Donnerstag, 15. Oktober 2020

Kastensex

Drohen wir alle Vielfalt der Welt 
In Kästchen nur vermeintlicher
Wegzusortieren und damit zu
Erledigen statt offen zu bleiben
Frage ich mich nach der Lektüre
Eines weiteren Kapitels im Buch
Die Vereindeutigung der Welt von
Thomas Bauer und neige wieder
Dazu seinen sehr katholischen
Schemen zu widersprechen die
Sich vor der unterscheidenden
Welt zu fürchten scheinen also
Meinen die LGBTQ-Differenzierung
Die natürlich ungenügend ist
Führe mehr zur Kästchenbildung
In der Identität die Uneindeutiges
In Zwischenwelten gerade sexuell
Nicht mehr einfach zuließe was
Dem Betrachter fragwürdig schon
Erscheint aber weil es die Vielfalt
Wo sie Gleichberechtigung fordert
Als zu schematisch bezeichnet
Frage ich mich warum Bauer hier
Tomaten und sexuelle Orientierung
Die zuerst ein Akt der Befreiung ist
Mit vorigem Rassismus gleichsetzt
Was auch dann absurd mir scheint
Wenn ich die Zucht von Monsanto
Als kritisch für die Vielfalt sehe
Weil es beim Kampf um Anerkennung
Als Weg zur sexuellen Freiheit
Gerade nicht um Gleichmacherei
Sondern Anerkennung der Vielfalt
Die als solche gut ist eher geht
Zwar mag im Versuch der Definition
Dessen was LGBTQ ist auch Schemen
Geben die nicht alles erfassen
Zwischenformen übersieht die
Für viele noch Normalität sind
Weil ein klares Bekenntnis zur
Eigenen Sexualität ihnen noch
Aus vielen Gründen verwehrt wird
Deren stärkster lange noch im
Aberglauben lag wie ihn auch die
Von Bauer als vieldeutig gelobte
Katholische Kirche bis heute 
Vertritt und bestraft auch wenn
Ihre Mitarbeiter dafür die größte
Organisation für sexuellen Missbrauch
Über Jahrtausende aufgebaut haben
Hinter einem moralischen Mantel
Der gerade die Befreiung mit dem
Angebllich unfreien LGBTQ Kästchen
So nötig machte die Bauer verurteilt
Sehe zwar die Gefahr bloßer zu
Schlichter Sortierung unter dem
Neuen Deckmantel doch gibt dieser
So viel mehr an Freiheit um die
Eigene Identität zu finden dass
Die Benennung am Ende doch
Für viel mehr Vielfalt sorgt als
Es bis dato gab und darum doch
Das geringere Übel ist während
Wer Rom für Ambiguität lobt aber
LGBTQ kritisiert sich eher als ein
Ewiggestriger Konservativer zeigt
Denn als Anwalt der Vielfalt offenbart
Die ihm scheinbar ferner liegt
Möge jeder mit Sex nach seiner
Fasson glücklich dann werden

jens tuengerthal 15.10.20

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