Freitag, 30. September 2022

Symphoniegenuss

Symphoniegenuss

Nach dem Genuss des Geburtstages
Heute das Geburtstagsgeschenk in
Der Philharmonie mit den großartigen
Berliner Philharmonikern genossen
Unter Herbert Blomstedt dem nun
Schon fünfundneunzigjährigen großen
Schwedischen Dirigenten bei dem
Viele Zuhörer schon fürchten dies
Könnte das letzte Konzert sein aber
Mit wieviel Liebe und Einfühlung ließ
Der alte Meister die Symphonien von
Schubert und Beethoven erklingen
Selten hörte ich die Philharmoniker
So zart und fein auch beim Beat
Von Beethoven der die 7. immer wieder
Trägt aber noch mehr bei Schubert
In seinen tänzerischen Melodien in
Der 3. Symphonie die der junge
Komponist mit 18 bereits schrieb
Worüber Brahms lästerte während
Dvorak das Genie lobte was der
Heute Hörer in Berlin nur mit großer
Begeisterung bestätigen kann wie
Es eine Freude war den grandiosen
Klangkörper der Philharmoniker nach
Mahler und Verdi in diesem Jahr so
Zart spielerisch zu genießen wie
Dies Konzert auch bei Beethoven
Nach der Pause einen ganz großen
Zauber in den tiefen Stimmen von
Kontrabässen Celli in Bratschen
Entwickelte wie es im ganzen ein
Ganz großer Genuss der Sinne war
Auch wie Blomstedt im Sitzen
Auf dem Stehhocker ohne Stock
Dirigierte aber immer präsent war
Das Konzert präzise führte auch
Wenn er beim Abgang nach der
Zweiten Verbeugung schon von
Konzertmeister am Arm geführt
Wurde was wohl zu seinem Stil passt
Ein großer Dirigent von liebevoller
Präsenz der die Hörer beglückt
Nach einem Abend mit großem
Symphoniegenuss gehen lässt

jens tuengerthal 30.9.22

Donnerstag, 29. September 2022

Geburtstagsgenuss

Geburtstagsgenuss

An meine Geburt erinnere ich mich nicht
Was wohl den meisten genauso geht
Aber nach nun 52 Jahren habe ich mich
Daran gewöhnt den 29. September
Wie jedes Jahr zu feiern was doch ein
Genuss sein kann wofür also auch vom
Philosophischen Standpunkt als Epikuräer
Mehr spricht als dagegen warum ich nun
Beschloss das Kranksein zu pausieren
Aber wichtiger noch ist wie ich den Tag
Mit nichts als Lesen genossen habe was
Auch meine glücklicherweise noch sehr
Lebendigen Eltern nicht nur mit ihrem
Telefonanruf unterstützten sondern viel
Mehr den Geist durch ihr Geschenk
Zum Geburtstag beflügelten welches
Gaspar Kœnigs Mit Montaigne auf Reisen
War worin der französische Philosoph
Der Gegenwart auf den Spuren seines
Vorgängers Michel de Montaigne mit dem
Pferd wandelt und von dessen Schloss
Über Deutschland bis nach Rom reitet
Zwar liegen mir Abenteuerbücher sonst
Inzwischen eher fern aber Gaspard der
Liberale Denker zeigt gute Kenntnis des
Großen Vordenkers auf dessen Spuren
Er hoch zu Pferde als Erfahrung reitet
Was mir zitateweise große Freude schon
Beim Einlesen in den neuen Band von
Galiani in meiner kleinen Bibliothek machte
Dazu kommt die Beschreibung des Turms
Wie des Reisekoffers von Montaigne der
Heute Staubsauger und noch weitere
Reinigungsutensilien birgt was wiederum
Den Philosophen freut vor allem wohl
Montaigne gut gefallen hätte der so
Lebenszugewandt alltäglich immer ist
Diese Lektüre brachte mich dazu was
Zugegeben naheliegend irgendwie ist
Danach ein wenig im Reisetagebuch
Von Montaigne zu lesen wo er sich
Wieder ausführlich über seine Zustände
Beim Wassertrinken ergeht warum das
Kurwasser dort besser nicht auf einen
Nüchternen Magen genossen wird wie
Was seine Verdauung mit dem Genuss
Beschleunigt machte den er lieber um
Seiner Nierensteine wegen die ihn ja
Immer wieder plagen vorne genossen
Hätte aber nicht immer haben wir die
Wahl worauf unser Körper wie reagiert
Nach diesem Abschnitt über die doch
Sehr private Verdauung des Philosophen
Über die er auskunftsfreudig zu gerne
Schreibt und mich darin an meinen just
Verstorbenen Onkel Hans erinnerte
Den die Familie dafür gern verspottete
Dass er seine Verdauung thematisierte
Auch wenn Montaigne es genauso tut
Schloss sich das Essay über die drei
Vortrefflichsten Männer an welche für
Ihn als in der Antike gut belesenen
Stets Homer Alexander der Große
Wie Epaminondas sin was er dann
Gut begründet wie mich zum weiteren
Nachlesen über den alten Griechen
Brachte der mit Theben die Spartaner
Einst schlug und wodurch er sich als
Bescheidener weitblickender Mann
Wie Stratege auszeichnete der als
Erster die schräge Schlachtreihe
Erfand wodurch er die zahlenmäßig
Weit überlegenen Spartaner schlug
Und so war dieser Geburtstag ein
Vielfältiger geistiger Genuss zwischen
Den Zeiten der heute Abend noch
Beim Wein fortgesetzt wird denn
Was könnte gute Gedanken im Geist
Des Michel de Montaigne je besser
Abschließen als ein guter Wein was
Am Ende den Genuss wieder in den
Mittelpunkt stellt um den es ja ging in
Diesem zu langen Geburtstagsgedicht

