zu füllen die Kroos Weggang
In den eigenen Reihen riss sowie
Die Belastung durch Krankheiten
Im noch Kader bedeutete es fragt
Sich nun ob das sonst Herz auch
Der deutschen Nationalmannschaft
Künftig spanischer schlägt wogegen
Die letzte WM eher sprach oder das
Ewige mir san mir weiter ertönt
Wenn am Ende mal wieder die Bayern
Alles gewinnen sollten wie üblich
Wie die Liga darauf reagiert
Was Europa nun macht
Ob das System Pep richtig ist
Oder sich die Bayern selbst fremd
Werden um oben zu schwimmen
Und das letzte Spiel gegen Dortmund
Den gerade Tabellenletzten ging verloren
jt 28.8.14

Wegwerfliebelei

Während wir schon mit dem
Nächsten liebäugeln wollen
Wir noch schnell die alte Liebe
Entsorgen um unbefangen uns
Am neuen zu erfreuen
Löschen wir alles vorige
Einfach so als seien wir ein
Supermarkt der Gefühle
In dem täglich die Regale
Wieder befüllt werden mit
Neuen knackigen Waren
Die Lust auf mehr machen
Irgendwie liebe ich anders
Bin schon immer lieber in
Antiquariate gegangen als
In Supermärkten zu konsumieren
Was mir so schick angeboten
Freue mich an alten Büchern
Die schon mancher las oder
Doch selig in den Händen hielt
Vielleicht sollten wir auch mit
Gefühlen lieber umgehen
Wie mit Büchern als mit nur
Lebensmitteln die wir verzehren
Um sie auf dem Klo hinter uns
Zu lassen und wegzuspülen
Und so leben noch alle Lieben
In mir wie in einer Bibliothek
Manchmal gehe ich an den Regalen
Einfach lächelnd vorbei um
Den einen oder anderen Rücken
Nur zu streicheln mich der Geschichte
Als ich sie las zu erinnern was es
Im Alltag wechselnder Lieben wohl
Schwerer macht aber meine Bibliothek
Zum wohl gehüteten Schatz mir macht
Nie würde ich ein Buch wegwerfen
Und vielleicht ist das auch gut so
jt 28.8.14

Mittagssonnenbank

Nach dem Einkaufen am Mittag
Einen Moment auf einer Bank
In noch sehr warmer Sonne
Des späten Sommer sitzen
Um die Ruhe zu genießen
Scheint angesichts umgebenden
Lärms illusorisch und doch ist
Schon das nur Innehalten mehr
Als die umgebende Unruhe je
Nehmen kann vielleicht sogar
Gerade im hier Baulärm einfach
Sitzen könnte alles sein weil es
Der Stadt etwas  entgegensetzt
Auf der Suche nach dem freien
Land in uns das es vorsichtig
Zu entdecken gilt nebenbei
jt 28.8.14

Bodentrüppchen

Mit 6 Mann zieht nun die Bundeswehr
In den Krieg im Irak und dies nicht
Etwa um zu kämpfen sondern
Nur um zu erklären wie es geht
Den Kurden den Gebrauch der
Schutzwesten und sonstigen Güter
Vielleicht auch schießender noch
Aber nur theoretisch wohl
Was ja kein Kampfeinsatz ist
Keine Zustimmung mehr braucht
Den Bundestag außen vor lässt
Lehrer schicken ist ja nicht verboten
Sollte es dann ISIS wagen dies
Harmlose Lehrpersonal anzugreifen
Müsste natürlich ein weiterer Trupp
Zur Befreiung geschickt werden
Ein Notfall und nur eine Reaktion
Kein Eingreifen von Bodentruppen
Wo kämen wir da auch hin
Noch dazu ohne Bundestag
Den die postdemokratische Koalition
Ohnehin mit mehr als Mehrheit regiert
Aber was sein muss muss sein
Hilft ja nichts und erklären muss ja
Einer den Kurden wie es geht
Das sind keine Bodentruppen
Nur in der Luft kann ja keiner
Irgendwem was erklären
Also kommt ein Bodentrüppchen
Das macht ja nichts und stört doch
Keinen hier und nur wenn die
Zufällig angegriffen werden sollten
Müssen wir weitere hinschicken
Und keiner will Krieg oder sich daran
Beteiligen irgendwo passiert alles nur
Ganz zufällig und Deutschland ist
Mal wieder mittendrin sozusagen
In der ersten Reihe
jt 28.8.14

