Geburtstagsgenuss
An meine Geburt erinnere ich mich nicht
Was wohl den meisten genauso geht
Aber nach nun 52 Jahren habe ich mich
Daran gewöhnt den 29. September
Wie jedes Jahr zu feiern was doch ein
Genuss sein kann wofür also auch vom
Philosophischen Standpunkt als Epikuräer
Mehr spricht als dagegen warum ich nun
Beschloss das Kranksein zu pausieren
Aber wichtiger noch ist wie ich den Tag
Mit nichts als Lesen genossen habe was
Auch meine glücklicherweise noch sehr
Lebendigen Eltern nicht nur mit ihrem
Telefonanruf unterstützten sondern viel
Mehr den Geist durch ihr Geschenk
Zum Geburtstag beflügelten welches
Gaspar Kœnigs Mit Montaigne auf Reisen
War worin der französische Philosoph
Der Gegenwart auf den Spuren seines
Vorgängers Michel de Montaigne mit dem
Pferd wandelt und von dessen Schloss
Über Deutschland bis nach Rom reitet
Zwar liegen mir Abenteuerbücher sonst
Inzwischen eher fern aber Gaspard der
Liberale Denker zeigt gute Kenntnis des
Großen Vordenkers auf dessen Spuren
Er hoch zu Pferde als Erfahrung reitet
Was mir zitateweise große Freude schon
Beim Einlesen in den neuen Band von
Galiani in meiner kleinen Bibliothek machte
Dazu kommt die Beschreibung des Turms
Wie des Reisekoffers von Montaigne der
Heute Staubsauger und noch weitere
Reinigungsutensilien birgt was wiederum
Den Philosophen freut vor allem wohl
Montaigne gut gefallen hätte der so
Lebenszugewandt alltäglich immer ist
Diese Lektüre brachte mich dazu was
Zugegeben naheliegend irgendwie ist
Danach ein wenig im Reisetagebuch
Von Montaigne zu lesen wo er sich
Wieder ausführlich über seine Zustände
Beim Wassertrinken ergeht warum das
Kurwasser dort besser nicht auf einen
Nüchternen Magen genossen wird wie
Was seine Verdauung mit dem Genuss
Beschleunigt machte den er lieber um
Seiner Nierensteine wegen die ihn ja
Immer wieder plagen vorne genossen
Hätte aber nicht immer haben wir die
Wahl worauf unser Körper wie reagiert
Nach diesem Abschnitt über die doch
Sehr private Verdauung des Philosophen
Über die er auskunftsfreudig zu gerne
Schreibt und mich darin an meinen just
Verstorbenen Onkel Hans erinnerte
Den die Familie dafür gern verspottete
Dass er seine Verdauung thematisierte
Auch wenn Montaigne es genauso tut
Schloss sich das Essay über die drei
Vortrefflichsten Männer an welche für
Ihn als in der Antike gut belesenen
Stets Homer Alexander der Große
Wie Epaminondas sin was er dann
Gut begründet wie mich zum weiteren
Nachlesen über den alten Griechen
Brachte der mit Theben die Spartaner
Einst schlug und wodurch er sich als
Bescheidener weitblickender Mann
Wie Stratege auszeichnete der als
Erster die schräge Schlachtreihe
Erfand wodurch er die zahlenmäßig
Weit überlegenen Spartaner schlug
Und so war dieser Geburtstag ein
Vielfältiger geistiger Genuss zwischen
Den Zeiten der heute Abend noch
Beim Wein fortgesetzt wird denn
Was könnte gute Gedanken im Geist
Des Michel de Montaigne je besser
Abschließen als ein guter Wein was
Am Ende den Genuss wieder in den
Mittelpunkt stellt um den es ja ging in
Diesem zu langen Geburtstagsgedicht
jens tuengerthal 29.9.22
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