jens tuengerthal 29.9.22

Schleierreißen

Schleierreißen

Die Frauen im Iran dem alten Persien
Was schon Hochkultur war bevor der
Arabische Prophet seine Visionen die
Bis heute Menschen versklaven noch
Aufschrieb zerreißen ihre Schleier weil
Eine von ihnen eine stolze Kurdin von
Der Sittenpolizei dort getötet wurde
Als sie angeblich nicht ordentlich
Bekleidet war was dort bedeckt heißt
Weil die Auslegung des Propheten
Die nur Männer betreiben es so will
Was hat heutigen Frauen ein Typ
Zu sagen der im frühen Mittelalter
Als Esoteriker meinte sein Gott hätte
Ihm gesagt was gut und richtig sei
Wie gut ist dieser Aufstand der Frauen
Die sich gegen Jahrtausende der
Unterdrückung wehren denn nur
An ihnen liegt es ob der Aberglaube
Weiter herrschen kann oder Persien
Ein zivilisiert laizistischer Staat wird
Jeder Glaube ist Privatsache und hat
Im öffentlichen Leben nichts verloren
Zerreißt eure Schleier und werft die
Kopftücher weg diesen Ausdruck
Eines islamistischen Fundamentalismus
Wie er auch die Türkei regiert 
Zeigen wir uns solidarisch mit den
Mutigen Frauen im Iran sie verteidigen
Unsere Werte von Freiheit und Gleichheit
Es mag jeder privat seinen Aberglauben
Pflegen wie es gerade gefällt ob nun
Nackt oder verschleiert aber wir waren
Zu lange zu tolerant gegenüber dem
Fundamentalistischen Islam der Frauen
Vorschreiben will wie sie gekleidet sind
Was sie zu tun und zu lassen haben
Wir können niemanden zur Freiheit
Zwingen aber wir können durch unsere
Solidarität mit den Frauen dort zeigen
Wir sind mit ganzem Herzen bei euch
Wer seinen Schleier zerreißt ist uns
Willkommen und steht unter unserem Schutz
Frauen befreit euch vom Aberglauben
Der euch nur unterdrückt es ist Zeit
Alle Staatsführer die dies unterstützen
Vor dem internationalen Gerichtshof
Zu verklagen damit die Frauen spüren
Die Welt steht hinter ihrer Freiheit
Was uns Pflicht und Ehe sein soll
Keine Toleranz für Intoleranz

