Dienstag, 30. November 2021

Ballgeplauder

Ballgeplauder

Erinnerungen wurden wach als ich
Heute vom Ballgeplauder auf dem
Silvesterball der Curonia las welchen
Wie es sich sein Vater noch auf dem
Totenbett wünschte Keyserling wie
Klaus Modick es erzählt besuchte
Auf solchen Bällen ihrer Verbindung
Waren auch meine Eltern in meiner
Kindheitserinnerung häufig später
Besuchte ich mit meiner Verlobten
Wie der einen oder anderen Dame
Die von Familie war auch gelegentlich
Bälle der Korps oder Kreise unserer
Studentenstadt Heidelberg einmal
Sogar im Heidelberger Schloss noch
Was nicht ohne jede Romantik war
Wobei ich schlechter Tänzer der über
Übliche Knoten oder Wickeltänze nie
Weit hinaus kam lieber mit Damen
Führungen im Schlosspark machte
Um sich ein wenig abzukühlen wie
Vielleicht sich jenseits des Gehopses
Näher zu kommen aber eigentlich war
Die geplante erotische Einlage dieser
Bälle der Tanz der mir nicht so lag
War im Gespräch wohl überzeugender
Wie als Stadtführer bei der Abkühlung
Aber was Keyserling dort erlebt wie
Miteinander wie übereinander dabei
Geredet wird ist eine Welt für sich
Seine besondere erotische Begegnung
Mit Ada der jungen Gattin eines längst
Alten Herren seines Korps später auch
Rauchend auf der Terrasse zeigt den
Kitzel dieser Welt großer Roben die
Eleganz mit Form verbindet unter viel
Erotik koch aber wenig real passiert
Aber so einen schönen Traum zeigt
Der wie so viele Luftblasen meist
Völlig hohl meist bleibt aber gerne
In der Erinnerung als Fest verklärt
Wird was der Höhepunkt wäre so
Wie gerne davon geschwärmt dabei
Lässt es meist weniger erwarten als
Gewöhnliche Kneipenrunden mit den
Längst bekannten Kandidaten hier
Aber so schafft es eine Welt voller
Schein und Magie schon durch die
Kleider der Anwesenden der sie sich
Zu gerne ergeben vielleicht liebte ich
Diese Veranstaltungen auch viel mehr
Wäre ich so ein guter Tänzer wie mein
Vater es immer war wo Gelegenheit
Sich ihm bot schwitzend zu drehen
Warum ich meist geistige Genüsse
In guten Gesprächen oder weniger
Verkleidete Erotik bevorzugte um
Zu genießen was möglich ist aber
Die Beschreibung des Balls weckte
Erinnerungen an die Pracht dieser
Wie den geringen Erfolg dabei meist
In erotischer wie geistiger Hinsicht
Aber dazu sind Bälle ja auch nicht da
Auf denen Kleider spazieren geführt
Wie bewundert werden wollen um
Vielleicht irgendwann anders auch
Auf mir näherem Terrain glücklich
Miteinander zu werden warum wir
Bälle dafür als Umweg brauchen
Blieb mir immer ein Rätsel aber
Schön sieht es schon aus

jens tuengerthal 30.11.21

Impfkommando

Impfkommando

Mit Generalmajor Breuer wird einem
Erfahren Offizier die Leitung der nötigen
Impfkampagne anvertraut was uns zeigt
Wie ernst die Lage für unser Land ist
Noch ist nicht die Rede vom Zwang zur
Durchsetzung der Impfung aber einem
Generaloberst das Kommando für die
Lebesrettende Impfung zu geben macht
Deutlich um was es hierbei dem Staat geht
Wie sehr Leben oder Tod infrage stehen
Die Äußerungen des designierten
Bundeskanzlers zur Impfpflicht zeigen
Sie haben verstanden was nun nötig ist
Wie die Pflicht durchgesetzt wird zeigt
Die Zukunft und ergibt der Diskurs
Das neue Impfkommando wird nun die
Freiheit von Corona im Land verteidigen
Statt den Aberglauben der Impfgegner
Was ein gutes Zeichen für die Freiheit
Wie die Rettung vieler Menschen ist
Hoffen wir der 2 Sterne General Breuer
Wird durch die Einsetzung schon ein
Appell an viele Zögernde sein damit
Sich nicht ewig in Abhängigkeit von
Wenigen Narren von Lockdown zu
Lockdown tapern sondern gemeinsam
Das Problem durch Impfung lösen