Bestimmungsgefühl

Wie bestimmt sind wir
In dem was wir tun und
Wie sehr bestimmen wir
Noch was wir tun mit uns
Existiert der Wille oder
Ist er eine Illusion einer
Längst in allen Anlagen
Bestimmten Existenz
Die nicht entscheidet
Sondern nur vollzieht
Was in ihr festgelegt
Wurde im Bauplan der
Natur deren Teil wir sind
In den engen Bedingungen
Die uns nur leben lassen
Oder sind wir so frei wie
Unser Geist uns vorgauckelt
Und kommt es für das Glück
Was einzig wir suchen können
Darauf an ob es ist weil es
Unsere Natur so vollzieht
Oder wird weil wir es wollen
Genügt die Fähigkeit dazu
Sein Leben willentlich auch
Zu beenden wo es uns noch
Geboten scheint die eben
Dazu Fähigkeit zu bejahen
Oder ist wer sich tötet immer
Nur Opfer seiner kranken Natur
Die ihm die Möglichkeit nahm
Leben zu wollen wie es doch
Unserer Natur zumeist mehr
Entspricht als auf das Ende
Was ohnehin kommt mehr
Zu sehen als auf was ist
Und wollten wir daran allein
Die Grenze hängen die
Bestimmt was Freiheit ist
Von den Höhepunkten bis
Zum Ende treibt uns der Tod
Vor sich her und zugleich
Doch suchen wir ihn immer
Mehr als den Genuß des
Verweilens vor dem Ende
Was wir damit beschleunigen
Es scheint als gäbe es in uns
Ein Bestimmungsgefühl was
So illusionär ist wie ihr sonst
Gegensatz die Freiheit
Unklar was wirklich ist
Taumeln wir durch das
Was wir Leben nennen
Immer mehr unbestimmt
Uns Zwängen unterwerfend
Können wir die Freiheit nicht
Beweisen bis wir das Leben
Beenden oder ist die dann
Freiheit einfach weiter zu leben
Beweis genug für die Freiheit
Eines natürlich bestimmten
Lebens in dem wir mehr
Entschieden werden als
Noch zu entscheiden
Kommt es also allein
Auf den Willen dabei an
Bliebe was uns ausmacht
Ein unbestimmtes Gefühl
Mehr als geformte Wirklichkeit
Käme es kaum darauf an
Weil sich frei fühlen genügte
Es unbestimmt zu sein
Und wie wenn nicht frei
Sollten wir lieben können
Uns also füreinander noch
Zu entscheiden oder nicht
Und wäre dem so was als
Die Liebe ließe uns noch
An die Freiheit glauben
Gegen alle Natur weiter
Zu glauben wir verständen
Logisch wie sehr wir doch
Wohl füreinander
Bestimmt sind
jt 27.8.14

Mittwoch, 27. August 2014

Geschichtsblind

Da denkt sich eine Kleiderfirma
Ein nettes Design aus gleich mit
Einem Scheriffstern geringelt
Freut sich wie sich die Kinder
Wohl daran freuen und deren
Eltern sich breitschlagen lassen
Weil es dieses Hemd unbedingt
Jetzt sein muss und alle Jungen
Damit herumlaufen werden
Sah ja auch sehr süß auch
Leider nur war was süß schien
Ein peinlicher Ausrutscher der
Genauso aussah wie die auch
mit Stern versehene Lagerkleidung
Der jüdischen KZ Häftlinge
Wer kann nur so geschichtsblind
Ein Marketing planen ohne den
Eventuell Kontext zu sehen
Was zeigt wie wichtig es ist
Diese Erinnerung wach zu halten
Damit nicht normal wird was nie
Normal sein darf die Geschichte
Die nicht vergeht wach zu halten
Erhöht die Sensibilität für die
Gegenwart und in Zeiten eines
Längst leider wieder normalen
Antisemitismus in Deutschland
Geboren aus vermeintlicher
Pali Solidarität um so mehr
Gut wenn hier ein Aufschrei
Durch das Land geht
Sich welche wehren
Gegen das Vergessen
Es ist immer noch nötig
jt 27.8.14

