Dienstag, 22. April 2025

Diwanheimkehr

Diwanheimkehr

Die Heimkehr auf den eigenen
Diwan ist ein Stück Glück als
Ort meiner Leseabenteuer längst
Mehr als Liebesabenteuer noch
Die längst Geschichte wurden 
Gemeinsam mit der Fülle des 
Wohlgefühls was ich für mich
Dort empfinde ist es auch die
Rückkehr in das eigene Chaos
Dessen Beseitigung weniger
Ziel für mich ist als das darin
Irgendwie noch überleben
Voller Respekt auch vor der
Komplexität allen Seins dabei
Was natürlich endlich ist
Warum es sicher gut tut
So viel Zeit wie möglich
Entspannt lesend auf seinem
Diwan als Eingang zum Paradies
Zuzubringen mit seinen Büchern
Der Erfüllung geistiger Träume
Überall um sich herum denn
Natürlich war das Meer gestern
Schön aber reicht rauschend
Weil dabei noch Wellenschlagend 
Doch nie an die eigene Bibliothek
Als grenzenlosen Glücksort heran
Sage ich mir um so zu genießen
Was ist statt zu bedauern was
Schon wieder Geschichte wurde

jens tuengerthal 22.4.25

Laizisismuss

Laizisismuss

Europa ist laizistisch
Oder Europa ist nicht
Lange als Einheit von
Bestand und insofern
Stimme ich der gerade
Bundestagspräsidentin
Völlig zu es wird dringend
Mehr Enthaltsamkeit von
Organisationen des Aberglaubens
Was Kirchen immer auch bleiben
Im politischen Bereich gewünscht
Überhaupt sollte aller Aberglaube
In der Politik lieber vollständig
Gestrichen werden weil diese bloße
Privatsache dort absolut nichts 
Verloren mehr hat in Zukunft
Die CDU sollte endlich mit gutem
Beispiel vorangehen und das C
Aus ihrem Namen streichen
Wäre konsequente harmonisch

jens tuengerthal 22.4.25

Liebesentzug

Liebesentzug

Liebesentzug ist
Grausamste Strafe aller
Menschen mit Gefühl

jens tuengerthal 22.4.25

Enthaltsamkeit

Enthaltsamkeit

Enthaltsamkeit stellt
Sich Überfluss entgegen
Welche Wohltat jetzt

jens tuengerthal 22.4.25

Ostersatt

Ostersatt

Endlich vorbei ist
Erster Gedanke nach den
Feiertagen gern

jens tuengerthal 22.4.15

Montag, 21. April 2025

Meerlebnis

Meerlebnis

Meer ist immer wieder ein
Erlebnis das glücklich macht
Das Rauschen über der Ruhe
Der Blick in die Weite wie das
Nur Schwappen der Wellen
An den Strand die sich im
Überall Sand reflektierende
Sonne die wunderbar wärmt
Sind Glück genug sich damit
Vollkommen zufrieden zu geben
Denke ich im Zug nach Berlin
Noch den Sand vom Strand
In den Stiefeln spürend kommt so
Das Meer was noch in der
Erinnerung in meinem Ohr
Weiter rauscht mit nach Berlin
Im inzwischen völlig überfüllten Zug
Diesmal zum Glück mit Sitzplatz

jens tuengerthal 21.4.

Franzistot

Franzistot

Der Vorsitzende des größten Vereins
Für Kindesmissbrauch und Aberglaube
Hat das Leiden am Leben hinter sich
Was für einen achtundachtzig jährigen
Lungenkranken eine Erlösung wohl ist
Nach seinem Aberglauben ohnehin die
Erhoffte Erlösung auf dem Weg ins
Himmelreich also etwas Gutes ist so
Fragt sich der Dichter ob er dazu eher
Beglückwünschen nun soll weil der Tote
Dem Ziel christlichen Seins damit ein
Großes Stück näher kam oder es 
Bedauern soll dass ein Reformer
Was dieser Jesuit der sich auf den
Spuren des heiligen Franziskus sah 
Gerne sein wollte oder dies alles nur
Gerede über eine nicht reformierbare
Chauvinistische Sekte mit genug an 
Schrecklicher Geschichte wieder ist 
Was ich zum Glück überhaupt nicht
Entscheiden muss sondern mich lieber
Zu diesem Thema auch enthalte nur
Denke wie gut dass er es hinter sich hat
Möge sich seine Sekte auflösen damit
Menschen in Freiheit menschlich
Sich endlich verhalten

jens tuengerthal 21.4.25

Lektürentagebuch 21.4.25

Lektürentagebuch 21.4.25

Wieder feinfühlig wunderbar schrieb
Franz Hessel über die Architekturen
Des Augenblicks in Paris und meint
Damit die riesigen Werbeplakate

Wie diese Abbruch und Aufbau
Vor unseren Augen verhûllen um
Überlebensgroß eine neue Welt
Dem neugierigen Blick zu öffnen

Welche Figuren und Szenen sich
Dort für Zeiten des Umbaus uns
Öffnen sie aus der Verhüllung
Eine eigene Welt uns erschaffen

Wer wirbt für was im wechselhaften
Paris das so gerne ganz schnell der
Neuesten Mode folgt wie alle Lücken
Füllt die im irgendwo entstehen

