Mittwoch, 31. März 2021

Frühlingsliebe


Frühlingsliebe

Spüre den Frühling nun überall
Die Nase läuft die Augen jucken
Aber jenseits des erwartbaren was
Alle Allergiker auch in der Großstadt
Jedes Jahr wieder plagt wächst auch
Der Frühling in mir voller Lust welche
Jene kleinen Lästigkeiten ignorieren
Lässt um das Konzert der Natur die
Beim heutigen Sonnenschein mit
Voller Besetzung das ganze Orchester
Spielen lässt auch ganz zu genießen
Noch viel zu warm angezogen für
Den Spaziergang in der Sonne
Schwitzte ich wie in der Sauna
Spürte die Wärme schon fließen
Ließ es laufen und freute mich
Am Leben und der Liebe zum
Frühling wie immer er sich dann
Eines Tages verkörpert ist es ein
Glück sich für einen Tag in den
Jungen Frühling zu verlieben
Komme was wolle ist was ist
Gerade so wunderbar schön
Leben um es zu lieben halt

jens tuengerthal 31.3.21

Blütenlust

Blütenlust

Welch Lust ist es durch den blühenden
Frühling über den Berg zu spazieren
Wie sich in strahlender Sonne überall
Die Blüten entfalten die Menschen im
Park plaudernd auf den Wiesen liegen
Manche auch mit Büchern auf Bänken
Bienen und Hummeln umschwirren
Die frischen Blüten mit Leidenschaft
Folgen der großen Lust ihres Lebens
Zu genießen was sich überall zeigt
Nicht unähnlich darin den Menschen
Die sich mehr oder weniger ausgezogen
Voller Lust einander zeigen vielleicht
In der Hoffnung die nächste Nacht
Endlich nicht allein zu verbringen
Weil die Natur es so will auch in der
Gerade Pandemie noch halten sie
Korrekt Abstand voneinander aber
Schon in der hier Präsentation liegt
Der Anfang der Balz wie jedes Jahr
Im Frühling wollen wir aufbrechen
Neuland im anderen entdecken wie
Zur Reise zueinander aufzubrechen
Die schönsten Blüten des Lebens
Miteinander reifen zu sehen um sich
Nach der Natur zu befruchten wie es
Die wieder überall Insekten gerade
Vormachen denn der Sex der Natur
Animiert auch uns zur Leidenschaft
So durch das wieder Blütenmeer am
Berg zu flanieren sexualisiert alles
Leben und jedes Lächeln wird tief
Wie hintergründig berührend zur
Dann reinen Lust am Leben

jens tuengerthal 31.3.21

Impfchaos


Impfchaos

Das hin und her bei AstrazEneca
Schadet der Inpfkampagne weil es
Misstrauen verstärkt wie den Prozess
Verzögert wer sollte sich nun noch
Freiwillig damit impfen lassen wenn
Es Alternativen gibt die nur Geduld
Erfordern aber nicht Leben gefährden
Es ist gut dass Stiko streng kontrolliert
Aber ein wenig Geduld scheint nötig
Auch als Befürworter der Impfungen
Würde ich mich nun nicht mehr mit
Diesem Impfstoff impfen lassen
In egal welch wechselndem Alter
Lieber geduldig abwarten bis es
Genug vom sicheren Impfstoff gibt
Ein wenig Geduld wäre ohnehin nötig
Sich im Chaos zurechtzufinden im
Ständigen Wechsel der Verbote die
Vielfach wilkürlich wirken so darf der
Brandenburger ab 22h nicht mehr
Sein Haus verlassen während der
Berliner daneben es noch darf
Ähnliches Chaos zur Öffnung der
Läden und Gastronomie weil der
Staat und die Verwaltung deutlich
Überfordert sind sollten die Bürger
Sich lieber selbst fragen was nun
Vernünftig und geboten ist wie
Entsprechend auch handeln um
Das Problem schneller zu lösen
Als es der föderale Staat schafft
Schneller zu denken als die nur
Verwaltung sollte vielen möglich sein
Machen wir was draus um uns im
Gerade Chaos zu orientieren
Was nötig und geboten ist
Weiß ohnehin jeder im Land
Die Kanzlerin predigt es nun
Seit einem Jahr unsere so
Verlässliche Pfarrerstochter
Folgen wir der Vernunft mit
Geduld und warten wir ab
Es wird alles noch dauern
Bis dahin müssen wir zuerst
Selbst die Nerven behalten
Irgendwann ist alles vorbei

jens tuengerthal 31.3.21

Dienstag, 30. März 2021

Liebeslernen


Liebeslernen

Eine Liebe die groß ist lässt uns
Im Leiden an ihr noch viel lernen
So habe ich vom größten Drama
Das mich in tiefste Depressionen
Stürzte am meisten wohl gelernt
Bin mir am nächsten gekommen
Auch um zu wissen was ich nie
Wieder so erleben möchte wie
Was mich im Kern ausmacht in
Verlassener Einsamkeit spüren
Gelernt und bin daran gewachsen
So gesehen kann ich mit Abstand
Auch dankbar auf Dramen schauen
Weil sie vorbei sind und ich daran
Wachsen konnte um zu wissen
Wie ich bin und was mir gut tut
Worunter ich wahnsinnig leide
Wann ich fast verrückt werde
Wie dünn die Grenze zum Wahnsinn
Im Leben häufiger ist als ich ahnte
Es ganz schnell gehen kann dem
Leben völlig verloren zu gehen
Wie schönste Träume sich im
Nichts der Leere verlieren
Von dem nur Schmerz blieb
Der mit jedem Gedanken weh tut
Bis sich irgendwann alles relativiert
Die große Gelassenheit danach
Ein wirkliches Geschenk ist was
Freiheit und Glück schätzen lehrt
Wissen lässt was Liebe ausmacht
Die beglückend wie tödlich sein kann
Dankbar all dies gelernt zu haben
Schaue ich lächelnd auf das was war
Weit weg ist was ganz nah war
Es blieb die Suche nach dem Glück
Was so häufig nur eine Illusion ist
Von der Liebe lässt sich viel lernen
Denk ich und bin gespannt was
Kommt um zu bleiben