jens tuengerthal 30.11.21

Lebensverfassung

Lebensverfassung

Das Bundesverfassungsgericht hat
Die Maßnahmen des Lockdown für
Verfassungsmäßig erklärt weil die
Dort Grundrechtsbeschränkung im
Verhältnis zum gefährdeten Leben
Als höherrangiges Grundrecht viel
Geringer wirkt es Aufgabe des je
Gesetzgebers ist solche Fragen
Zum Wohle der Gemeinschaft zu
Regeln was verfassungsmäßig war
Zwar wird es ein wenig wohl dauern
Bis der letzte Querdenker begreift
Was dieses Urteil bedeutet warum
Ihr Kampf vergebens wie falsch war
Leben mehr wert ist als ihre Freiheit
Diese vernünftige Entscheidung die
Den Wert des Lebens betont zeigt
Wir leben im Rechtsstaat der alles
Staatliche Handeln mit der Teilung
Der Gewalten kontrolliert das ist gut
Kann undemokratischen Einfluss so
Offenbaren und zurückdrängen denn
Natürlich wird es stets Verrückte geben
Die sich verfolgt fühlen wie nicht
Verstehen können und wollen dass
Leben Vorrang vor Freiheit hat aber
Vielleicht merken einige zumindest nun
Auf welch Abwegen sie waren um so
In die Gemeinschaft derer zurück zu
Kehren die so viele Leben wie möglich
Retten wollen und darum Rücksicht
Nehmen wie sich wie nötig beschränken
Weil dieses Denken sozial erst ist
Niemanden ausgrenzt sondern lieber
Zu retten versucht was noch geht
Damit Kinder weiter ihr Grundrecht auf
Beschulung wahrnehmen können was
Das Bundesverfassungsgericht hier
Erstmals auch aussprach womit sich
Zeigt Schulen möglichst offen lassen ist
Verfassungsgemäß wie Beschränkung
Der Freiheit ungeimpfter Gefährder die
Mit ihrem Aberglauben die Gemeinschaft
Lange genug schon lähmen da wir nun
An der Pandemie der Ungeimpften leiden
Deren Freiheit nicht mehr wert ist als das
Leben anderer oder die Freiheit der großen
Mehrheit der Menschen im Land was eine
Gute demokratische Tradition zeigt

jens tuengerthal 30.11.21

Montag, 29. November 2021

Erwartungsfreiheit

Erwartungsfreiheit

Sich von Erwartungen zu befreien
Ist die größtmögliche Freiheit die
Mensch erringen kann wozu zuerst
Die an sich gehören wie das ewige
Gefühl so oder so nicht zu genügen
Was ständig enttäuschten Druck
Voller Erwartung auslöst ohne
Einen Gewinn zu bringen als mehr
An Druck der keine Befriedigung bringt
Außer für kurze Momente einer
Illusion im Rausch der Lust die
Aber um auch zu glänzen dabei
Mit neuer Erwartung aufwartet
Also ewig unzufrieden damit auch
Unfrei hält weil sich diejenigen um
Zu genügen weiter erniedrigen wie
Ihre Umgebung mit dabei fesseln
Wer nichts vormachen mehr muss
Sein kann wie es sich eben anfühlt
Hat sich vom äußeren Zwang befreit
Doch ist der steinige Weg dorthin
Gepflastert mit dem Verlust aller
Illusionen oder Träume in sozialer
Hinsicht warum wohl keiner ihn
Ganz freiwillig antritt sondern lieber
Ausreden sucht mit Teilwahrheiten
Wie gewohnten Lügen weiterzuleben
Dahingestellt was wirklich lohnt ist
Nach meiner zugegeben geringen
Erfahrung denn wer kennt schon
Mehr als nur sich ist der Abstieg
Oder zumindest echte Ausstieg 
Nötig sich von den Gewohnheiten
Die das engste Korsett der Freiheit
Immer noch sind völlig zu befreien
Wie unehrlich und gering war bis
Dahin alle beschworene Liebe die
In erwartbaren fast berechenbaren
Enttäuschungen enden musste
Weil du erst ohne alles das übrige
Erkennst wie anderes los lässt
Was dich vorher mit Illusionen noch
An Konventionen und mehr fesselt
Dies hinter sich zu lassen gibt uns
Erst die große Freiheit auf deren
Dung bleibendes Glück blüht weil
Du ehrlich bist niemandem mehr
Etwas vormachen musst sondern
Mit großer Gelassenheit dabei in
Dir ruhen kannst wissend wenn
Wer dich so will und nimmt ist es
Gut so auch wenn du bei Frauen
Nie sicher sein kannst ob sie dich
Nicht insgeheim doch viel lieber
Änderten aber sich solange mit
Dem teilweise ungenügenden
Zwischenziel zufrieden geben um
Mehr als nichts doch zu haben
Bis er erzogen oder sich besseres
Findet für den eigenen Status
Der Ausdruck der Wahrnehmung
Der anderen von einem sein soll
Zur sozialen Stellung die gerne
Mit dann Statussymbolen gezeigt
Wird die sich im Leben wandeln
Doch wenn sich eine findet die
Dich ohne alle Erwartung liebt
Gemeinsames Glück genießt
Statt wechselnde Erwartungen
Permanent erfüllen zu wollen
Sei glücklich mit dem was ist
Mehr ist niemals möglich als
Mit großer Gelassenheit welche
Die alten Griechen Ataraxia
Nannten was nach Epikur die
Höchst erstrebenswerte Ruhe
Im inneren ist wofür manche
Gern den Begriff Seele nutzen
Der aber nur von neuer Sklaverei
Kündet die ewig unfrei uns hält
Wer sich also so frei begegnet
Ohne jede Erwartung genießt
Was dann gerade ist hat die
Chance auch dabei zu bleiben
Den Rest vergessen wir schnell
Wenig mehr als diese Ruhe lohnt
Im Leben je zu erstreben das so
Viele noch gehetzt statt befriedigt
Miteinander verbringen was längst
Alles ist was noch sein kann weil
Die größtmögliche Freiheit so erst
Flügel bekommt was hier genügt
Zu sehen warum sich ohne alle
Erwartung am glücklichsten lebt
Auch wenn es für viele noch
Völlig unvorstellbar ist wie
Aller Werbung ein Grauen
Ist es der größte Reichtum
Der aus Armut wächst