jens tuengerthal 28.9.22

Mittwoch, 28. September 2022

Befindlichkeiten

Befindlichkeiten

Sollten bloße Befindlichkeiten uns so
Beeinflussen dass sie entscheiden was
In unserem Kopf geistig vorgeht oder ist
Freiheit unabhängig davon zu sein wie
Es die Stoiker vertraten aber auch Epikur
Der ungern darüber sprach wenn es ihm
Schlecht ging sich lieber auf die Lust als
Kern unseres Strebens konzentrierte wie
Philosophie überhaupt geeignet ist sich
Von bloß körperlichen Befindlichkeiten
Abzulenken soweit noch ein Denken
Selbständig möglich ist als ich etwa
Vor über 35 Jahren wochenlang bewusstlos
Wie teilweise beatmet wurde weil ich mir
Den Schädel an einem Auto anschlug
War nicht viel mit Denken weil ich ja
Wie das Wort sagt bewusstlos war
Dahingestellt ob das Sein ohne Bewusstsein
Noch eines ist da meines ja zu einem
Zumindest gelegentlich denkenden
Wieder zurückkehrte dagegen ist das
Männergrippe genannte Unwohlsein
Eher harmlos auch wenn ich vielleicht
Zwischendurch an der Harmlosigkeit
Gewisse Zweifel hatte was vermutlich
Geschlechtsspezifisch ist bestehen
Hier kaum Zweifel am Bewusstsein
Also sollte ich der tropfenden Nase
Zum Trotz gefälligst dichten um mich
Mehr mit Gedanken über die Welt als
Nur Befindlichkeiten zu beschäftigen
Sollte das Ergebnis nun vielleicht
Weniger konsistent als sonst sein
Gäbe es zumindest eine Ausrede
Von Entschuldigung hier kein Wort
Ob die werte Leserin den Unterschied
Wirklich bemerkt hat für meine Haltung
Zur Sache also weiter zu schreiben
Um der Befindlichkeit weniger Raum
Im Sein zu geben nichts zu sagen
Was weiß ich schon und wer versteht
Je was ich mir denke wo ich mir doch
Nie anmaßte etwa Frau zu verstehen
Aber als Kontrapunkt zu den sonst
Nur Befindlichkeiten tut es gut egal
Ob Verse einen Mehrwert haben
Also dichte ich solange es scheint
Als könnte ich noch denken

jens tuengerthal 28.9.22



Dienstag, 27. September 2022

Männergrippe

Männergrippe

Es gibt wenig glaubwürdige Berichte
Zum großen Thema Männergrippe
Weil Frauen aus Missgunst schon von
Der Dramatik der Symptome nichts
Verstehen noch so etwas je erlitten
Wer wollte eine Geburt vergleichen
Die ja ein völlig natürlicher Vorgang ist
Während der kranke Mann etwas ist
Was die Natur nicht vorgesehen hat
Warum es jedesmal eine extreme
Grenzerfahrung ist bei der Mann sich
Regelmäßig dem Tod näher fühlt
Als noch Hoffnung zu hegen diesen
Infekt zu überleben aber aufgrund der
Geringen Datenlage zur Männergrippe
Gibt es auch keine echte Perspektive
Nur den niederträchtigen Spott der
Frauen die stets meinen so schlimm
Könne es nicht sein aber zugleich
Unvergleichbares vergleichen was wie
Alle Wissenschaft lehrt unredlich ist
Darum wage ich nun unter Einsatz
Der letzten verbliebenen Kräfte diesen
Live- Bericht vom Krankenlager unter
Aufwendung meiner letzten Kräfte 
Zu verfassen denn wer kann wissen
Ob ich meinen Geburtstag am Donnerstag
Noch erleben werde und so habe ich
Den Rest Leben der Wissenschaft wie
Der Poesie gewidmet was immer nun
Dichtung oder Wahrheit hier ist
Weiß nun jeder mit genug Phantasie
Was Mann durchmacht und werde
Im übrigen schweigend leiden
Den Nachruf nicht zu beschädigen
Sollte ich wider Erwarten doch einer
Der wenigen Überlebenden sein