jens tuengerthal 30.3.21

Lesezeit


Lesezeit

Lese sehr viel
Eigentlich immer
Wenn ich nicht gerade
Schreibe oder wandere
Vor allem lese ich gerne
Viel verdienenes parallel
Einmal um so in völlig
Verschiedene geistige Welten
Einzutauchen und zu genießen
Dann aber und vor allem auch
Um länger etwas von Büchern
Zu haben die ich wenn ich sie
Liebe gern jahrelang lese mir
Darum ganz viel Zeit lasse
Täglich nur einige Seiten
Manchmal auch andere nur
Um mich auf das Wiederlesen
Noch mehr freuen zu können
So lese ich in Montaignes Essays
Seit 30 Jahren immer wieder nur
Ein wenig bis mich ein Gedanke
Des klugen Franzosen packt
Über den ich dann selbst dichte
Während ich mich abschweifend
In seinen Abschweifungen veriere
Sie gerne noch ein wenig erweitere
Weil gute Lektüre weite Brücken baut
Die tief wie schön entdecken lassen
So ist Lesezeit ein Glück für mich
Bei dem ich nichts erledigen will
Es um so besser ein Buch mir gefällt
Desto weniger eilig damit habe warum
Das parallele Lesen den Genuss
Durch erhöhte Langsamkeit fördert
Noch viel zu lesen zu haben ist
Eine paradiesische Vorstellung
Lesezeit ist so Lebenszeit

jens tuengerthal 30.3.21

Lebenswandel


Lebenswandel

Klimawandel und gerade Corona
Fordern uns zum Wandel unserer
Gewohnheiten im Leben auf was
Gerade ein großes Murren auslöst
Weil jede zwangsweise Veränderung
Erstmal Unruhe stiftet aber wir haben
Auch die Möglichkeit die Veränderung
Als Chance zu begreifen um etwas aus
Dem Neuen für uns zu gewinnen womit
Es auch um eine neue Definition von
Gewinn geht die aus der Reduktion als
Einer Form der Konzentration schöpft
Was gegen alle Gewohnheit geht die
Wachstum stets expansiv verstand
Auch wenn immer mehr begriffen
Dass was gut ist stets exklusiv ist
Also selten und wertvoll womit wir
Vor einer geradezu revolutionären
Neudefinition lohnenden Lebens stehen
Es wird nicht mehr darum gehen so viel
Wie möglich zu erreichen sondern das
Was ist mit mehr Zeit langsam zu genießen
Aus weniger mehr Lebenslust zu ziehen
Sich auf das wesentliche zu besinnen
Was eine gesunde Gegenbewegung
Nach Jahren der Expansion bedeutet
Zur Ruhe bringt und mehr für sich aus
Dem macht was schon ist es als neuen
Luxus definiert nirgendwo hin zu müssen
Sich ganz viel Zeit zu lassen bei allem
Weil dann reich ist wer sie sich nimmt
Arm wer ständig getrieben unterwegs ist
Wir werden weniger mit mehr Zeit bei
Wie für sich in unser Zuhause investieren
Statt in Reisen lieber Freunde einladen
Lernen es als Luxus zu empfinden sich
Mit sich wohl fühlen zu können was wohl
Noch einige Zeit dauert bis es schließlich
Im Bewusstsein ankommt aber uns dann
Gelassenheit und Ruhe schenkt wie sie
Frühere Propheten fürs Jenseits erst
Versprachen und uns so unsere Welt
Mit viel mehr gesünderer Natur zum
Paradies machen was kein Jenseits
Mehr braucht und seine Ethik dafür
Am Humanismus orientiert der gut tut
Das Leben wandelt sich infolge der
Krisen aber es ist gut so und eröffnet
Ungeahnte Chancen zum Glück und
So gesehen ist alles gut so