jens tuengerthal 29.11.21

Lesergefühl

Lesergefühl

Wie lese ich Bücher und nehme so
Wahr was in ihnen steckt dachte ich
Heute bei der Lektüre von Keyserling
Immer wieder bei der von Benjamin
Auch beim Vorlesen des Zauberbergs
Gerade wieder voller Liebe dabei
Merke wie es sich plötzlich verändert
Worte eine andere Bedeutung haben
Als Eduard v. Keyserlings Vater starb
Er dazu nach wildem Studentenleben
Ins heimatliche Schloss fährt um noch
Letzte Worte unter vier Augen mit ihm
Zu wechseln vor denen er sich fürchtete
Nach der Strafe wegen seiner Prügelei
Völlig betrunken im Bordell worüber der
Vater nur verständnisvoll lachen konnte
Wie vor dem Geständnis neuer Schulden
Was er nonchalant weglächelte zwischen
Zwei Hustenanfällen die ihn dann bald
Das Leben nahmen las ich es anders
Als vor zehn Jahren noch nachdem ich
Den eigenen Vater schon reanimieren
Durfte durch kräftige Schläge aufs Herz
Der Tod der über achtzig Jahre Eltern
Zwar hoffentlich noch fern liegt aber
Irgendwie doch spürbar näher rückt
Als Teil unserer eben immer Natur
Sie schon ihre Dinge ordnen auch
Hat sich meine Wahrnehmung dieser
Lektüre vollständig verwandelt sogar
Wenn der Tod mir schon früh nah kam
Weiß nicht wie viele Patienten ich seit
Dem 18. Lebensjahr auch sterbend
Bis zum Ende begleitet habe was an
Toten aus Straßen und Gräben einst
Schon geborgen wurde doch bleibt
Das Ende der anderen auch für die
Eigene Wahrnehmung fremder als
Der Tod der eigenen Eltern wie das
Eigenes immer näher daran rücken
Auf dem Weg der Natur auch wenn
Dieser mich noch immer nichts angeht
So ging mir dieses Gespräch unter
Männern das Klaus Modick sehr
Einfühlsam schilderte was mich an
Gespräche mit meinem Großvater
Vor seinem Tod Anfang der neunziger
Auch erinnerte auch wenn der Alte
Graf von Keyserling in Kurland
Ein Gutsherr und damit Landwirt
Seinen begabten Sohn nie verstand
Näher als je zuvor weil auch ich dies
Jahr wieder überlege ob ich es wage
Die Eltern an Weihnachten zu besuchen
Nicht ihr Leben unnötig zu riskieren
Was seltsam anders das Leben macht
Es geht um Gefühle des miteinanders
Die verpasste Nähe wie die Suche
Nach dem was bleibt die mich auch
Als Autor ständig umtreibt auf der
Suche nach der verlorenen Zeit
Lächelnd Proust dazu zitierend
Den ich heute auch anders lese
Als vor 28 Jahre als ich mit la
Recherche begann die eben ihre
Zeit braucht wie Thomas Manns
Joseph und seine Brüder der über
35 Jahre im Regal auf mich warteten
Bis ich es lieben lernte als eines
Der genialsten wie ironischsten Bücher
Das ich je gelesen habe weil er die
Biblische Welt so menschlich neu
Komponierte im gleichen Ton der
Alten Schriften dort menschelt so
Wachse ich mit Büchern aber spüre
Auch wie deren Wahrnehmung sich
Mit den Jahren weiter verändert wie
Ein Rilke zwar lyrisch genial bleibt
Aber in immer mehr fragwürdig wird
Auf menschlicher Ebene dagegen
Ohne an Genie zu verlieren was aber
Den Wert dieses Worts relativiert
Hesse etwa las ich mit 17 bis 19 noch
Relativ begeistert doch schien mir
Immer mehr nett oder fragwürdig ohne
Bleibenden literarischen Wert von
Seiner meist schlechten Poesie lieber
Ganz zu schweigen wie ich Marquez
Sehr früh mit Begeisterung noch las
Heute eher ganz nett nur finde in
Südamerikanischer Männlichkeit die
Sich auf sich zuerst konzentriert wie
Bei aller Freude am phantastischen
Realismus ein wenig eher langweilt
Oder Meister Montaigne dessen so
Großartige Essays ich teilweise nun
Zum wiederholten male lesen weil
Sein Geist so umfassend schön ist
Manches sich mir erst jetzt erschließt
Aber bevor ich mit Beispielen nun ins
Unendliche der Bibliothek mich verliere
Enden diese Verse um mehr Zeit zum
Lesen noch zu finden im schönsten
Lesemonat November der doch die
Innenwelten glänzen lässt in seinem
Feuchten Berliner grau ohne eine
Perspektive im Nebel als Bücher