jens tuengerthal 27.9.22

Montag, 26. September 2022

Liebeskampf

Liebeskampf

Ist die Liebe ein ewiger Kampf
Was wäre wenn ja ein Sieg
Lohnt es sich um Liebe zu kämpfen
Viele kämpfen in ihren Beziehungen
Streit um immer dieselben Themen
Mit fast gleichem Wortlaut dabei
Manchmal mit wechselnden Partnern
Wird das immer gleiche wiederholt
Loriot bemerkte dazu schon treffend
Männer und Frauen passen einfach
Nicht zusammen denke ich lächelnd
All das ist der normale Wahnsinn in
Nahezu allen Beziehungen unklar
Nur ist was es mit Liebe zu tun hat
Unter die viele ihre Beziehungen
Aus alter Gewohnheit subsumieren
Dabei sollten wir besser die Liebe
Von den diplomatischen Bedingungen
Derer es zu guten Beziehungen bedarf
Trennen um beiden gerecht zu werden
Behandelten wir uns im Innenverhältnis
Nach den Regeln der Diplomatie
Täte dies auch der Liebe besser
Es machte viele Kämpfe entbehrlich
Die nie etwas mit Liebe zu tun haben
Kampf in der Liebe ist so unsinnig
Wie jener um Liebe denn was passt
Bleibt der Rest ist immer egal
Irgendwann zumindest
Was jeden Kampf künftig
Völlig entbehrlich macht
Liebe ist das Gegenteil

jens tuengerthal 26.9.22

Italofaschos

Italofaschos

Droht in Italien nun die Rückkehr
Des Faschismus oder ist diese Wahl
Wie die meisten dort weniger ernst
Zu nehmen weil viele nicht wählten
Wird sich nur für die Schiffe mit 
Menschen aus Afrika etwas ändern
Ging es der Mehrheit genau darum
Überlege ich und weiß doch
Dass sich Italien keinerlei Streit
Mit Europa leisten kann und wird
Alles nur halb so schlimm oder
Jubelt Putin nun über die etwas
Seltsame Wahl der Italiener
Der sich ja Antifaschist nennt
Tut es der Ukraine gut wenn
Die Führerin der Neo-Faschisten
Nun meint sie hielte zu ihnen
Verschwimmen nun gut und böse
Überlege ich und frage mich ob
Wir in Europa besser weniger
Wählten damit alles gut bleibt
Die Italiener haben gewählt
Nun müssen die Parteien eine
Regierung bilden die dann in
Engen finanziellen Schranken
Ihren Weg suchen wird was
Wenig Platz für Theater lässt
Stärken wir Brüssel dann werden
Lokale Wahlen kein Drama mehr
Wie lange wer in Italien regiert
Können wir erstmal abwarten
Wenn das Volk es eben so will
Können wir es nicht austauschen
Rom hat schon anderes überlebt

jens tuengerthal 26.9.22

Positivdenken

Positivdenken 

Gerade erklärte der amerikanische
Präsident die Pandemie für erledigt
Da bekommt Bundeskanzler Scholz
Der um Gas am Golf bettelte damit
Weihnachten nicht so kalt wird die
Meldung er sei positiv womit erstmal
Alle Termine flach fallen als ob der
Virus nun ätsch sagen wollte was
Uns auf den Winter vorbereitet
In dem es weitergeht wie immer
Zumindest kennen wir es ja schon
Denk ich und übe mich wieder
Im positiven Denken wie es der
Kanzler nun auch tut ob er will
Oder nicht muss keiner fragen
Es ist einfach wie es ist kein
Virus lässt sich für erledigt erklären
Weniger tun tut allen gut und so
Hat alles auch sein Gutes

