Paradiesgärtlein

Paradiesgärtlein

Habe mit dem Paradies eher nichts

Zu tun und glaube nicht an diese

Furchtbare Geschichte von

Adam und Eva die sündig waren

Sich für ihre Nacktheit schämten

Als sie sich bewusst wurden

Wie gut sie es im Paradies

Hatten also vom Baum aßen

Der ihnen Erkenntnis brachte

Aus dem Paradies vertrieben

Menschen voller Komplexe wurden

Die Lust war für sie eine Sünde

Was Erkenntnis dazu brachte verboten

Bin gerne nackt wie lustvoll miteinander

Kenne nichts menschlicheres

Ganz anders dagegen der Gilgamesch

Epos in dem der Mensch einer wird

Nachdem ihm eine Hure 6 Wochen

Lust und Liebe beigebracht hatte

Was zentral für menschliches Sein

Nicht Sünde und erfundene Götter

Denen gegenüber Gehorsam nötig

Sondern Lust und ihr Genuss sind

Was Mensch zum Menschen macht

Wie auch Epikur es uns lehrte

Warum die Kirche ihn verboten

Die lustvollen Genuss der uns die

Erde zum Paradies machte fürchtete

Weil irdische Paradiese himmlische

Völlig überflüssig machten denn

Warum sollte ich Götter erfinden

Ohne Angst vor dem Tod noch

Lieber genösse ich ausgiebig

Mögliche Lust wo sie sich zeigt

Ein Haus im Grünen aber ist so ein

Kleines Paradies wie wunderbar

Ist es dies mit Liebe zu genießen

Was mehr könnte je sein denk ich

Dem Gartenarbeit immer fremd war

Fand es nur lästige Beschäftigung

Aber gleich überlegte wie es wäre

Ein lustvoll geteiltes irdisches Paradies

Am Rande der Stadt irgendwo zu haben

Als kleines Glück weil es schön ist

Miteinander wie überhaupt

Frage mich sogleich ob hier die

Spießigkeit anfängt oder eher der

Genuss mit Lust zur Erde findet

Weil es paradiesisch schön wird

Wo wir in der Natur tun was gut tut

Werde immer noch lieber ein Buch

Lesen als im Garten zu arbeiten

Aber da der Körper Bewegung braucht

Warum nicht am Paradies arbeiten

Was zwei sich selbst schaffen mit

Einem Garten als Ort der Lust der

Dem Paradies näher ist als uns

Die Bibel je bringen wird die zwar

Immerhin ein Buch ist aber so wenig

Von alleine blüht wie ungeküsster

Schoss stets trocken bliebe statt

Quelle des Glücks zu werden was

Dem Paradies verdammt nah ist

Das in unserer Natur liegt

jens tuengerthal 19.4.22