jens tuengerthal 29.11.21

Schulmantra

Schulmantra

Die Schulen müssen offen bleiben
Wiederholt die Politik als Mantra
Ohne dafür bessere Gründe noch
Je anzuführen als wir können den
Kindern keine Schließung antun
Aber die Erkrankung wie den Tod
Der Großelterngeneration kann
Familien und Kindern angetan werden
Auch wenn geimpft oder geboostert
Wird es keine Sicherheit mehr geben
Außer durch 5 Tage Quarantäne vor
Jedem Treffen mit den Alten wie dann
Negativem Test womit sein wir ehrlich
Weihnachten als Fest der Familie in
Diesem Jahr flach fallen muss wenn
Keiner riskieren will seine Eltern nun
Doch noch umzubringen weil das
Aber keiner ehrlich sagt wird weiter
Das Mantra gebetet von den armen
Kindern denen die Schließung nicht
Angetan werden könnte um damit
Zu verdecken dass Politik wie die
Verwaltung es nicht geschafft haben
In bald zwei Jahren Pandemie auch
In Schulen Sicherheit zu gewähren
Guten Heimunterricht anzubieten
Dabei komplett versagt haben wie
Diesen Kurs nun weiter steuern
Weil die sozialen Verhältnisse auch
Für manche schwierig sind was es
Damit noch schwerer macht die nun
Wieder das Mantra beten arme Kinder
Weiterhin in die Schule zu schicken
Damit muss jetzt endlich Schluss sein
Kein Kind leidet an fehlender Schule
Solange es keine Sicherheit gibt
Die über den Sommer kommen sollte
In dem wegen Ferien nichts geschah
Müssen wir sofort alle Schulen schließen
Eine Schulpflicht durchzusetzen ohne
Zu wissen wie Langzeitfolgen von Covid
Bei Kindern die sonst harmlose Verläufe
Bisher meist haben ist verantwortungslos
Verwaltung und Politik müssen sofort die
Bedingungen für Heimunterricht schaffen
Wo soziale Bedingungen schlecht sind
Müssen sie verbessert werden aber darf
Nicht das Leben anderer riskiert werden
Ein Mantra ist ein bloßer Gebetsruf der
In einer Pandemie nicht weiter hilft wie
Religion auch die besser nur noch ein
Privates Hobby als noch Politik wäre
Es braucht endlich klare konsequente
Maßnahmen damit Schutz möglich ist
Die Pandemie konsequent bekämpft
Werden kann warum es gut ist einen
General der Bundeswehr die neue
Kommission zur Beratung der bald
Bundesregierung leiten zu lassen
Wir sind in einer katastrophalen Lage
Täglich hunderte unnötige Todesfälle
Es geht nicht weiter wie vorher bis
Alle geimpft und geschützt sind ist
Eine Notfallordnung unabdingbar
Eine Impfpflicht muss nicht länger
Diskutiert werde sondern wird um
Leben zu retten eingeführt bis die
Ausbreitung und Wandlung gestoppt
Wir brauchen kein Schulmantra mehr
Sondern nur Impfungen wie endlich
Ein Umdenken weil es nie wieder
In der Welt wie vorher sein wird
Globalisierung nur noch virtuell
Die Realität bleibt künftig lokal
Ein Leben ohne Reisen ist möglich
Wie besser entspannter ökologischer
Ein Leben ohne Leben dagegen nicht
Mehr muss nicht gesagt werden
Kinder die ihre Großeltern verlieren
Leiden mehr Kinder die eine Zeit
Nicht in die Schule mehr dürfen