jens tuengerthal 30.3.21

Turmwanderer


Turmwanderer

Montaigne zog sich in seinen Turn
Zurück um seinen Geist wandern zu
Lassen oder mäandern wie er sagte
Für sein asoziatives Denken was sich
Gern verliert um zwischen den Welten
Die seinen Geist füllten zu wandern
Ein Gedanke führt zum nächsten wie
Die Erinnerung an einen Text ihn führt
Neue Tore öffnet die lange bekanntes
Überraschend neu sehen lassen was
In seinem bescheiden persönlichen
Bezug ganz unaufdringlich bildet
Dabei nebenbei radikale Gedanken
Wie die des Lukrez also der Epikuräer
Weitertträgt die zu seiner Zeit nicht
Ungefährlich zu verbreiten waren
Dabei lässt er sich keiner Schule
Klar zuordnen sondern wandert
Zwischen den Welten frei um sich
Zu nehmen was ihm gefällt wie
Seine Gedanken weiterführt die
Der Leser geistig wandernd begleitet
So könnte sein Vorwort nicht nur
Höfliche Bescheidenheit als eine
Form des Understatements sein
Sondern vielmehr echter Ausdruck
Seiner Philosophie die auf sich
Zuerst schaut und so auch den
Einzelnen in den Mittelpunkt stellt
Was den Aufbruch der Renaissance
Treffend beschreibt deren Kind
Er war den sein Vater nach dem
Vorbild des Erasmus von Rotterdam
Bilden und erziehen ließ warum er
Fließend Latein las schrieb und sprach
So wandert Montaigne in seinem Turn
Durch geistige Welten und der Leser
Begleitet ihn in seinem Universum
Dessen unendliche Größe durch die
Bescheidenheit vorab überschaubarer
Scheint und statt großer Bildungswelle
Vom rein persönlichen Bezug spricht
Rückzug in den kleinen Turn um von
Dort die Welt persönlich zu betrachten
Aber dabei keine Grenzen zu kennen
Macht für mich seine Größe aus was
Sich als eher Ahnungsloser leicht
Sagen lässt der vermutlich nur kleine
Andeutungen seines Universums
Erkennen kann wenn überhaupt
Trotz meiner eher mangelhaften
Klassischen Bildung das Gefühl hat
Immer wieder neues zu erkennen
Was mich zum dankbaren Leser
Macht der sich verstanden fühlt
Von dem Denker der Renaissance
Und so wandere ich durch sein
Universum in seinem Turn

jens tuengerthal 29.3.21

Montag, 29. März 2021

Unschuldsbewusstsein


Unschuldsbewusstsein

Einmal sagte Merkel sehr deutlich
Was sie von mangelhafter Umsetzung
Der Beschlüsse durch die Länder hält
Schon rechtfertigen sich alle an ihnen
Läge es nicht dass es nicht klappt
Die dritte Welle immer stärker wird
Sie täten alles was nötig wäre aus
Sicht ihres Bundeslandes und jedem
Bürger kommt es wie eine Komödie
Vor was dort schon wieder abläuft
Die Kanzlerin übernimmt Verantwortung
Für eine Korrektur aber die Länder
In ständiger Konkurrenz untereinander
Nicht mal für nachweisbare Taten
Sondern planen Öffnungen oder
Modellversuche während es dringend
Einen harten Lockdown bräuchte
Bezirke von Berlin Mitte wollen die
Außengastronomie öffnen mitten im
Exponentiellen Wachstum als hätte
Keiner begriffen was los ist denn so
Landen wir bald im völligen Chaos
Bekommen kurz danach überbelegte
Intensivstationen was dann dazu führt
Dass nicht mehr alle beatmet werden
Können und so Ärzte bald zwingt über
Leben und Tod zu entscheiden sich
Also logisch strafbar zu machen weil
Einige Länder sich ignorant verhalten
Wer jetzt öffnet und experimentiert riskiert
Unnötig Leben und sollte dafür auch
Als politischer Verantwortungsträger
Haften wie ein Täter vielleicht würde
Dann endlich mit gebotener Vorsicht
Statt mit Leichtsinn auf Kosten Dritter
Auch von den Ländern gehandelt die
Merkel mit Grund nun ermahnte sich
Endlich verantwortlich zu verhalten
Aufgrund der Inkonsequenz sind wir
So in der dritten Welle gelandet
Wer nun weiter alles von sich schiebt
Statt einig und konsequent zu handeln
Muss sich dafür verantworten weil
Jeder sehen kann wohin es führt
Es verlängert den Lockdown und
Wird wieder viele Leben kosten
Egal wie genervt die Bürger sind
Wird es so noch schlimmer werden
Lange hielt Merkel den Föderalismus
Als Prinzip hoch und agierte noch
Gemeinsam mit Ländern die sich
Nicht an die gefassten Beschlüsse halten
Zeit den Kurs zu ändern damit sich
Endlich etwas im Land bewegt

