Donnerstag, 1. September 2022

Bescheidenheiter

Bescheidenheiter

Bescheidenheit sei eine hohe Tugend
Lehrte mich mein Großvater einst im
Geist der preußischen Geschichte die
Er schon als Kadett inhalieren durfte
Was er sein Leben lang gern hochhielt
Auch wenn er es zu gerne großbürgerlich
Ausschmückte und mehr gern wäre
Denke an den Feldmarschall von Moltke
Der sich die Bescheidenheit zum Motto
Machte wie ich in seinem Geburtshaus
An den Wänden las sagte er einst
Viel leisten wenig hervortreten dafür
Mehr sein als scheinen was schon den
Geist der Befreiungskriege prägte als
Die Damen Eisenschmuck trugen weil
Sie Gold für Eisen gaben damit das
Der hohen Zahlungen an Frankreich
Wegen arme Preußen überleben wie
Sich im Widerstand stärken konnte
Dieser Geist prägte mein Aufwachsen
Über Leute die sich groß taten oder
Ihren Reichtum gerne zeigten wurde
Ein wenig mokant die Braue gehoben
Mit nahezu nichts auszukommen ist
Was ich daraus lernte wie mit dem
Glücklich zu sein was da ist um mit
Weniger glücklich sein zu können
In den seltsamen Wechselfällen die
Das Leben bisher für mich nahm hat
Sich die heitere Bescheidenheit 
Bestens bewährt weil zufrieden ist
Wer in weniger nicht das mehr sucht
Sondern sich damit zufrieden gibt was
Sein Sein ihm gibt auch im Rahmen
Der eigenen Möglichkeiten zwar sich
Fähigkeiten bewusst zu sein aber sie
Als geistiges Glück für sich genießen
Vielleicht auch weil es einsam macht
Von allen gleich Niveau zu erwarten
Lieber bescheiden zu lächeln wie es
Sich unterschätzt in Ruhe besser lebt
Als auf großer Welle stets reitend die
Am Ende an den gleichen Strand nur
Schwappt und so übe ich mich immer
Lieber in Bescheidenheit auch weil es
Nichts gibt was sicherer macht als
Von anderen unterschätzt zu werden
Selbst wenn das letzte Hemd noch
Taschen hat keiner was davon doch
Kann mehr werden was wenig schien

jens tuengerthal 1.9.22

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