jens tuengerthal 29.11.21

Lustgeschichte 002

Lustgeschichte 002

Lustbegriff

Was ist die Lust und welche Rolle
Spielt sie im Denken der Menschen
Zu überlegen könnte helfen unseren
Umgang mit Lust und Erotik zu verstehen
Sie ist eine Erfahrung die sich gut anfühlt
Wie den Genuss von etwas beinhaltet
Damit der Gegensatz von Schmerz und Leid
Sie hängt mit der Begierde zusammen
Wie damit des Bewusstseins seiner selbst
Was tut mir gut und schenkt so Freude
Darum ist sie angenehm wie erstrebenswert
Als lustvoll wird vieles empfunden von
Essen über Sex bis zu Lesen oder Musik
Lust kann Ekstase Euphorie Flow oder
Glück bei Menschen verursachen
Die philosophischen Theorien zur Lust
Werden Hedonismus genannt zu denen
Auch Epikur und Lukrez zählen welche
Von der Kirche lange vertuscht wurden
Weil das Christentum mit Genuss wie
Lust am Leben nichts anfangen kann
Da Glück und Erfüllung dort erst im
Jenseits wenn zu erwarten sind
Sie eine patriarchale Struktur wollten
Während die Epikuräer als erste Schule
Bis in die Moderne auch Frauen zuließen
Was Rom bis heute noch fremd ist
Dahingestellt ob die theologischen Gründe
Primär homosexuelle Wurzeln haben
So verschwand mit der Antike durch
Die machtbewusste Christianisierung
Der Geist der Lust für lange Zeit
Wurde Hedonismus zur Sünde
Bis durch Poggio Bracciolini der Text
Von Lukrez de rerum über die Dinge
Der Natur vermutlich im Kloster Fulda
Wiederentdeckt wie verbreitet wurde
Was auch nach Stephen Greenblatt
Die Renaissance erst beginnen ließ
Welche bis dahin eine ästhetische eher
Konservative Rückwendung zur Antike
Gewesen war wurde zur geistigen
Revolution mit der sich die lange
Unfreien Anhänger der jüdischen Sekte
Die sich Christentum nennt befreiten
Den Individualismus wie die Lust am
Diesseitigen Leben neu entdeckten
Obiger Bracciolini der vorher wie
Später wieder Sekretär des Papstes
War wurde entsprechend auch durch
Erotische Verse wie Geschichten den
Lesern jener Zeit bekannt in der sich
Auch die Kunst vom Heiligenbild ab
Wie Mensch und Natur zuwandte
Mit Lust dem Sein Ausdruck gab
Wichtig zum Verständnis dieses
Hedonismus nach Epikur als dessen
Schüler 200 Jahre später zur Zeit
Von Cicero sich Lukrez auch sah
Ist welche Rolle als höchste Lust
Die Ataraxia oder Gelassenheit hat
Die zum guten glücklichen Leben führt
Wie weit Lust Glück und Wohlbefinden
Identisch sind wird noch viel gestritten
Je nach Theorie zur Lust auf die
Im nächsten Text eingegangen wird
Um vieles zu hinterfragen was wir
Gewohnt sind ohne es zu genießen
Was im Leben mit der Lust eine
Große Rolle spielen kann beim
Verständnis des Begriffes wie
Der Frage nach dem Ausleben
Wo es gerade bei Sex und Liebe
Um ein Gleichgewicht zwischen
Dem was Leiden schafft wie dem
Genuss mit Gelassenheit geht
Gegen die viel in uns kämpft
Was uns aufbrausend Lust raubt
Auch wenn wir das Gegenteil glauben
Wobei nach Epikur die Ataraxia
Als höchste Lust Vorrang hat
Da sie ein gutes Leben uns
Ermöglicht durch das wir quasi
Lebenslänglich balancieren

jens tuengerthal 29.11.21

Sonntag, 28. November 2021

Benjaminbildung

Benjaminbildung

Mit Walter Benjamin lesend durch Berlin
Zu flanieren ist immer auch ein großer
Gang durch die bürgerliche Bildung
Wenn er bei der Beschreibung erst
Der Figuren von Luise wie ihres Gatten
Friedrich Wilhelm III. wie später zu
Den das bürgerliche Treppenhaus
Krönenden Figuren kommt die er
Wohl wissend gekonnt einordnet
Wie benennt im Konsens der da
Noch klassischen Bildung mit der
Die Bürger ihre geistige Autonomie
Zeigten nach altem Konsens als
Zeichen für Aufstieg wie Bildung
Die den Konsens der Gemeinschaft
Im Kaiserreich noch bildete aus dem
Die Berliner Kindheit um 1900 berichtet
Welche Benjamin wie er im Vorwort
Der von Adorno edierten Ausgabe
Schrieb als Impfung gegen den
Schmerz des Verlustes in den 30ern
Schrieb als klar wurde er würde seine
Heimat bald verlassen müssen wie
Unklar war ob er noch die Stadt je
Wiedersehen würde was sein dann
Tragischer Suizid in den Bergen
Zwischen Frankreich und Spanien
Leider verhinderte warum Adorno
Das Manuskript bei Suhrkamp
Veröffentlichen ließ bis später die
Überarbeitete Version in Paris noch
Gefunden wurde die neues zeigte
Aber wer heute in einer Zeit in der
Bildung sozialdemokratisiert wurde
So ihren Kern in vielem verlor
Vor allem den Bezug zur Antike
Wie der Formensprache der Kunst
Die in wunderbaren Altbauten noch
Von alten Sagen erzählt Benjamin liest
Lernt auch etwas über unsere Kultur
Neben dem literarischen Vergnügen
Das dieser große Geist uns bietet
Lernen wir unsere Bauten lesen
Lest ihn es lohnt in vieler Hinsicht

jens tuengerthal 28.11.21

Omikrone

Omikrone

Die neue hochansteckende Variante
Omikron aus dem südlichen Afrika
Bringt eine neue Dynamik in das
Weltweite Coronageschehen nun
Mitten in der neuen Welle im Winter
Des Nordens setzt es der Pandemie
Eine neue Krone auf deren Folgen
Noch unabsehbar sind auch wenn
Der Verlauf noch harmlos scheint
Könnte sich das schnell ändern
Sobald Alte oder Kranke betroffen
Wird das Sterben weitergehen bis
Eine ganze Generation ohne Alte
Aufwachsen muss womit der Welt
Ein wichtiges Lernen verloren geht
Auch wenn es die Sozialsysteme
Stabilisiert ist die Perspektive düster
Weil es das Gleichgewicht stört aber
Zugleich uns lehrt wie dringend wir
Unser Leben ändern müssen um
Neue globale Katastrophen zu
Verhindern fraglich nur wieviel
Millionen Tote es noch braucht
Bevor sich unser Denken ändert
Wir weltweite Reisen aufgeben
Lieber zuhause bleiben künftig
Die angeblich Krone der nie
Schöpfung zerstört sich selbst
Wagen wir vorher umzudenken
Dann wäre Corona wie Omikron
Eine Chance für die Welt

