Sonntag, 31. Oktober 2021

Lebensliebe

Lebensliebe

Sigmund Freude sagte einmals wer
Rauchen Trinken und Sex aufgibt
Lebe auch nicht länger es käme
Einem nur so vor wobei sich die
Frage stellt was sich wirklich lohnt
Ob wer sein Leben liebt nicht lieber
Vernünftig auf seine Gesundheit
Achten sollte um mit weit über 90
Längst völlig dement zu sterben
Oder mit voller Wucht den Wagen
Gegen die Wand zu rasen solange
Es noch Liebe und Lust darin gibt
Weil es danach ohnehin vorbei ist
Auch wenn wir es noch länger als
Manchem gut tut erhalten können
Damit wir in Heimen eher schlecht
Gepflegt zahnlos vegetieren bis wir
Am Ende wieder in Windeln liegen
Nicht genau wissen was wir sagen
Vielleicht liegt also dahingestellt ob
Freud auch physiologisch richtig lag
Oder da wie meist daneben tippte
Was sich wirklich lohnt ganz nah
Wann hatte ich ein reiches Leben
Erst wenn ich als Rentner gemeinsam
Mit anderen Rentnern durch die Welt
Rase um diese zu quälen oder dann
Wenn ich wie ein lieber Freund mit
Anfang sechzig beim Sex vielleicht
Bei einer seiner drei Geliebten halt
Auch dank Viagra vom Schlag getroffen
Werde und ich mir die Rückverwandlung
Zum pflegebedürftigen Baby erspare
Denke immer mehr es kommt allein
Darauf an das Leben jeden Moment
Zu lieben um es zu genießen weil es
Endlich ist und das gut so ist uns erst
Wirklich in vollen Zügen genießen lässt
War der Millionär der viel vererbt am 
Ende glücklicher oder derjenige der
Allein für die Liebe lebte und mehr als
Vielleicht 500 Frauen nah sein durfte
Mehr Minuten selig geliebt hat als der
Millionär mit seinem Geld glücklich war
Und irgendwann stellen sich keine 
Frage mehr nur ich habe mich schon
Lange für die Liebe entschieden
Bleibe gern ein Habenichts nur
Um sagen zu können dies Leben
Wurde geliebt und hat gelohnt
Aber am Ende gilt immer
Suum cuique

jens tuengerthal 31.10.21

Irischheiliges

Irischheiliges

Als Kulturpreuße und Atheist der in
Protestantischer Tradition aufwuchs
Habe ich mit irischen Heiligen die an
Halloween in keltischer Tradition noch
Ihre Geister austreiben nichts zu tun als
Mitglied der evangelischen Kirche läge
Es näher dem Reformationstag heute
Zu gedenken doch werde ich diese Ehre
Dem Antisemiten Luther auch nicht antun
Der die geistvolle Renaissance ausbremste
Für nur trockeneren Aberglauben auch
Wenn dieser die Freiheit mit verteidigte
Was ein anderes Thema wäre als hier
Der als Playmobil bei mir steht was genügt
Doch als ich um den Helmi ging wie danach
Mit meinem Nachbarn vorm Haus saß
Dem begnadeten Schweizer Künstler
Dessen Kinder gerade um die Häuser hier
Zogen Süßigkeiten einzusammeln wie sich
Gruselig verkleidet zu zeigen fanden wir
Diese Stimmung beide niedlich und schön
Er sogar mit einem Skelett um den Hals
Als äußerliche Solidarität saßen wir da
Amüsierten uns über die ganz friedliche
Stimmung in der auch Eltern mit ihren
Kindern verkleidet durch die Straßen
Hier am Platz liefen und es war gut so
Natürlich finde ich diesen amerikanischen
Popanz eher peinlich als schön wie nach
Kant moralisch besonders fragwürdig
Weiß nicht wie Bonhoeffer es sähe
Vielleicht hätte er großzügig gelächelt
Finde die Erpressungsversuche die
Kinder dort betreiben lernen eigentlich
Ekelhaft und asozial aber ganz egal
Dachte ich als wir vor dem Haus saßen
Es haben alle ihren Spaß dabei
Für die Kinder ist es ein großes Fest
In wieder dunklerer Zeit wird mit dem
Gruseln lachend liebevoll gespielt
Es bringt die Nachbarn zusammen
Vielleicht ist das alles gut so und
Braucht kein moralisches Urteil
Menschen feiern und haben Spaß
Was wichtiger ist als vieles anderes
Masken tragen passt zur Pandemie
Der Tod war auch lange sehr präsent
Nun machen wir eine Party daraus
Die Kinder freuen sich und es ist gut so
Vielleicht etwas zu pragmatisch gerade
Aber wer die Stimmung hier erlebte
Die lachenden Kinder dabei hörte
Kann nur sagen es ist alles besser
Als ein strenges sittliches Urteil
Weil die Kunst des Lebens auch ist
Zu genießen was ist statt immer
Alles richtig machen zu wollen