Vorkrieg

Bevor der Krieg ausbricht
Gärt es länger vor sich hin
Wer sich schnell in Stellung bringt
Hat nicht unbedingt die besten Karten

Nach dem Absturz von MH17
Hatte die Ukraine schnell die Schuldigen
Die Rebellen und also Russland
Damit wurde der Krieg im Osten
Gerechtfertigt und vorbereitet
Für die Eskalation bis dahin
Tragen westliche Dienste Verantwortung
Wie inzwischen auch westlich unstrittig
Unter denen die es verstehen
Darum ist Russland nicht unschuldig
Beide Seiten verfolgen Interessen
Welche legitimer sind ist unklar
Gleiches gilt für Hilfe und Verzögerung
Die Ukraine ist ein Gebilde aus der Gunst
Der Geheimdienste beider Seiten
Die Idee des Maidan ist Geschichte
Hier geht es um Macht
Nicht um Basisdemokratie
Die NATO will ihr Gebiet erweitern
Gen Osten und dabei Rußland ärgern
Einen Krieg könnte sie nicht führen
Darum zündelt sie im Vorkrieg
Ein gefährliches Spiel
Mit offenem Ausgang
Für einige östliche Gasfelder
Nicht wirklich sinnvoll

In der Berliner SPD beginnt der Krieg
Um die Nachfolge des Patriarchen
Der noch von sich aus ging
Zwei haben sich schnell in Stellung
Auch gegeneinander gebracht
Wer zuerst kommt ist zuletzt
Nicht mehr in Erinnerung
Ob sich noch ein Dritter quasi neutral
Auf die Bühne stellt oder gar der
Über-Kandidat kommt wie Schulz
Den keiner hier will bleibt offen
Es ist Vorkrieg und keiner weiß wohin
Nicht wird es wohl wer zuerst schrie

In Gaza schweigen die Waffen
Beide Seiten beerdigen ihre Toten
Es ist gerade egal wer schuld ist
Dafür soll eine Lösung gefunden werden
Um friedlich nebeneinander zu sein
Wäre auch vorab ohne Tote gegangen
Ging aber nicht und also jetzt
Zwischen Israel und Palästina war Krieg
Sie können sich nun dem nötigen
Wieder zuwenden statt einander
Zu erschießen aus Stolz

Im Irak und Syrien sind sie noch nicht
Soweit weil die einen vom Kalifat träumen
Während die andern ihre Ruhe wollen
Träumer im Vorkrieg sind gefährlich
Es wird noch Jahre dauern bis die
Im Aberglauben verfangenen merken
Sie müssen sich einigen
Auf die Dauer lohnt kein Krieg
Kann sich das keiner leisten

Im Vorkrieg werden die Stellungen
Für die große Schlacht besetzt
In der Ukraine wie in Syrien im Irak
Wie letztlich auch in Israel und Berlin
Es kann noch verhandelt werden
Meist aber spielt sich alles
In Automatismen ab und Mustern
Wer sie auch geistig durchbricht
Erst ist wirklich frei
Zu entscheiden was gut ist
Alle anderen sollten derzeit lieber
Den Mund halten um des
Lieben Friedens willen
jt 27.8.14

Nachtgedanken 0021

Was vom Tage übrig blieb
Verlorene Liebe
Gefundene Liebe
Alte Liebe
Neue Liebe
Wiedergefundene Liebe
Lieblose Worte
Liebkosung
Liebesersatz
Satz über Liebe
Wortlose Liebe
Lieber nicht
Liebermann malte
Geliebte Frau
Mann ohne Liebe
Liebestod
Lieber schlafen
jt 27.8.14