jens tuengerthal 29.3.21

Frauenjagd


Frauenjagd

Mit dem Simplicius Simplicissimus
Auf Frauenjagd zu gehen ist litetarisch
Ein Vergnügen und lässt den Genießer
Fragen ob sich etwas änderte in den
Nun 400 Jahren seitdem oder das
Spiel noch immer gleich abläuft sich
Weder Rituale noch Gewohnheiten
Je ändern werden solange es nur
Irgendwo Menschen noch gibt oder
Es immer etwas neues überraschend
Anderes ist weil keine Frau der anderen
Je gleicht und jede also besonders ist
Wie sie es sich so sehr wünschen
Um angepasste Aufmerksamkeit
Für mehr als den Monent zu erlangen
Nun kenne ich nicht alle Frauen bin
Wenigen nur im Leben begegnet
Zumindest gemessen an der Zahl
Der Bewohnerinnen dieses Planeten
Habe keine 500 Schöße geküsst mir
Ein allgemeines Urteil erlauben zu
Können und doch musste ich lächeln
Als ich Grimmelshausen so gekonnt
Für seinen Simplicissimus über die
Damen wie ihre Gunst sprechen las
Wie wenig sich je änderte wie ähnlich
Die so unterschiedlichen Damen sich
Ihrem Wesen nach immer noch sind
Auch wie simpel Männer dabei jagen
Warum es dennoch von Erfolg gekrönt
Weil alle immer nur das gleiche wollen
Ob nun das Geheimnis der Sexualität
Der Frau im nervus pudendus bereits
Ergründet oder ein Mythos nur ist bei
Der auch rituellen Paarung die weniger
Auf Erfolg als die zeitweise Beschäftigung
Miteinander in irgendwie Nähe zielt
Also Frau volle Aufmerksamkeit schenkt
Um die es immer nur geht warum
Die Mode wie Schmuck zur Industrie
Werden konnte die dem Ersatz dient
Deutlich machte Frau wollte nie mehr
Oder anderes als Aufmerksamkeit
Von dem den sie rituellen Regeln
Dabei folgend sich erwählten
Wofür sie dann leicht widerstrebend
Manches sogar auf sich nehmen
Was des Mannes Ehrgeiz fördert
Seine Standkraft damit stärkt weil
Er sich als Eroberer fühlen darf
Wo sich dies verkehrt also die Frau
Sich nimmt was sie gerade will wird
Mann zielgerichtet verführt löst dies
Beim Manne oft Impotenz dann aus
Im Bewusstsein dessen entwickelten
Wir gewisse Rituale der Annäherung
Über die wer sie einmal durchschaut
Nur noch lachen kann weil sie so
Schlicht sie sind immer gleich noch
Ablaufen wie manche Frauen stets
Schlecht über andere sprechen weil
Sie denen wie jedem misstrauen auf
Der Jagd nach Bestätigung andere
Offen und fair immer sind denen du
Ruhig vertrauen kannst weil sie
Nichts geheimes im Schilde führen
Während jene die anderen misstrauen
Nie etwas Gutes irgend bewirken
Kein Hindernis auf ihrem Weg scheuen
Es genügt wo Mann Frau zustimmt
Oder die gewünschte Bestätigung
Auf subtilere Art indirekt kund tut
Manche brauchen dafür Ablehnung
Um sich dann ganz zu opfern aber
Werden dafür infolge oft lästig doch
Bleibt das Grundprinzip immer gleich
Hast du es einmal durchschaut woran
Hormone und Triebe uns Männer so
Erfolgreich hindern könntest du alle
Haben aber wirst keine mehr wollen
Weil es dich schlicht langweilt dieses
Niveaulose Spiel zu spielen denk ich
Der die Regeln genau studiert hat
Das Prinzip dahinter zu verstehen
Auch das ewige Spiel von Ablehnung
Wie Interesse bei Lust und Liebe in
Der Praxis vielfältig erforscht hat doch
Hat sich seit den Zeiten Babyloniens
Wo Herikat von einer Hure er frisch
Rasiert unterwiesen wird um nach
Sechs Wochen im Sex Paradies ein
Mensch zu werden wie es uns schon
Der Gilgamesch Epos vor 4000 Jahren
Berichtete der bekanntlich in die Tiefe
Sah warum Thomas Mann auch seinen
Bericht über Joseph und seine Brüder
Als seinen Blick in die Vergangenheit
Mit Versen über diesen tiefen Brunnen
Beginnen lässt was zwischen beiden
Brücken schlägt wie sich zugleich
Abgrenzt und verbindet mit jenem Blick
Der in unbekannte Tiefe sah und uns
Schon nüchtern offenbarte wie simpel
Es schon immer war zwischen wie
Mit den Geschlechtern die uns treiben
Um uns mittig zu verbinden wie zugleich
In völlige Verwirrung zu stürzen warum
Den größten Schatz schon gewinnt
Wer den Albernheiten unmenschlich
Abschwört um zu genießen was bleibt
Vor allem unendliche Freiheit gewinnt
Statt sich den immer gleichen Ritualen
Zu unterwerfen die Frauenjagd genannt
Aber in Wirklichkeit das Spiel der Frauen
Ist Männer zu disziplinieren wie ihre
Aufmerksamkeit zu erlangen warum wer
Frauen wirklich Macht geben will sie
Verschleiert während sie ohnmächtig
Macht wer ihre Jagd als solche erkennt
Darüber mit Abstand zu lachen lernt
Weil alles nur ein Spiel ist
Denke ich und übe noch
Darüber zu lachen