jens tuengerthal 31.10.21

Unpolitisches

Unpolitisches

Die Betrachtungen eines Unpolitischen
Geschrieben im Ersten Weltkrieg brachten
Thomas Mann viel Ärger auch mit seinem
Bruder Heinrich der bekennend links war
Zumindest sich mit Rolland als Pazifist gab
Aber ohne weiter auf diesen Ausrutscher
Des großen Mann einzugehen der dort mit
Seinem großen Bruder abrechnete was er
Erst später in Von deutscher Republik
Widerrief um Demokrat zu werden auch
Im Angesicht undemokratischer Bedrohung
Der bürgerlichen Welt die er literarisch
Glorifizierte ohne die Tragweite des Krieges
Im Dichterstübchen voll erkannt zu haben
Ist der Gedanke des Unpolitischen in einer
Parteipolitisch wie populistisch polarisierten
Welt zu schön vergessen zu werden denn
Wenig schien gerade nötiger und wie gut
Tut es der Welt wenn Merkel nach der Wahl
Ihren vermutlich Nachfolger Scholz mit zum
Überflüssigen Gipfel nimmt um so einen
Quasi fließenden Übergang zu zeigen auch
Wenn dieser der anderen Partei angehört
Ihr politischer Gegner war wenn auch die
Letzten Jahre als Finanzminister Partner
Nimmt sie ihn mit zum Beschluss der neuen
Mindeststeuer auch für Digitalunternehmen
Die auch sein Verdienst war und zeigt damit
Ein Stück weit beamtische Kontinuität wie
Das genaue Gegenteil eines Trump der nur
Polarisieren und aufwiegeln kann während
Die oberste Beamtin korrekt und ordentlich
Ihr Amt übergibt und den Nachfolger dafür
Die letzten Wochen noch einarbeitet was
Besser tut als jeder politische Kampf den
Keiner mehr braucht weil heute viel mehr
Kooperation im notwendigen gefragt ist
Als parteipolitische Polarisierung die 
Keinem nutzt und nichts weiter bringt
Als ein primitives Konkurrenzverhalten
Von Alphatierchen die sich besiegen
Wie am liebsten unterdrücken wollen
Es ist das Bekenntnis einer Unpolitischen
Die ihr Amt als oberste Beamtin führte
Es korrekt dem Nachfolger übergibt
Wie es von deutschen Beamten auch
Zu erwarten ist nach Dienstende
Es ist genaus das was die Welt braucht
Weniger Parteipolitik mehr korrekte
Beamte die zuverlässig ihren Dienst tun
Um den Staat unpolitisch zu verwalten
Zwar braucht es Ideen und Tatkraft nun
Die Klimawende zu meistern aber dies
Heißt nicht mehr sondern eher weniger
Parteipolitik und zuverlässige Sacharbeit
Kanzler Helmut Schmidt wollte einst alle
Die Visionen haben zum Arzt schicken
Den Verdacht das Merkel solche hegte
Wird wohl keiner haben aber sie zeigt
Am Ende wie korrekt sie ihren Dienst tat
Sogar in der Amtsübergabe was erst
Wirkliche Größe zeigt sogar der eigenen
Vergänglichkeit bewusst und damit
Bismarck und Kohl weit überlegen
Dahingestellt ob das allein an deren
Männlichen Geschlecht lag das so
Manche Zeitgenossen am Denken
Hinderte ohne darüber zu mutmaßen
Ob dies auch für manche Frauen gilt
Ist zumindest dies Beispiel ein gutes

