Samstag, 29. März 2025

Lebenswandel

Lebenswandel

Leben wandelt sich
Überleben wird wichtiger
Als zu genießen

jens tuengerthal 29.3.25

Liebesleere

Liebesleere

Erwidere den Blick der süßen Nymphe
Mit ihren sexy nackten Schultern gerne
Ohne dabei wirklich flirten zu wollen
Sie könnte meine Tochter sicher sein
Das habe ich lange schon hinter mir
Genieße gerade die Leere an großen 
Gefühlen und Aufregung darum die
Viel Gelassenheit und Ruhe schenkt
Die auch eine Medizinstudentin nicht
Gefährden kann was Freiheit schenkt
Die mir früher unvorstellbar schien 
Doch nach einem Übermaß von Liebe
Das sich voller Sehnsucht durch mein
Ganzes Leben zog ist es ein Glück
In der Liebesleere angekommen zu sein
Nur schöne Erinnerungen noch zu lieben 
Keine mehr unbedingt zu wollen oder
Sich ohne irgendwie leer zu fühlen
Sondern mit sich zufrieden zu sein
Um aus der Leere die Welt zu betrachten
Die stets um große Gefühle ringt
Ohne noch beteiligt zu sein am
Ewigen Spiel der Liebe 

jens tuengerthal 29.3.25

Nachtriesling

Nachtriesling

Kurz nach Mitternacht im Crossroads
Auf den Riesling an Freitag angekommen
Das unten gut gefüllt ist und oben noch
Ein paar Plätze frei hätte für späte Gäste

John und Selma machen heute die Bar
Auch Nina ist schon da dazu läuft sehr
Angenehm ruhige Countrymusik während
Sich zwei Damen an der Bar sehr intensiv

Über für sie wohl weltbewegende Dinge
Unterhalten mit jedenfalls vollem Einsatz
Ihrer Hände bei dem sie sich sehr nah
Immer wieder kommen als ob sie sich

Gleich küssen wollten was dann aber
Zur Enttäuschung des Beobachters
Ausbleibt wobei vor allem die eine fast
Pausenlos redet und gestikuliert 

Zwischendurch setzt die blonde Dame
Im nautisch gestreiften Pulli noch ihre
Schwarze Brille auf was nichts an ihrem
Verhalten und Überschwang ändert 

Eben kam sie mit einem Lächeln am
Flaneur in der Zwischenetage vorbei
Was ich freundlich erwiderte wie dabei
Registrierte die jüngere Dame könnte

Ihre Tochter sein und die Bar verdeckte
Das deutliche Format ihrer anderen
Hälfte was ihrer Attraktivität nichts nahm
Inzwischen traf auch noch Roy ein

Er ist heute mal wieder blond in Leder
Während Nina die Herren an ihrem Tisch
Unterhält wie erzählen lässt wandert der
Abend gemächlich in die Nacht

Die ganze Sammlung attraktiver aber
Sehr junger Nymphen unter Bowie zeigen
Viel Haut und plaudern sehr aufgeregt
Mit hoher emotionaler Beteiligung dabei

Eine schulterfreie die theoretisch tiefe
Einblicke gewährte gibt Ratschläge die
Versuchen die Aufregung zu dämpfen
Dabei sucht sie auch Blickkontakt

In den Sesseln gegenüber von Bowie
Ein Paar jenseits der fünfzig raucht zum
Drink gelassen plaudernd über das
Wirklich schöne Bild von Bowie

jens tuengerthal 29.3.25.

Freitag, 28. März 2025

Lektürentagebuch 28.3.25

Lektürentagebuch 28.3.25

Noch in der Nacht weiter im Katalog
Der Ausstellung Was ist Aufklärung
Gelesen und auch heute die klugen
Worte von Liliane Weissberg genossen

Sie baut eine Brücke zu den folgenden
Essays verschiedener kluger Köpfe zum
Thema Aufklärung unter denen auch
Jürgen Habermas nicht fehlen darf

Ob ihrer Gewichtung der Frankfurter Schule
Wie des Bandes von Horkheimer und Adorno
Zuzustimmen ist wäre eine andere Frage
Passt aber in die Geistesgeschichte hier