jens tuengerthal 29.3.21

Sonntag, 28. März 2021

Coronasophie XXXIII


Wellenschwankungen

Die dritte Welle ist nun da
Und die Politik schwankt
Wie bei Seegang so üblich
Ein wenig hin und her sogar
Merkel die Beständige widerruft
Eine Ankündigung weil angeblich
Nach Protest der Lobbyisten nicht
Mehr bundesweit durchsetzbar
So ist das wohl auf hoher See
Wenn die Wogen schwanken
Schaukelt es uns ganz schön
Hin und her bis es endet
Der Sturm oder das Leben
Was mancher wohl im Sturm
Von elender Seekrankheit gepackt
Schon fast eher noch hoffte
Zumindest ging es mir so
Wo ich auf Booten in Stürme
Also Schwankungen geriet
Corona ist ein heftiger Sturm
Der Grundfesten erschütterte
Nun sollen die Lockerungen
Wieder zurückgenommen werden
Weil die Politik schwankt zwischen
Populismus und Wissenschaft
Gerne gefallen will wie ungern
Verantwortung übernimmt was
Aber ihre Aufgabe zuerst ist
Gerade im Sturm muss eine
Mannschaft das Schiff führen
Die Erfahrung und Ruhe mitbringt
Steter Wechsel des Kurses bringt
Mehr Gefahr der Ablehnung als
Klare Konsequenz dabei auch
Wenn zum hundertsten male
Etwas zurückgenommen wird
Weil es mehr Vorsicht braucht
Wie Mediziner von Beginn an
Verkündeten frage ich mich
Warum wir nicht lieber über
Die Wellen mit Sicherheit wie
Neuseeland hinwegschweben
Aber mich wählt auch keiner
Denke ich und frage mich wie
Wer Verständnis dafür aufbringt
Denke das Land bräuchte ganz
Dringend weniger Politik dafür
Mehr zuverlässige Verwaltung
Anderes ist Staat nie warum
Die Überschätzung doch nur
Auf Dauer enttäuschen kann
Das erspare ich mir lieber
Wie jegliche Seefahrt heute
Hoffe die Deutschland bleibt
Nun in der Pandemie auf Kurs
Sicherheit vor Experimenten
Weniger Politik bloße Verwaltung
Das notwendige zu erledigen um
So viele Leben wie möglich noch
Zu retten da jede Welle neue
Über Bord spülen kann die nie
Wer wiederfindet ohne Kurs
Wer Wellenreiten will möge
Dies gerne für sich tun 
Betrachte es lieber mit Abstand
Gemütlich aus dem Strandkorb
Besser gut verwaltet als mit
Neuen Ideen nur regiert
So zeigt Corona was nötig ist
Gut und sicher zu leben mit
So wenig Staat wie möglich
Aber so viel Verwaltung wie
Nötig dass alles gut funktioniert

jens tuengerthal 28.3.21

Waldesruhe


Waldesruhe

Im Wald die Ruhe zu suchen
Ist ganz wunderbar schade
Nur wenn alle das wollen aber
Zu wenig Wald übrig dafür ist
Noch welche irgendwo zu finden
Oder zu viele die gleichen Orte
Gleichzeitig genießen wollen
Habe schon nächtelang alleine
Im Winter im Wald verbracht
Weil ich es konnte und wollte
Ruhe und Einsamkeit liebte
Noch etwas mir beweisen musste
Da war es schon relativ ruhig
Aber um so abgelegener der Wald
Desto belebter sein Untergrund
Manchmal flüstern auch die Bäume
Nicht nur die plappernden Pappeln
Wirklich ruhig ist nur was tot ist
Wie die Monokulturen nahe der
Autobahn in denen es nur brummt
Aber das sind auch keine Wälder mehr
Sondern Holzfarmen die wir nur
Wald nennen weil da Bäume stehen
Natürlich wären Mischwälder mit
Vielen Insekten und weniger Tieren
In denen es nie ganz ruhig wäre
Weil immer etwas dort los ist
Um von Naturwald nachhaltig
Wieder zu profitieren müsste
Mindestens 50 bis 100 Jahre
Einfach nichts getan werden
Was natürlich unvorstellbar
Weil keiner mehr so geduldig ist
Doch brauchen wir klimatisch
Ganz dringend wieder viel mehr
Atmungsaktive Wälder ohne jede
Spur von Kunstfaser was aber
Keiner der sich nun dafür einsetzt
Noch jenals selbst erleben wird
Wir müssten für Waldesruhe also
Einen Wald entstehen lassen der
Möglichst ungestört in sich ruht
Ökonomisch lange nichts bringt
Erhalten wird nur um zu sein den
Urenkeln vielleicht urwaldähnlich
Zumindest erscheinen könnte
Wenn und frühestens aber erst
Viele viele Jahre Geduld braucht
Investition die sich nie auszahlt
Außer was dringend nötig ist um
Katastrophen langfristig noch zu
Verhindern wofür nun täglich ein
Gedicht zum Wald werben soll
Wer daran arbeitete wüsste nie
Würde er Ziel oder Erfolg sehen
Nur in winzigen Kleinigkeiten
Wer wieder Wald will der in sich
Als natürliches Biotop ruht wie
Er Deutschland früher fast völlig
Bedeckte braucht viel Geduld
Darf nichts tun als abwarten um
Der Natur ihren lauf zu lassen
Dies könnte uns so zur echten
Waldesruhe führen die sich für
Alles ganz viel Zeit nimmt um
Ein Gleichgewicht zu finden
Was sich selbst tragen kann
Nicht fliegen nicht bauen nicht roden
Warten und einfach nur hoffen
Um dabei die Ruhe zu genießen
Mehr geht gerade nicht mehr
Aber genau das ist so nötig
Tut allen auf Dauer besser