jens tuengerthal 31.10.21

Klimavage

Klimavage

Die G 20 blieben zum Klima vage
Beschlossen nichts konkretes und
Hielten außer Bekenntnissen alles
Offen was keine Perspektive gibt
Sie verraten die nächste Generation
Ob sich das je ändert oder immer
Der ökonomische Egoismus siegt
Der zu kurzsichtig ist die drohenden
Schäden wirklich zu kalkulieren
Könnte für die Zukunft entscheidend
Sein käme es auf Konferenzen an
Begänne was nötig ist nicht bei jedem
Von uns der sein Leben anpassen
Kann an das was klimatisch nötig ist
Dass Regierungen scheinbar unfähig
Sind langfristig nachhaltig zu wirken
Weiter zu denken als bis zu Wahlen
Ist bei diesem Gipfel wieder deutlich
Geworden diese sind klimatisch so
Überflüssig wie schädlich und es liegt
Zuerst an uns ob sich etwas ändert
Wir entscheiden nicht mehr zu reisen
Keine Flugzeuge mehr zu benutzen
Weniger oder kein Fleisch zu essen
Jeder Bürger ist verantwortlich für das
Klima und wir können der Politik zeigen
Wie verantwortlich wir handeln bevor
Die Klimabilanz kippt dafür sorgen dass
Solch überflüssige Konferenzen künftig
Nur noch online stattfinden um sich den
Klimaschaden zu sparen weil keiner
Irgendwo hin muss nichts zu erreichen
Besser jeder zuhause bei sich anfängt

jens tuengerthal 31.10.21

Samstag, 30. Oktober 2021

Liebesland

Liebesland

Wir irren durch das Land der Liebe
Ohne zu wissen wohin und wenn
Wir einmal sicher sind verliert sich
Glück schnell in der Gewohnheit
Die Erwartungen weckt statt zu
Genießen was ist auch wenn
Alles erreicht hoffen wir weiter
Das große Glück zu finden was
Noch perfekter zu uns passt
Als könnte je eine genügen
Weil niemand alles erfüllt ist Glück
Eine Entscheidung die wir treffen
Glücklich ist wer zufrieden sein kann
Der einzige Kompass im Liebesland
Liegt in uns wo wir wagen
Mit allem zufrieden zu sein
Weil es ist was es ist
Glaube ich irgendwie 
Aber was weiß ich schon

jens tuengerthal 30.10.21

Geschichtsvergessenheit

Geschichtsvergessenheit

Kanzlerin Merkel sorgt sich am Ende um die
Geschichtsvergessenheit in Europa welche
Immer eine Gefahr der Wiederholung bringt
Nicht zu vergessen wie stets zu erinnern
Helle wie dunkle Tage hilft allein sich vor
Den Gefahren des Populismus zu wappnen
Neue Ideen begeistern und reißen mit
Aber sich der eigenen Geschichte ganz
Bewusst zu werden um so über den
Schatten der Geschichte zu springen
Die mit ewiger Wiederholung droht
Heißt die Freiheit verteidigen weil
Du weißt was du tust statt nur zu
Erleben was geschieht wenn  Ahnungslose
Zu oft durch das Leben nur torkeln
Wo bewusste Gestaltung nötig wäre
Probleme zu erkennen und zu lösen
Was nur kann wer sich mit Leichtigkeit
Zwischen den Zeiten bewegt womit
Historische Verantwortung beflügelt
Statt zu lähmen lieber Wege finden
Hilft im sonst Gewirr der Erinnerung
Mit der wir nur bewusst leben können
Weil wer unbewusst erwischt wird 
Unfreier Gefangener wird wie uns
Viele Reaktionen im ehemaligen
Ostblock zeigen der sich weder
Seiner Geschichte stellt noch die
Nötige Verantwortung übernimmt
Lieber die schlichten Antworten des
Populismus wählt die nirgendwo hin
Führen als in enttäuschtes Erwachen
Falls deren betäubter Chor dies je tut
Vor dem sicheren Untergang
Lieber weiß ich was ich tue bin also
Frei wie selbstbestimmt ohne blind
Historische Verantwortung zu negieren
Habe früher das Überseemuseum in
Bremen geliebt wie unser Berliner
Humboldt Forum im Schloss befürwortet 
Sehe es heute als peinliche Kolonialwaren
Die dringend erstattet werden sollten
Egal womit wir das Schloss füllen
Ein British Museum vergangener
Unterdrückung braucht das freie Berlin
Um nichts im der Welt in Zukunft
Egal ob die Briten das verstehen
Weil wir uns unserer Verantwortung
Bewusst sind können wir umdenken
Die Museumsinsel ist ein Traum
Das Schloss könnte sie mit Kunst
Krönen statt geraubter Geschichte
Merkel hat sich für das neue Forum
Im Schloss stark gemacht was in
Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft liegt
Wäre gut diesen Plan noch zu ändern
Der nicht mehr in unsere Zeit passt
Eine Wunderkammer der Versöhnung
Wäre Besser als eine bunte Show
Von Kolonialwaren zweifelhafter Herkunft
Keine Geschichtsvergessenheit heißt sich
Seiner kolonialen Verantwortung bewusst
Zu sein und entsprechend zu handeln
Nutzen wir das Schloss in der Mitte
Künftig über unsere Geschichte mehr
Nachzudenken um zu verstehen
Das hätte zumindest eine Zukunft