jens tuengerthal 26.9.22

Sonntag, 25. September 2022

Lustvielfalt

Lustvielfalt

Fragte mir wer was richtig ist beim Sex
Wüsste ich keine Antwort außer vielleicht
Gefühl für den Augenblick zu haben weil
Alles was gilt sich auch umkehrt dabei
Wenn eine es besonders zart liebt
Heißt es nicht dass sie es kurz davor
Nicht heftiger als alle will oder wie sich
Bei allen Frauen die ich kennen durfte
Die Art wie sie berührt werden wollten
Im Laufe des Zyklus änderte wie auch
Tempo und Technik an der Stimmung
Im Augenblick hängen nie allgemein
Nicht mal für eine gültig sind sondern
Es unendlich vielfältig überraschend
Sein kann wenn wir uns aufeinander
Beim Sex einlassen wie erfühlen was
Dem anderen gut tut was gerade die
Lust so unendlich vielfältig macht
Wer mit einer Person das Gefühl hat
Nun würden sie sich kennen wüssten
Auf was es ankommt und was nötig
Wäre sich zu befriedigen hat meist
Keine Ahnung vom anderen wie 
Wenig Erfahrung beim Sex der ein
Sensibler Stimmungsmesser ist nie
Gleich sein sollte auch wenn es am
Ende um das gleiche allen geht ist
Die Vielfalt der Lust unendlich was
Ein Märchenreich der Freude all
Denen öffnet die genießen können
Weiß nicht was richtig oder wichtig
Bei dieser oder jener wäre aber
Versuche es dabei zu erfühlen
Weil Worte an Grenzen stoßen
Wo es um die große Lust geht
Viele das Gegenteil auch sagen
Von dem was sie genau wollen
Manche aber auch genau das
Sagen was sie wollen doch zum
Glück der Männer wissen wir ja
Nun das Nein nein heißt und es
Keiner weiteren Überlegungen
Dazu mehr bedarf und wenn es
Dann überraschend anders ist
Muss ich es nicht mehr verstehen
Sondern zu genießen versuchen
In meiner Einfalt vor ihrer Vielfalt

jens tuengerthal 25.9.22

Liebeseinfalt

Liebeseinfalt

In der Liebe folgen die allermeisten
Einem einfältigen Modell nach dem
Die oder der eine alles haben soll
Wie alles sicher enttäuschte Glück
Einfältig mit einer gesucht nur wird
Was jeden überfordert sofern das
Streben darauf gerichtet ist noch zu
Gefallen wie auch zu genügen so
Tun viele alles mögliche was ihnen
Fremd ist um geliebt zu werden
Statt zu teilen was passt wie sich
Gut miteinander anfühlt aber im
Übrigen anderen Raum zu geben
Damit jeder auf seine Art in den
Dingen glücklich wird die sie teilen
Wer alles erfüllen will wird damit
Nur unglücklich und frustriert sich
Wie den anderen weil dann beiden
Begeisterung miteinander fehlt
Es gibt eine ungeheure Vielfalt an
Menschen wie an Formen der Liebe
Dennoch halten wir für gewöhnlich
An der schlichten Monogamie mit
All ihren sicheren Frustrationen fest
Wollen etwas ganz für uns haben
Was nie unser sein kann und wird
Liebe die Vielfalt in der Liebe die
Niemanden fesselt aber sich im
Augenblick ganz schenkt weil dies
Glück allein der Freiheit der Liebe
In ihrem Wesen entspricht die so
Vielfältig ist wie wir Menschen
Welche wir lieber genießen würden
Wie uns und einander gönnten um
In dem was wir teilen auf Dauer
Glücklich zu bleiben aber bis die
Menschheit die Liebe endlich an
Ihre Natur anpasst werden wohl
Noch Jahrtausende in Einfalt
Vergehen welche die Liebe zur
Sklaverei eher macht als zum
Glück ohne Ende