jens tuengerthal 28.3.21

Verstopfung


Verstopfung

Im Suez-Kanal steckt ein Schiff fest
An einer ganz schmalen Stelle womit
Der Weltwirtschaft eine Krise droht weil
Die Affen mit allen Kamelen vor dem
Nadelöhr stehen durch das wohl eher
Nichts mehr gerade geht auch kein
Schiffstau in Übersetzung woraufhin
Die Zeit zwar rollt wie eine Kugel
Im übrigen aber nichts mehr läuft
Riens ne va plus heißt es im Kasino
Wenn die Kugel rollt hier steht alles
Weil keiner mehr vorbei kann denn
Alle wollen das gleiche und ständig
In Bewegung sein um zu verdienen
Stillstand ist bei just in time nicht
Eingeplant und kostet ein Vermögen
Jeder Umweg natürlich auch aber
Manches macht die Zeit alternativlos
Die Ökonomen werden hektisch
Bekommen Schwitzflecken überall
Beobachte es ganz gelassen mit
Viel innerem Abstand und denke
Was nicht Stillstehen kann hat
Sein Gleichgewicht verloren
Bringt nur mehr Unruhe um
Den Untergang ist es nicht
Schade eher höchste Zeit
Zur Ruhe zu finden und
Denke wir sollten viel mehr
Wälder nur pflanzen um wieder
Warten zu lernen statt auf das
Logisch begrenzte Wachstum
Allein zu setzen lieber der Natur
Ihren Lauf wieder mehr lassen
Der Kanal ist noch verstopft
Die Weltwirtschaft ausgebremst
Zeit zu überlegen wie es ruhig
Mit dem Planeten weiter geht
Dessen Klima nebenbei kollabiert
Innehalten um durchzuatmen
Wäre die wohl beste Reaktion
Manche setzen bei Verstopfung
Auf Tabletten oder Einläufe um
Den Darm entleeren zu können
So schnell wie nur möglich
Damit die ganze Scheiße nicht
Ins Hirn steigt woran bei der
Globalen Ökonomie wenig Zweifel
Wohl noch bestehen aber egal
Irgendwer kauft jeden Scheiß
Bevorzuge ganzheitliche Entspannung
Setz dich mit einem guten Buch
Aufs Klo und warte ab was kommt
Wolle nichts aber lass es laufen
Entdecke den Mehrwert endlich
Der Langsamkeit dann könnte sich
Der ganze Scheiß nochmal lohnen
Gewinn ist was glücklicher macht
Denke ich und lächel gen Ägypten
Ein guter Evergreen lässt uns noch
Nach Jahren fröhlich tanzen

jens tuengerthal 28.3.21

Leseliebe


Leseliebe

Eine gute Liebe zeigt sich
Für mich erst im gemeinsamen
Lesen von Büchern wie der dann
Irgendwie Liebe zu ihnen was ich
Schon vielfältig erleben durfte
Eine die ich lange für meine
Große Liebe hielt liebte ganz
Besonders den Werther wie
Die Romantik als Epoche
Nichts lag mir je ferner aber
Liebesblind sah ich es nicht
Schaute nur auf die geteilte
Liebe zu Kant halbblind dabei
Sah ich nicht wie wir literarisch
Aneinander vorbei liebten
Eine las gerne esoterisches
Sogar den Widerling Coelho
Es hielt natürlich nicht lange
Einen Tag bis der Guru rief
Wie sollte ich sie ernst nehmen
Mit dem Glaube an Hokuspokus
Wie jene die Musicals liebte
Obwohl sie rote Schanhaare
Hatte trauerte ich nicht sehr
Ohne je schlecht zu denken
Bleibt manches inkompatibel
Mit den Musicals harmonierte
Die Liebe zu Shades of grey
Seltsam genug denke ich bei
Einem Band immer an eine
Die ihm noch gar nicht kennt
Die Reise ins Paradies des
Bremer Ehepaares Gondela
Die ironisch so oft über all die
Hindernisse und Missgeschicke
Ihrer Reise spotten aber nicht
Etwa weil die beiden aus Bremen
Stammen denk ich an diese
Weil sie das gar nicht tut
Es ist eher so indirekt
Vielmehr die liebevolle Ironie
Mit der sie einander begegnen
Was lächelnd über allem steht
Und mehr sag ich jetzt nicht
Ist ja auch schon genug und so
Gibt es Liebe die gut tut auch
Literarisch und andere die nie
Passen kann weil geistig fremd
In anderen Welten wohl liest
Ist die geteilte Lektüre wie
Die Neigung zu dieser ein
Sicherer Maßstab der Kompatibilität
Als jede sexuelle Akrobatik
Einer je sein könnte aber nie
Traf ich eine die Thomas Mann liebte
Wie ich es schon immer tue als
Bürgerlichen Ironiker mit dem
Wohl feinsten Humor die auch
Goethe verehrt und über Rilke
Gerührt wie ich lächeln muss
Schöne Bücher darum liebt
Lexika sinnlich schön findet
Aber es muss ja nicht alles
In allem immerzu passen
Eine hatte ganz viel davon
Aber liebte den Werther und
Machte mich dafür dazu
Spürte wie ungesund es war
Wäre W beinahe gefolgt
Während es da wo ich beim
Lesen lächelnd an eine denke
Zumindest sicher gut tut
Was zum Glück völlig genügt
Die geteilte Leseliebe ist ein
Wohltuendes Sieb denke ich
Alles andere ist entbehrlich
Spüre ich inzwischen genau
So bringt gute Lektüre doch
In jeder Lebenslage weiter
Tollen Sex hatte ich mehrfach
Mit Yoga Frauen die aber oft
Geistig unkritisch fremd blieben
Gläubige eben waren einer dem
Indischen Kastensystem noch
Entstammenden Lehre die
Weniger befreit als entspannt
Was bei Gymnastik helfen kann
Am besten waren wohl all jene
Mit denen ich lachen konnte
Egal dabei bei was noch
Wofür vieles verzichtbar wurde
Bücher helfen bei allem nur
Ändern sie nicht was nicht passt
Offenbaren es eher noch
Dies dankbar erkennen
Genügt mir vollkommen