jens tuengerthal 28.11.21

Samstag, 27. November 2021

Lustgeschichte 001

Lustgeschichte 001

Lustwandel

Wie hat sich das Verständnis der Lust
Gewandelt um so seltsam zu werden
Wie es heute ist wo wir einerseits
Befreit sie sportlich betreiben aber
Andererseits sie noch verlogen
Verstecken statt lustvoll zu leben
Während Babylon oder später die
Antike lustzugewandt war noch
Nah an unserer Natur hat sich
Einstellung zu und Verhalten beim Sex
Mit Auftauchen der monotheistischen
Religionen grundsätzlich geändert
Was auch an der unsäglichen Geschichte
Von Adam und Eva liegt welche die 
Drei großen Weltreligionen teilen
In der Lust als Sünde dargestellt wird
Zwar gab es Versuche den Sex
Wieder zu befreien doch sind wir
Mit seltsamer Doppelmoral gerade
Wieder bei neuen Tabus die noch
Durch mittelalterliches Denken so
Einiger Gläubiger verstärkt werden
Einem Wandel zu alter Freiheit
Wie sie die Antike noch kannte
Stehen viele Dogmen entgegen
Die durch Missbrauch verstärkt
Wider alle Vernunft wie Natur wirken
Wir sollten uns endlich von Moral
Befreien die nur der Unterdrückung
Zu allen Zeiten diente um zu leben
Was unserer Natur entspricht
Wie damit glücklich zu werden
Wandel erfordert Befreiung
Dahin ist noch ein weiter Weg
Es zu wollen der erste Schritt
Um zu genießen was ist was
Viel mehr ist als viele erleben
Zurück gehen um vorwärts
Zu kommen täte der Lust gut
Der zu huldigen auch eine Form ist
Liebe befriedigt zu leben

jens tuengerthal 27.11.21

Coronaseidank

Coronaseidank

Die Pandemie ist schrecklich
Fordert zu viele Menschenleben
Mit der neuen Variante die sogar
Im südafrikanischen Sommer kam
Wird es noch schwieriger werden
Sie endlich einzudämmen aber
Bei allem Schrecken ist die nun
Pflicht zuhause zu bleiben die
Viele ungewohnt schrecklich
Als Freiheitsberaubung empfinden
Ein Segen für das Klima der uns
Zwingt zu tun was nötig ist und so
Können wir dankbar sein für die
Corona Pandemie die uns endlich
Zu dem bringt was nötig ist
Zuhause bleiben und zur Ruhe
Kommen und genießen was ist

jens tuengerthal 27.11.21

Pandemierechner

Pandemierechner

Wir haben zwei Jahre Pandemieerfahrung
Aber können scheinbar immer noch nicht
Rechnen wie einfache Zahlen lesen
Tun so als sei ein Lockdown noch
Vermeidbar um dann wenn die Zahlen
Exponentiell wachsen schockiert zu sein
Wie das passieren konnte dabei muss
Wer wissen will was kommt nur einfach
Rechnen weil alles so erwartbar ist
Was nichts mit Magie zu tun hat
Sondern schlichte Multiplikation ist
Die Zahl der Impfungen ist noch
Zu niedrig und Flüge in alle Welt
Verbreiten Virusvarianten rasant
Hätten wir weniger gelockert 
Wären wir konsequent geblieben
Hätte all dies vermieden werden können
Nun ist es so wie angekündigt
Was für jeden brechenbar war
Aber keiner will es geahnt haben
Es ist eine Pandemie der weltweit
Ungeimpften die voll zurückschlägt
In Deutschland die Covidioten
In Afrika die Armut
Beides wirkt verheerend
Wer rechnen kann weiß 
Längst bescheid konnte
Sich seit Monaten darauf
Einstellen was nun kommt
Warum die Politik als bloße
Leitung der Verwaltung sich auf
Nur Ideologie verlässt statt
Fakten zu betrachten bleibt
Jedem denkenden Menschen
Wohl ewig unklar aber die nun
Tagtäglich über 500 Toten im
Advent summieren sich zu 12.000
Mindestens vermutlich deutlich mehr
Jeder von ihnen ist ein Opfer von
Rechenfehlern und Ideologie
Vielleicht sollte mal wer nachrechnen
Ob das ein Menschenleben wert ist
Aber da zuerst die Alten sterben
Ist diese faktische Euthanasie
Für den Sozialstaat der bisher
Auf Wachstum seit Bismarck setzte
Ein sehr lohnendes Kapitel
Wer klug ist baut nun um wo
Der Tod tausender Alter dazu
Freiraum wie Kapital gäbe aber
Wer kann schon rechnen von
Den Juristen die unsere
Verwaltung leiten was manche
Politik immer noch nennen