Bei dieser Einführung in den Katalog der
Eine kluge Essay Sammlung zum Thema ist
Wird ihr Konzept der Ausstellung deutlich
Die auch die Epoche kritisch infragestellt

Diese kritische Prüfung der Antworten
Die damals gesucht wurden ist gut ob 
Die Interpretation geteilt wird ist die
Frage an die Vernunft des Lesers

Freue mich nach der klugen Einführung
Mit viel Hintergrundwissen auf die nun
Folgenden Essays zum Thema Aufklärung
Bin gespannt was sich neues erschließt 


Heute dann mehrere Kapitel in dem nun
Wunderbar süßen Kramladen des Glücks
Über Gustavs erste Liebe gelesen was 
Sehr gefühlvoll zart beschrieben wird

Schon die Begegnung mit der einige
Jahre älteren früher mit seinem Bruder
Musizierenden jungen Dame ist voller
Gefühl aufregend schön beschrieben

Die zarten Versuche erster Annäherung
Bei denen nichts passiert aber in ihm
Hoffnungen und Träume wachsen ist so
Zartfühlend wie humorvoll beschrieben 

Das zufällige Treffen auf der Eisbahn
Nach dem er sie nach Hause bringen darf
Die kleine Ruderpartie im Frühling stets
Übernimmt sie die Initiative dabei

Dann die inneren Kämpfe wie die Scham
Nach dem er das Zimmermädchen was
Es vorher deutlich provozierte nach des
Knaben Gefühl zu küssen versuchte

Über all diese kleinen Dinge der Liebe
Die verliebt so wunderbar groß scheinen
Schreibt Hessel mit zartem Gefühl das
Auch an eigene Erfahrungen erinnert 

Die moralische Haltung gegenüber dem
Eigenen Gefühl was sich im schlechten
Gewissen beim Begehren zeigt dabei
Wie Liebe und Lust zwei Ebenen sind

Der große wogenden Busen der ihm
Provozierend nah kam weckte den Trieb
Sein Gefühl ist dagegen ganz bei der
Zarten blonden Liebe die er kaum küsste

Daran ihr auch sexuell nah zu kommen
Hat der schüchterne Gustav noch nicht 
Gewagt zu denken während ihn die
Provokation der Angestellten reizte

Sein schlechtes Gewissen aber quält
Den da Sechzehnjährigen nicht etwa 
Für das was er tat dieser gegenüber 
Sondern seiner reinen Liebe wegen

Wie weit der Jugendliche dabei seine
Stellung als Sohn nutzte um die andere
Sexuell zu missbrauchen wäre heute
Die eher kritisch betrachtete Frage

Franz Hessel schildert es dagegen als
Provokation der Angestellten die mit
All ihrer Weiblichkeit ihm nah kam um
Ihn zum dann Leichtsinn zu verführen

Doch nicht dieser quält ihm sondern
Das Gefühl der Untreue gegenüber 
Einer Liebe die bisher nur in seinem
Kopf irgendwie Wirklichkeit wurde 

Ob das Bedürfnis nach Treue zur Liebe
Gehört oder schon von Eifersucht zeugt
Die eher das Gegenteil belegt bleibt eine
In Fällen wie diesem spannende Frage

Jedenfalls beweist sie Gustav die Größe
Seines Gefühls für die andere die er
Nach diesem Ereignis beschämt meidet
Vom Zimmermädchen fiel kein Wort mehr

Sehr fein beschreibt Hessel diesen großen
Zwiespalt der Gefühle der im Kampf mit
Natur und Realität nach dem höheren
Geistigen Ziel der Liebe streben will 

Hat Sex je etwas mit Liebe zu tun
Warum verbinden wir große Gefühle
So ungern mit niedrigen Trieben aber
Wollen diese auf die Liebe beschränken

Ist das was dem jugendlichen Gustav
Passiert nur ein Spiegel der Erwartungen
Seiner bürgerlichen Gesellschaft oder
Noch Ausdruck natürlicher Bedürfnisse

Wie mit sexueller Treue umgegangen wird
Ist auch bei Naturvölkern unterschiedlich
Doch liegt es vielen eher noch fern dies
Gleich mit großer Liebe zu verbinden 