jens tuengerthal 30.10.21

Nachfolgeordnung

Nachfolgeordnung

Merkel bestimmte nicht nur ihren Abgang
Sie regelt auch die Nachfolge friedlich wie
Professionell obwohl nicht zuständig dafür
Nimmt sie ihren Finanzminister den
Designierten Kanzler Scholz mit nach Rom
Zum G 20 Gipfel Kontinuität zu zeigen
Seht her Regierungen der Welt
In Deutschland ist alles in Ordnung
Es geht friedlich weiter auch nach mir
Land und Amt sind wichtiger als die Person
Offenbart so die Lächerlichkeit aller
Vorgänger zeigt der Welt wie es geht
Verspottet noch im Abgang die Knilche
Trump Putin wie Erdogan denn alles
Darf passieren außer Unordnung im
Früheren Preußen denn stark macht
Deutschland seine Verlässlichkeit
Merkel zeigt es noch im Abgang
Was wirklich Größe hat oder zeigt
Wie klein die Kanzler vor ihr waren

jens tuengerthal 30.10.21

Freitag, 29. Oktober 2021

LassunsFreundebleiben

LassunsFreundebleiben

Lass uns Freunde bleiben ist oft eine
Ausflucht nur eine verlorene Liebe
Nicht so zu nennen denn wenn es
Wäre was wir träumen stellten sich
Keine Fragen mehr hätte es mir für
All meine Lieben gewünscht nur mit
Wenigen gelang es wirklich aber ist
Was bliebe nicht viel mehr als war
Würden wir eine Liebe beenden die
Das Potenzial zur Freundschaft hat
Ist Freunde sein mehr oder weniger
Als eine Liebe wenn auch Freunde
Lust miteinander genießen können
Muss etwas festgeschrieben werden
Gerade haben etwa Macron und Biden
Ihre transatlantische Freundschaft
In Rom gesprächsweise gepflegt
Dazu ging der Mächtigere den
Kleineren der verärgert war in
Seiner Botschaft besuchen
Übernahm Verantwortung und zeigte
Reue was Vergebung ermöglicht
Auch das ist ein lass uns Freunde bleiben
In der besten und schönsten Form
Die einander gut will ohne sich
Zugleich besiegen zu wollen
Fehler eingesteht um es besser
Künftig miteinander zu machen
Zeichen einer reifen Kommunikation
Ohne jede unnötige Provokation
Es gibt Lieben mit denen das gelang
Die vielleicht kostbarsten Freundschaften
Bei denen lass uns Freunde bleiben
Zeigt was kostbar ist und bleibt
Vielleicht ist das wirklich Liebe
Die weit über sich hinaus wächst
Denke ich lächelnd dabei denn
Egal was richtig oder falsch ist
Gut ist was sich gut tut
Damit nie falsch aber vielleicht
Ist das echte Lebenskunst