jens tuengerthal27.11.21ä 

Freitag, 26. November 2021

Lustgeschichte

Lustgeschichte

Wie begann es mit der Lust
Ist sie Teil unserer Natur oder
Produkt entwickelter Kultur
Kam sie mit dem Ackerbau
Oder genossen auch schon
Jäger und Sammler Sinnenfreude
Dazu gibt es viele Thesen doch
Fehlen logisch die Zeugen die
Uns beschreiben wie es war
Wer was wann wie warum genoß
Doch ist in Anbetracht der großen
Ähnlichkeit unserer Natur schon
Seit Ewigkeiten eher nicht davon
Auszugehen dass es je anders war
So beginnt schon die Menschwerdung
Enkidus im Gilgamesch Epos damit
Dass er nach seiner Rasur 6 Wochen
Bei der Hure Schamkat Liebe und Lust
Lernen soll um Mensch zu werden was
Zeigt die babylonische Kultur kannte
Schon vor über 4000 Jahren den Wert
Der Sexualität auch als Kunst bei der
Formen des Umgangs durch Übung
Erlernt werden wobei bezeichnend ist
Dass eine durch weibliche Göttinnen
Geprägte Kultur wie die aus Babylon
Toleranter und offener damit umging
Als die dort jüdischen Gefangenen
Die in Reaktion auf die Freude ihrer
Glaubensbrüder am Gilgamesch-Epos
Die Geschichte von Adam und Eva
Als asexuellen Gründungsmythos neu
Erfanden in der das Bewusstsein also
Die Erkenntnis des sexuellen Tuns als
Sünde dargestellt wird was später leider
Christentum wie Islam als ihren Mythos
Der Gründung übernahmen und damit
Die Sexualität tabuisierten oder doch
Bewusstsein der Lust als Sünde sahen
Die aus dem Paradies wegführte während
Für die Babylonier erst das Studium bei
Einer erfahrenen Frau als Einführung in
Die Kultur galt die uns menschlich macht
Woraus in den folgenden tausenden Jahren
Eine abstruse Geschichte des Umgangs
Der Geschlechter entstand der sich von
Der Natur der Lust immer weiter entfernte
Das Bedürfnis sich dabei gut zu tun ist
Menschlich während die Scham eher als
Religiöses Produkt der Machtausübung
Zu sehen ist bei der sexuell unterlegene
Männer deren Vaterschaft spekulativ war
Die wesentlich potenteren Frauen dann
Moralisch unterdrückten ihr Erbe zu sichern
Denn sicher war immer nur die Mutter
Entsprechende Tabus der Sexualität
Als Zuchtmittel schufen was bis heute
In vielen Teilen der Welt noch wirkt
Einen der schönsten Teile unserer Natur
Tabuisiert mit Verboten und Moral auch
Verbindet die nur Herrschaft sichern
Sollten aber nie der Lust dienten die
Teilweise sogar verboten wurde als
Unzüchtig dabei dient das Schöne
Daran ursprünglich der Zucht die
Mit fortschreitender Erfahrung zur
Nebensache nur noch wurde was
Religiöse Moral umkehren wollte
In Verbindung mit der Erhaltung von
Männlicher Macht entstand eine für
Frauen absurd unterdrückende Moral
Während es bei Naturvölkern etwa
Den Yanomami im Amazonas Urwald
Üblich ist dass ein Gastgeber seinen
Gästen die Tochter oder Gattin als
Gefährtin zur Nacht in die Hängematte
Gibt in der sie schlafen wie kopulieren
Was sich abstrus lustlos wieder anhört
Durch die endlich neurologische Forschung
Zum nervus pudendus wissen wir nun
Dass die weibliche Sexualit der des
Mannes weit überlegen ist nur die durch
Religionen und andere Formen des
Aberglaubens gepredigte Moral dies
Erfolgreich zu lange unterdrückte wie
Das Wissen um die weibliche Lust so
Unterdrückte und tabuisierte warum
Nur ein kleiner Teil der Frauen die
Männlich geprägte Sexualität noch
Genießen konnte es eher ertrugen
Was durch damit verbundene ganz
Grausame Formen der Beschneidung
Noch verstärkt wurde welche zeigen
Wie groß die Angst der Männer vor
Der überlegenen weiblichen Potenz
Immer war warum sie sich selbst
Lieber die echte geteilte Freude
Raubten um Frau weiterhin noch
Unterdrücken zu können was bis
Heute in vielen Köpfen normal ist
Die fern von ihrer Natur dem je
Aberglauben Herrschaft über die
Lust wider die Natur einräumen
Darum zum Einstieg in die Geschichte
Der Lust wie die Formen ihrer
Erscheinung die Erinnerung an
Die Kultur von Babylon die es schon
Viel besser wusste und den Genuss
Den Mann erst lernen muss an die
Erste Stelle rückte was zwar noch
Bis heute in seiner Komplexität wohl
Männer eher überfordert aber doch
Erlernbar ist wenn Mann nicht meint
Immer besser zu wissen was Frau
Gut tut und wie es gehen muss
Sondern sich lieber auf die Suche
Nach der gemeinsamen Natur macht
Um die Lust entsprechend sowohl
Zu genießen wie zu teilen denn
Auch wenn Mann eindringt bleibt er
Seiner Potenz nach stets unterlegen
Kann Frau vielfach wenn Mann nur
Mühsam einmal kann um dann meist
Völlig erschöpft zu sein in seiner eben
Beschränkteren Natur die aber soweit
Lernfähig sich noch entwickeln kann
Was dafür spricht dass zumindest die
Geteilte Sexualität ein kultureller Akt
Ist auch wenn die Anlage bereits in der
Natur vorhanden ist warum auch bei
Dieser Beschäftigung mit der Geschichte
Der Lust manch alte kulturgeschichtliche
Gewissheit infrage gestellt werden kann
Was vielleicht ganz neue Horizonte auch
Beim Blick auf die Lust uns eröffnet
Freue mich diesen Weg gemeinsam mit
Den werten Leserinnen zu gehen wobei
Auch Leser herzlich willkommen sind denn
Mann muss um Frau erfüllenden Sex
Schenken zu können Kultur entwickeln
Während Frau zu ihrer Natur findet
Können beide kultiviert lustvoll leben