Dienstag, 26. August 2014

Menschenhandel

Menschenhandel klingt furchtbar
Dabei geht es nur um ein Spiel
Nicht mal ernsthaftes wie etwa
Schach oder Bridge sondern
Nur Fußball aber gut was
Sollen die auch machen
Mit dem vielen Geld
Dass die Massen hintragen
Sie könnten zwar wie die
Lottostiftung hier und dort
Spenden aber das wäre ja
Nicht mehr das gleiche
So handeln sie halt
Untereinander mit Stars
Zahlen astronomische Summen
Die sie für ein Finale erhalten
Am Ende muss es sich lohnen
Staunend wird berichtet wie
Verletzungsgeplagte Bayern
Sich für 30 Millionen einen
Römer kaufen ohne zu sagen
Dass die könglichen in Madrid
Ihnen gerade genau die Summe
Für einen der ihren zahlte
Der ihnen nicht genug wert war
Schauen wir in die Statistik
Hat sich die Sparsamkeit oft
Bezahlt gemacht während die
Großen Investitionen selten
Brachten was sie versprachen
Schon verfallen wir in den Ton
Der Menschenhändler aber
Um nichts anderes geht es
Geld wird europäisch erspielt
Während national sich nur noch
Qualifiziert wird was manche
Klein hält und andere Rekorde
Immer wieder brechen lässt
Dabei geht es um Geld damit
Wird gehandelt und also ist
Der Menschenhandel nichts
Anderes als der mit Organen
Oder Rohstoffen oder Waffen
jt 26.12.14

Waffenstillstandsbewegung

Zwischen Israel und den Palästinensern
Bewegt sich etwas in Richtung zu einem
Waffenstillstand ohne Befristung womit
Erstmals wieder Frieden in Aussicht
Genommen werden könnte sofern
Sich jemand daran endlich hält
Währenddessen will die NATO nun
Dringend Truppen gen Osten
Womit Russlands weiter provoziert wird
Statt einen Ausgleich zu suchen
Nachdem schon ein US Think Tank
Festgestellt hat dass der Westen
Den Konflikt in der Ukraine eskaliert hat
So fragen sich immer mehr Bürger
Wer hier den Frieden gefährdet
Sobald das warum das fraglich wird
Käme die Eskalation zum Stillstand
Noch sind wir weit davon so scheint
Derzeit um Gaza mehr Vernunft
Zu herrschen als in Europa
jt 26.8.14

Vom glücklichen Leben

Es ist Spätsommer in Berlin, der Himmel noch relativ blau geworden, dämmere ich nach zweieinhalb Stunden Schlaf durch den Tag, sehe beim Einkaufen für das Abendessen die Menschen in den Cafés und höre die Kinder auf den Spielplätzen am Platz. Einen Moment auf einer Bank in der Sonne sitzen, den Vögeln lauschen, eine schmerzvolle Nachricht schreiben und eine Schöne beobachten, die mit ihrem Hund vorüber geht und sich unbeobachtet wähnend die Augen wischt, sie schluckt neue Tränen sichtbar runter und gefesselt schaue ich, mich fragend, was sie wohl umtreibt und so sehr berührt.

Sie bemerkt doch irgendwann den Blick, spürt ihn wohl, ist inzwischen an meiner Bank vorbei und dreht den Kopf nochmal, wir lächeln uns für einen kurzen Augenblick an, dann schaut sie nach ihrem Hund und geht still weiter. Kein Wort fiel, aber es schien, als gäbe es eine Brücke zwischen uns und ich frage mich wieviele in der großen Stadt sich wohl so wortlos verstehen.

Schaue ihr nach, lange Beine in geschmackvoll bedruckten Leggings und ein übergeworfener Pulli, auf den einige Locken ihrer hochgesteckten Haare fallen, die sich unbändig lösten. Ein schöner Anblick, denke ich, sehe die Gestalt und schaue nicht auf ihren Po,vermutlich war er auch schön, ich weißt es nicht mehr und es war auch völlig unwichtig, der kurze Blick hatte uns über den üblichen Blicken verbunden.

Vermutlich werde ich nie erfahren, worüber sie so traurig war, was sie rührte - aber irgendwie hatten wir für einen Moment das gleiche Gefühl und wussten darum, freuten uns am Verständnis in all dem Lärm, sonst nichts.

Ist das schon Glück?

Schweren Herzens, wie wir halt so sagen, wenn uns die Gefühle warum auch immer umtreiben, nicht allein zu sein, relativiert das Unglück seltsam schön. So gesehen ist es ein Glück irgendwie unglücklich, einen anderen zu sehen, dem es genauso geht.