jens tuengerthal 27.3.21

Mikrokosmos


Mikrokosmos

Als ich heute bei Aphonse Karr in
Der Reise um meinen Garten das
Märchen vom Sohn und der Nuss las
Wo der jüngste der Brüder um sich
Erbwürdig zu zeigen dem Vater
Von der Reise ins Ausland nur eine
Nuss mitbrachte was ich schon im
Gedicht zur Glücksvielfalt beschrieb
Wie in der Nuss immer kleiner
Der Same im Kern steckt aus dem
Sich ein Universum der Vielfalt
Als umfassender Kosmos entfaltet
Als vielfarbiger Schal sich zeigte
Wie die Welt in der Natur steckt
Die das Leseglück mir bescherte
Wusste ich schon dass ich mir dazu
Auch philosophische Gedanken
Dringend noch machen wollte
Kündigte es sogar voreilig an
Und will mich nun nicht drücken
Nach Frühstück bis Mitternacht
Zum geistvollen Tee der die
Suche nach dem was die Welt
Im kleinsten wie im großen
Zusammenhält heiß begleitet
Dank Thermos guter Erfindung
Erkennen wie aus dem kleinsten
Teil der Pflanze Vielfalt wächst
Ganz ohne alle Götter nur am
Leben in der Natur orientiert
Die sich geschlechtlich fortpflanzt
Eben Sex hat wie wir die auch ein
Teil der Natur in allem sind voller
Lust sogar ohne alle Vernunft uns
Nach alter Sitte vermehren auch
Wenn lange nicht so vielfältig
Wie jede einzelne Blüte könnte
Steckt in dem Kleinsten das der
Vermehrung dient schon alles
Was das Universum ausmacht
Spiegelt etwa der halbe Satz
Von Chromosomen die Vater
Wie Mutter mitbringen dazu
Etwas ähnliches schon was
Ein Leibnitz zu Beginn noch
Der Aufklärung mit der Lehre
Von den Monaden als Hälften
Meinte die Vereinigung nach
Ihrer Natur suchen aber doch
Im alten Korsett der Gewohnheit
Metaphysisch noch dachte weil
Kein Gott undenkbar noch war
Auch wenn Kant ihn später dann
Moralisch überflüssig machte sogar
Als deantwortenden Schädling
Offenbarte logisch zu Ende gedacht
Hätte der preußische Beamte das
Nie so gesagt was aber unnötig
Vom Kern der alles enthält schon
Nur weg führte und doch fragt sich
Ob was im kleinsten Kern gilt
Nicht nur ein Spiegel des dann
Universellen Prinzips wäre wie es
Der kategorische Imperativ geistig
Als Maßstab aller Moral wurde der
An jedem Ort zu jeder Zeit für
Jeden Menschen gilt und so der
Höchste sittliche Wert wurde sondern
Auch die quasi Weltformel enthielte
Weil das Prinzip der Zeugung mit Sex
Aus dem Kleinsten größte Vielfalt
Entstehen lässt und so alles in einem
Wäre womit der Gedanke von den
Samen und Blüten zur Natur führt
Die altes in einem enthält und zwei
Halbe zum Ganzen erst vereint wo
Das Program der nicht magischen
Zauberformel der Welt einfach in
Nukleinsäuren unterschiedlicher Ladung
Enthalten schon ist sich also quasi im
Subatomaren Welleteilchendualismus
Nur widerspiegelt was Licht ausmacht
Aber dieses schon überwindet auch
Jenseits der dann reinen Energie
Wir sind nicht das eine oder andere
Sondern vielmehr beides zugleich
Und so steckt im Märchen von der
Nuss welche die Vielfalt der Natur
Im Samenkern findet zugleich die
Formel für das Universum weil das
Kleinste wie das Größte eins sind
Und so zeigt Karr in seinem Garten
Ohne den nächsten Umkreis zu
Verlassen wie alles mehr eins ist
Als wir uns beim Blick auf das
Unendliche Weltall vorstellen können
Was mich immer mehr fasziniert
Wie das französische Wort für den
Höhepunkt als kleiner Tod vielmehr
Beschreibt als gipfelnde Lust nämlich
Das Stirb und Werde in der Natur die
Sich erschöpfend schöpft weil alles
Was entsteht zugrunde geht weil
Sein im Fluss des Nichts nur ist
Ohne hier faustisch werden zu wollen
Die bloße Betrachtung der Natur genügt
Zu erkennen wie eins im anderen steckt
Das Universum Sex hat wie die Kerne
Es subatomar genauso auch tun
Mikro und Makro sich spiegeln
Weil alle Natur logisch funktioniert
Gleicht eines dem anderen wie
Schwarze Löcher weiße Riesen
Sein und werden können ist alles
Was wird stete Fortpflanzung ohne
Irgendeinen Schöpfer den allein
Erfand wer Natur nicht erkannt
Die im Kleinen wie im Großen
Alles schon enthält und Goethe
Rotierte nun vor Freude
In allen Farben zugleich