Behindert das romantische Ideal der
Treuen Liebe eher das GIück dieser
Zerstört mehr damit als sie je gut tut
Oder ist es ein natürliches Gefühl

So ist in vielen südlichen Gesellschaften
Eifersucht legitimer Ausdruck von Liebe
Wie ich es von meiner balkanesischen
Liebsten einst noch lernen musste

Doch egal wie wir diese Frage heute
Für uns beantworten wollen ob wir eine
Offene Beziehung führen oder niemals
So etwas wollen taucht sie einfach auf

Bei Gustav sogar seinem eigenen noch
Völlig unerfahrenen Gefühl gegenüber 
Das ihn in eine qualvolle Hölle schickt
In der er sich als Sünder schlecht fühlt

Welchen Ausweg außer Weglaufen 
Also die Begegnung zu vermeiden 
Er für sich finden wird bleibt spannend
Wie wird Hessel den Konflikt lösen

jens tuengerthal 28.3.25

Lebenslang

Lebenslang

Leben dauert lang
Besser es endete ganz
Schmerzlos viel eher

jens tuengerthal 28.3.25

Lieblos

Lieblos

Ohne Liebe lebt
Entspannter als vorstellbar
Solange verliebt

jens tuengerthal 28.3.25

Deutungshoheit

Deutungshoheit

Geschichte bleibt gleich
Ihre Deutung wandelt sich
Politisch gewollt

jens tuengerthal 28.3.25

Erdbeben

Erdbeben

Alle Erdbeben
Stärken Sicherheitsängste
Ihrer Bewohner

jens tuengerthal 28.3.25

Vernunftliebe

Vernunftliebe

Einmal verließ mich eine Liebste
Mit den Worten aber wir passen
Doch gar nicht zusammen
Konnte ihr nur recht geben
Leider liebte ich trotzdem
Was lange leiden ließ wie
Vernünftig betrachtet völlig
Unvernünftig war denn wenn
Es nicht passt passt es nicht
Was sehr dafür spricht sich
Nur mit Vernunft zu paaren
Wie alles andere lieber nicht
Emotional zu nah kommen
Zu lassen um nicht wieder
Verletzt zu werden in einer
Besseren Zukunft irgendwann
Sollte es so eine geben doch 
Noch klüger wäre es gleich
Die Vernunft zu lieben statt
Sich noch auf Gefühle wie
Ähnlich schwankende Gestalten
Mehr als nötig einzulassen 
Lieber vernünftig bleiben
Was am sichersten vor allem
Kummer im Leben schützt
So hat meine Liebe zu den
Büchern wie zur Aufklärung
Noch nie enttäuscht was 
Ziemlich vernünftig klingt
Hätte viel Aufregung erspart
Vernunftliebe ist die beste
Liebe mit Zukunft

jens tuengerthal 28.3.25

Donnerstag, 27. März 2025

Lektürentagebuch 27.3.25

Lektürentagebuch 27.3.25

Heute Nacht in den frühen Stunden
Des Morgen noch mit Franz Hessel
Als Flaneur in Berlin gen Norden gezogen
Dem Weihnachtsrummel zu entkommen

So sehr der Autor den goldenen Westen
Liebe in dem er auch immer lebte so
Unerträglich fand er ihn um Weihnachten
Wo selbst Unterwäsche im Glitzer liegt 

Er wählt den Weg in den Wedding wie
Gesundbrunnen die immer noch als
Ehrliche Arbeiterviertel eher gelten auch
Bei hohem migrantischen Anteil dort

Erzählt vom Humboldthain und wie er
Nach dem Spaziergang dort zufällig
Eine Straßenbahn gern Pankow noch
Erwischt wo er ausgiebig flaniert

Berichtet vom Schlosspark mit dem
Sommersitz von Elisabeth Christine
Der ungeliebten Frau Friedrichs Ii.
Die für einen schönen Park sorgte

Von Wilhelm Piek der dort seinen Sitz
Als einziger Präsident der DDR hatte
Schreibt Hessel natürlich nichts die
Erinnerungen an diesen im dortigen

Schloss Schönhausen sind auch heute
Kein Grund zur Besichtigung des sehr
Schön sanierten Barockschloss mit dem
Wunderbaren Park an der Panke