Vermutlich, hätte ich länger als die wenigen Minuten auf der Bank im Halbschatten noch gesessen, wären mir noch mehr aufgefallen, denen es genauso geht oder gehen könnte, die es hinter starrer Miene verbergen, weglächeln oder sich unbeobachtet auch dem einfach Schmerz hingeben. Unbeobachtet scheint wichtig, weil wir ja lieber fröhlich oder doch zumindest gelassen scheinen wollen, nicht verletzlich und dabei ist es doch so ein Glück, den Schmerz darum zu teilen und sei es auch nur in einem Blick im Vorübergehen.

Ist dabei wichtig, ob ihr vielleicht nur ihre Kontaktlinse verrutscht war und sie gerade nur in Gedanken eine neue Rolle einübte, während ihr Hund an den Brunnen mit dem Bären oben pinkelte?

Gerne lebe ich in der Illusion, wir hätten uns verstanden und unser Sekundenlächeln wäre wirklich ein sich verstehen gewesen und es macht mich irgendwie glücklich in diesem Moment, auch wenn das völlig idiotisch ist, wir nichts voneinander wissen und in verschiedene Richtungen später verschwanden auf dem Platz, den wir vielleicht umwohnen.

Wenn geteiltes Unglück also Glück wird, könnten wir uns fragen, was eigentlich Glück überhaupt ausmacht. Ist es die Chance, zu teilen, oder doch ein Wert an sich, der messbar ist und an bestimmte Kriterien einer Art Glücksbarometer gebunden ist.

Der heute seinen Rücktritt verkündende regierende Bürgermeister von Berlin, hatte das Glück, dies noch selbst zu entscheiden, nicht abgewählt worden zu sein, noch sich zu flüchten, auch wenn viele diesen Abgang bejubeln und ihm häßlich böse Worte hinterherwerfen, wie es immer leider üblich ist bei Personen, die im Licht der Öffentlichkeit stehen und die ihn als Versager verspotten, der, wie sein Flughafen, dessen Aufsichtsratsvorsitz er auch niederlegen wird, vermutlich nicht mal mit dem Rücktritt fertig wird und in der politischen Arena fletschen womöglich schon die Nachfolger die Zähne. Aber das muss ihn nicht tangieren, er hat seine Arbeit gemacht, die Stadt verändert, manch Worte geprägt, die typisch für die Stadt wurden, nicht nur arm aber sexy, und geht nun aus freien Stücken, für manche überraschend aber darum eben noch stark und von sich aus, eine glückliche Entscheidung, so gesehen und das “endlich” mancher Zyniker kann dagegen dahinstehen, wenn er damit so glücklich sein kann.

Das Glück ist hier selbstbestimmt, auch wenn vielleicht der Verlust von Macht, Amt und Würde ein Unglück für einen sein mag, der das Bad in der Öffentlichkeit liebte und gerne zeigte, wie er feiern konnte, die Bilanz gegen Ende hin nicht mehr positiv ausfiel, sich viele Wähler in Umfragen zumindest, was immer davon zu halten ist, längst abwandten. Er hat entschieden, zumindest machte er den Eindruck und kann so als glücklicher Mensch aus dem Amt und der Politik scheiden, sicher noch mit den dabei üblichen Blumen bedacht.

Ist Glück also vielleicht die Herrschaft über den eigenen Zustand und die eigene Befindlichkeit oder kommt es dabei, wie die bösen Kommentare zum Thema zeigen könnten, mehr darauf an, wie wir ihn jeweils betrachten, wäre Glück also Ansichtssache?

Mit vielleicht feuchten Augen, verwirrt über das eigene Unglück nachzudenken, wenn es mal wieder nicht einfach glücklich sein sollte und dabei genau auf die eigenen Fehler zu schauen, die notwendig in dieses Unglück führen mussten, ist die sicherste Art am Unglück zu leiden. Vielleicht liegt darin die Chance, wie es die Alten den Jungen so gern sagen, etwas für das nächste mal zu lernen, aber vermutlich kann aus dem Unglück nichts gelernt werden, wächst nur der Widerwille gegen den Zustand, denn dann müssten wir uns ja auf das Unglück konzentrieren, was zumindest sicher ihn vom Glück ablenkt.