Die Zwischenzeiten füllen dann die
Architekturen des Augenblicks mit
Ganz eigenen Geschichten aus
Nahezu vollkommenen Welten 

jens tuengerthal 21.4.25

Lieblost

Lieblost

Lieblos leben tut viel
Besser als verlorener
Liebe nachweinen

jens tuengerthal 21.4.25

Willkommenerabschied

Willkommenerabschied

Abschied nehmen um
Heimzufahren ist immer
Willkommen danach

jens tuengerthal 21.4.25

Gezwitschert

Gezwitschert

Am Morgen haben
Vögel so früh gezwitschert
Wie wir in der Nacht

jens tuengerthal 21.4.25

Flaneurrealismus

Flaneurrealismus

Der Flaneur steht daneben
Seine Aufgabe ist zu beobachten
Darum gehört er nirgendwo dazu
Was den großen Vorteil hat nie
Partei ergreifen zu müssen wie
Sich überall enthalten zu dürfen
Wie damit auch was viele als
Nachteil empfinden immer
Einsam weil der Beobachter 
Immer Außenstehender bleibt
Dem Misstrauen entgegenschlägt
Glücklich werden kann damit wer 
Gerne für sich bleibt statt Teil von
Einer Menge zu werden die sich 
Lieber selber dafür feiert eine
Gemeinschaft miteinander zu sein
Was der Flaneur nie kann weil er 
Nicht in Beziehung mit jemandem 
Stehen kann als nur Beobachter
Sich lieber von allem enthält
So bleibt er überall ein Fremder
Was die größte Freiheit schenkt
Zum Preis ewiger Einsamkeit

jens tuengerthal 20.4.25

Sonntag, 20. April 2025

Unsterblichkeit

Unsterblichkeit

Unsterblichkeit ist ein großes Thema
Gerade an Ostern schon wieder
Viele streben danach aus Angst vor
Dem Tod als wäre das Ende nicht
Das Beste was das Leben uns bietet
Ginge uns der Tod nicht nichts an
Wie schon Epikur vor über 2000 Jahren
Feststellte dass er nie ist wo wir sind
Also im Leben völlig irrelevant bleibt
Dennoch klammern sich viele noch
An die Idee der Unsterblichkeit als
Wäre dies nicht gegen alle Natur
Bedeutete ewige Unfreiheit die
Wie der fliegende Holländer auch
Leidend an das was blieb gefesselt
Die Ewigkeit ertragen musste statt
Auf das Beste hoffen zu können
Was das Ende immer bleibt warum
Nur wer die Unsterblichkeit auch als
Hoffnung aufgibt Freiheit gewinnt
Der Tod ist die letzte große Chance

jens tuengerthal 20.4.25

Osterspaziergang

Osterspaziergang

In strahlend warmer Sonne
Einen schönen Spaziergang
In einen der ganz seltenen
Hainbuchenwälder hier im
Nordwesten Mecklenburgs
Mit der ganzen Familie die
Noch soweit laufen konnte
Gemacht der uns in einen
Wahrhaft magischen Wald führte
Der zum Urwald wieder wird
Wunderbare Klettenbäume
Den Kindern wie manchen
Der Alten auch bietet was
Den überall sprießenden
Frühling auch sinnlich nah
Wie intensiv fühlbar macht
Entsprechend die Spaziergänger
In frühlingshaft gute Laune alle
Miteinander dort versetzte
Woher auch immer der Brauch
Der Osterspaziergänge stammt
Bei dem das Christentum an den
Emmausgang zweier Jünger denkt
Die das Auferstehungsmärchen der
Maria Magdalena nicht glauben
Der Emmausgang ist für Christen
Ein spiritueller Brauch um dabei
Über eigene Hoffnungen und Zweifel
Nachzudenken also eine Meditation
Im Mittelalter war es noch üblich
Dass alle Gläubigen mit neuen
Kleidern zum Gottesdienst kamen
So das neue Leben zu begrüßen
Was die Natur im Frühling hervorbringt
Der es nicht um ewiges Leben geht
Sondern natürlichen Anfang und Ende
Dabei feiern wir der Natur lustvoll folgend
Das neue Leben als Produkt der Lust
Was viele im Aberglauben vergessen
Wie auch immer war der heutige
Osterspaziergang im Hainbuchenwald 
Ein lustvoll schönes Vergnügen mit
Der manchmal anstrengenden Familie

jens tuengerthal 20.4.25

Osterdasein

Osterdasein

Mit den Worten hier bin ich Mensch
Hier darf ich's sein endet Goethes
Gedicht zum Osterspaziergang das
Beginnt in der vom Eise befreien Welt 
In der sich überall wieder Bildung und
Streben regt was wörtlich gut zum sich
Darin gerne rezitierend findenden
Bildungsbürgertum passt was den 
Frühling so vermeintlich kultiviert
Feiert dabei geht es nur um einen
Jahrmarkt auf dem Groß und Klein
Zufrieden jauchzt was wohl weniger
Um Bildung geht als schlichte Vergnügen
Meint wie Volksfeste sie bieten über
Die sich das gern Goethe rezitierende
Bildungsbürgertum so gerne erhebt
Es geht um Sex nach der Natur
Dabei stellt Faust am Ende fest
Genau dort Mensch zu werden wo
Das Volk zufrieden jauchzt was einem
Ostergefühl ohne Aberglauben und
Auferstehung eher entspricht weil wir
Gerne einfach feiern und Spaß haben
Wenn es nur gebildet genug klingt womit
Am Ende dieser Zeilen sich fragt was den 
Menschen Mensch sein lässt im Kern
Aber vielleicht feiern wir auch einfach
Ohne zu wissen was wir noch sind
Manche werden glücklich damit

jens tuengerthal 20.4.25