Dieser folgend wie die Villen dort als
Großzügig bewundernd ging es durch
Den Bürgerpark Pankow wie weiter
Entlang der Panke gen Wedding zurück

Dort besucht er mit vielen Anwohnern
Als Feierabendvergnügen eine Revue
Die als Theater ganz wunderbar mit
Allen bekannten Klischees spielte

Liebevoll schreibt er so über die
Vielen Kleinstädte die Berlin bilden
Für sich ziemlich piefig wohl sind
Doch gemeinsam noch was werden

Eine wunderbare Beschreibung die
Sich mit meiner Erfahrung voll deckt
Denn Berlin gibt es gar nicht dafür 
Viele Dörfer die ein ganzes werden


Viel gelesen habe ich heute noch
Unterwegs in der wunderbaren
Ausstellung Was ist Aufklärung im
Pei-Bau des DHM weil schon das

Thema Aufklärung zum Lesen
Einlädt die Befreiung aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit 
Lektüre und Denken erfordert

Wie schön allein war es schon
Die Worte Kants im Original der
Berlinischen Monatsschrift zu lesen
Wie gut taten die Klassiker dort

So ging ich voll erfüllt wieder den
Berg hinauf auch wenn es Punkte 
Berechtigter Kritik über vertane Chancen
Dort gibt war es doch lohnende Lektüre

Wie das Thema Aufklärung mich
Immer glücklich macht und erfüllt
Eben den Geist erleuchtet was die
Herkunft des Wortes gut erklärt

Im deutschen kommt es nämlich
Doch dem englischen wie dem 
Französischen darin ähnlich vom
Wetter das mit Licht aufklart

Sehr schön wird dieser Ursprung
In dem Stich von Chodowiecki am
Anfang der Ausstellung mit seinem
Titel Aufklärung als Wetter deutlich

Im Anschluss an die so schöne
Ausstellung für alle Bücherliebhaber
Sicher lohnender als die Leipziger
Manga Messe las ich im Katalog

Die Einführung dort liest sich gut
Stellt die Aufklärung in den Kontext
Der ihre Notwendigkeit begründet
Auch wenn ich ihre Kritik nicht teile

Diese etwas woke Bezugnahme auf
Überholte Texte wie die Dialektik der
Aufklärung von Horkheimer und Adorno
Scheint doch eher als unangemessen

Sehr gut stellt sie den Text Kants dabei
In seinen historischen Kontext auch
Wenn die in Wien geborene amerikanische
Literaturwissenschaftlerin Liliane Weissberg

Dabei etwas wenig zu Moses Mendelssohn
Wie zum Verhältnis zu Kant sagt ist es eine
Bereicherung ihre Ausführungen zu lesen
Bin gespannt auf andere Autoren dort

So werden mich heute wohl der Katalog
Wie Franz Hessel in den Schlaf begleiten
Was eine angenehme Nachtruhe verspricht
Aufklärung tut mir ja immer gut irgendwie