jens tuengerthal 26.11.21

Ohnegleichen

Ohnegleichen

Wie vieles gleicht sich im Leben
Was wiederholt sich nicht alles
Denke ich in Erinnerungen ganz
Gelassen schwelgend die dies
So individuell doch alles sein will
Im intimsten sogar bestätigen
Wo zwar jede anders ist wie
Auf ihre Art berührt vor allem
Mit Aufmerksamkeit bedacht
Wie einmalig genannt werden will
Was so gesehen nie gelogen war
Weil jede ein Wunder für sich war
Bei dem sich jeder Vergleich trotz
Farblicher Nuancen aus Contenance
Eher verbietet was auch auf dem
Mit vielfältigen Knospen bestückten
Wunderwahrnehmungsorgan Zunge
Bunte Bestätigung findet denn nicht
Nur schmeckt jede anders an sich
Auch das noch durch den Zyklus
An jedem neuen Tag unterschiedlich
Von völlig neutral über basisch bis
Sauer variiert der weibliche Schoss
Auf seinen Grundton durch jeden
Neuen Monat wieder was ich Mann
Eher weniger zutraue jedoch dabei
Auf wenig Erfahrung zurückgreife
So ist es beim Geschmack der
Damen doch wieviel mehr noch
Variiert das Wesen infolge oder
Gänzlich unabhängig davon oft
Gelegentlich aber auch parallel
Über die ganze Breite aller nur
Denkbaren Gegensätze sogar
In einer einzigen oft vielfältiger
Als Mann sich vorstellen kann
Aber bei all diesen Zugeständnissen
Die jede von ihnen wunderbar wert
Immer wieder war zeigt sich doch
Nach so vielen Versuchen wie mein
Alter mit zehn multipliziert wie sich
Vieles mehr gleicht als gedacht
Gerade beim Vollzug der Liebe
Wie Juristen den Sex nennen
Mangels sinnlicher Eigenschaften
Warum nicht Vielzahl Varianten zeugt
Sondern Wiederholung bestätigt
Gegen deren Langweile kluge
Chemiker Viagra einst erfanden
Damit Erkenntnis mit Gewohnheit
Gepaart nicht erschlaffen lässt was
Wie gerne in der Medizin auf die
Symptome einschlägt als seien sie
Ein Grund je nicht nur eine Folge
Unserer größten Verwandlung
Die auf Gefühl stets basiert was
Zwar an mechanischer Wiederholung
Mit ähnlichen Varianten nichts ändert
Diese jedoch weniger bedeutend macht
Weil der Liebeswahn immer einmalig
Erscheint egal wie sich alles gleicht
Vielleicht ist das gut so um noch an
Die Liebe glauben zu können aber
Vielleicht ist es auch nur ein Witz
Der die schlichte Fortpflanzung noch
Unterhaltsam für uns hält auch
Wenn keine Zeugung geplant
Außerordentlich angenehm scheint
Aber dann ist es gut so und ein seit
Millionen Jahren wiederholter Witz
Der immer noch lächeln oder vor
Wollust schäumend schreien lässt
Was immer das gleiche aber doch
Jedesmal ein neues Glück ist aber
Weder in Bedeutung noch Einmaligkeit
Überschätzt werden sollte wie uns
Gute preußische Bescheidenheit
Noch immer besser steht als das
Typische Berliner Gegenteil völliger
Selbstüberschätzung womit es
Zum Ende wieder an den Anfang geht
Alles wiederholt sich ständig aber
Gefühl macht es dabei einmalig
Warum Sex ohne witzlos bleibt
Bloß mechanischer Sport ist der
Aber zumindest häufig eine gewisse
Komik miteinander doch hat was
Vieles rettet aber nichts ändert

jens tuengerthal 26.11.21