Ich weiß nicht, was glücklich macht, weder allgemein noch meist, was mich betrifft - ich spüre, wenn es da ist und merke schmerzhaft, wenn es plötzlich lapidar und eher wortlos verschwindet. So gesehen wohl ein Träumer, der nicht mal sein Glück planen kann, genieße ich die kleinen Momente desselben um so mehr. Frage mich also, kann glücklich sein, wer es weder benennen noch beziffern kann?

Es gibt den lange Martinus von Biberach, der angeblich 1498 bei Heilbronn starb, zugeschriebenen Spruch:

Ich leb und waiß nit wie lang,
ich stirb und waiß nit wann,
ich far und waiß nit wahin,
mich wundert das ich [so] frölich bin.

Andere meinen, es sei viel älter und es gibt Nachweise noch vor Kaiser Maximilian I., dem sogenannten letzten Kaiser, der ihn angeblich als Wahlspruch hatte und es hätte denselben auf der Decke einer Kirche zu Heilbronn gegeben, die im 16. Jahrhundert vernichtet wurde. Viele schreiben ihn auch Angelus Silesius zu, der noch rund 200 Jahre nach Biberach lebte, es gibt einen ähnlichen Spruch auch auf einer Säule im Münster zu Freiburg, der auf einen der Baumeister zurückgeführt wird, was die Datierung angesichts der Bauzeit von 1200-1513 noch unpräziser macht, alt zumindest scheint er zu sein und die Erinnerung daran, dass im Evangelium des Johannes 8, 14 in dem Jesus im Zusammenhang ähnliches gesagt haben soll, spricht auch nicht unbedingt gegen das Alter dieser Weisheit.

Der Spruch ist also ziemlich alt und definiert Glück als relativ unabhängig von allem, auch wenn uns das wundert, wir es eben nicht begreifen können, scheint die Option des Glücks etwas unerklärliches einerseits zu haben und andererseits allein eine Frage der Betrachtung zu sein, in der wir eine Haltung zum Leben einnehmen, das wir sogar, wie ganz im Anfang im Park beschrieben, im Unglück, durch teilen desselben, plötzlich Glück erkennen.

Macht also sozialer Kontakt glücklich, der ja in vielem unvorhersehbar und unbestimmt bleibt?

Wohl nicht allein, wie die vielen glücklichen Einzelgänger beweisen, aber im Unglück kann sicher die Relativierung durch Ablenkung oder Teilung desselben und sei es für Sekunden phantasierter Augenblicke, viel Glück im sozialen Kontakt liegen, wenn wir es so betrachten wollen, denn ich hätte ja auch etwa auf die glücklich Kinderwagen schiebenden Paare schauen können oder die schwangeren Mütter und dem verlorenen Traum vom geteilten Glück hinterhertrauern können, aber ich sah und konzentrierte mich auf gerade die eine, von der ich vermutete, es könnte ihr ähnlich gehen, beobachtete sie, bis sich unsere Blicke wie oben beschrieben trafen und war damit glücklicher als zuvor. Maßstab dieses Glücks ist also nicht eine abstrakte Größe an Glück oder der Wert des Verlorenen, sondern die Möglichkeit im nur Verständnis ein Glück zu sehen.

Auch wenn ich immer noch nichts verstehe, nicht weiß warum es so kam oder woher, noch wo es hingeht, wundert es mich dennoch nicht, wie glücklich ich bin, wenn ich mich schlicht an dem freue, was ist, denn mehr wird vermutlich nie sein, als die Option zum Glück in der nur Gegenwart lieber zu betrachten, als sich zu grämen über Dinge, die ich nicht ändern kann und so gesehen ist die Möglichkeit, die kleinen Lichtblicke im Halbschatten auf einer Bank wahrzunehmen, vielleicht wirklich die Option zum Glück und auf was sonst, kann es noch ankommen, um glücklich zu sein?

Vom glücklichen Leben schreiben und unglücklich sein, ist der beste Weg, den Blickwinkel zu wechseln, scheint es mir, um das wenige, was sein kann oder noch kommt, ganz zu genießen. Verstehe von nichts etwas wirklich, noch weiß ich etwas sicher über das Glück, aber allein die Betrachtung ist ein Glück und so freue ich mich an ihr und vergesse das reale Unglück  immer mehr, da ich so gesehen doch ein glücklicher Mensch bin, die Dinge so betrachten zu können.
jt 26.8.14