jens tuengerthal 27.3.25

Aufklärungsausstellung

Aufklärungsausstellung

Weich Glück ist es doch vor einem
Original von Kants Erklärung was
Aufklärung sei aus der gebundenen
Berlinischen Monatsschrift von 1784
Als Anhänger der Aufklärung einmal
Andächtig stehen zu dürfen oder sich
Im Bild der Originalaufgaben seiner
Kritiken als Betrachter zu spiegeln 
Dachte ich selig beim Gang durch
Die wunderbare Ausstellung des DHM
Unter dem Titel Was ist Aufklärung
Solche Glücksmomente wie ganz
Wunderbare Ausgaben der Klassiker
Der Epoche von von Goethe bis Rousseau
Gab es einige im Pei-Bau in dessen
Oberen zwei Etagen diese schöne
Ausstellung mit guten Erklärungen
Ihren Platz fand und hatte mir als
Großer Freund der Aufklärung dafür
Einen ganzen Tag Zeit genommen
Jede Vitrine andächtig fotografiert
Wie voller Freude dazu noch die
Erläuterungen gelesen was ich
Gegen halb zwölf begann und
Stand etwas erstaunt nach der
Zeitreise in die geliebte Epoche 
Schon um halb zwei ohne mich
Dabei irgend gehetzt zu haben
Erfüllt von schönen Bildern vor
Dem Museum obwohl ich sogar
Zweimal ganz durchging war
Die Aufklärung schnell erledigt
Was mich etwas doch erstaunte
Damit brauchte die Ausstellung
Trotz ausgiebigen Bad in den 
Spuren dieser Zeit weniger lang
Als der dank BVG Streik nötige
Fußweg von hin und zurück 11 km
Und ich bin nicht sicher ob diese
Wirklich wunderbar bestückte
Ausstellung tiefere Spuren noch
Bei anderen Besuchern hinterlässt
Die nicht wie ich als Kenner der
Texte quasi alte Freunde besuchte
Noch bis zum 6. April kann jeder
Die wunderschönen Schätze dort
Bestaunen was unbedingt lohnt
Auch die sieben Euro Eintritt sind
In Anbetracht dessen was es dort
Alles zu sehen gibt eher lächerlich
Unsicher nur bin ich ob sie auch
Die Freiheit und das Glück der
Aufklärung dort entdecken konnten
So berichtet der sehr schöne Katalog
Gleich zu Anfang das eigentlich
Moses Mendelssohn schon in der
Septemberausgabe die dort Frage
Des Pfarrers Zöllner der sie in einer
Verteidigung der kirchlichen Ehe
Gegen die neue Zivillehe stellte
Beantwortet hatte und Kant als er
Davon erfuhr bedauerte noch selbst
Quasi in Konkurrenz auch geantwortet
Zu haben ohne diesen zu würdigen
Oder Kenntnis davon zu haben
Es steht also ein publizistischer Skandal
Am Anfang und vor der bis heute gern
Zitierten Erklärung was Aufklärung sei
Dies hätte die Ausstellung deutlich
Jedem Besucher zeigen müssen
Auch wenn später noch die Fußnote
Ausgestellt wird wäre hier ein mehr
An Aufklärung nötig gewesen wenn
Die Ausstellung schon unter diesem
Titel der zentral bis heute ist Besucher
Wie Neugierige zum Besuch lockt
Auch die wichtige Rolle welche die
Berliner Aufklärung spielte in der
Mondes Mendelssohn und Lessing 
Als Freunde wichtige Fragen diskutierten
Fehlt hier leider völlig wie auch der
Bezug zur Gegenwart nur durch die
Hörbaren Beiträge wichtiger Denker
Zum Thema Aufklärung thematisiert wird
Da wäre heute mehr möglich und nötig
Ein wunderbarer Gang durch die Epoche
Wie eine sehr nette kleine Ausstellung
Der aber leider alles revolutionärer fehlt
Statt nur am Ende die überholte Kritik
Von Heidegger oder Adorno und Horkheimer
Nur vorzustellen wäre ein Aufschrei nötig
Während ein Trump die Grundlagen der
Freiheit für eine kommende Oligarchie
Infragestellt bräuchte es jetzt ein
Deutliches Plädoyer für ihre Werte
Schön war es die Exemplare der
Enzyklopädie von Diderot dort auch
In ihrer Schönheit ausgestellt zu sehen
Welch Skandal dieses Buch aber war
Wird dem Besucher nicht deutlich
Die Aufklärung war eine Revolution
Diderot und Baron Holbach ihre
Führender Köpfe werden kaum
Besonders gewürdigt stattdessen
Ein Altar für den eher fragwürdigen 
Rousseau unkritisch gebaut was
Den Geist der Aufklärung leider
Eher vermissen lässt als würdigt
Aufklärung und Romantik vermischt
Der Besuch war für mich ein Genuss
Als Freund und laienhafter Kenner 
Der Epoche der Aufklärung aber
Wie diese Ausstellung zu einem
So wichtigen wie hochaktuellen Thema
Das Licht der Aufklärung noch weiter
Leuchten lassen will bleibt so rätselhaft
Wie die aus konservatorischen Gründen
Meist eher schummrige Beleuchtung
Da wäre mehr möglich und nötig
Schade um eine große Chance die
Auf Mittelschulniveau verplätschert
Denn es wäre alles da gewesen

jens tuengerthal 27.3.25