jens tuengerthal 29.10.21

Worpswedig

Worpswedig

Mitten im Teufelsmoor entstand in
Wilder Natur eine Künstlerkolonie
Die deutsche Kunst prägte wie den
Geist veränderlicher Zeit spiegelte
Scharfe politische Gegensätze auch
Etwa zwischen dem erzkonservativen
Fritz Mackensen und Heinrich Vogeler
Der sich nach ganz links lang verirrte
Unter Reetdächern zeitweise vereinte
Während ersterer deutschnational wie
Dem Stahlhelm nahe war wandte sich der
Märchenhafte Vogeler dem Kommunismus
Zu als Mackensen Nationalsozialist wurde
Der auch verträumte Rilke lebte dort eine
Zeit mit seiner Clara in später auch Ehe
Überwarf sich aber mit seinem Gönner
Vogeler den er gering leider schätzte
Aus noch unerfindlichen Gründen aber
Weil viel menschliche Eitelkeit auch in
Schönster Kunst wie Landschaft gern
Eine bedeutendere Rolle spielt als es
Angemessen im hehren Sinne wäre
Otto heiratete seine Paula wurden so
Die Modersohn Beckers während sie
Noch als Schülerin und wohl Geliebte
Mackensens in Worpswede ankam war
Otto mit Hans am Ende einer der ganz
Frühen Mitgründer gewesen was alles
Nur der kulturhistorische Rahmen der
So intensiven Landschaft ist die Menschen
Auch prägt die aus dem Moor kommen
Das nach dem Teufel benannt wurde
Der junge Heinrich Vogeler der gerade
Nach dem Studium und Paris in die
Bremische Heimat zurückgekehrt wurde
Von den Gründern noch eingeladen aber
Verliebte sich bald in ein Moormädchen
Was ihm noch ganz jung begegnete
Wartete lange bis er sie dann auch
Nackt im Moor malen durfte was ein
Erster Skandal auch intern wurde
Über den sich Mackensen erregte
Der gern mit Frauen vögelte aber
Sie ungern als Kolleginnen sah
Wie Ottos Akt von Paula die später
Ihren Mann weit hinter sich ließ als
Eigenständige Künstlerin und wie gut
Verstehe ich die Liebe zu diesen
Besonderen Menschen aus dem Moor
Denke an meine Prinzessin von da
Die zur vertrautesten Freundin wurde
Ohne dass ich sie je nackt malte dazu
Fehlt dem Dichter jedes Talent doch
Mögen diese Verse als Verneigung
Vor ihrer Heimat auch ihr huldigen was
Furchtbar altertümlich klingt aber sie
Wird zwischen den Zeilen lesen wie
Vogelers Dorfmädchen ihre Scheu vor
Dem Maler überwand der dann mit dem
Väterlichen Erbe eine alte Kate erwarb
Die von ihm im Geist des Jugendstil
Umgebaut als Barkenhoff berühmt wurde
Wichtiges Zentrum der Kolonie war bis
Der politisch verwirrte Kaufmannssohn
Es zu sozialen Parteizwecken vergab als
Marte ihn längst schon verlassen hat
Aber das ist eine andere Geschichte die
Enger mit den politischen Wirren des
Daran so reichen 20. Jahrhunderts noch
Zusammenhängt als mit der Natur wie
Dem was sie neues im Land prägte
Die wie Impressionisten auch in die
Landschaft gingen um vor Ort sich vom
Leben im Moor inspirieren zu lassen
Dort teilweise Expressionisten wurden
Weil diese Landschaft das alte stirb
Und werde voller Schönheit in sich trägt
Versunken im Moor auf ewig erhalten
Von zarten Birken an Kanälen gesäumt
Viel schwarzbraun blieb prägend mit
Immer wieder auch grün und Blüten
Schreckte der Ort mich als eher trist
Beim ersten Besuch noch ab als er
Längst für die Großen dort berühmt
Aber lernte ich dies Land lieben was
Der Geburtsstadt Bremen so nah ein
Ausflugsziel der Kohlwanderungen war
Verbindet mich mit dem Moordorf mehr
Als ich noch weniger von Kunst wissend
Dachte wie sich in den Köpfen derer
Welche die Kolonie groß machten viel
Des Geistes des vergangenen Jahrhunderts
Geradezu beispielhaft zeigte der zwischen
Extremen im Umbruch der Welten noch
Schwankte bis sich gegen Ende erst
Langsam ein Weg zeigt in der Mitte
Den manche immer noch suchen
Was auch immer wird das Moor bleibt
Was es war und ist bis alles versinkt
Oder trocken gelegt wurde wenn dann
Das Klima nicht längst versenkte was
Ort kreativer Blüte so lange war

jens tuengerthal 29.10.21

Konferenzschaden

Konferenzschaden

Die Politik tagt zuerst in Rom als
Große 20 wie später in Glasgow
Mit den Uneinigen Nationen zum
Klima um zu retten was immer
Katastrophaler zu werden droht
Dafür fliegen viele Regierungsjets
Um die Welt die das Problem noch
Verstärken egal was sie beschließen
Wäre das beste sie tagten nicht
Oder wenn online weniger zu fliegen
Was ein Signal für die Welt wäre was
Nachhaltigeren Wert hätte als diese
Große Show für den peinlichen Boris
Der kaum die Folgen seines falschen
Separatismus kontrollieren kann warum
Keiner ihm eine Plattform geben sollte
Wo der Schaden einer Konferenz in
Keinerlei Verhältnis zum Nutzen steht
Wäre es vernünftig zu hinterfragen
Wohin der Konferenzwahnsinn führt
Statt weiter zu machen wie immer
Ein Zeichen der Welt setzen künftig
Klimakonferenzen nur noch virtuell
Abzuhalten nicht mehr zu fliegen
Zwar sind persönliche Gespräche
Wichtig sich zu verständigen aber
Diese können in separaten Chats
Genauso geführt werden auch ist
Solches eher im Sinne einer so
Offeneren auch demokratischen
Kommunikation wäre die nicht in
Hinterzimmern stattfinden sollte
Dokumentiert und nachvollziehbar
Die Welt nimmt Schaden durch die
Klimakonferenz Zeit es zu ändern