jens tuengerthal 27.3.21

Samstag, 27. März 2021

Glücksvielfalt


Glücksvielfalt

Wieder mal querbeet gelesen was
In geistiger Vielfalt für mich das wohl
Schönste Leseglück ist weil es kleine
Abschnitte verschiedener Welten
In die ich lesend so gern eintauche
Nebeneinander öffnet wie damit die
Buntesten Anregungen schenkt
Begonnen mit Joseph und seine Brüder
Wo der junge Joseph gerade von den
Älteren Söhnen der anderen Brüder
In den Brunnen geworfen wurde
Einer Stelle von großer Dramatik
Bei der Mann es dennoch schafft
Neben philosophisch psychologischen
Betrachtungen des Seins allem eine
Zarte Ironie zu geben die hilft auch
Die tödliche Dramatik noch mit
Einem Lächeln zu betrachten was
Die wirkliche Größe ausmacht die
Geistige Distanz zu allem hält
Auch im biblischen Familienepos
Dann ein wenig in der Biographie
Über Alexander von Humboldt aus
Der Anderen Bibliothek mit ihm an
Bord der Pizarro von den Kanaren
Deren Schönheit er bewunderte nach
Westindien wie Amerika noch hieß
Gesegelt und von seiner Empörung
Über Arzt und Kapitän nach dem
Ausbruch einer Seuche gelesen
Sein auch da ganzheitlicher Blick
Zeigt schon viel vom umfassenden
Geist des späterem Autor des Kosmos
Sodann einige Seiten auf den Spuren
Der Scharlatane mit Greta di Francesco
Die fein beschreibt was historisch war
Aber dabei auch immer der Gegenwart
Den Spiegel vorhält wie schnell wir
Opfer solcher Blender werden wie
Diese auf immer gleiche Art fesseln
Was bei den Esoterikern und Gurus
Unserer Tage nicht anders ist als es
Bei den Alchemisten noch war und
Was ein Hellinger mit seinem Hokuspokus
Der Aufstellungen macht ist dasselbe
Was Menschen unfrei immer macht
Von der ich wieder zu Grimmelshausens
In den Simplicissimus wechselte der
Mit wunderbar selbstironischer Eitelkeit
Von seinen Abenteuern berichtet die
Manches uns über das Leben lehren
Was heute so gültig ist wie damals im
Noch dreißigjährigen Krieg im Reich
Auch dies in der wunderbaren Prosa
Übertragung der Anderen Bibliothek
Warum ich infolge bei diesem Quell
Literarischer Freude bleibend zur
Biographie von Grimmelshausen wie
Seiner familiären Wurzeln wechselte
Einiges über die Rückkehr seiner
Großmutter nach Gelnhausen erfuhr
Ob dabei folgend die Reise ins Paradies
Des Berner Ehepaars Gondela schon
Gleich nahelag die gerade durch den
Harz gen Halle kutschieren mag hier
Dahinstehen möchte Gelnhausen nicht
Den paradiesischen Charakter absprechen
Aber zumindest ähnelt sich die Ironie
Wie der kluge trockene Spott mit dem
Über die Dreistigkeit der Wirte wie
Andere Abenteuer berichtet wird
Von den guten Gondelas sprang ich
Zu Fürst Pückler in England und seine
Ähnlich spöttischen Berichte über die
Zustände in englischen Hotels bei
Denen er die Betten und Bäder lobt
Um über das Essen nur mehr zu lästern
Wo Kartoffeln und Gemüse allein völlig
Geschmacklos im Wasser gegart würden
Die Menschen statt gemeinsam an einer
Großen Tafel zu speisen lieber separiert
Sitzen mit welchen Sitten die Engländer
Essen was kontinental dabei peinlich
Wie sogar unhöflich dort aber üblich ist
Beschreibt der grüne Fürst mit feiner Ironie
Von dem ich zum lieben Aphonse Karr
Wechselte der mir heute in seiner
Reise um meinen Garten die wirklich
Unglaubliche Vielfalt der Natur nahe
Brachte in den Briefen an seinen Freund
Mit einem zauberhaften Märchen von
Den Söhnen die von ihrem Vater
Auf die Reise um die Welt geschickt
Das jeweils schönste wieder bringen
Sollen damit der Vater danach sich
Entscheiden kann wem er die Krone
Oder das Erbe übergeben sollte
Und wie der jüngste daraufhin eine
Einfache Nuss nur bringt in der eine
Kleinere Nuss ist in der ein Maiskorn
Bis schließlich nur ein Same bleibt
Aus dem sich aufgebrochen dann
Ein bunter Seidenschal entfaltet
Der für das unendliche Reich steht
Das die Natur aus jeder Blüte allein
Entfalten kann und wie so ein Same
Bald ungestört verfielfältigt unsere
Ganze Erde bedecken kann weil
Jeder Same tausende neue wieder
In die Welt streuen kann und so
Im winzigen sich ein Universum
An Farben und Schönheit entfalltet
Was er entdecken kann wenn er
Statt in die Welt zu reisen nur
Vor seine Tür in den Garten geht
Was einen eigenen philosophischen
Beitrag zu dichten mir wert scheint
Als letztes folgte auf das Staunen
Über das Wunder im Winzigen die
Freude am Fortschritt in Forsters
Ansichten vom Niederrhein die
Detailreich und engagiert von der
Stoffproduktion in einer Fabrik
Bei Aachen berichtet und dabei
Mit für ihn viel Witz und Ironie
Von den politischen Zusammenhängen
Dieser Arbeit noch berichtet sowohl
Was die Rolle der Arbeiter betrifft
Als auch was im kolonialen Kontext
Verschiedene Imperien in Konkurrenz
Gegeneinander noch versuchen
Dass Forster hier mit dem jungen
Alexander v. Humboldt zusammen
Reiste schließt den Kreis dessen
Was ich las um davon zu erzählen
Zeigt mir wie vielfältig das GIück
Einer kleinen Bibliothek sein kann

jens tuengerthal 27.3.21