jens tuengerthal 25.9.22

Bücherreichtum

Bücherreichtum

Habe ein Vermögen an Büchern hier
Herumstehen hätten diese in Berlin
Irgendeinen Wert im Wiederverkauf
Was mir zu lebzeiten völlig fern liegt
Doch gibt es scheinbar wenig was die
Berliner so gering schätzen wie das
Gebundene Wissen und den Geist
Unserer Kultur was die Mehrheit
Von ihrem geschätzten König dem
Alten Fritz sehr unterscheidet aber
Ein Glück für alle ist die Bücher
Gerne gebraucht auch kaufen weil
Ihr Vermögen hier zwar nichts wert
Ist aber günstig wachsen kann
So fühlen sich die Büchersammler
Hier gehörig missachtet ohne eine
Hoffnung auf soziale Anerkennung
Das einzige was Bücherliebhaber
In Berlin bekommen ist Mitleid weil
So viele Bücher doch lästig sind
Bei einem Umzug an den ich lieber
Gar nicht mehr denke wenn ich kann
So bin ich für Berliner ein armer Mann
Der nicht mal einen Fernseher hat
Aber fühle mich reich wie glücklich
Wenn ich meine Bibliothek betrachte
Wie die Geschichten hinter den Büchern
Die Sammlungen alter Bände reich
Erst machen denn zwar gibt es hier
Ein wunderbares Kulturkaufhaus mit
Vielen ganz tollen neuen Büchern
Aber das ist ja Konsum und Shoppen
Was sie hier gerne machen teils sogar
Als ihr Hobby bei der Suche nach Liebe
Angeben aber dann erstaunlich finden
Wenn Mann da lieber wegläuft als bleibt
Was soll ich sagen - dit is halt Berlin wa
Und ich wohn hier nur zufällig

jens tuengerthal 25.9.22

Sonntagsliebe

Sonntagsliebe

Liebe Sonntage ganz unchristlich
Weil sie uns Zeit schenken wie die
Möglichkeit nehmen sie hektisch
Anderweitig zu verplempern mit
Einkäufen oder Unternehmungen
Auch wenn viele gerade Sonntage
Mit solchen vollpacken weil sie sich
Vor dem Sonntags-Blues fürchten
Wenn sie alleine zuhause nur sitzen
Was ich gerade besonders liebe weil
Innehalten den höchsten Mehrwert
In einer Unkultur der Bewegung uns
Schenkt wir wieder lernen können
Nichts zu tun um das Sein wie es ist
Einfach zu genießen was mir genügt
Aber vielleicht bin ich auch anders als
Diejenigen die sich unbeschäftigt nur
Langweilen weil in meinem Kopf auch
Wo ich genüßlich nichts tue genug
Passiert sich daran zu freuen aber
Wie schrecklich muss die Leere für
Alle sein die nichts in sich finden
Denke ich voller Mitleid aber liebe
Den Sonntag dennoch weiter weil
Mehr weniger vielem viel besser tut

jens tuengerthal 25.6.22

Kulturvermögen

Kulturvermögen

Was ist der höchste Wert den eine
Gesellschaft aus sich schaffen kann
Fragte ich mich und spürte doch gleich
Es ist das was ihr wenn es um Fragen
Des Vermögens geht am wenigsten
Wert ist aber bleibende Werte schafft
Die nicht nur in Moden verglühen oder
Konsumiert werden um am Ende auf
Stillen Orten ausgeschissen zu werden
Also die Kultur als Ausdruck von einer
Entwicklung zum Höheren die sich um
Schönheit kümmert wie ihr Sein selbst
Betrachtet und hinterfragt was deutlich
Macht nicht Bodenschätze die zufällig
Irgendwo im Grund liegen zählen hier
Sondern der Geist der sich neben der
Produktivität entfaltet von Kunst über
Literatur zur Musik ist das Vermögen
Was uns langfristig reich macht wer
Dort investiert schafft erst Werte die
Nie hat wer nur wirtschaftet dennoch
Sollen unsere Kulturbetriebe effektiv
Wirtschaften aber der Mehrwert den
Sie aus ihrem Wesen schöpfen wird
Dabei von den Erbsenzählern die alles
Vermessen und kontrollieren nicht
Mitberechnet weil er imateriell ist was
Jedem zeigt Kultur steht über allem
Drückt unsere Kultiviertheit aus die
Logisch nicht kalkulierbar ist was
Besser Fragen an die herrschende Art
Zu wirtschaften stellte statt die Kultur
Die unser größtes Vermögen ist was
Uns zu Menschen erst macht länger
Zu hinterfragen denn dies Vermögen
Ist unser höchster Wert gerade auch
Weil er nicht börsennotiert ist

jens tuengerthal 25.9.22