jens tuengerthal 29.10.21

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Bücherliebe

Bücherliebe

Liebe die Bücher über alles
Versuche es zwar immer wieder
Zwischendurch auch mit Frauen
Was die Bibliothek geduldig toleriert
Eifersucht kennen meine Bücher
So wenig wie sonst Missgunst
In ihrer Menge ist ihnen jede
Ausschließlichkeit völlig fremd
Dafür öffnen sie sich mir schon
Nach der ersten Berührung
Soweit sie nur können was
Eine sinnliche Erfahrung ist
Die ich nie missen möchte
Die Liebe zu den Büchern
Wird zärtlich erwidert ohne
Jede Erwartung als Freude
Am Lesen wie Lektürenlust
Was genug Glück im Leben ist
So bleibe ich den Büchern treu

jens tuengerthal 28.10.21

Büchertrost

Büchertrost

Es gibt viele Gründe am Leben so
Schön es manchmal auch sein kann
Immer wieder zu zweifeln doch sich
Dann an gute Bücher halten wie in
Ihre Welten lesend zu flüchten ist ein
Weg glücklich zu bleiben allem zum
Trotz weil sie dem Leser eine Welt
Schenken die reicher ist als jede
Vermeintlich alternativlose Realität
Ob Flucht vor der Wirklichkeit gut ist
Scheint mir weniger die Frage zu sein
Als ob sie gut tut und alles was das tut
Ist es dann auch denn mehr als gut tun
Kann nichts wo der Trost erlesen kommt
Ist er die beste Brücke zum Glück was
Viele verzweifelt überall suchen dabei
Liegt das Gute doch so nah schon im
Buchladen oder der nächsten Bibliothek
Am besten der eigenen kleinen denn
Wer in diesem endlosen Reich Trost
Findet hat großes Glück im Leben
Dafür dankbar relativiert sich manches
Wie klein wird alles gegen das was
Uns wirklich glücklich und zufrieden
Macht als Leser und also Mensch
Denke ich als glücklicher Leser der
Zumindest das immer sein wollte
Wie viele Bücher liegen noch vor mir
Welche Geschichten erwarten mich
Was für eine reiches Leseleben hab ich
So gesehen scheint alles viel besser
Als es wirklich ist wollte ich schreiben
Doch ist das falsch merke ich denn
Als Leser lebe ich real glücklich der
Andere Unsinn tangiert mich nicht
Denke ich zufrieden mit dem Buch
In der Hand ist die Welt in Ordnung
Insofern ich wann immer möglich
Ein Buch in der Hand halte bin ich
Also glücklich manchmal nur hilft es
Sich daran lesend zu erinnern mehr
Als gute Bücher brauche ich nicht
Lebe darum in meinem Paradies
Was könnte schöner sein

jens tuengerthal 28.10.21

Seinszärtlichkeit

Seinszärtlichkeit

Im Sein wohnt große Zärtlichkeit
Wenn wir nur wagen sie zu wecken
Ein Blick zum herbstlichen Himmel
Genügt sie in der Natur zu sehen
Die zarte Blätter bunt färbt auch
Wenn dies ihre Sterblichkeit allein
Uns kurz vorm Ende offenbart ist
Doch auch dieser Tod zart schön
Zumindest wenn die Sonne scheint
Dass dankbar ich ins Leben seh
Was uns mit Blicken streichelt
Die golden glänzend wie zugleich
In gedeckten Farben mild sind
So ist die herbstliche Zärtlichkeit
Der etwas Vergänglichkeit beigemischt
Von immer wieder unerreichter
Schönheit sanft und stark zugleich
Macht sie Lust auf mehr wie Dauer
Ach könnte doch immer Herbst sein
Denk ich dem der Sommer zu heiß
Und weiß doch ganz genau nur
Was im Frühling neu erblüht kann
Im Herbst in Schönheit sterben
Die halbes Leben nun noch
Gespenstisch schön streichelt
In der Sinnlichkeit ihrer Farben
Dass es die reine Lust ist
Sich im Herbst zu begegnen
Kurz vorm Ende noch

jens tuengerthal 28.10.21